Diese SM2 brachte mir ein Bekannter gestern abend vorbei, weil die Phonosektion nicht mehr funktionierte. Absolut still, während die Hochpegeleingänge noch funktionierten.
Ich halte die SM2 für eine sehr "zweckmäßige" Vorstufe, bei der man sich keine Gedanken über Äusserlichkeiten machte. Das Gerät stammt aus den frühen 80er Jahren, was man ihr auch sofort ansehen kann. Sowas macht sich an einem Arbeitsplatz vielleicht noch ganz gut, in einem Wohnzimmer eher nicht.
Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die negative Betriebsspannung (-90V) für die Phonostufe fehlten. Ursache dafür war ein defekter Gleichrichter (Nummer 1).
Die Phonostufe läuft mit +/- 90 Volt und MPSAXXXX Videotransistoren. Ein sehr extravagantes Design mit dem es oft thermische Probleme gibt. Auch in diesem Fall wäre es kein Fehler, die 10µ/160V Elkos zu tauschen, da sie stellenweise nicht mehr "optimal" sind. Dafür gab´s aber kein grünes Licht, also bleibt es so.
Das Alps Potentiometer hat ebenfalls die besten Zeiten hinter sich und gehört eigentlich ausgetauscht. Es soll aber keine müde Mark mehr in dieses alte Teil investiert werden. Das ist nicht meine Entscheidung....so soll es sein
Auf Spannungsregler wurde hier verzichtet. Eine reine RC Siebung mit reichlich Kapazität kommt hier zum Einsatz.
Während man in diesem Fall alle 10µ rauswerfen sollte, sind die 4700er noch zu gebrauchen. Zwei Stichproben habe ich genommen.
Phono L & R :
Nachdem die Phonostufe wieder grundsätzlich funktionierte, wollte ich zumindest den Ruhestrom des Hochpegelverstärkers prüfen bzw. nachstellen. vier bis acht mA sollen es sein, und unter vier sollte man wirklich nicht gehen. Mir fiel auf, dass selbst nach 30 Minuten die Kühlsterne der FET eiskalt blieben.....
Zwar konnte man den Bias auf beiden Kanälen in gewissen Bereichen einstellen, was via FFT auch zu erkennen war, aber ein Spannungsabfall über den 10 R Widerständen war nicht messbar. Mindestens 50 mV sollten dort zu messen sein.
Auffällig war, dass sich beide Kanäle exakt gleich verhielten. Zwar lag der Gesamtklirr in der eingestellten Position bei "nur" 0,004%, was eigentlich kein Grund zur Panik ist, aber es gab doch ganz deutliche Übernahmeverzerrungen.
Hochpegel L&R
Alle Bauteile, die dafür erstmal in Frage kamen, erwiesen sich als grundsätzlich intakt. Diesen Fehler habe ich schon bei anderen SM2 vor Jahren bemerkt und wunderte mich immer, warum man überhaupt Kühlsterne verwendete. Eine Erklärung dafür habe ich zurzeit noch nicht. Eine derart gravierende "Parameteränderung" der FET halte ich in dieser Gleichmäßigkeit für unwahrscheinlich.
Die Lösung ist eine Art Holzhammerverfahren. Je zwei weitere Dioden zusätzlich zu D5,6 und 7 lösen das Problem.
Situation vor der Maßnahme mit maximal einstellbarem Bias. Man konnte noch weiter herunter, bis man etwa 0,01% THD erreicht, aber der maximal einstellbare Strom durch die FET betrug nur 100 bis 200 Mikroampere. Messung bei 1V rein, 1V raus.
Und danach:
Die roten Kühlsterne werden jetzt handwarm und es sind ca.4- 5 mA eingestellt. Höhere Werte bringen keinen weiteren Vorteil.
Frequenzgang L&R. Der Gleichlauf des Potentiometers (etwa 10 Uhr Stellung) ist nicht berauschend und wird bei höherer Dämpfung nochmal deutlich schlechter. Ausserdem kratzt es leicht....Sollte raus...aber....
Die Vermessung der Phonostufe macht in diesem Zustand (unüberholt) eigentlich keinen Sinn. Eingangskapazität und ein (zusätzlicher) Widerstand können über bestückte Cinchstecker eingesteckt werden. Intern sind bereits ca. 60K vorhanden. MC (gain) ist zuschaltbar.
Die RIAA Entzerrung beider Kanäle deutet entweder auf weitgehend identischen "Verschleiss" oder ab Werk identisches Verhalten hin. die +/- 0,25dB aus dem Manual werden nicht (mehr) erreicht. Weitere Messungen am Phonoteil machen in diesem Zustand keinen Sinn.
Ich halte die SM2 für eine sehr "zweckmäßige" Vorstufe, bei der man sich keine Gedanken über Äusserlichkeiten machte. Das Gerät stammt aus den frühen 80er Jahren, was man ihr auch sofort ansehen kann. Sowas macht sich an einem Arbeitsplatz vielleicht noch ganz gut, in einem Wohnzimmer eher nicht.
Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die negative Betriebsspannung (-90V) für die Phonostufe fehlten. Ursache dafür war ein defekter Gleichrichter (Nummer 1).
Die Phonostufe läuft mit +/- 90 Volt und MPSAXXXX Videotransistoren. Ein sehr extravagantes Design mit dem es oft thermische Probleme gibt. Auch in diesem Fall wäre es kein Fehler, die 10µ/160V Elkos zu tauschen, da sie stellenweise nicht mehr "optimal" sind. Dafür gab´s aber kein grünes Licht, also bleibt es so.
Das Alps Potentiometer hat ebenfalls die besten Zeiten hinter sich und gehört eigentlich ausgetauscht. Es soll aber keine müde Mark mehr in dieses alte Teil investiert werden. Das ist nicht meine Entscheidung....so soll es sein
Auf Spannungsregler wurde hier verzichtet. Eine reine RC Siebung mit reichlich Kapazität kommt hier zum Einsatz.
Während man in diesem Fall alle 10µ rauswerfen sollte, sind die 4700er noch zu gebrauchen. Zwei Stichproben habe ich genommen.
Phono L & R :
Nachdem die Phonostufe wieder grundsätzlich funktionierte, wollte ich zumindest den Ruhestrom des Hochpegelverstärkers prüfen bzw. nachstellen. vier bis acht mA sollen es sein, und unter vier sollte man wirklich nicht gehen. Mir fiel auf, dass selbst nach 30 Minuten die Kühlsterne der FET eiskalt blieben.....
Zwar konnte man den Bias auf beiden Kanälen in gewissen Bereichen einstellen, was via FFT auch zu erkennen war, aber ein Spannungsabfall über den 10 R Widerständen war nicht messbar. Mindestens 50 mV sollten dort zu messen sein.
Auffällig war, dass sich beide Kanäle exakt gleich verhielten. Zwar lag der Gesamtklirr in der eingestellten Position bei "nur" 0,004%, was eigentlich kein Grund zur Panik ist, aber es gab doch ganz deutliche Übernahmeverzerrungen.
Hochpegel L&R
Alle Bauteile, die dafür erstmal in Frage kamen, erwiesen sich als grundsätzlich intakt. Diesen Fehler habe ich schon bei anderen SM2 vor Jahren bemerkt und wunderte mich immer, warum man überhaupt Kühlsterne verwendete. Eine Erklärung dafür habe ich zurzeit noch nicht. Eine derart gravierende "Parameteränderung" der FET halte ich in dieser Gleichmäßigkeit für unwahrscheinlich.
Die Lösung ist eine Art Holzhammerverfahren. Je zwei weitere Dioden zusätzlich zu D5,6 und 7 lösen das Problem.
Situation vor der Maßnahme mit maximal einstellbarem Bias. Man konnte noch weiter herunter, bis man etwa 0,01% THD erreicht, aber der maximal einstellbare Strom durch die FET betrug nur 100 bis 200 Mikroampere. Messung bei 1V rein, 1V raus.
Und danach:
Die roten Kühlsterne werden jetzt handwarm und es sind ca.4- 5 mA eingestellt. Höhere Werte bringen keinen weiteren Vorteil.
Frequenzgang L&R. Der Gleichlauf des Potentiometers (etwa 10 Uhr Stellung) ist nicht berauschend und wird bei höherer Dämpfung nochmal deutlich schlechter. Ausserdem kratzt es leicht....Sollte raus...aber....
Die Vermessung der Phonostufe macht in diesem Zustand (unüberholt) eigentlich keinen Sinn. Eingangskapazität und ein (zusätzlicher) Widerstand können über bestückte Cinchstecker eingesteckt werden. Intern sind bereits ca. 60K vorhanden. MC (gain) ist zuschaltbar.
Die RIAA Entzerrung beider Kanäle deutet entweder auf weitgehend identischen "Verschleiss" oder ab Werk identisches Verhalten hin. die +/- 0,25dB aus dem Manual werden nicht (mehr) erreicht. Weitere Messungen am Phonoteil machen in diesem Zustand keinen Sinn.