23.08.2015, 16:06
Heute möchte ich euch den kleinsten Sony aus der Professional-Walkman Serie vorstellen. In meiner kleinen Sammlung fehlte immer noch der kleine Sony WM-D3. Nach einer langen Suche im Netz, kam mir bei meiner Recherche die Bundeswehr (oder war es die Infanterie ) zu Hilfe. Nochmal ein großes Dankeschön an Marco .
Sony baute den Walkman von 1985 bis 1992. Der Verkaufspreis lag bei ca.600 DM. Die Ausstattung war beim WM-D3 aber nicht so groß, wie beim WM-D6c. Der WM-D6c hatte 1992 aber auch einen Verkaufspreis von 899,00 DM. Auch der WM-D3 hat das Band mit einem Amorphours-Tonkopf abgetastet, aber zur Rauschunterdrückung wurde nur Dolby-B verwendet. Das Laufwerk stammte aus der WM-DD Serie. In dem WM-D3 hatte Sony die Quarzschaltung für die Motorregelung nicht eingebaut. Dafür bekam der WM-D3 eine Aufnahmefunktion und eine Aussteuerungsanzeige mit 5 LEDs. Aufnehmen kann der Walkman mit den Bandsorten Typ-I/II. Eine Aufnahme mit dem Bandtyp IV ist nicht möglich, nur die Wiedergabe von Metal-Band ist vorgesehen.
Die 3 Volt (8,2 Volt) Betriebsspannung haben zum löschen von Metal-Band nicht mehr ausgereicht.
Bei diesem Sony WM-D3 war auch noch das Zubehör vorhanden.
Aber auch dieser Sony-Walkman war defekt. Die Play-Funktion ging nicht, spulen war nur in eine Richtung möglich und die Aufnahmefunktion war auch defekt.
Das kleine Zählwerk zeigt in jeder Funktion nur "000" an.
Die Tonköpfe und die Andruckrolle sind noch in Ordnung. Sony hat hier einen Doppelspaltlöschkopf verbaut.
Damit der Löschkopf richtig arbeitet, hat Sony die 3 Volt auf 8,2 Volt hochtransformiert.
Die Hauptleiterplatte mit der Aussteuerungsanzeige, Aufnahme- und Wiedergabeverstärker, Löschgenerator und Dolby-Schaltung.
Einstellregler für die Vormagnetisierung gibt es nicht. Eine Änderung der Vormagnetisierung erreicht man durch das Parallelschalten verschiedener Kondensatoren (2,2pF-27pF).
Rechts unten im Bild sieht man die Lötbrücken für den linken und rechten Kanal.
Hier sieht man die Aufnahmeleiterplatte mit den Vorstufen, Aufnahmeregler und MPX-Filter. Links befindet sich die Leiterplette mit dem Mic-Verstärker.
Die zwei kleinen Schalter wählen Dolby-B und die Bandsorte aus.
Auf der Innenseite der Hauptplatine befindet sich der Dolby-Schaltkreis, der Aufnahmeschalter und der Pausenschalter.
Diese stoppt nur den Motor. Eine mechanische Pausenfunktion gibt es nicht.
Dieser Walkman benutzt das gleiche Laufwerk wie der WM-DD. Sony hat das Laufwerk noch mit einer Aufnahmetaste und einem Zählwerk ausgestattet.
Der Riemen vom Zählwerk hatte sich geweitet. Mit der Länge kann man nun den Aufnahmeregler antreiben.
Da haben wir das Zahnradproblem der WM-DD Laufwerke.
Für eine Zahnbehandlung musste das Zahnrad ausgebaut werden.
Über dieses Steuerzahnrad laufen alle Funktionen des Walkman, Aufwickelantrieb, Tonkopftransport und Spulen. Das Zahnrad (Zahnkranz) sitzt auf einer Stahlscheibe.
Über Jahre schrumpft der Kunststoff vom Zahnkranz, die Stahlscheibe aber nicht. Dadurch reißt der Zahnkranz und ein Spalt entsteht (2-3 fehlende Zähne).
Von einem anderen Steuerzahnrad wird ein Stück mit zwei Zähnen abgeschnitten und in die Lücke des anderen Zahnrades eingepasst.
Danach wird das Zahnstück mit dem Zahnkranz verklebt. Oben im Bild sieht man das kleine Magnetzahnrad.
Die weiße Kunststoffscheibe liegt zwischen dem großen Zahnrad und dem Magnetzahnrad.
So hat Sony eine verschleißfreie Magnetrutschkupplung geschaffen, die den Aufwickeldorn antreibt.
Auf dem Zahnkranz sieht man die 3 Mitnehmer für den Kopfschlitten.
Auch das Zahnrad auf dem Abwickeldorn war Dank Schrumpfung gerissen. In Werkstoffkunde haben die Sony-Ingenieure wohl oft gefehlt.
Heute sitzen diese Ingenieure in der Planned Obsolescence Abteilung von Sony.
Durch den Riss im Zahnrad war ein Antrieb des Abwickeldorns nicht mehr möglich. Die beiden Zahnräder griffen nicht mehr ineinander.
Damit sich der Riss wieder schließt, wurde die Bohrung vorsichtig vergrößert.
Nun konnte die Abwickeldornwelle mit dem Zahnrad verklebt werden.
Der Preis von 10,00€ (ohne Versandkosten) für einen Zählwerkriemen war mir zu teuer. Zum Einsatz kam ein Dichtungsring aus einer LED-Taschenlampe für 2,95€. Passt.
Die 3 Volt Netzteilbuchse musste getauscht werden. Nach dem Entfernen des 3 Volt-Steckeres wurden die Batterien nicht mehr zugeschaltet und der Walkman bekam dadurch keinen Strom.
Die beiden Stege im Bereich der Löschsperre waren gebrochen und wurden geklebt. Danach konnte die Löschsperre wieder eingebaut werden und die Aufnahme funktionierte wieder.
Der WM-D3 läuft und hat den Wiedergabetest bestanden.
Batterie-Test funktioniert auch wieder.
Eine halbe Stunde Handarbeit um die Tasche zu reparieren. Mit dem Edding-Stift wurden noch kleine Kratzer ausgebessert.
Fertig.
Auch wen der Sony WM-D3 nicht ganz die Qualität des WM-D6c erreicht, ist er doch ein schönes Stück Technik.
Es ist schon erstaunlich, wie viel Technik Sony in diese kleine Kiste packen konnte.
Ich hoffe, die Story über den kleinen Sony, hat Euch nicht so sehr gelangweilt.
VG Ralf
Sony baute den Walkman von 1985 bis 1992. Der Verkaufspreis lag bei ca.600 DM. Die Ausstattung war beim WM-D3 aber nicht so groß, wie beim WM-D6c. Der WM-D6c hatte 1992 aber auch einen Verkaufspreis von 899,00 DM. Auch der WM-D3 hat das Band mit einem Amorphours-Tonkopf abgetastet, aber zur Rauschunterdrückung wurde nur Dolby-B verwendet. Das Laufwerk stammte aus der WM-DD Serie. In dem WM-D3 hatte Sony die Quarzschaltung für die Motorregelung nicht eingebaut. Dafür bekam der WM-D3 eine Aufnahmefunktion und eine Aussteuerungsanzeige mit 5 LEDs. Aufnehmen kann der Walkman mit den Bandsorten Typ-I/II. Eine Aufnahme mit dem Bandtyp IV ist nicht möglich, nur die Wiedergabe von Metal-Band ist vorgesehen.
Die 3 Volt (8,2 Volt) Betriebsspannung haben zum löschen von Metal-Band nicht mehr ausgereicht.
Bei diesem Sony WM-D3 war auch noch das Zubehör vorhanden.
Aber auch dieser Sony-Walkman war defekt. Die Play-Funktion ging nicht, spulen war nur in eine Richtung möglich und die Aufnahmefunktion war auch defekt.
Das kleine Zählwerk zeigt in jeder Funktion nur "000" an.
Die Tonköpfe und die Andruckrolle sind noch in Ordnung. Sony hat hier einen Doppelspaltlöschkopf verbaut.
Damit der Löschkopf richtig arbeitet, hat Sony die 3 Volt auf 8,2 Volt hochtransformiert.
Die Hauptleiterplatte mit der Aussteuerungsanzeige, Aufnahme- und Wiedergabeverstärker, Löschgenerator und Dolby-Schaltung.
Einstellregler für die Vormagnetisierung gibt es nicht. Eine Änderung der Vormagnetisierung erreicht man durch das Parallelschalten verschiedener Kondensatoren (2,2pF-27pF).
Rechts unten im Bild sieht man die Lötbrücken für den linken und rechten Kanal.
Hier sieht man die Aufnahmeleiterplatte mit den Vorstufen, Aufnahmeregler und MPX-Filter. Links befindet sich die Leiterplette mit dem Mic-Verstärker.
Die zwei kleinen Schalter wählen Dolby-B und die Bandsorte aus.
Auf der Innenseite der Hauptplatine befindet sich der Dolby-Schaltkreis, der Aufnahmeschalter und der Pausenschalter.
Diese stoppt nur den Motor. Eine mechanische Pausenfunktion gibt es nicht.
Dieser Walkman benutzt das gleiche Laufwerk wie der WM-DD. Sony hat das Laufwerk noch mit einer Aufnahmetaste und einem Zählwerk ausgestattet.
Der Riemen vom Zählwerk hatte sich geweitet. Mit der Länge kann man nun den Aufnahmeregler antreiben.
Da haben wir das Zahnradproblem der WM-DD Laufwerke.
Für eine Zahnbehandlung musste das Zahnrad ausgebaut werden.
Über dieses Steuerzahnrad laufen alle Funktionen des Walkman, Aufwickelantrieb, Tonkopftransport und Spulen. Das Zahnrad (Zahnkranz) sitzt auf einer Stahlscheibe.
Über Jahre schrumpft der Kunststoff vom Zahnkranz, die Stahlscheibe aber nicht. Dadurch reißt der Zahnkranz und ein Spalt entsteht (2-3 fehlende Zähne).
Von einem anderen Steuerzahnrad wird ein Stück mit zwei Zähnen abgeschnitten und in die Lücke des anderen Zahnrades eingepasst.
Danach wird das Zahnstück mit dem Zahnkranz verklebt. Oben im Bild sieht man das kleine Magnetzahnrad.
Die weiße Kunststoffscheibe liegt zwischen dem großen Zahnrad und dem Magnetzahnrad.
So hat Sony eine verschleißfreie Magnetrutschkupplung geschaffen, die den Aufwickeldorn antreibt.
Auf dem Zahnkranz sieht man die 3 Mitnehmer für den Kopfschlitten.
Auch das Zahnrad auf dem Abwickeldorn war Dank Schrumpfung gerissen. In Werkstoffkunde haben die Sony-Ingenieure wohl oft gefehlt.
Heute sitzen diese Ingenieure in der Planned Obsolescence Abteilung von Sony.
Durch den Riss im Zahnrad war ein Antrieb des Abwickeldorns nicht mehr möglich. Die beiden Zahnräder griffen nicht mehr ineinander.
Damit sich der Riss wieder schließt, wurde die Bohrung vorsichtig vergrößert.
Nun konnte die Abwickeldornwelle mit dem Zahnrad verklebt werden.
Der Preis von 10,00€ (ohne Versandkosten) für einen Zählwerkriemen war mir zu teuer. Zum Einsatz kam ein Dichtungsring aus einer LED-Taschenlampe für 2,95€. Passt.
Die 3 Volt Netzteilbuchse musste getauscht werden. Nach dem Entfernen des 3 Volt-Steckeres wurden die Batterien nicht mehr zugeschaltet und der Walkman bekam dadurch keinen Strom.
Die beiden Stege im Bereich der Löschsperre waren gebrochen und wurden geklebt. Danach konnte die Löschsperre wieder eingebaut werden und die Aufnahme funktionierte wieder.
Der WM-D3 läuft und hat den Wiedergabetest bestanden.
Batterie-Test funktioniert auch wieder.
Eine halbe Stunde Handarbeit um die Tasche zu reparieren. Mit dem Edding-Stift wurden noch kleine Kratzer ausgebessert.
Fertig.
Auch wen der Sony WM-D3 nicht ganz die Qualität des WM-D6c erreicht, ist er doch ein schönes Stück Technik.
Es ist schon erstaunlich, wie viel Technik Sony in diese kleine Kiste packen konnte.
Ich hoffe, die Story über den kleinen Sony, hat Euch nicht so sehr gelangweilt.
VG Ralf