Blaupunkt CP-2850 CD-Player reing'schaut!

[MiDeg]

Hallo zusammen,

meiner Angewohnheit folgend war ich mal wieder in den Kleinanzeigen am Stöbern. Immer auf der Pirsch nach ungewöhnlichen CD-Playern für schmales Geld bin ich auf dieses gute Stück gestoßen:


(Bild vom Verkäufer)
Ein Blaupunkt CD-2850 und nach HiFi-Wiki ein Grundig CD 8400 OEM. Ohne genaue Typenbezeichnung in der Anzeige war er bei meinen Mitsuchenden unbeachtet geblieben. Etwas schockverliebt in dieses außergewöhnliche Display war ich auch beim Laufwerk nicht abgeneigt:


(Bild vom Verkäufer)
Immerhin ein Philips Schwenkarmlaufwerk und akustisch der heilige Gral bei den DACs: Ein TDA 1541   Na da kann ja nix schiefgehen dachte ich mir und hab mir die Kiste für ein paar Euro zuschicken lassen. Natürlich, wie immer, voll funktionsfähig   

Allerdings kam nur Ton aus den variablen Cinch-Buchsen (links), die fixen Buchsen rechts waren eingedrückt. Also mal aufgemacht:



Oh nee, Platine auf dem Kopf. Also Rückwand lose gemacht und Netzteil/DAC Platine rausgeholt:



Typisches Philips-Design der Platine, typisches Fehlerbild mit ca. 50% Abweichung bei den axialen Elkos von Philips und gebrochene Buchse. Perfekt sitzender Ersatz für 50cent gab es bei Reichelt und die Kondies flogen auch gleich mit raus. Die restlichen Kapzitäten waren noch im Rahmen. Da es keine Restauration oder gar Tuning  werden sollte, blieb alles so. Auch den nächsten (in meinen Augen) Pfusch habe ich so belassen:



Vier Längsregler, genau einer ohne Wärmeleitpaste an den Kühlkörper geklammert, zwei weggebogen um die Elkos zu wärmend zu kuscheln und den er Letzte mitten rein designt. Top Philips    
Auch beim DAC hat sich Philips beim wahren HiFi-Anhänger ein Eigentor geschossen:



Oben Links haben haben die doch tatsächlich SMD-Kondensatoren mit 100nF verbaut. Ein Frevel nach dem YouTuber "Iam Mad": "Das kann nicht klingen" (Zitat) und sollte nach der einschlägigen Fachpresse umgehend durch richtige hochpreisige Folienkondensatoren mit 220nF ersetzt werden.

Ich hab's gelassen genommen, alles wieder zusammen gebaut und mir versucht einen Überblick bei dem Kabelverhau zu verschaffen. Lötstellen waren alle bestens. Immer noch angetan war ich von dem Design des hinterleuchteten Displays und die beleuchtete Power-Taste:



Da die Kiste bei Ankunft schon lief, hab ich nur den Laser und das Laufwerk gereinigt, den Riemen kontrolliert, für gut empfunden sowie die restlichen Axial Elkos ignoriert:



Der Probelauf war ohne Tadel, das Gerät ist nahezu MINT und sicherlich nicht viel gelaufen. Noch nicht einmal der Schiebepoti des Kopfhörers kratzte. Klingen tut er durch die neuen vergoldeten RCA-Buchsen natürlich traumhaft und ich hab sogar noch eine originale Fernbedienung in Rumänien ergattert. 

Bin zufrieden, er darf erstmal bleiben 

 Mike