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Vor langer Zeit hatte "dettel" mal bei seinem "TmV" einen Vorverstärker ergattert, und zwar den hier:
Einstellmöglichkeiten gibt es viele, an der Rückseite lassen sich sogar der AUX- und der Phon-Eingang im Pegel angleichen!
Eine "Stereo Conrol Unit TUBE 890", die mit ihrem Erscheinen doch so einige Fragen aufwirft.
Das Teil sieht sehr professionell aufgebaut aus, es könnte sich um ein Werkstück einer Meisterprüfung, eine Einzelanfertigung oder um einen sehr gut gelungenen Selbstbau handeln. Bei Detlef lief die Kiste dann kurz, ihm waren da dann gleich einige Ungereimtheiten aufgefallen. Schließt man alles an und dreht den Balanceregler nach links, kommt die Musik von rechts. Grund dafür ist das hier:
Rot ist blau und Plus ist Minus??? Nee, schwarz ist rechts und rot ist links… Warum? Das weiß nur der, der das gerät TUBE nennt, da ist keine einzige drin…
Also hab ich den dann heute Abend noch schnell aufgeschraubt, das Grauen springt einen richtig ins Gesicht.
Als Verkabelung zwischen den Eingangsbuchsen und den Eingangsschaltern sind dicke fette Strippen von Audio-Technica und Monitor-Cable verlegt.
Völlig unsinnig, das sind Strippen für symmetrische Signalübertragung, da gibt es dann zwei Adern plus die Schirmung. Die Lötstellen sehen dann auch entsprechend aus. Guckt man sich die Platinen näher an, so sind das alles recht hochwertige aus GFK, die Phonovorstufe ist auf Lochstreifen aufgebaut und am Netzteil hat schon mal jemand rumgebraten. Die primärseitige Verdrahtung ist unter aller… zu dünne Strippen und der Draht vom Schutzleiter zum Gehäuse hat die falsche Farbe.
Von der Machart her ist das schon recht ordentlich gemacht. Vielleicht war das Anfang bis Mitte der 70er Jahre sogar mal ein Bausatzgerät. Die Elkos auf den Platinen sind von 1972, die Spannungsregler auf der Netzteilplatine von '85 und der Ladeelko, der inzwischen aufgebläht ist, hat das Licht der Welt im Jahre 1992 erblickt. Eine Kontaktölorgie hat der Verstärker auch schon hinter sich gebracht.
Erstmal wird die Verdrahtung dokumentiert und dann erstmal gecheckt, wie da was zusammen zu funktionieren hat.
Danach werden die Buchsen farbrichtig eingebaut und die Kiste neu verdrahtet.
Wunder wird mal wohl nicht erwarten und der Holy Grail der Vorverstärker wird's wohl auch nicht sein.
Puristisch ist da bestimmt nichts, denn alle Kontakte und Schalter liegen in den Signalwegen.
Hier mal ein paar Eindrücke vom Innenleben:
Grüße
Wernsen
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geiles Teil .... gefällt !!!
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• ST3026
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• ST3026
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Bis auf ein paar Unzulänglichkeiten und altersschwache Verbindungen und Bauteile...
da hat sich jemand seinerzeit richtig Mühe gegeben!
Sehr schön!
Gruß
Heiko
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• ST3026
schade ist hier nur, das die hauptsächlich orangenen Kondensatoren ( auch Siebelko) meist trocken sind und absolut nicht mehr in der Toleranz liegen und bestimmt gewechselt werden sollten ..... schade eigentlich......
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Auch bei diesem "Projekt" gab's etwas Stillstand, zwischen anderen Projekten fand sich dann doch etwas Zeit für eine Inaugenscheinnahme der einzelnen Baugruppen.
Los geht's hier mit der Stromversorgung:
Leider ziemlich dilettantisch ist die Anordnung der beiden Spannungsregler. Entweder ist das ein Layoutfehler oder hier wurde nachträglich was verschlimmbessert und Bauteile mit einem anderen Pinout eingesetzt.
Die nächste Platine ist der zweikanalige Kopfhörerverstärker. Ohne Demontage der Kühlbleche ist nicht ersichtlich, welche Transistoren dort verbaut sind.
Hier wieder die Leiterbahnseite des Kopfhörerverstärkers. bei der Gestaltung des Layouts hätte man sich etwas mehr Mühe geben können, dann verliefen die Leiterzüge nicht so dicht an den Schrauben der Kühlkörper…
Wichtig dagegen war für den Designer wohl die Einbringung eines dicken "B" als Firmenzeichen o.ä.
Auch hier hat es im Nachhinein Verbesserungen der Schaltung gegeben.
Weiter geht's mit der Klangregelung. Die Platine ist in diesem Falle einkanalig und daher zwei Mal vorhanden.
Hier die Rückseite, selbstverständlich sind die frei hängenden Adern dokumentiert, hier werden Signale von anderen Baugruppen abgegriffen.
Hier der "TAPE-Amp", das Ausgangssignal zu den Rec-Out Buchsen wird gesondert in dieser Stufe verstärkt. Bemerkenswert ist der extra Siebeleko auf dieser Platine. Das Netzteil versorgt alle Stufen mit Gleichspannung und da kein Platz weiter vorhanden war, ist bei einigen Stufen die Siebung ausgelagert worden. Der "dicke" Elko, der im Chassis verschraubt ist, ist übrigens nur für den Kopfhörerverstärker.
Und auch hier wieder die Rückseite.
Die nächsten Bilder zeigen die leider nur auf Streifenraster aufgebaute Phonovorstufe. Warum da nur Hartpapier und kein Expoxi-Basismaterial mehr zur Verfügung stand weiß auch nur der Erfinder des Tube 890…
Mit viel Liebe ist da wohl nicht mehr gearbeitet worden. Das sieht etwas arg zusammengeschustert aus. Zumal auf die Rückseite dann noch ein Widerstand eingelötet wurde, der irgendwo anders industriell eingesetzt wurde. Lackierter Anschlußdraht und die Sicke...
Zum Abschluss noch ein paar Bilder zu den "Innereien":
Stabil ist der "890" ohne Zweifel aufgebaut. An den beiden schwarz eloxierten Winkelschienen werden die Platinen befestigt, selbige haben ja auch einen eloxierten Alu-Winkel. Zwischen den Platinen ist ausreichend platz für die Verdrahtung, der auch für die dicken Kabel benötigt wird.
Die Frontplatte von Hinten mit allen Schaltern.
Die Drehregler für die Klangregelung sind Stufenschalter mit entsprechender äußerer Beschaltung.
An dieser Stelle endet die Bestandsaufnahme, wie geht es weiter?
Erhaltenswert wäre der "890" in erster Linie für den Erbauer. Schlecht sein wird er nicht aber auch nicht der Überflieger sein. Für Puristen ist er nichts, dazu viel zu viele Kontakte einfacher Machart. So wirklich wieder zusammen bauen, alle Schalter reinigen und eine Elkokur?
Das ist wirklich was für laaaange Winterabende. Noch aber ist Zeit.
Grüße
Wernsen
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17.07.2017, 22:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.07.2017, 22:05 von scope.)
Ein Meisterstück oder Gesellenstück ist das vermutlich nicht. Eher ein ganz normaler Eigenbau von irgendwem, der sich in der Tat sehr viel Zeit dafür genommen hat.
Dabei sind vermutlich vor langer Zeit sehr viele Stunden draufgegangen.
Das Ergebnis überzeugt mich aber absolut nicht. Man muss vermutlich einen gewissen Hang zu derartig gebauten Geräten haben, der mir weitgehend fehlt. Ich betrachte es als sehr wüsten Kabelverhau in Teil-Lochrasterbauart mit antiquarischen Bauteilen, uralten Potis und einer unschönen Frontplatte die mich an uralte Militärfunkgeräte erinnert.
Man muss ausserdem davon ausgehen, dass die technischen Eigenschaften so eines Aufbaus ausgesprochen schlecht ausfallen, und man bereits froh sein kann, wenn das Gerät am Ende nicht sogar hörbar brummt oder surrt
Was hast du damit eigentlich vor? In die Hifianlage implementieren?
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• ST3026
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Wernsen,
im Zweifel in die Tonne damit
Gruß Detlef
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• ST3026
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Zitat:Erhaltenswert wäre der "890" in erster Linie für den Erbauer.
Da der Erbauer sich offenbar von seinem Ergebnis langer Winterabende getrennt hat ...
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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• ST3026
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Meine frühen DIY-Geräte sahen Anfang der 80er auch nicht anders aus. Meine Ansprüche waren damals viel kleiner, und ich war schon froh, wenn es nicht brummt oder summt.
Es gab auch kein Internet und die Bauteile musste man nicht selten danach wählen, was der Bastelladen gerade im Raacokasten hatte.
War irgendwie eine schöne Zeit, aber wirklich scharf wäre ich auf meine frühen "Werke" heute sicher nicht mehr.
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• ST3026
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Also in die Hifianlage will ich den absolut nicht implementieren. Mich hatte zuerst nur das Aussehen angefixt und es hätte ja auch was brauchbares sein können. Zwischenzeitlich keimte schon der Gedanke, ein etwas besseres Gehäuse zu bauen oder auch eine passende Endstufe zusammen zu frickeln. Aber wozu?
Ich bin jetzt mal soweit mit der Überlegung, daß mir mein Geraffel hier reicht und ggfs. nur das eine oder andere Stück noch dazu kommt. Eine DIY-Anlage brauch ich da wohl kaum.
Was bauen, was dann eh nur rum steht? Ach nö…
Der Kopfhörerverstärker wird wohl übrig bleiben, für den ein kleines Gehäuse bauen und rein damit.
So wie sich Scope auch einen für die Werkstatt gebaut hat.
Grüße
Wernsen
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• dettel
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Ein Teil der Platinen sieht nach Bausatz aus. Das Netzteil wurde offensichtlich gepimpt weil die klassische 2-Transistorenschaltung mit Zenerdiode keine besondere Brummunterdrückung hat.
Wenn da nur die hältfe drin wäre könnte man die Kiste wieder einigermaßen flott machen. Aber der Erbauer hat da einfach zu viel reingepackt und sich leider nicht um ein brauchbares Systemdesign gekümmert. Allein der Trafo...
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(24.12.2015, 22:45)Catweazle schrieb: ...da hat sich jemand seinerzeit richtig Mühe gegeben!
…und das war anno 1975:
Jetzt ist auch klar, wofür das "B" auf den Platinen steht…
Grüße
Wernsen
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02.11.2017, 07:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.11.2017, 07:48 von yammi05.
Bearbeitungsgrund: baum
)
Zum schlachten ist der viel zu schade .
Grüße ,Max
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Lese ich das richtig, daß du Interesse an dem Vorverstärker hast?
Ich würde den dann nicht weiter schlachten (ist ja noch alles da, denke ich mal), meine handschriftlichen Notizen etwas leserlicher verfassen und dir gegen Portoerstattung überlassen.
Dettel: ok so? - ist ja eigentlich ja noch deiner
Grüße
Wernsen
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• HiFi1991
Die Frontplatte sieht aus, als hätte er sie bei Dumortier abgeguckt.
https://www.audiovintage.fr/leforum/view...74&t=12226
Bei dem sieht das Innenleben aber anders aus und seine Geräte waren anerkanntermaßen erstklassig.
Ralf
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• winix
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Der hat zumindest eine Tube drin.
Grüße
Wernsen
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Ein Transistorverstärker auf Lötleisten aufgebaut kommt nicht alle Tage vor.
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• winix
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Expansions-Regler? Für die Variation des Stereo-Effekts?
Nee. Irgendein Dynamik-Expander. Lässt sich aber auf 0 regeln.
Ralf
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• winix
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Haben möcht ich den nicht aber zum wegschmeissen ist er zu schade
Grüße ,Max
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07.11.2017, 09:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.11.2017, 09:45 von dettel.)
Gruß Detlef
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