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Akai GX-75 MKII TapeDeck Reparatur
#51
Heute wurde die Schachtel wieder auf den KüTi gestellt.

Casenunterlage raus und den linken Bandteller demontiert:
[Bild: 20230312-132119.jpg]

Der Bremsbelag bzw. Filz ist da wo er hingehört:
[Bild: 20230312-132319.jpg]
Filz sieht noch wirklich gut aus. Unter der Wickelachse das Bremsgummi auch. Beide wurden gereinigt und sehen praktisch aus wie neu.

Auch die Reibfläche am Bandteller sah ok aus:
[Bild: 20230312-132742.jpg]
Wurde auch gereinigt und hat keine Unebenheiten.

Nun wolte ich die Achse reinigen und mit etwas Öl benetzen.
Aber, ich wollte ja auch den Gleichlauf messen, ohne Abwickelbremse. Dazu hätte dann die Zugfeder ausgehakt werden müssen.

Geht das eventuell auch in diesem Zustand ? Also ohne Bandteller. Mir fiel kein Argument dagegen ein - daher habe ich es einfach ausprobiert.

Natürlich erst mal das Opfer vorgeschickt:
[Bild: 20230312-135359.jpg]
Wiedergabe funktionierte problemlos. Das Band wurde nicht zerknittert. Diese Gefahr besteht bei Laufwerken mit Doppelcapstan grundsätzlich, wenn - so wie hier jetzt - kein Backtension vorhanden ist.

Trotzdem wollte ich hier nicht meine Gleichlauf Testcase spielen und ggf. eine Beschädigung riskieren.
Ich habe speziell für diesen Zweck (Laufwerke testen deren Zuverlässigkeit ungewiss ist) vor einiger Zeit eine Testcase selbst hergestellt/aufgenommen.

Das ist eine Case aus einem Set, welches ich von Hans Peter Roth erworben hatte:
[Bild: 20230312-143113.jpg]

Die habe ich hauptsächlich deshalb genommen, weil es eine 90er ist.
Auf der B-Seite habe ich abwechselnd in 10 minütigen Sequenzen Sinus Testtöne in 3 kHz und 3150 Hz aufgenommen.
Aufnahmegerät wurde nach dem bestmöglichen Gleichlauf aufgewählt.
Und das ist beim mir derzeit das KX-880HX von Kenwood.

Das wurde vor der Aufnahme noch bandpfadseitig gereinigt und anschließend der Gleichlauf gemessen.
Ergebnis:
[Bild: W-F-Test-KX880-HX-01-M-rz23.jpg]

Wenn man diese Case im 880er abspielt - also dort wo sie aufgenommen wurde - erhält man folgendes Ergebnis:
[Bild: W-F-Test-KX880-HX-12-M-rz23-Eigen-Rec-3-k-Hz.jpg]
Einen Gleichlauf, bei dem Peaks die 0,04 % Marke nur selten toppen, habe ich noch nicht gesehen.
Unterstützt wieder mal meine These, dass Casen nur dort optimal klingen können, wo sie aufgenommen wurden.

Diese "Testcase made by Bob" wurde nun hier zum Fraß vorgeworfen:
[Bild: 20230312-143628.jpg]
Wurde aber zum Glück nicht gefressen.

Tatsächlich ist der Gleichlauf ohne die Abwickelbremse wesentlich besser. Trotzdem bleibt die Tendenz, dass der Gleichlauf im letzten Drittel der Case schlechter wird. Die Abwickelbremse ist somit nicht die Ursache, sondern verstärkt den Effekt.

Kurz vor dem Ende, sieht der Gleichlauf so aus:
[Bild: W-F-Test-13-M-rz23-Akai-GX-75-2-Ohne-Abwickel-Ende.jpg]
Das wäre gerade noch akzeptabel gewesen. Aber, ohne Abwickelbremse wird dieses Laufwerk vermutlich früher oder später Bänder knittern. Daher nicht praktikabel.

Dann wurde der Bandteller wieder montiert und der Test wiederholt. Der Gleichlauf war nun gegen Bandende wieder - wie befürchtet - schlecht. Dann habe ich den Bandpfad etwas genauer beäugt. Dabei fiel mir auf, dass die rechte (neue) Andruckrolle auch keinen wirklich guten Rundlauf hat. Die eiert leicht.  

Dann habe ich auch noch ein paar Vergleiche mit dem MK nix gemacht. Hier scheint die Abwickelbremse sogar noch stärker zu wirken. Wenn das tasächlich 10 g/cm sein sollen, dann sind es beim KX-880HX höchstens 2 g/cm. So fühlt es sich jedenfalls an. Auch beim MK nix wird der Gleichlauf gegen Bandende schlechter - hier allerdings im - für mich aktzeptablen Bereich.

Ok, viel hat die heutige Aktion nicht gebracht. Zwar gab es für mich neue Erkenntnisse, aber für das Gleichlaufproblem an diesem Laufwerk habe ich noch keine Lösung parat.

Fortsetzung folgt ...

Gruß, Bob.
[-] 8 Mitglieder sagen Danke an AnalogBob für diesen Beitrag:
  • xs500, Nixraff, tom68, SiggiK, havox, hadieho, FS61, DarknessFalls
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#52
Möglicherweise ist der Grip an den Capstanwellen nicht ausreichend, d.h. wenn der Aufwickelantrieb nicht "mithilft" hat gegen Bandende evtl. das Band an den Capstans zuviel Schlupf. Eigentlich sollte das nach Deiner Prüfung der Andruckrollen nicht passieren können. Aber das Ergebnis deuetet anderes an.
Versuche doch mal, ob der Bandtransport gegen Bandende vielleicht sogar stehenbleibt, wenn der Aufwickelantrieb manuell blockiert wird. Mir ist klar, daß dann recht schnell die Bandendabschaltung reagiert. Aber vielleicht bringt der Versuch trotzdem eine Erkenntnis. Es muß ja einen Grund für den abnehmenden Gleichlauf geben. Und offenbar gibt es hier zuviel Schlupf des Bandes an den Capstanwellen. Ich hatte das eher auf die Abwickelbremse geschoben, aber wenn die nicht zu straff ist bleibt nur der BandANTRIEB.
Gruß Ralph

...listen to Spliff and you'll see the sun! Sun Sun Sun
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#53
(11.03.2023, 19:25)Technophob schrieb: Ich kenne jemanden, der Dir so eine Testkassette leihweise zuschicken kann, wenn es für Dich nötig ist.

Eine Frage:

Hatte ja den C502 erst gedreht, danach einen Neuen eingelötet mit Platinenausbau usw. usf. Das GX75 ist - nach gründlicher Revision - konstant verlässlich. Der Vorbesitzer hatte es vor Jahren in einer Werkstatt intern auf TDK SA-X einstellen lassen. Mit diesem Bandtyp stehen auch heute noch die äußere BIAS- und Level-Regler ca. auf 90°. Mit TDK-SA kann ich auch problemlos händisch kalibrieren, die Regler stehen dann jeweils ca. 45° nach links (weniger BIAS) und 45° rechts (mehr Level). Das Maschinchen funktioniert ansonsten - dieses eher kosmetische Problem ausgenommen - makellos.

Trotzdem hätte ich interne Kalibrierung lieber wieder wieder zurück auf TDK SA. Benutze ich nämlich die aktuelle RTM FOX, welche weniger BIAS braucht, um die Höhen zu bringen, muss ich den BIAS-Regler maximal nach links stellen, bei gebrauchten Typ1 reicht zuweilen der Bereich noch nicht einmal aus...

Meine Frage ist nun konkret: 
Ist es möglich, ohne Playback und Record-Level sowie interne die rechts/links-Balance zu verkurbeln, nur den Bereich für Kalibrierungsanzeige auf der unteren Platine entsprechend nachzuziehen? Im SM sehe ich Cal-Level VR652 und Cal-BIAS VR652b... Sind das die richtigen Poties? Sind die - sinngemäß - in Reihe mit den externen Potis? Oder ändern sie nur das Level der Anzeige selbst? (Dann wäre es dumm, diese zu verstellen.) Also auf diese Weise mit Hilfe einer NOS TDK SA im Cal-Modus die externen Regler wieder in die Mittenstellung zu bringen? Kann es im Schaltplan nicht eindeutig nachvollziehen, verstehe es nicht richtig.

Weiß das jemand aus dem Stand? Erfahrungen von AnalogBob? System64?
Falls es so ohne weiteres nicht möglich ist - also nicht ohne Interaktion mit weiteren Potis - lasse ich wohl es besser so, wie es ist...


/Matthias
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#54
Die beiden Potis sind nur für die Anzeige der Balken im Display wenn die CAL Taste gedrückt wird. Ich würde da nicht dran rumschrauben.

VG
Wolfgang
[-] 1 Mitglied sagt Danke an neostream für diesen Beitrag:
  • Endur
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#55
(24.03.2023, 14:11)neostream schrieb: Die beiden Potis sind nur für die Anzeige der Balken im Display wenn die CAL Taste gedrückt wird. Ich würde da nicht dran rumschrauben.

VG
Wolfgang

Ja, sah jetzt im Schaltplan, dass es anschließend direkt zur Anzeige geht. Welche Potis sind die Richtigen? Also wenigstens Rec-Level, ist wohl in Reihe mit dem kombinierten R/L Level-Regler und dem Level-Regler an der Front. Doch das BIAS ist ja different je nach Typ Sad2 Ein internes Poti in Reihe jenem für Level-Calibration an der Front, denn das wirkt ja auch über alle Types hinweg, das wäre dann wohl das Richtige Sad2

/Matthias

Ergänzung am nächsten Tag morgen: Habe mir den Schaltplan nochmal angesehen. Soweit ich es richtig verstehe, müsste für das Kalibrieren auf TDK SA Rec-Level VR402 VR402b R/L minimal erhöht (CAL ein, mit TDK SA bei Mitte des Level-Reglers frontal aussen bis der Level-Balken an der Markierung steht) werden.
Für die Anpassung des BIAS ev. die beiden Trimmer für das Playback Eq-Level VR102 und VR102b R/L Sad2 ??
Sehe gerade: Diese Trimmer sind allerdings wohl für die Wiedergabe-Entzerrung.

 Das BIAS selbst läßt sich zusätzlich ja separiert per Typ einstellen, das ändere ich besser nicht.
 
Bin nicht sicher und werde nicht so einfach irgendwie auf Verdacht verkurbeln.
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#56
(24.03.2023, 11:15)Endur schrieb: Im SM sehe ich Cal-Level VR652 und Cal-BIAS VR652b... 
Habe es am Ende doch auschliesslich mit Hilfe dieser beiden Potis einstellen können. Sie wirken auf den Einstell-Bereich für Rec-Level und BIAS -(Level) außen an der Front, das BIAS Signal läuft später in Richtung Aufnahmekopf. Habe für TDK SA Null-Stellung für Level und BIAS der frontalen äußeren Regler kalibriert und kann nun - falls erforderlich - mehr negatives BIAS einstellen. Sonst keine Änderungen oder Seiteneffekte.

/Matthias
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#57
(25.03.2023, 14:59)Endur schrieb:
(24.03.2023, 11:15)Endur schrieb: Im SM sehe ich Cal-Level VR652 und Cal-BIAS VR652b... 
Habe es am Ende doch auschliesslich mit Hilfe dieser beiden Potis einstellen können. Sie wirken auf den Einstell-Bereich für Rec-Level und BIAS -(Level) außen an der Front, das BIAS Signal läuft später in Richtung Aufnahmekopf.

/Matthias

Hoffentlich habe ich nicht nur den sichtbaren Ausschlag der Balken relativ zu den Reglern an der Front bei gedrückter CAL-Taste verändert, dann wäre das so etwas wie ein Selbstbetrug  Denker
Habe jedenfalls die ursprüngliche Stellung von VR652 und VR652b vorher festgehalten.

/Matthias
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#58
(26.03.2023, 10:11)Endur schrieb: Hoffentlich habe ich nicht nur den sichtbaren Ausschlag der Balken relativ zu den Reglern an der Front bei gedrückter CAL-Taste verändert, dann wäre das so etwas wie ein Selbstbetrug  Denker

Anworte mir nochmal selbst, um andere nicht zu Fehlern anzuregen:

Ja, es war Selbstbetrug. Die Einstellung wirkt natürlich ausschließlich auf den Ausschlag der Balken im Cal-Mod, (Schaltplan) wie Neostream schrieb. Habe die beiden wieder exakt auf die originale Einstellung zurückgesetzt und anstatt auf der kleinen Platine des BIAS-Oszillators jeweils für den Ferro und Chrom das BIAS verringert, bis z.Bsp. mit TDK SA der Balken bei Nullstellung des BIAS-Reglers auf dem Front richtig am Anschlag steht.

Habe nun tatsächlich einen verändertes Einstellfenster, es ist nun so, wie es sein sollte.

/Matthias
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#59
Hallo Bob

Ich hab mal ne Frage zu den Grundeinstellungen, High und Low Voltage, habe das GX6 welches ja ziemlich ähnlich ist. Bei der Low Einstellung funktioniert es einwandfrei und ich kann den Wert der im SM verlangt wird einstellen, drehe ich aber in die andere Richtung bis zum Anschlag, komme ich nicht auf die geforderten 8,08 V, Poti dabei schon bis Anschlag gedreht und es reicht nicht.
Drehe ich dann den Pulley wieder etwas zurück mit dem Finger dann klappt es. 
Kann es sein das man bei der High Voltage Einstellung „nicht“ bis Anschlag drehen muss ? Oder aber das Poti ist nicht I.O ?

Danke
Gruß
Frank
Jazz ist nicht tot, er riecht nur etwas komisch : F. Z.
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