09.05.2019, 09:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.2019, 06:49 von HUCHT-Tec.)
(08.05.2019, 22:29)ghalifidely schrieb: Axel
...Wie läßt sich erklären, dass ein laufendes DAT-Laufwerk ein sehr großes Magnetfeld erzeugt,
viel größer als z.B. ein richtig fetter Trafo?
Wenn die Stahlhaube offen ist läßt sich das selbst in 1-2m Entfernung noch messen.
Das Stahlgehäuse schirmt es ab wenn der Deckel drauf ist.
Habe es schon oft erlebt wenn ich DAT-Laufwerke einstelle und dazu muss das Ding ja offen sein dass ich es
gesundheitlich merke wenn ich längere Zeit diesem Magnetfeld ausgesetzt bin.
Ich bin manchmal richtig fertig wenn ich längere Zeit dran arbeite.
Ich nehme an, Du meinst magnetische Wechselfelder.
Zum ersten Teil kann ich gerne ein paar allgemeine, theoretische Überlegungen sagen:
Es gibt Unterschiede in der räumlichen Verteilung des Magnetflusses:
bei einem Trafo sind die magnetischen Feldlinien weitgehend im geschlossenen, magnetisch hochpermeablen Eisenkern gebündelt
und deshalb tritt nur ein relativ kleiner Teil des magnetischen Flusses als sog. Streufeld in den umgebenden Raum aus,
wogegen bei den Drum- und Capstanservos der magnetische Fluss der rotierenden Ferritmagnete und der Erregerspulen zu einem
beträchtlichen Teil durch die Luft (mit ihrer wesentlich kleineren magnetischen Permeabilität !) geht und damit dann auch im
umgebenden Raum höhere magnetische Flussdichten des Streufeldes erzeugt.
Also kurz: der Anteil des Streufeldes am gesamten magnetischen Fluss ist bei den Servomotoren sehr viel höher.
Die Blechteile zum Führen des magnetischen Flusses sind bei den DAT Servomotoren auch eher mickerig, jedenfalls im
Vergleich zum Eisenkern eines Trafos.
Aber ob das Streufeld eines Laufwerks tasächlich höher ist als das Streufeld eines "richtig fetten Trafos" (ich nehme mal
an, damit ist ein Netztrafo gemeint), das müsste auf jeden Fall erst mal ordentlich nachgemessen werden.
Vielleicht ist Deine Beobachtung einfach nur das Resultat aus der Verwendung von ungeeigneter Messtechnik und / oder
falscher oder zumindest sehr voreiliger Interpretation der Messwerte.
Der Abschirmeffekt des Stahldeckels entsteht einerseits durch Bündelung der durchtretenden Feldlinien im ferromagnetischen
Metall ("magnetischer Kurzschluss") als auch durch darin durch Flussänderungen induzierte Wirbelströme, die ein entgegen
gerichtetes Magnetfeld erzeugen, welches die verursachenden magnetischen Flussänderungen kompensiert ("Lenzsche Regel").
https://de.wikipedia.org/wiki/Lenzsche_Regel
Beim gesundheitlichen Teil Deines Problems solltest Du aber nach wie vor lieber einen Arzt oder Psychologen Deines Vertrauens
konsultieren.
Das Thema mit den vermuteten Auswirkungen der Servomotoren hatten wir in diesem Fred ja schon mal diskutiert gehabt.
Du kannst Dich sicher noch erinnern, dass ich die von rotierenden DAT-Servos ausgehende Magnetfelder für physikalisch
zwar zweifellos existent, aber in ihrer biologischen Wirkung für weitgehend gesundheitlich unbedenklich halte.
Mich würde es nicht wundern, wenn bei Dir bereits das reine Wissen um die Existenz dieses Magnetfeldes einen grösseren
Effekt auf Deine Befindlichkeit hervorruft als das Feld selber.
So, und nun bin ich mal wieder für eine Weile weg.... Anfragen bei Bedarf bitte per PM.
Not macht erfinderisch.