04.09.2016, 11:04
Im Dezember 1984 bekam ich diese Ausgabe der Stereoplay von einem Freund zu Weihnachten geschenkt. Ein Onkel in Westberlin schickte meinem Freund regelmäßig die begehrten HiFi-Magazine.
Diese Zeitschriften erweiterten, in der ehemaligen DDR, meinen Hersteller-Horizont (Sanyo, Sharp, Philips und Universum) um viele Marken, die mir damals unbekannt waren.
So lernte ich Firmen wie AKAI, Tandberg, Onkyo, Nakamichi und TEAC kennen.
Zwei Jahre später bekam mein Freund ein AKAI GX-R70 geschenkt. Aber das ist eine andere Geschichte ....
Die Anzeige der Firma TEAC in diesem Heft hatte mein Intresse geweckt. Es wurden die drei Cassettendecks TEAC V-700, V-800X und das TEAC V900X beworben.
Das TEAC V900X wäre damals meine erste Wahl gewesen. Leider blieb das V900X 31 Jahre lang eine Illusion.
Jetzt wurde das TEAC V900X endlich Realität. Das V900X war von 1983 -1985, das größte Deck der V-Serie.
Mit Dolby B/C und Bias-Regler war das kleine V700 (1100,00 DM) dieser Reihe bestückt. Neben Dolby B/C hatte das V800X noch dbx an Bord.
Das TEAC V900 war zusätzlich mit einem Einmesscomputer, Capstan-Direktantrieb, Auto-Fader mit Zeiteinstellung (1 bis 6 Sekunden) und den Cobalt-Amorph-Tonköpfen ausgestattet.
Bei dem V900X kann man die Bodenplatte noch abnehmen und so gelangt man leicht an alle Stellen.
Links befindet sich die Leiterplatte für die Stromversorgung und die Laufwerkssteuerung.
Rechts sieht man die Audioleiterplatte mit dem Wiedergabeverstärker und den Dolbyschaltkreisen.
In dem Deck erledigen drei Microprozessoren die meiste Arbeit.
Der große bunte Kabelverbau täuscht. Das TEAC V900X war für Servicetechniker kein Alptraum.
Alle Kabel waren mit Steckbinder befestigt und fast alle Leiterplatten konnten ohne Lötwerkzeug ausgebaut werden.
Auf der Audioplatine sieht man die 4 Dolbyschaltkreise. TEAC vewendete den Schaltkreis HA12058 von Hitachi.
Links oben befinden sich die Sperrschicht-FET-Transistoren für die Kanalumschaltung der Monitorschaltung und der Rauschminderungssysteme Dolby/dbx.
Die rechte Seite (oben) wurde beim V900X nicht bestückt. Hier findet man beim TEAC V700/800X den Aufnahmeverstärker.
Die dbx-Leiterplatte. Die gleiche Schaltung findet man auch im großen Bruder TEAC Z6000/7000.
Beim V900X wurde der Aufnahmeverstärker auf eine andere Leiterplatte ausgelagert. Diese Platine wurde mit einen Einmesscomputer bestückt und durch die Auto-Faderfunktion erweitert.
Das TEAC wird mit drei Frequenzen auf das Band eingemessen. Mit 400 Hz wird der Aufnahmepegel über den rechten Kanal grob ermittelt und für beide Kanäle eingestellt.
Danach wird die Vormagnetisierung, auf maximalen Pegel, mit einer Frequenz von 3 kHz eingestellt. Jetzt erfolgt der Feinabgleich des Aufnahmepegels für den linken und rechten Kanal mit 400 Hz.
Mit einer Frequenz von 12 kHz wird zum Schluß für beide Kanäle die Aufnahmeentzerrung eingestellt. Danach spult das Deck an den Startpunkt zurück und geht in Rec/Pause.
Dieser ganze Vorgang dauert ca. 15 Sekunden.
TEAC verbaute ein Drei-Motorenlaufwerk. Die Stellung des Kurvenzahnrades wird über ein Potentiometer bei diesem Laufwerk ermittelt.
Das Laufwerk reagierte nicht auf die Befehle der Tipptasten. Die Ursache waren vertauschte Steckverbinder im Deck.
TEAC hat im Servicemanual (April 1984) einige Steckverbinder anders nummeriert. Baut man, wie der Vorbesitzer, das Deck nach dem alten Servicemanual (November 1983)
zusammen, sitzen diese Steckverbinder an der falschen Stelle und das V900X reagiert auf keinen Tastenbefehl mehr.
Der Capstan-Direktantrieb. Über einen Riemen wird die Schwungmasse des V700/800X angetrieben.
Die Cobalt-Amorph-Tonköpfe von TEAC. Der Löschkopf wird an einen mit Filz beschichteten Stift gedrückt.
Die Andruckrolle musste nicht ersetzt werden.
Das Sinterlager der Capstanwelle wurden gewartet. Auf dem Lager sieht man die Tachospule für den Capstanmotor.
Das Cassettenfach besteht fast nur aus Metall.
Auf-und Abwickel wurden gereinigt und neu gefettet. Die Bremsen wurden auch überprüft.
Mischantrieb aus Zahnrad und Reibrad. Der Idlergummi musste nicht gewechselt werden.
Die Lichtschranken bekommen ihr Licht von der Cassettenfachbeleuchtung.
Der Riemen für das Kurvenzahnrad musste ersetzt werden. Gefettet wurden nur die Achslager der Laufrollen und die Achse des Kurvenzahnrades.
Durch die Laufrollenunterstützung musste dieses Kurvenzahnrad nicht mit Fett beschmiert werden.
Hier wurde ganz "professional" eine Glühbirne, für die Cassettenfachbeleuchtung, eingebaut.
Diese Bastelei wurde durch eine neue Glühbirne ersetzt. Einen Umbau auf LED machen beide Fototransistoren nicht mit.
Nur mit dem Licht einer Glühbirne verrichten beide Transistoren ihre Arbeit.
Auch das Netzkabel wurde schon mal "professional" gewechselt. Sicherheitstechnisch habe ich da keine Bedenken .
Einige Tipptaster mussten getauscht werden, da sie erst nach mehrfachem Drücken eine Funktion hatten.
Wie man an der Playtaste sehen kann, X-Men hat mit diesem Deck auch schon Cassetten gehört.
Zwischenschritt
Ganz weg bekommt man diesen Kratzer nicht mehr.
Gehäusereinigung
Fertig.
An dem TEAC V900X musste die automatische Einmessung etwas nachgestellt werden und die Aussteuerungsanzeige war minimal
aus dem Kurs. Alle anderen Werte waren immer noch im Sollbereich.
Der Einmesscomputer arbeitet zuverlässig und das Deck macht einen sehr guten Job. Und das nach über 30 Jahren.
Ich hoffe, dass die Story über das TEAC V900X Euch nicht so sehr gelangweilt hat.
VG Ralf
Diese Zeitschriften erweiterten, in der ehemaligen DDR, meinen Hersteller-Horizont (Sanyo, Sharp, Philips und Universum) um viele Marken, die mir damals unbekannt waren.
So lernte ich Firmen wie AKAI, Tandberg, Onkyo, Nakamichi und TEAC kennen.
Zwei Jahre später bekam mein Freund ein AKAI GX-R70 geschenkt. Aber das ist eine andere Geschichte ....
Die Anzeige der Firma TEAC in diesem Heft hatte mein Intresse geweckt. Es wurden die drei Cassettendecks TEAC V-700, V-800X und das TEAC V900X beworben.
Das TEAC V900X wäre damals meine erste Wahl gewesen. Leider blieb das V900X 31 Jahre lang eine Illusion.
Jetzt wurde das TEAC V900X endlich Realität. Das V900X war von 1983 -1985, das größte Deck der V-Serie.
Mit Dolby B/C und Bias-Regler war das kleine V700 (1100,00 DM) dieser Reihe bestückt. Neben Dolby B/C hatte das V800X noch dbx an Bord.
Das TEAC V900 war zusätzlich mit einem Einmesscomputer, Capstan-Direktantrieb, Auto-Fader mit Zeiteinstellung (1 bis 6 Sekunden) und den Cobalt-Amorph-Tonköpfen ausgestattet.
Bei dem V900X kann man die Bodenplatte noch abnehmen und so gelangt man leicht an alle Stellen.
Links befindet sich die Leiterplatte für die Stromversorgung und die Laufwerkssteuerung.
Rechts sieht man die Audioleiterplatte mit dem Wiedergabeverstärker und den Dolbyschaltkreisen.
In dem Deck erledigen drei Microprozessoren die meiste Arbeit.
Der große bunte Kabelverbau täuscht. Das TEAC V900X war für Servicetechniker kein Alptraum.
Alle Kabel waren mit Steckbinder befestigt und fast alle Leiterplatten konnten ohne Lötwerkzeug ausgebaut werden.
Auf der Audioplatine sieht man die 4 Dolbyschaltkreise. TEAC vewendete den Schaltkreis HA12058 von Hitachi.
Links oben befinden sich die Sperrschicht-FET-Transistoren für die Kanalumschaltung der Monitorschaltung und der Rauschminderungssysteme Dolby/dbx.
Die rechte Seite (oben) wurde beim V900X nicht bestückt. Hier findet man beim TEAC V700/800X den Aufnahmeverstärker.
Die dbx-Leiterplatte. Die gleiche Schaltung findet man auch im großen Bruder TEAC Z6000/7000.
Beim V900X wurde der Aufnahmeverstärker auf eine andere Leiterplatte ausgelagert. Diese Platine wurde mit einen Einmesscomputer bestückt und durch die Auto-Faderfunktion erweitert.
Das TEAC wird mit drei Frequenzen auf das Band eingemessen. Mit 400 Hz wird der Aufnahmepegel über den rechten Kanal grob ermittelt und für beide Kanäle eingestellt.
Danach wird die Vormagnetisierung, auf maximalen Pegel, mit einer Frequenz von 3 kHz eingestellt. Jetzt erfolgt der Feinabgleich des Aufnahmepegels für den linken und rechten Kanal mit 400 Hz.
Mit einer Frequenz von 12 kHz wird zum Schluß für beide Kanäle die Aufnahmeentzerrung eingestellt. Danach spult das Deck an den Startpunkt zurück und geht in Rec/Pause.
Dieser ganze Vorgang dauert ca. 15 Sekunden.
TEAC verbaute ein Drei-Motorenlaufwerk. Die Stellung des Kurvenzahnrades wird über ein Potentiometer bei diesem Laufwerk ermittelt.
Das Laufwerk reagierte nicht auf die Befehle der Tipptasten. Die Ursache waren vertauschte Steckverbinder im Deck.
TEAC hat im Servicemanual (April 1984) einige Steckverbinder anders nummeriert. Baut man, wie der Vorbesitzer, das Deck nach dem alten Servicemanual (November 1983)
zusammen, sitzen diese Steckverbinder an der falschen Stelle und das V900X reagiert auf keinen Tastenbefehl mehr.
Der Capstan-Direktantrieb. Über einen Riemen wird die Schwungmasse des V700/800X angetrieben.
Die Cobalt-Amorph-Tonköpfe von TEAC. Der Löschkopf wird an einen mit Filz beschichteten Stift gedrückt.
Die Andruckrolle musste nicht ersetzt werden.
Das Sinterlager der Capstanwelle wurden gewartet. Auf dem Lager sieht man die Tachospule für den Capstanmotor.
Das Cassettenfach besteht fast nur aus Metall.
Auf-und Abwickel wurden gereinigt und neu gefettet. Die Bremsen wurden auch überprüft.
Mischantrieb aus Zahnrad und Reibrad. Der Idlergummi musste nicht gewechselt werden.
Die Lichtschranken bekommen ihr Licht von der Cassettenfachbeleuchtung.
Der Riemen für das Kurvenzahnrad musste ersetzt werden. Gefettet wurden nur die Achslager der Laufrollen und die Achse des Kurvenzahnrades.
Durch die Laufrollenunterstützung musste dieses Kurvenzahnrad nicht mit Fett beschmiert werden.
Hier wurde ganz "professional" eine Glühbirne, für die Cassettenfachbeleuchtung, eingebaut.
Diese Bastelei wurde durch eine neue Glühbirne ersetzt. Einen Umbau auf LED machen beide Fototransistoren nicht mit.
Nur mit dem Licht einer Glühbirne verrichten beide Transistoren ihre Arbeit.
Auch das Netzkabel wurde schon mal "professional" gewechselt. Sicherheitstechnisch habe ich da keine Bedenken .
Einige Tipptaster mussten getauscht werden, da sie erst nach mehrfachem Drücken eine Funktion hatten.
Wie man an der Playtaste sehen kann, X-Men hat mit diesem Deck auch schon Cassetten gehört.
Zwischenschritt
Ganz weg bekommt man diesen Kratzer nicht mehr.
Gehäusereinigung
Fertig.
An dem TEAC V900X musste die automatische Einmessung etwas nachgestellt werden und die Aussteuerungsanzeige war minimal
aus dem Kurs. Alle anderen Werte waren immer noch im Sollbereich.
Der Einmesscomputer arbeitet zuverlässig und das Deck macht einen sehr guten Job. Und das nach über 30 Jahren.
Ich hoffe, dass die Story über das TEAC V900X Euch nicht so sehr gelangweilt hat.
VG Ralf