(08.12.2014, 15:43)luckyx02 schrieb: [ -> ]vielleicht finde ich ja noch eine alte stereo mit so einer Anzeige...
Spar's dir. Zum Einen hab ich davon selber genug, zum Anderen beweist das auch nur, daß der Unsinn(*) schon damals zwar weitverbreitet, aber nicht, ob und was da dran war.
Zitat:...und zum MPX filter : meines wissens gab es den ersten abschaltbaren MPX Filter mit dem Nakamichi 1000 tritracer.
Wenn das stimmt (was ich nicht weiß), überleg mal kurz, warum ausgerechnet beim 1000er...
Zitat:Das war aber nur für Aufnahmen OHNE Dolby gedacht.
Ich werde nie verstehen, warum Menschen wider jeglicher Tatsachen dabei bleiben müssen, Unsinn zu behaupten, weil sie was falsch verstanden haben.
Wieviele Cassettendecks stehen bei dir rum ? Hast du denn von keinem die BDA gelesen ? Das hätte schon gereicht...ich helfe mal kurz wahllos aus:
Bevor du reingrätscht - daß der Pilotton auch einer Aufnahme ohne Dolby in die Quere kommen kann, ist ebenfalls klar, wenn man verstanden hat, wie Vormagnetisierung, Überlagerung, Differenztöne funktionieren.
Mußt du mir also nicht erklären.
Man kann aber wohl davon ausgehen, daß Hersteller von Magnetbandaufzeichnungsgeräten die Vormagnetisierungsfrequenz weit genug von der Frequenzgangobergrenze ansetzen. Bei Nakamichi sind es 105kHz.
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(*)
So, um jetzt mal wieder das Verhältnis zu wahren...
Eigentlich geht's laut Überschrift um NR, nicht um EQ-Problematiken.
Trotzdem möcht ich nochmal kurz darauf eingehen, worüber wir hier sinnloserweise reden:
Um einen Frequenzganganstieg bzw. -abfall von 2.3 - 4dB.
Nun sehen wir uns die Problematik mal von der praktischen Seite aus an.
Daß man das messtechnisch problemlos nachweisen kann, dürfte jedem klar sein.
Es geht in real life aber ja um die Austauschbarkeit von Bändern.
Oder besser: Um das unglaublich arrogante und ignorante Verhalten seitens Nakamichi, die nachgerade als Totengräber der Cassettentauschkultur daherkamen.
Und nun kann man ganz pragmatisch daherkommen und sagen, daß jeder, der sowas schon mal gemacht hat, zuallererst auf ein Problem trifft, das den oben angegebenen Bereich um ein Vielfaches übertrifft: Azimut.
Sehen wir uns nun den Nak-Besitzer an (die einzige Firma, bei der ab Werk die Azimutjustage wirklich immer stimmte), so kann man ein paar Dinge annehmen:
1 - Wenige seiner Freunde (=potentieller Mixtape-Tauschpartner - im Folgenden MTP genannt...) werden ebenfalls ein Nak haben.
2 - Wer sich ein Nak gekauft hatte, hatte vermutlich auch an den anderen Stellen seiner Anlage mehr Wert auf Besseres gelegt als seine MTP.
3 - Getauschte Tapes weisen neben der Azimutproblematik noch zahlreiche weitere auf, sowohl cassettenspezifische (Über-/Untersteuerung, Geschwindigkeitsabweichung, falsche bis völlig fehlende Einmessung), als auch anlagen- und quellenspezifische (abgefahrene Nadel, schlechte Elektronik, kaputte Platten, rauschende UKW-Sendungen, kaputte oder falsche Verkabelung).
4 - Man darf davon ausgehen, daß ihm aufgrund der Annahmen 1, 2 und 3 jederzeit bekannt war, dass zu keiner Zeit damit zu rechnen ist, von MTP Aufnahmen in Messbandqualität zu bekommen.
Wie deshalb jeder weiß, ist man in der Regel froh, wenn man das Tape ohne Schmerzen überhaupt hören kann.
5 - Nakamichi-Aufnahmen waren zumindest, wenn niemand an den Decks herumgeschraubt hatte, durch die penible werksseitige Justage (und die im Kaufpreis enthaltene erste Inspektion und ggf. Nachjustage) im Zweifel immer besser als 95% aller anderen Aufnahmen, was Konformität der viel wichtigeren Parameter Azimut, Bias und Dolby-Pegel angeht.
Eine Reduktion auf diese leidige EQ-Thematik ist ein Überbleibsel damaligen Marketings einiger weniger Hersteller, die ihre technische Unterlegenheit leider auf diese Weise zu kompensieren suchten.
6 - Selbst wenn man also die maximalen 4dB Abweichung der EQ-Problematik annimmt, so verschwinden sie hinter den genannten Unwägbarkeiten auf jeden Fall
komplett.
Im normalen Leben gibt es genug Leute (auch hier und heute), die nicht mal hören, wenn ein LS falsch gepolt ist, geschweige denn, ob Dolby an oder aus ist...
Die genannten 2.3 bis 4dB sind für ein untrainiertes Ohr (normaler Musikhörer) allenfalls unter Anleitung und nur im A/B-Vergleich zum Original hörbar.
Aber niemals auf auf einer Fremdaufnahme von fremdem Quellmaterial durch fremde Anlage - selbst
wenn durch perfekte Azimut- Geschwindigkeits-, Vormagnetisierungs- und NR-Kalibrierung eine Aufnahme zustande gekommen
wäre(**), die schlußendlich allein an der nämlichen EQ-Inkompatibilität litte.
(**)
Was in der Praxis nur von einigen wenigen Vollnerds zu leisten gewesen wäre.
Und bekanntlich sind vollnerdige Musikfreaks heute wie damals in der Regel das Gegenteil von vollnerdigen HiFi-Freaks.
Im Gegensatz dazu - um mal zum Thema zurück zu kommen - ist die falsche Wirkungsweise von NR bei unkalibrierten Magnetbandgeräten so gut wie jedem bekannt, der schon mal ein Cassettendeck von Nahem gesehen hat: Daß in den meisten Fällen irgendwas beschissen wird, wenn man das Dolby anschaltet, hat wohl jeder Anfänger mitbekommen - nur leider nicht verstanden, warum.
Hier sprechen wir aber auch über 10dB - die nimmt man noch mit dem Hörgerät wahr.
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Und was mich auch noch nervt, ist, dass immer nur über Frequenzgänge und Co geredet wird, ja, sich hier Leute darüber unterhalten, ob eine Angabe "bis 18kHz" nun was Schlechteres wäre als "bis 20kHz".
Leute, eignet euch mal die Grundlagen an !
Das ist eine 5tel-Oktave. In einem Bereich (Obertöne), in dem Töne an sich nicht nur nicht hörbar sind, sondern auch schlicht als musikalische Grundinformation (Grundtöne) bereits seit mehr als einer ganzen Oktave überhaupt nicht mehr vorkommen.
Und hört euch eine Aufnahme eines Aiwa XYZ-007-ungelöst neben der eines Nakamichi 480 an.
Danach kann man verstehen, warum Magnetbandtechnik wie alle analoge Tontechnik schon immer aus mehr bestand als unverstandenen und völlig misinterpretierten technischen Daten.
Es kommt in der gesamten Audiotechnik, einfach gesagt, weniger darauf an, OB irgendwelche Töne da sind (das sind sie bei Erfüllung der grundlegenden Anforderungen nämlich sowieso IMMER), sondern vielmehr darauf, WIE sie da sind.
Aber vielleicht braucht es auch dafür Hörerfahrung. Anscheinend gibt es ja genügend Leute, denen Akais und Aiwas gefallen.
Und erlaubt ist bekanntlich, was gefällt. Selbst NADs, Technicse oder wasauchimmer.