28.04.2013, 12:37
Moin zusammen.
Seit einiger Zeit beschäftigt mich die Idee, ein Bandzugmessgerät selbst zu bauen.
Nun bin ich soweit, dem interessierten Leser zumindest schreiben zu können, wie es garantiert nicht funktioniert.
Bei Bandmaschinen ohne Bandzugregelung (Tension Servo) ist die Messung des Bandzuges recht einfach mit einer Federwaage möglich. Geräte mit Regelung benötigen eine Messmethode zur "dynamischen" Messung, also während das Band läuft.
Ein professionelles Tentelometer sieht so aus: (danke Internetz für die freundliche Leihgabe)
Diese Geräte sind leider etwas selten und dementsprechend recht teuer. - Darum ja auch die Idee mit dem Selbstbau
Das Band wird zur Messung über die 3 Stäbe in der Art geführt, dass der mittlere - beweglich angebrachte - Bolzen versucht, gegen das Band seitlich ausgelenkt zu werden. Die Auslenkung des mittleren Stabes wird zur Anzeige gebracht.
Nun, ein solcher Nachbau gefiel mir nicht so besonders, da man ja das Gerät bei der Messung frei über der Bandmaschine halten muss, was nicht ganz so einfach sein dürfte, wenn man gleichzeitig mit der anderen Hand in der Servoelektronik mit einem Schraubendreher den entsprechenden Einstellregler sucht
Also wollte ich nach ähnlichem Prinzip etwas bauen, was man mit z.B. Gummiefüssen bewaffnet, auf die Frontplatte aufsetzt und dann nur noch mit einer Hand andrücken muss - sogar eine Befestigung mit einer leichten Schraubzwingenart wäre denkbar
Nach einigem Nachdenken - schlachtete ich kurzerhand meine Akai - Maschine um die Bandführungsbolzen zu gewinnen. Im ersten Versuch entstand aus den Akai-Teilen jetzt folgende Konstruktion.
Ich bitte den belustigten Leser von designorientierten Bemerkungen Abstand zu nehmen - es handelt sich hier um einen Prototyp
Das „Gerät“ sollte im Endstadium 3 Abstandsbolzen mit Gummiefüsschen bekommen, die man für den jeweiligen Bandmaschinentyp verstellen kann, sodass das auf die Frantplatte aufgesetzte Messgerät genau die Höhe hat, dass sich die 2 festen und der 1 bewegliche Bandführungszapfen in exakter Bandlaufhöhe befinden.
Obiges Bild zeigt die „entspannte“ Stellung - also, wenn kein Bandzug da wäre und das folgende Bild dann bei viel Bandzug. Ich hoffe, das Grundprinzip wird hier deutlich.
Hier noch eine angedeutete Möglichkeit der Anbringung einer Anzeigemöglichkeit auf der Oberseite des Messgerätes.
Die Bilder zeigen, dass die Bolzen noch gekürzt werden müssen, um nicht auf der Frontplatte zu schleifen. Dies nun geschah gestern Ich probierte das Ganze dann gleich mal an der Uher aus. Nun ist das Tentelometer natürlich zu gross, um bei der kleinen Uher Report zwischen Bandausgang nach den Köpfen und der Aufwickelspule gehalten zu werden. Einer Idee von unserem Frankie nach hielt ich es „richtig rum“ neben die Uher. Dabei ist es noch besser zu beobachten gewesen, wie das Messdings funktioniert - oder eben leider nicht funktioniert.
Und jetzt kommen wir zu dem Teil dieses doch recht uninteressanten Beitrages, der mein Erstaunen zum Ausdruck bringen soll, wie hoch der Reibwiderstand beim Bandlauf eingentlich ist Bei dem Uher-Versuch, wo ja durch das seitliche Halten der Apparatur ein recht grosser Umschlingungswinkel um den 1. und den 3. Bolzen auftritt, war die Reibung des Bandes an den Bolzen so hoch, dass im Playmodus das Band fast stehen geblieben ist
Man bedenke dabei, dass die Bandführungsbolzen original AKAI sind ! Damit will ich jetzt nichts gegen AKAI sagen, ich möchte nur zum Ausdruck bringen, dass mir keine falsche Materialwahl vorgeworfen werden kann
Gut, das „Danebenhalten“ geht also nicht, durch zu grosse Umschlingungswinkel. - Heute nun Tests mit der TEAC A3300S, wo ich das Messgerät richtig in den Bandweg halten konnte, so wie es auch in der fertigen Version funktionieren soll. Dabei sind die Verhältnisse besser, da das Band fast gerade durch die 3 Bolzen läuft, wobei eben der mittlere „versucht“, durch die angebrachte Feder das Band „auszulenken“.
Leider ist selbst dabei die Reibung an den Bolzen so unwahrscheinlich gross, dass - auch nach dem Versuch einer Eichung - mit so einer Konstruktion niemals eine Messung möglich erscheint !
Die folgenden Bilder verdeutlichen nochmal den „Seitlich halten“ - Versuch mit der Uher, einmal mit viel und einmal mit wenig simuliertem Bandzug.
Fazit:
Das Projekt kann ich in die Tonne werfen. Das Messprinzip liesse sich nur umsetzen, wenn man 3 kleine - am besten kugelgelagerte - Umlenkrollen verwendet.
In der Angelegenheit gibt mir aber noch etwas zu denken. Ich hätte nie gedacht, dass Bandführungsbolzen eine derartige massive Reibung und „Schwergängigkeit“ hervorrufen
Interessieren würde mich auch, ob bei dem original Tentelometer irgend ein geheimnissvolles anderes Material verwendet wird, als bei den AKAI-Bolzen, denn sonst erscheint mir auch bei dem teuren Original eine exakte Messung für recht fragwürdig Eventuell kann sich jemand, der so ein Gerät besitzt, mal dazu äussern
Ich verfolge jetzt eine andere Idee zur Bandzugmessung - ohne jegliche zusätzliche Mechanik, die den original Bandlauf stören oder beeinflussen würde. Dazu zu gegebener Zeit mehr, falls das jemanden interessieren sollte...
Seit einiger Zeit beschäftigt mich die Idee, ein Bandzugmessgerät selbst zu bauen.
Nun bin ich soweit, dem interessierten Leser zumindest schreiben zu können, wie es garantiert nicht funktioniert.
Bei Bandmaschinen ohne Bandzugregelung (Tension Servo) ist die Messung des Bandzuges recht einfach mit einer Federwaage möglich. Geräte mit Regelung benötigen eine Messmethode zur "dynamischen" Messung, also während das Band läuft.
Ein professionelles Tentelometer sieht so aus: (danke Internetz für die freundliche Leihgabe)
Diese Geräte sind leider etwas selten und dementsprechend recht teuer. - Darum ja auch die Idee mit dem Selbstbau
Das Band wird zur Messung über die 3 Stäbe in der Art geführt, dass der mittlere - beweglich angebrachte - Bolzen versucht, gegen das Band seitlich ausgelenkt zu werden. Die Auslenkung des mittleren Stabes wird zur Anzeige gebracht.
Nun, ein solcher Nachbau gefiel mir nicht so besonders, da man ja das Gerät bei der Messung frei über der Bandmaschine halten muss, was nicht ganz so einfach sein dürfte, wenn man gleichzeitig mit der anderen Hand in der Servoelektronik mit einem Schraubendreher den entsprechenden Einstellregler sucht
Also wollte ich nach ähnlichem Prinzip etwas bauen, was man mit z.B. Gummiefüssen bewaffnet, auf die Frontplatte aufsetzt und dann nur noch mit einer Hand andrücken muss - sogar eine Befestigung mit einer leichten Schraubzwingenart wäre denkbar
Nach einigem Nachdenken - schlachtete ich kurzerhand meine Akai - Maschine um die Bandführungsbolzen zu gewinnen. Im ersten Versuch entstand aus den Akai-Teilen jetzt folgende Konstruktion.
Ich bitte den belustigten Leser von designorientierten Bemerkungen Abstand zu nehmen - es handelt sich hier um einen Prototyp
Das „Gerät“ sollte im Endstadium 3 Abstandsbolzen mit Gummiefüsschen bekommen, die man für den jeweiligen Bandmaschinentyp verstellen kann, sodass das auf die Frantplatte aufgesetzte Messgerät genau die Höhe hat, dass sich die 2 festen und der 1 bewegliche Bandführungszapfen in exakter Bandlaufhöhe befinden.
Obiges Bild zeigt die „entspannte“ Stellung - also, wenn kein Bandzug da wäre und das folgende Bild dann bei viel Bandzug. Ich hoffe, das Grundprinzip wird hier deutlich.
Hier noch eine angedeutete Möglichkeit der Anbringung einer Anzeigemöglichkeit auf der Oberseite des Messgerätes.
Die Bilder zeigen, dass die Bolzen noch gekürzt werden müssen, um nicht auf der Frontplatte zu schleifen. Dies nun geschah gestern Ich probierte das Ganze dann gleich mal an der Uher aus. Nun ist das Tentelometer natürlich zu gross, um bei der kleinen Uher Report zwischen Bandausgang nach den Köpfen und der Aufwickelspule gehalten zu werden. Einer Idee von unserem Frankie nach hielt ich es „richtig rum“ neben die Uher. Dabei ist es noch besser zu beobachten gewesen, wie das Messdings funktioniert - oder eben leider nicht funktioniert.
Und jetzt kommen wir zu dem Teil dieses doch recht uninteressanten Beitrages, der mein Erstaunen zum Ausdruck bringen soll, wie hoch der Reibwiderstand beim Bandlauf eingentlich ist Bei dem Uher-Versuch, wo ja durch das seitliche Halten der Apparatur ein recht grosser Umschlingungswinkel um den 1. und den 3. Bolzen auftritt, war die Reibung des Bandes an den Bolzen so hoch, dass im Playmodus das Band fast stehen geblieben ist
Man bedenke dabei, dass die Bandführungsbolzen original AKAI sind ! Damit will ich jetzt nichts gegen AKAI sagen, ich möchte nur zum Ausdruck bringen, dass mir keine falsche Materialwahl vorgeworfen werden kann
Gut, das „Danebenhalten“ geht also nicht, durch zu grosse Umschlingungswinkel. - Heute nun Tests mit der TEAC A3300S, wo ich das Messgerät richtig in den Bandweg halten konnte, so wie es auch in der fertigen Version funktionieren soll. Dabei sind die Verhältnisse besser, da das Band fast gerade durch die 3 Bolzen läuft, wobei eben der mittlere „versucht“, durch die angebrachte Feder das Band „auszulenken“.
Leider ist selbst dabei die Reibung an den Bolzen so unwahrscheinlich gross, dass - auch nach dem Versuch einer Eichung - mit so einer Konstruktion niemals eine Messung möglich erscheint !
Die folgenden Bilder verdeutlichen nochmal den „Seitlich halten“ - Versuch mit der Uher, einmal mit viel und einmal mit wenig simuliertem Bandzug.
Fazit:
Das Projekt kann ich in die Tonne werfen. Das Messprinzip liesse sich nur umsetzen, wenn man 3 kleine - am besten kugelgelagerte - Umlenkrollen verwendet.
In der Angelegenheit gibt mir aber noch etwas zu denken. Ich hätte nie gedacht, dass Bandführungsbolzen eine derartige massive Reibung und „Schwergängigkeit“ hervorrufen
Interessieren würde mich auch, ob bei dem original Tentelometer irgend ein geheimnissvolles anderes Material verwendet wird, als bei den AKAI-Bolzen, denn sonst erscheint mir auch bei dem teuren Original eine exakte Messung für recht fragwürdig Eventuell kann sich jemand, der so ein Gerät besitzt, mal dazu äussern
Ich verfolge jetzt eine andere Idee zur Bandzugmessung - ohne jegliche zusätzliche Mechanik, die den original Bandlauf stören oder beeinflussen würde. Dazu zu gegebener Zeit mehr, falls das jemanden interessieren sollte...