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Mono-System und Anlagenthread
#51
was ich an mono sehr reizvoll finde, ist, dass da die HiFi-Ära schon etwa zehn Jahre früher angefangen hat. Hier ein schon an anderer Stelle geposteter Link zu einem Funktechnik Artikel aus den frühen Fünfzigern ( pdf-Format ):

Plattenspieler mit Magnetsystem von 1952

So sieht das gute Stück in natura aus ( als Plattenwechsler Rex, im Artikel ist der Einfachspieler beschrieben ):

[Bild: rex01.jpg]

[Bild: rex02.jpg]

[Bild: rex03.jpg]

Und so sah die einzige "HiFi-Anlage" eines Großserienherstellers aus, in die diese Technik 1952 ab Werk eingebaut war:

[Bild: 00001.jpg]

[Bild: 00005.jpg]

[Bild: 00003.jpg]

[Bild: 00008.jpg]

[Bild: k_0009.jpg]

[Bild: k_0010.jpg]

[Bild: 00004.jpg]

Um zu verstehen, was das für ein Gerät war, muss man sich mal vor Augen führen, dass die Währungsreform noch keine vier Jahre her war, die Truhe hat mit 3250 DM nur einen guten Tausender weniger gekostet als ein einfacher VW Käfer, und es wurden in Deutschland noch Radios ohne UKW und Koffergrammofone hergestellt. Es war noch gar nicht wirklich klar, ob sich die Vinyl-Schallplatte und das Tonband durchsetzen würde, Tefifon und Drahttongeräte waren noch eine ernsthafte Konkurrenz, und ebenfalls für den Normalsterblichen unerschwinglich.

Die Truhe hat eine 25 Watt Gegentaktendstufe mit zwei EL12/375 als Endröhren, das Gebilde mit dem Trafo ist das Anodenspannungsnetzteil für die Endstufe. Eingebaut sind sechs Lautsprecher, davon zwei Elektrostaten - auf den Bildern zu sehen sind nur die großen Breitbänder, die Mitteltöner und Elektrostaten sind vom Radio verdeckt.

Der hier gezeigte Plattenspieler ist eigentlich der Urvater aller HiFi-Laufwerke von ELAC und PE - beide Firmen haben sich gegenseitig unterstützt, und dafür gesorgt, innerhalb weniger Jahre weltweit die Konkurrenz vor sich herzuschieben. Dual hatte sich zu dieser Zeit noch nicht wirklich wiedergefunden - die Blütezeit von Dual begann erst in den späten Fünfzigern, ab da übernahm das Unternehmen jedoch schnell die Marktführerschaft bei Plattenspielern, und ELAC/PE verloren ihre Bedeutung.

Gruß Frank
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#52
Wie ist der Klang, durch die nennen wirs mal Schalllinsen? Ich mein die Holzstäbe.
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#53
der Klang erinnert ein wenig an die Beschallung in alten Kinos - für heutigen Geschmack etwas zu dunkel, aber sauber und kraftvoll. Besonders hat mich erstaunt, wie hifi-tauglich die Schellackplatten der Fünfziger schon waren. Das Gerkrackel und Geknistere, was wir von alten Schellacks kennen, kommt weniger von der Platte selber als vielmehr von der Behandlung, die diese Platten meist noch erdulden mussten - zur Bauzeit dieser Truhe hatten die Standardlaufwerke der meisten Hersteller noch Stahlnadeln.

Was mich an diesen ganz alten Röhrentruhen immer fasziniert, ist, dass sie einen riesigen Raum so beschallen können, dass man überall die Musik hört, es aber nirgendwo aufdringlich oder zu laut klingt. Diese "ruhige Kraft" findet man oft bei Vorkriegsverstärkern, die späteren Radios und Heimverstärker mit EL84 Gegentaktendstufe klingen kompakter, heller und transistor-ähnlicher. Es ist aber immer schwer, den subjektiv empfundenen Klang so zu beschreiben, dass man nicht in dieses esotherische High End Geschwafel verfällt. Auf jeden Fall hat der Klang dieser Geräte nichts mehr mit dem zu tun, was vom "Dampfradio" so gewöhnt ist - es war auch früher schon schön, reich zu sein Floet .

Gruß Frank
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  • Tarl, Tom, oldAkai
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#54
Das hört sich gut an, den ich könnte so nen Schallwand aus den 50ern bekommen. Leider weiß ich nicht wie das Teil stellen soll.
Hoffe das nächste Woche der Newcomb Monoverstärker kommt, damit ich wieder Mono hören kann.
LG Dieter
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#55
Was man beachten sollte - die Radios und Truhen der fünfziger Jahre waren immer Gesamtkunstwerke, bei denen alles aufeinander abgestimmt war. Wenn man mit sowas hören will, sollte man den Verstärkerteil instandsetzen und das Gerät als ganzes benutzen. Die Schallwände oder LS-Chassis einzeln an anderen Verstärkern zu betreiben, ist klanglich meist eine Enttäuschung, und es ist grausam, wie viele Saba Spitzengeräte und Siemens Kammermusikschatullen schon dem Greencone und Klangfilm - Schwachsinn zum Opfer gefallen sind.

Ich würde mir einen Spitzensuper der fünfziger Jahre suchen, diesen instandsetzen und als "Aktivbox" benutzen. Empfehlenswert sind hier das Grundig 5010, 5050 oder 5080, alle Saba Freiburgs mit Gegentaktendstufe oder das Philips Capella 753. Leider haben in den letzten Jahren sehr viele Leute die Qualitäten dieser Radios entdeckt, die Preise sind regelrecht explodiert, vor allem auch deshalb, weil die Trioden-:und Klasse-A Fans so viele davon geschrottet haben.

Gruss Frank
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#56
Sehr schöne Truhe...u.a. diese "Schubladen" Heart Meinen Neid hast du Drinks
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
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#57
Die Schallwand die ich bekommen könnte ist eine seperate aus den 50ern gewesen, nichts zerfledertes.
LG Dieter
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#58
Wo war die denn verbaut ? Viele lose Schallwände stammen aus Kinos, mit etwas Glück bekommt man da sogar richtige Klangfilm Lautsprecher. Gibts da auch einen originalen Verstärker zu ? Wenn ja, auf jeden Fall mitnehmen, auch wenn er defekt ist.

Gruss Frank
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#59
[Bild: k6xkd6c7.jpg]
Einer meiner Lieblingstrompeter Harry James. Bin immer wieder überrascht wie dynamisch die alten Monos klingen, dagegen klingen die meisten Neuaufnahmen flach und müde.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an ratfink für diesen Beitrag:
  • Tom
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