(13.03.2018, 21:21)Caspar67 schrieb: [ -> ]
Oft schon habe ich gelesen, dass die größe Bühne aufgeht.
Was ist damit gemeint?
Nach meinen eigenen Hör-Erlebnissen bedeutet das, dass die Musik nicht nur vorne rechts und links, und dazu gequetscht, aus den Boxen suppt, sondern dass das Gefühl aufkommt, mitten in der Musik drinzusitzen, von der Musik umgeben zu sein, das Gefühl zu haben, man sei dabei.
Dazu hatte ich 2 prägende Erlebnisse:
1) Mir klang meine Lautsprechung seinerzeit noch etwas gedrängt, worauf ich dann die Boxen fast grade, also nicht im klassischen Hördreieck, aufstellte.
Plötzlich war ich mittendrin statt nur dabei. Sensationell..
2) Das mir bekanntermaßen schwächste Glied meiner "Kette" ( den Begriff gab es damals ebensowenig wie "die Bühne") war die Verstärkung, mehr als die verbratenen 3000 DM für die Verstärkung waren für mich damals nicht drin.
Trotzdem war ich hochgradig zufrieden.
Bis ich der Einladung meines Kumpels Harald folgte, und mir bei Sinus die frisch eingetrudelten Kebschull Röhren anhören durfte.
Kacke - da sprang die Musik regelrecht aus der Box, das vermittelte echtes Livedabeisein, sagenhaft...
Und so schnell kann man dann, zumindest kurzfristig, zuhause unzufrieden sein :-)
Meines Erachtens sollte der TA schlicht und einfach in der Lage sein, das aus der Platte zu kitzeln, was drauf ist, ohne dabei aus der Rille zu springen.
Jenes Plattenseitige dann angemessen zu vermitteln, das wäre nach meinem Verständnis eher die Aufgabe der Verstärkung und der Boxen.
Was die hörbare Qualität der gesamten "Kette" anbelangt - nun, das kann man hören, vergleichshören, und das kann man auch hörtesten.
Neben einschlägig bekannten Platten mit subfrequenten Erdbebenwellen, oder hochgradifen Zischeleien, oder irnkwelchen Aussagen darüber, dass es auf der Rückseite des Mondes tatsächlich dunkel sei, gibt es auch Testplatten, wo sogar beschrieben steht, was man hören sollte, wenn die Anlage überzeugend das reproduzieren kann, was auf der Platte ist.
Da gippes aus meiner Sicht auch nix zu zicken und zu streiten - hört man es nicht, entsteht ggf Nachholbedarf, oder man verhöhnt einfach die Leute, die das hören können :-)
""Fast immer ist mein Fazit: Eine Schallplatte kling toll, oder auch nicht,
relativ unabhängig vom verwendeten Tonabnehmer.
Es liegt bei einigermaßen gut abtastanden Tonabnehmern eigentlich
immer an der Schallplatte.""
Du merkst schon, wie Du Dich hier selbst widersprichst, auch wenn du mit "relativ" und "eigentlich" relativierst ?
Ich würde jedenfalls dem Rat folgen, unter ordentlichen Bedingungen mal selbst reinzuhören, wie die Unterschiede ausfallen können.
Leute, die 500, 1000.- oder 2000.- für einen TA ausgaben, waren ja nun nicht ausnahmslos blöd oder taub, wie es hier gern unterstellt wird, unterstelle ich dann mal...
VG,
Ritchie