Wenn alte HF- und ZF-Baugruppen geprüft und repariert werden sollen, braucht es einen ordentlichen Meß- und Wobbelsender.
Da es manchmal besser ist, genauer messen zu können und auch auftreibende Werkstattische zu unterdrücken, fand sich dieses Teil bei der Suche nach einem Stereocoder im Nachbarort gut verwahrt und immer noch top, d.h. ohne feststellbare technische Schwächen für einen vertretbaren Abstand:
(Ich mußte es einfach haben, als ich es gesehen hatte, obwohl die Funktion nicht geprüft werden konnte und der Besitzer auch nicht wußte, ob es noch funktionierte)
Ein klassischer AM/FM-Meßsender von 0,4 bis 484MHz einschließlich Frequenzkontroller, der seinen Namen noch verdient, mit einem Kampfgewicht von insgesamt 17,3kg. Sicher wäre ein vollständiger Wobbelmeßplatz oder gar ein Spektrumanalysator noch willkommener gewesen, aber es muß ja nicht alles auf einmal sein.
Und nen Wobbelgenerator kann einfach angeschlossen werden.
Die zusammengekaufte Werkstattmeßtechnik von Grundig stammt ja auch aus der Vorzeit und ist leider nicht nur mit altersbedingten Schwächen behaftet. In einem Nachbarforum wurde mal geschrieben, daß alles vor dem digitalen Meßsender AS5 von Grundig gebaute Schrott sei, und meine Erfahrungen mit mehreren AS4 bestätigen leider, das diese Generatoren nicht für die Ewigkeit gebaut sind. Bauelementealterungen führen trotz ausgesuchter Bauelemente und gutem Schaltungskonzept zu Frequenzbereichs- und Pegelveränderungen oder gar zum Ausfall. Manche Bauteile, wie Spulenkerne sind kaum noch zu beschaffen.
Also als erstes mal den Frequenzzähler warmlaufen lassen und mit nem Afu-Empfänger durch den Zeitzeichensender WWV auf 10 MHz überprüft und dann die Frequenzbereiche des AS4 durchgekurbelt und weitgehend nachgestimmt. Fazit: Es war dringend nötig und braucht warscheinlich 2 Geräte, um einen bestens funktionierenden zusammenzukriegen. Verdächtig für die Frequenzänderungen waren neben wenigen Kondensatoren die Schalenkern der Induktivitäten. Bei den Cs braucht es neben den passenden Werten den richtigen Temperaturkoeffizienten, damit die Frequenzen bei Erwärmung des Gerätes nicht weglaufen. Da viel Zeit nötig ... und die Baugröße der eingesetzten Schalenkerne hab ich noch nirgends gefunden. Also wurde nur das Mögliche ersetzt und die Frequenzen können jetzt ja ordentlich gemessen werden.
Die Manuals entsprechen in Größe und Umfang dem Gerät.
Gute alte Analogtechnik hat gegenüber modernen Synthesegeneratoren(DDS) den wesentlichen Vorteil, daß es keine erwähnenswerten Neben(Stör)frequenzen gibt.