01.03.2014, 22:15
Was soll daran gut sein? Das ist Alzheimer-Berieselung zum Krückenschwingen im Rollator, das war Hausfrauen-Mainstream als Bügelbegleitmusik oder ein rezeptfreies Beamten-Büroschlafmittel, aber doch kein Swing!
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01.03.2014, 22:15
Was soll daran gut sein? Das ist Alzheimer-Berieselung zum Krückenschwingen im Rollator, das war Hausfrauen-Mainstream als Bügelbegleitmusik oder ein rezeptfreies Beamten-Büroschlafmittel, aber doch kein Swing!
01.03.2014, 23:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.03.2014, 23:44 von Wolfgang_S.)
Mit der Meldung hast du dich gerade ein bissi disqualifiziert. Oder war das witzig gemeint?
( Ich kenne den Interpreten und die Stilrichtung nicht, aber ich wage zu behaupten, dass ratfink weiss wovon er redet. Der hat Sachen zuhause stehen, da bekommst du noch in 10 Jahren feuchte Augen von.)
02.03.2014, 07:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.03.2014, 07:10 von Klirrfaktor.)
Das ist absolut ernst gemeint - für solche Krankenfahrstuhl- und Rollatormusik bin ich doch noch zu jung - und im Alter wäre schon sie allein ein Grund für Hackethal & Co...
Erstens habe ich gestern zum Vergleich die originalen Swing-Schätze aus der Hochblüte grooven lassen (das geht zum Kennenlernen über Youtube ganz gut), und im Moment fetzen gerade Haydn und Dussek auf dem Hammerklavier gespielt hinein - von einer LP von 1984, die ich einem befeundeten Pianisten digitalisieren durfte, da das Masterband irgendwo geblieben ist. (MD+G, das "audiophile" Label, mit unrundem Plattenloch in der Mitte, haha...)
02.03.2014, 11:43
Und welche Swing Bands sind deiner Meinung nach gut?
Ich denke man sollte die Musik Bert Kämpferts auch im zeitlichen Kontext sehen. Er war für mich trotzdem ein guter Arangeur und Musiker, auch wenn nicht jeder seine Musik mag . Warum hatte er sonst so großen Erfolg, auch in USA?
02.03.2014, 14:50
Der Maßstab ist "Sing, Sing, Sing" im Arrangement von Benny Goodman - an dem muß sich alles andere messen lassen.
(ich weiß, ich lege die Latte immer ganz oben)
02.03.2014, 14:58
Da gibts genug in diesem Stil.Gute Nummer, aber Blechbläser sind mir lieber als Klarinetten.
03.03.2014, 07:11
Wenn schon Goodman, dann die Aufnahme von 1938 aus der Carnegie Hall. nHab ich ne alte Philips Mono aus den 1950ern, schöne Platte und tolles Booklet.
03.03.2014, 07:21
Goodman ist mir im Original etwas zu lang - vier Minuten weniger haben hier sehr geholfen, die Spannung zu halten.
(ist in der Klassik nicht anders) Außerdem: No Fidelity ist nichts für meine polyphonen Ohren.
03.03.2014, 08:03
Und wenn Interpreten aus der Swing Ära gefallen dir noch?Goodman ist einer.
03.03.2014, 09:30
... aber nur der Goodman mit den 4 Min. weniger,
so langsam schleicht sich bei mir das Gefühl ein, das es dem Klirrfaktor garnicht um die Musik und das Musikhören geht! Mit polyphonen Grüßen Kai
03.03.2014, 09:50
Das Gefühl hab ich langsam auch. Zuerst ists der Maßstab und dann nur eine kürzere Version. Widerspricht sich irgendwie alles.
03.03.2014, 10:38
Sacht ma, Polyphonie ist doch nur, dass mehrere Stimmen gleichzeitig ertönen. Warum soll dat denn mit Mono nicht gehen?
03.03.2014, 11:06
... soviel zum Thema!
04.03.2014, 12:09
Haben wir den TE erschreckt oder warum antwortet er nicht mehr ?
04.03.2014, 12:18
wird wahrscheinlich grad ne Aufnahme von ner Platte retten, oder so.
04.03.2014, 12:33
(02.03.2014, 14:50)Klirrfaktor schrieb: (ich weiß, ich lege die Latte immer ganz oben) Hat wohl noch Probleme mit seiner "Latte". Oder er entknackst grad seine eigene Birne...
Hallo bitte hier ein sony
Er funktioniert einmal frei Aber die Tür will nicht zu gehen Ansonsten alles gut ...
04.03.2014, 21:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.03.2014, 21:27 von Klirrfaktor.)
Nein, der T(hread)E(rsteller) genießt gerade über seinen Denon-Edelplayer seinen Digitalmitschnitt vom Kammerkonzert letzten Sonntag - das Publikum war brav, und so schwand der Hintergrundpegel auf - 54 dB fs, als der Pianist gegen Ende des 2. Satzes von Beethovens Klaviertrio op. 1 Nr. 2 die ersten Töne im pianissimo mit - 48 dB anhauchte - das schaffen so sauber weder ein Tonband (bei einer Live-Aufnahme) noch gar eine Vinylpressung.
04.03.2014, 21:27
Und wieder weicht er meiner Frage aus.
04.03.2014, 21:58
Erwartest du dir ernsthaft ne Antwort?
04.03.2014, 22:12
Na, ein Tonband schafft das aber locker...heute so gut wie die letzten 5 Jahrzehnte.
Deine Files konnte ich noch nicht abhören, weil zur Zeit das ganze Studio abgebaut ist. Nach Beendigung des letzten Auftrags am Samstag habe ich sofort abgeschaltet und alles auseinander gerissen, damit ich endlich mal umbaue, bevor ich was Neues anfange. Hole ich nach, wenn ich wieder einsatzfähig bin.
04.03.2014, 22:26
Tonband mit Kompander, vielleicht.
Der Sony PCM-D50 hat Line in-Line out einen Signal-Rausch-Abstand von - 90 dB = ~ 30000 : 1; beim Nachfolger sollen es - 100 dB sein.
04.03.2014, 23:44
Ohne NR um die 70-80dB, mit Dolby A >100dB, mit Dolby SR >105dB.
Alles bei um Klassen besserer Auflösung und Musikalität sowie zwei Oktaven mehr Bandbreite. Der Pferdefuß bei dem Taschenrecorder ist vor allem die darin verbaute Analogstufe, eine Ein-Chip-Lösung für 22 Cent, die den digitalen Möglichkeiten nicht nur technisch, sondern vor allem klanglich nicht gerecht wird. Nur EINE gute Mikrovorstufe, kostet allein fünfmal soviel wie der ganze Recorder. Von einem guten Wandler gar nicht zu reden. Die 100dB erreicht das Ding mit analogem Eingangssignal niemals, erst recht nicht auf dem Mikrofoneingang. Mein RME liegt mit symmetrischem Eingang auf +4dB Studiopegel bei echten 99dB - ebenfalls deutlich unterhalb des von Chipseite theoretisch Möglichen von 112dB (da liegt das Eigenrauschen des Wandlers, was 18.6bit entspricht). Die Diskrepanz ist der Eingangsstufe geschuldet. Aber das ist mit absoluter Sicherheit immer noch wesentlich besser als jeder Taschenrecorder, weil hier wenigstens Eingangsstufen drin stecken, die den Namen auch verdienen. Allerdings: Noch nicht besser als eine gute Bandmaschine. Und da rede ich nicht nur von theoretischen, aber relativ irrelevanten Daten und Werten, sondern vor allem von der Zerstückelung der Information durch Digitalwandlung. Da sieht man mal wieder schnell, wie digitale Theorie und Praxis auseinander klaffen. Das ist bei Analogmaschinen anders. Die technischen Probleme dort sind seit Jahrzehnten verstanden und gelöst, so daß man sich schon vor Langem einzig der Verbesserung klanglicher Darstellung widmen konnte.
05.03.2014, 06:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.03.2014, 07:26 von Klirrfaktor.)
Der Grundgeräuschteppich sinkt selbst bei "Studioaufnahmen" von Orchestermusik in leeren Konzertsälen nie unter - 60 dB fs ab, bei Live-Konzerten kaum unter - 50 db fs. (Die Weber-Knechte und Dolby-Nullen sind da nicht gefragt: 0 dB fs ist 100 %, nur bei DSD geht es bis + 3,15 dB fs)
In der Klassik scheinen Tonbänder jedenfalls längst ausgestorben. Warum wohl? Die Toningenieure, wie sie für die dafür bekannten CD-Firmen wie Telarc oder Linn Records aufnehmen, verstehen ihr Handwerk und den Umgang mit der inzwischen sehr weit ausgereiften Digitaltechnik. Und ich kenne keine aktuelle klassische Aufnahme, die wirklich unter den herbeibeschworenen digitalen "Artefakten" leidet, wohl aber unter dürftiger Aufnahmetechnik oder Interpretation. Nachtrag: Tascam DR-100 MK II-Meßergebnisse: http://kenrockwell.com/audio/tascam/dr-100mkii.htm Tascam ist wie Sony ja keine Würstchenbude, sondern hat doch gewisse Erfahrung im Bau von analogen und digitalen Aufnahmegeräten. 0,003 % Klirrverzerrung bei Line-In voll ausgesteuert bringt kein Tonbandgerät zusammen, nicht einmal bei genauester Bandeinmessung.
05.03.2014, 13:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.03.2014, 13:42 von spocintosh.)
Deswegen klingt es trotzdem zehnmal besser. Klirrverzerrungen sind leider nicht der heilige Gral. Schon gar nicht, wenn man nicht spezifiziert, welcher Art sie überhaupt sind. Harmonische Verzerrungen z.B. hört man - siehe Röhrenequipment - nicht mal, wenn sie 10% oder mehr betragen.
Die Verzerrungen, die eine Studiobandmaschine produziert, sind mit Absicht ebenfalls dergestalt angelegt, daß sie verdeckt werden. Was sie von einer billigen AKAI-Consumer-Maschine unterscheidet. Da ist etwas mehr Hirnschmalz eingeflossen. Klirrverzerrungen sowie Rauschen sind völlig irrelevante Faktoren, um die Qualität einer Aufnahme zu beurteilen. Erst recht im Vergleich mit Digitaltechnik, denn da ist alles über 0.0% sofort hörbar. Das ist der ewige - und von der Industrie propagierte - Denkfehler. Messmethoden, die für Analogtechnik geeignet sind, sind bei Digitaltechnik vollkommen obsolet - und umgekehrt. Alles über 0.0% Fehler bedeutet bei digitaler Verarbeitung ein zerstörtes, und damit unbrauchbares Signal. Somit ist das eine reine technische Grundvoraussetzung - und alles andere als ein Qualitätsmerkmal. Deswegen werden so häufig Äpfel mit Birnen verglichen, wie gesagt, das ist auch so gewünscht. Daß eine digitale Aufnahme nicht einmal die Obertöne eines 100Hz-Tons (sobald es keine Sinuswelle ist) vernünftig abbilden kann, wird hingegen gern verschwiegen. Der Punkt ist, daß heute ausnahmslos jeder Tontechniker, der seine Berufsbezeichnung nur ansatzweise verdient, sich nicht mehr über Klirrfaktor und sonstige Daten unterhält, wenn es um die Analog-Digital-Thematik geht. Es weiß einfach jeder, daß das digitale Zeug zwar benutzt werden muß, weil die Industrie und die Zeit es nun einmal verlangen - aber daß es in Wirklichkeit nichts taugt und analoger Studiotechnik der 1980er-Jahre um Lichtjahre unterlegen ist. In der großindustriellen Produktion von Klassikaufnahmen ist die Analogtechnik tatsächlich seit Mitte der 90er endgültig ausgestorben, das hat aber mitnichten klangliche, sondern - wie die gesamte Einführung des CD-Standards - ausschließlich wirtschaftliche Gründe. Die Aufbereitung der meist in Eile hergestellten Aufnahmen durch Editierung ist mit Hilfe von DAWs schneller, einfacher und damit vor allem billiger. Bei der DG im Emil-Berliner-Haus in Hannover Langenhagen bin ich ein- und ausgegangen, aufgrund meiner häufigen Zusammenarbeit mit dem damaligen Senior Mastering Engineer. Die haben ihr gesamtes Digitalequipment, von den Wandlern, über die Pulte, bis hin zu den DAWs selbst entwickelt, weil der Markt keine Produkte hergab, die ihren klanglichen und qualitativen Maßstäben entsprach. Und nun darf man dreimal raten, woher diese Maßstäbe kamen. Richtig: Aus 60 Jahren Analogaufzeichnung und -verarbeitung. Und daß es ein qualitativer Rückschritt war, war damals schon jedem vollkommen klar, wenn sie es auch natürlich in der Öffentlichkeit genau gegenteilig darstellen mußten. Daher hat es dort ein paar Jahre länger gedauert, bis die Wahrnehmung der Konsumenten sich von der Gehirnwäsche erholte. Es gibt aber seit vielen Jahren immer mehr kleine Plattenfirmen, die dem entgegen treten und mit höchstmodifiziertem Equipment, gern auch mit Röhren, wieder analog aufnehmen und vor allem mischen. Die Geräte kommen dann aus der Werkstatt von Tom Colangelo, George Massenburg und ähnlichen Koryphäen. Erst der allerletzte Schritt ist dann die Digitalisierung, sofern das Endprodukt nicht nur auf Vinyl, sondern auch digital vorliegen soll. Diese Vorgehensweise ist - Modifikationen hin oder her - bis dato die einzig sinnvolle. (05.03.2014, 06:12)Klirrfaktor schrieb: Und ich kenne keine aktuelle klassische Aufnahme, die wirklich unter den herbeibeschworenen digitalen "Artefakten" leidet, wohl aber unter dürftiger Aufnahmetechnik oder Interpretation. Da sprichst du einen ebenfalls wichtigen Punkt an. Nicht alles, was sich Klassik schimpft, hat das Zeug zum Klassiker. "Dürftige Interpretationen" sind bei immer höherem Kostendruck heute leider immanent. Ein weiterer Grund, sich bei den kleineren, von Konzernpolitik unabhängigen Labels umzusehen. "Dürftige Aufnahmetechnik" finde ich aber gerade bei großen Produktionen eher selten. An der Mikrofonierung hat sich seit Jahrzehnten nichts verändert - nur hängt heute Digitalmüll am Aufnahmeende, der leider die Rauminformation nicht abbildet. Das ist die eigentliche Tragödie.
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