Nach längerer Forumsabstinenz möchte ich hier nun kurz über den erfolgreichen Umbau CDM-2/29 -> CDM-4/11 im CD9000 eines Bekannten berichten.
Der Umbau erfolgte bereits im November 2024.
Mit der FineArts Serie wollte Grundig es Ende der 80er unter der Regie von Philips nochmal wissen und der CD9000 war der erste von einigen Playern der Serie.
![[Bild: IMG-20240823-213238.jpg]](https://i.postimg.cc/QC2jD12C/IMG-20240823-213238.jpg)
Auf den ersten Blick wirkt das Gerät mit seinen Holzseiten und dem flachen Profil recht schick, beim Druck auf "Eject" kommt einem dann die Standard Plastiklade aus dem Hause Philips entgegengefahren, die mit einer "FineArts" Blende versehen ist. Ich für meinen Teil kann "FineArts" nicht so ganz mit dem Philips'schen Plastikfetisch in Einklang bringen.
Wie dem auch sei, der Player war mit seinem ursprünglich verbauten CDM-2/29 nicht mehr in der Lage, CDs vernünftig abzuspielen...es half kein Reinigen, kein Abgleich und das Auswechseln der berüchtigten Philips Axialelkos brachte auch keine Besserung. Das HF Signal blieb schwach, wackelig und unscharf was zu ständigen Aussetzern und Sprüngen führte. Anstatt nun einfach ein anderes CDM-2 zu verbauen wollte ich lieber der Serviceanweisung von Philips entsprechend auf CDM-4/11 umrüsten, da diese Laufwerke als zuverlässiger gelten und noch relativ einfach zu bekommen sind. Man muss hier allerdings aufpassen, da nur die frühen CDM-4 kompatibel sind - Philips hatte irgendwann den aufwändigen elektronisch kommutierten Motor durch einen billigen Gleichstrommotor ersetzt.
In den mir vorliegenden Unterlagen zum CD9000 fanden sich noch keine Hinweise auf den Wechsel zum neuen Laufwerkstyp, in den Unterlagen zum CDM-2 jedoch schon. Im SM zum CD-471 (Das Spendergerät für das CDM-4) wurde sogar eine Tabelle abgedruckt, welche Bauteile im Falle eines Tausches mit welchen zu ersetzen sind. Das ganze auf die Bauteilpositionen Grundig zu übertragen war lediglich eine Fleißübung, die Bauteile dann auf der Servoplatine zu finden war schon nerviger, da Grundig in den Platinenbildern des Servoboards sämtliche SMD Positionen leergelassen hatte. Erst die Serviceunterlagen vom Beogram 4500, der das gleiche Laufwerk verwendet, waren deutlich lesbar.
![[Bild: CD9000-Servoboard.png]](https://i.postimg.cc/CK0kY6ky/CD9000-Servoboard.png)
Das gruselige Grundig Manual
![[Bild: CDM4-Servo-PCB-unten.png]](https://i.postimg.cc/C1qRqGjC/CDM4-Servo-PCB-unten.png)
Und das perfekte B&O Manual.
Es müssen die folgenden Bauteile getauscht werden:
![[Bild: Teileliste.png]](https://i.postimg.cc/HWBsSvBZ/Teileliste.png)
Nachdem also sehr viel recherchiert werden musste, konnte das Laufwerk nun endlich getauscht werden. Das Trimmpoti für die Laserleistung und nicht vorrätige SMD Widerstände wurden aus dem CD-471 Spender entnommen und die Grundeinstellungen für Laserleistung und Fokusoffset vorgenommen. Dann konnte mir einer guten Original Audio CD (die Prüfscheiben habe ich nicht) feinjustiert werden. Interessanterweise wird hier die Laserleistung nicht in der Stromversorgung der Laserdiode gemessen, sondern "Im Feld" d.h. man misst einen Spannungsabfall in der Stromversorgung der Photodioden -> Dieser hängt allerdings nicht nur von der Laserleistung ab sondern auch vom Reflexionsverhalten der eingelegten CD und genau genommen des gesamten optischen Blocks. Warum man sich für diese Messmethode entschieden hat ist mir ein Rätsel, holt man sich hier doch potentielle Ungenauigkeiten ins Boot. Somit musste ich also erstmal meine "stärkste" CD finden um mit dieser dann die geforderten 50mV zwischen den Messpunkten einzustellen. Ich habe mich hier für etwas konservative 45mV entschieden, da ich nicht weiß wie stark die vorgesehene Messcd im Vergleich zu der von mir benutzten reflektiert und ich den Laser nicht unnötig strapazieren möchte. (Ein Analogmultimeter mit großer Nadel ist hier wirklich eine große Erleichterung)
![[Bild: IMG-20240822-215715.jpg]](https://i.postimg.cc/7hrjH4H1/IMG-20240822-215715.jpg)
Beim Abgleich.
Nach erfolgtem Abgleich war das HF Signal (Eyepattern) scharf, stabil und von guter Amplitude. Es können jetzt wieder originale und auch alte gebrannte CDs fehlerfrei (hörbare Fehler) abgespielt werden. Das sog. Augenmuster entsteht übrigens durch die 9 verschieden Pitlängen T3-T11 die sich wiederum aus der 8to14 Codierung des Datenstroms ergeben. Erst durch das Nachleuchten der Oszilloskopröhre setzt sich daraus das bekannte Schirmbild zusammen.
![[Bild: IMG-20240823-122750.jpg]](https://i.postimg.cc/15CMMSkW/IMG-20240823-122750.jpg)
Schöne Augen!
Als nächstes war das SAA/7220 Digitalfilter an der Reihe, da dieses starke Störgeräusche produziert hat, was aufgrund seiner Einbauposition auch nicht verwundert. Dieser Chip wird immer ziemlich warm und ist hier zu allem Überfluss auch noch kopfüber eingebaut und die einzigen Lüftungsöffnungen des Gehäuses sind mit den Holzseiten verdeckt...das hätte man bestimmt anders lösen können - "Fine" ist das jedenfalls nicht.
Zum Abschluss wurden noch die Elkos auf der Displayplatine ersetzt, da das Display erst ein paar Minuten nach dem Einschalten erwacht ist, und alles wieder verschraubt.
Alles in Allem ist der Grundig CD9000 ein netter kleiner CD Player der jedoch bei genauerem Hinsehen seinem Anspruch nicht (ganz) gerecht werden kann.
Der Umbau erfolgte bereits im November 2024.
Mit der FineArts Serie wollte Grundig es Ende der 80er unter der Regie von Philips nochmal wissen und der CD9000 war der erste von einigen Playern der Serie.
![[Bild: IMG-20240823-213238.jpg]](https://i.postimg.cc/QC2jD12C/IMG-20240823-213238.jpg)
Auf den ersten Blick wirkt das Gerät mit seinen Holzseiten und dem flachen Profil recht schick, beim Druck auf "Eject" kommt einem dann die Standard Plastiklade aus dem Hause Philips entgegengefahren, die mit einer "FineArts" Blende versehen ist. Ich für meinen Teil kann "FineArts" nicht so ganz mit dem Philips'schen Plastikfetisch in Einklang bringen.

Wie dem auch sei, der Player war mit seinem ursprünglich verbauten CDM-2/29 nicht mehr in der Lage, CDs vernünftig abzuspielen...es half kein Reinigen, kein Abgleich und das Auswechseln der berüchtigten Philips Axialelkos brachte auch keine Besserung. Das HF Signal blieb schwach, wackelig und unscharf was zu ständigen Aussetzern und Sprüngen führte. Anstatt nun einfach ein anderes CDM-2 zu verbauen wollte ich lieber der Serviceanweisung von Philips entsprechend auf CDM-4/11 umrüsten, da diese Laufwerke als zuverlässiger gelten und noch relativ einfach zu bekommen sind. Man muss hier allerdings aufpassen, da nur die frühen CDM-4 kompatibel sind - Philips hatte irgendwann den aufwändigen elektronisch kommutierten Motor durch einen billigen Gleichstrommotor ersetzt.
In den mir vorliegenden Unterlagen zum CD9000 fanden sich noch keine Hinweise auf den Wechsel zum neuen Laufwerkstyp, in den Unterlagen zum CDM-2 jedoch schon. Im SM zum CD-471 (Das Spendergerät für das CDM-4) wurde sogar eine Tabelle abgedruckt, welche Bauteile im Falle eines Tausches mit welchen zu ersetzen sind. Das ganze auf die Bauteilpositionen Grundig zu übertragen war lediglich eine Fleißübung, die Bauteile dann auf der Servoplatine zu finden war schon nerviger, da Grundig in den Platinenbildern des Servoboards sämtliche SMD Positionen leergelassen hatte. Erst die Serviceunterlagen vom Beogram 4500, der das gleiche Laufwerk verwendet, waren deutlich lesbar.
![[Bild: CD9000-Servoboard.png]](https://i.postimg.cc/CK0kY6ky/CD9000-Servoboard.png)
Das gruselige Grundig Manual
![[Bild: CDM4-Servo-PCB-unten.png]](https://i.postimg.cc/C1qRqGjC/CDM4-Servo-PCB-unten.png)
Und das perfekte B&O Manual.
Es müssen die folgenden Bauteile getauscht werden:
![[Bild: Teileliste.png]](https://i.postimg.cc/HWBsSvBZ/Teileliste.png)
Nachdem also sehr viel recherchiert werden musste, konnte das Laufwerk nun endlich getauscht werden. Das Trimmpoti für die Laserleistung und nicht vorrätige SMD Widerstände wurden aus dem CD-471 Spender entnommen und die Grundeinstellungen für Laserleistung und Fokusoffset vorgenommen. Dann konnte mir einer guten Original Audio CD (die Prüfscheiben habe ich nicht) feinjustiert werden. Interessanterweise wird hier die Laserleistung nicht in der Stromversorgung der Laserdiode gemessen, sondern "Im Feld" d.h. man misst einen Spannungsabfall in der Stromversorgung der Photodioden -> Dieser hängt allerdings nicht nur von der Laserleistung ab sondern auch vom Reflexionsverhalten der eingelegten CD und genau genommen des gesamten optischen Blocks. Warum man sich für diese Messmethode entschieden hat ist mir ein Rätsel, holt man sich hier doch potentielle Ungenauigkeiten ins Boot. Somit musste ich also erstmal meine "stärkste" CD finden um mit dieser dann die geforderten 50mV zwischen den Messpunkten einzustellen. Ich habe mich hier für etwas konservative 45mV entschieden, da ich nicht weiß wie stark die vorgesehene Messcd im Vergleich zu der von mir benutzten reflektiert und ich den Laser nicht unnötig strapazieren möchte. (Ein Analogmultimeter mit großer Nadel ist hier wirklich eine große Erleichterung)
![[Bild: IMG-20240822-215715.jpg]](https://i.postimg.cc/7hrjH4H1/IMG-20240822-215715.jpg)
Beim Abgleich.
Nach erfolgtem Abgleich war das HF Signal (Eyepattern) scharf, stabil und von guter Amplitude. Es können jetzt wieder originale und auch alte gebrannte CDs fehlerfrei (hörbare Fehler) abgespielt werden. Das sog. Augenmuster entsteht übrigens durch die 9 verschieden Pitlängen T3-T11 die sich wiederum aus der 8to14 Codierung des Datenstroms ergeben. Erst durch das Nachleuchten der Oszilloskopröhre setzt sich daraus das bekannte Schirmbild zusammen.
![[Bild: IMG-20240823-122750.jpg]](https://i.postimg.cc/15CMMSkW/IMG-20240823-122750.jpg)
Schöne Augen!
Als nächstes war das SAA/7220 Digitalfilter an der Reihe, da dieses starke Störgeräusche produziert hat, was aufgrund seiner Einbauposition auch nicht verwundert. Dieser Chip wird immer ziemlich warm und ist hier zu allem Überfluss auch noch kopfüber eingebaut und die einzigen Lüftungsöffnungen des Gehäuses sind mit den Holzseiten verdeckt...das hätte man bestimmt anders lösen können - "Fine" ist das jedenfalls nicht.
Zum Abschluss wurden noch die Elkos auf der Displayplatine ersetzt, da das Display erst ein paar Minuten nach dem Einschalten erwacht ist, und alles wieder verschraubt.
Alles in Allem ist der Grundig CD9000 ein netter kleiner CD Player der jedoch bei genauerem Hinsehen seinem Anspruch nicht (ganz) gerecht werden kann.