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Kenwood KX-1100HX brummt
#26
Der Austausch des Wickelmotors macht in der Tat etliche Demontagearbeiten nötig, welches an diesem Laufwerk aber keine wirklichen Schwierigkeiten macht. Viel Glück.

Zuerst die Frontplatte ab, dann das Laufwerk komplett ausbauen (4 Schrauben an der Front), Kabel abziehen und dann das Laufwerk ausgebaut auf dem Tisch zerlegen.

Übrigens wurden die allerwenigsten nach Heusenstamm eingesandten Geräte in der dortigen Zentralwerkstatt repariert, sondern von umliegenden, so genannten Planetenwerkstätten, bearbeitet. Die bekamen die gleichen Pauschalsätze für die Arbeit wie die Vertragswerkstätten und waren dementsprechend motiviert...

Shy
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#27
Nur mal so am Rande, meine Philosophie und bei anderen Geräten erlebt.
Abgenutzte, verdreckte Schleifer, verursachen Kontaktprobleme, aber meist keine Geräusche. Abhilfe - zerlegen, säubern, auch ein leichtes "überdrehen", des Ankers, ist bedingt möglich. Manchmal sind die Schleifer auch abgenutzt, dann hilft nur ersetzen - (aus) Spendermotor.

Ein Rattern, des Motors, wird meist durch ein ausgelutschtes Bronzelager, an der Arbeitsseite des Motors verursacht. Warum lutscht so ein Lager aus, na weil es meist einseitig, z. Bsp. durch die Einbauspannung, des Antriebsriemens, belastet wird. Und da kann die Welle, im Lager "einlaufen".
Es gibt es verschiedene Methoden, dass zu versuchen zu beheben - wobei das alles wirklich nur Versuche sind und dabei, wie Armin schrieb, jederzeit der Motor hops gehen kann. Denn eigentlich ist das Problem, die Schleifer - ohne zu verbiegen / zerstören = raus und wieder rein zu bekommen.

Erste Methode: Motor um 180 Grad verdreht einbauen, damit die eingelaufene Seite, des Bronzelagers entlastet wird. Lager ölen - Sinterlageröl werden die wenigsten haben, aber es geht zur Not auch ein anderes. Uhrmacheröl Nr. 9 - das ist schön zähfließend, als Beispiel.

Zweite Methode: Sinterlager ausdrücken und um 180 Grad verdreht, wieder einpressen. Rest = siehe erste Methode. Kann man machen, wenn der Motor nicht gedreht werden kann.

Dritte Methode: Sinterlager ausbauen und mit einem kleinen Durchschlag, die Mittelbohrung stauchen. Also auf einem Miniamboss legen, den Dorn - den man sich aus einem Bohrer herstellen (schleifen) kann - der größer sein sollte, als das Loch, im Sinterlager - ansetzen und beherzt mit einem Hammer eine drauf geben. Dadurch wird das Material gestaucht, das heißt das Sinterlager wird minimal dünner und wohin "flieht" das Material. In die Bohrung, die dadurch, im Durchmesser - kleiner wird. Und dann mit Mini-Handreibahlen, die Bohrung nacharbeiten, bis es wieder passt. Diese gibt es u.a. bei Selva. Alles gut säubern, Lager wieder einpressen und ölen nicht vergessen, wenig - hilft viel.
Solche Methoden, garantieren aber nicht, das sie ewig und 3 Tage halten, es sind Notlösungen, Versuche und nur als solches zu werten.
Das habe ich als Notlösung probiert, weil ich massiv auch solches Problem hatte und es für mein Gerät (SK3000), keine Motoren mehr so einfach gibt. Aber eine Reparaturfirma, schenkte mir ca. 20 solcher defekten, ausgelutschten, ratternden Motoren, weil die Firma ihren Rep-Betrieb einstellte und alles entsorgte! Na, da konnte ich probieren, ohne Geld auszugeben, ohne Angst zu haben, meinen Motor zu schrotten.
Gruß Frank - Potsdam
[-] 1 Mitglied sagt Danke an zuendi für diesen Beitrag:
  • duffbierhomer
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#28
Vielen Dank für die kurze Info. Das LW hatte ich erst gestern ausgebaut zwecks Austausch der Kassettenklappe - das ist also nicht das Problem. Mich hätte eher interessiert, ob es da irgendwelche Teilchen gibt, die z.B. unter Federspannung stehen und bei unachtsamer Demontage im Nirvana der Werkstatt verschwinden. Auch entdeckte ich gelackte Schrauben im Bereich der Platte, auf dem der Wickelmotor befestigt ist.

(14.11.2014, 09:51)Armin777 schrieb: Übrigens wurden die allerwenigsten nach Heusenstamm eingesandten Geräte in der dortigen Zentralwerkstatt repariert, sondern von umliegenden, so genannten Planetenwerkstätten, bearbeitet.

Ahso. Ich habe die Kiste im Sommer oder Herbst 1988 gekauft, und diese Geräusche traten noch während der Garantiezeit (also irgendwann 1989 oder 1990) auf. Irgendwie kein mechanisches Rattern, sondern tatsächlich so eine Art Bahnschwellen-Geräusche, kaum lauter als das Grundrauschen des Bandes. Aber eben im Signalweg und störend, vor allem wenn man - wie ich - gerne klassische Musik hört, in der nicht selten pianissimo-Stellen vorkommen. Nachdem die Garantiezeit abgelaufen ist, habe ich versucht, mit "äußeren" Maßnahmen diesem Problem Herr zu werden. So habe ich z.B. die Leitungen vom Hörkopf zum Wiedergabeverstärker mit einer zusätzlichen Abschirmung versehen oder beim Wickelmotor die beiden Induktivitäten ausgewechselt - alles ohne Erfolg. Da nur kurze Zeit später ein Digitalrecorder bei mir einzog, wurde das 1100 zum Autocassetten-Generator degradiert (okay, das war schon ein angemessener Zuspieler - immerhin war das Autoradio sogar mit Dolby C ausgestattet) und ich habe die Problematik nicht weiter verfolgt.

So werde ich mich dann mal an einem ruhigen Sonntagnachmittag mal hinsetzen und die Motortransplantation in Angriff nehmen - in der Hoffnung, dass der gebrauchte Tauschmotor dieses Problem eben nicht hat.

Viele Grüße,

Hendrik
Gruss, Hendrik
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#29
Hallo Hendrik!

Ich hatte auch ein Problem mit dem Bandwickelmotor in meinem KX-1100HX - der blieb immer unvermittelt stehen -> Bandsalat.

Irgendwann habe ich dann auch das Laufwerk ausgebaut, weitgehend zerlegt um an den Bandwickelmotor zu gelangen, den Motor selbst geöffnet und überholt. Es ist keine wirklich schöne Arbeit, es gibt so einige Kleinteile, auf die zu achten ist, z.B. müssen auch die Wickeldorne ab. Da sind kleine Unterlegscheibchen und Federchen drunter...
Denke, ich werde demnächst mal einen Thread dazu machen, habe nämlich auch ein paar Bilder gemacht.

Gruß
Toto
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