Jan (redat) wird sich freuen, denn hier kommt der highend-Vorverstärker der Marke harman/kardon von 1981, ganz in schwarz, der Vorverstärker, passend zur großen Endstufe Citation XX, namens Citation XXP. Um es vorweg zu nehmen, ich bin kein größerer Freund dieser Marke geworden, obschon ich kaum etwas Negatives über dieses Gerät sagen kann, abgesehen von der markentypischen Serviceunfreundlichkeit.
Der Vorverstärker ist schon recht aufwändig konstruiert. Hier wirkte der finnische Professor Dr. Matti Otala mit, dessen Namenszug auch vorne beleuchtet am Gerät prangt. Er gilt als der "Erfinder", man sollte wohl eher Entdecker sagen, der transienten Verzerrungen, kurz auch TIM genannt (TIM steht für transiente Intermodulationsverzerrungen), die kurz gesagt durch die Gegenkopplung von Transistorendstufen in Emitterfolger-Schaltung (die am häufigsten verwendete Schaltungsart), entstehen. Vor der Entdeckung haben diese Verzerrungen niemanden interessiert oder gar gestört, nachher waren sie wichtig, aber kaum jemand hat deswegen etwas anders gemacht. Heute wird Otalas Schaltungstechnik noch von Elektrokompaniet in Norwegen angewendet - ob das nun anders oder gar besser klingt, mag jeder selbst entscheiden. Harman/kardon nutzte diesen in der Hifi-Welt gut klingenden Namen jedenfalls seinerzeit gerne marketingtechnisch. Der XXP besitzt zwei Phonoeingänge mit umschaltbaren Eingangsimpedanzen aber unterschiedlichen Empfindlichkeiten, jedoch keinen MC-Eingang. Phono1 ist für leisere Systeme (1,6 mV), Phono2 für lautere (3,2mV). Die Ausgänge sind zusätzlich symmetrisch als XLR-Buchsen herausgeführt, alle Cinchbuchsen sind vergoldet.
Es musste ein neues Netzkabel montiert werden, was an diesem Gerät wirklich sehr kompliziert ist, weil hierzu das ganze Netzteil vollständig ausgebaut werden muss. Zudem wurden alle Schalter und Potis gereinigt und einige Lampen erneuert.
Das ausgebaute und geöffnete Netzteil, bei der Montage des neuen Netzkabels.
Im Hintergrund der restliche Vorverstärker.
Der geöffnete Vorverstärker von oben, links das wieder eingebaute Netzteil.
Das gesamte Gerät, interessant sind die beiden silbernen Stege rechts und links von der Anzeige, alles übrige ist in schwarz gehalten.
Die Front, wo es nicht viel zu bedienen gibt. Rechts die Eingangswahl, links die Lautstärke, unten zwei Abschwächer (rechter und linker Kanal) und in der Mitte der Power-Schalter, Tape-Monitor und ein Subsonic-Filter. Bleibt noch der kleine schwarze Knopf ganz links unten - kein Ahnung wofür der ist, er hat keine Beschriftung, die Kabel führen ins Netzteil...
Das hübsch beleuchtete Mittelteil.
Und die Aussenseiten.
Von hinten sieht man ihm die Oberklasse wieder an.
Die Geräte der Marke harman/kardon waren schon immer recht eigenwillig und schwammen stets gegen den Strom. Sie polarisieren sehr stark, entweder man ist Fan der Marke oder man mag sie einfach nicht...