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Transistoren matchen
#1
Weil es vielleicht besser in einem eigenen Thema abgehandelt werden sollte, verlege ich die Diskussion von hier mal hierher:

scope schrieb dort:
In diesem Anwendungsfall ist Vbe matching bei möglichst identischer Temperatur wichtig. Mit einer normalen hFE Messung mit dem Multimeter können die Ergebnisse in der Schaltung oft nicht reproduziert werden. Trotz gleicher Anzeige ist dann der offset (zu) hoch.

Mit einem curvetracer kann man zusätzlich zu Vbe auch noch hFE bei unterschiedlichen Kollektorströmen kontrollieren, aber in diesem Anwendungsfall ist Vbe interessanter.



Danke der Aufklärung. Es wird ja immer wieder darauf hingewiesen, dass bei Reparatur einer Endstufe gematchte Transistoren zum Einsatz kommen (sollten). Bezieht sich die Selektion hier auch auf hFE bzw. Vbe der Komplementärtransistoren oder sind da noch andere Parameter im Spiel?

Wenn hier nicht selektiert wird, sollte dann nicht die Rückkoppelung ausreichend sein, dass zumindest meßtechnisch kein Unterschied feststellbar ist zwischen selektierten und unselektierten Transen in der Endstufe?
Viele Grüße
Lukas
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  • Rock
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#2
Es gibt im Verstärker 2 Positionen in denen gematchte Transistoren sinnvoll sind:
1. Im Differenzvestärker im Eingang. Dort wirken sich die Unterschiede sofort zu Fehlspannungen aus die dann als Offset im Ausgang auftreten

2. Im Stromverstärker im Ausgang, sofern Transistoren parallelgeschaltet werden. Dort matcht man damit die Transistoren den selben Strom tragen und so nicht an Überhitzung sterben, also die NPN Typen gemeinsam und die PNP-Typen gemeinsam. NPN/PNP matching wird meistens nicht gemacht, da muß tatsächlich die Gegenkopplung helfen.
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  • timundstruppi, Rock
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#3
Für das Diffpair Ube matchen, wie geschrieben.
Es gibt auch diese Doppeltransen, die dann "gleichere" Temperatur haben. (Meist nicht nachrüstbar)
Im Chip bei OPams werden z.B. 8 Basen schachbrettartig angelegt, um hier niedrigen Offset zu haben.
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#4
Zitat:2. Im Stromverstärker im Ausgang, sofern Transistoren parallelgeschaltet werden. Dort matcht man damit die Transistoren den selben Strom tragen und so nicht an Überhitzung sterben, also die NPN Typen gemeinsam und die PNP-Typen gemeinsam. NPN/PNP matching wird meistens nicht gemacht, da muß tatsächlich die Gegenkopplung helfen.

Bei  kommerziellen AB Verstärkern werden auch die parallelgeschalteten N oder P Typen m.M.n. nicht gesondert gematcht.  Man reduziert sich auf das Ranking. Wenn man sich mal 20 "modernere" Sanken im TO3P Gehäuse vornimmt, die alle aus einer Charge stammen, dann wird man nur sehr geringe Differenzen feststellen.
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  • Rock
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#5
Ein paar Links zu Vorgehensweisen zum matchen.

http://musicfromouterspace.com/analogsyn...TCHER.html (imo zu umständlich)

lieber den hier:

http://www.dragonflyalley.com/synth/imag...11_144.pdf

Mit den üblichen Transistortestern wie z.B. dem  DCA hat man nur 10 mV Auflösung, was mindestens um den Faktor 5 zu hoch ausfällt.
Zur Vorselektierung und nachträglichem ausprobieren  würde das aber bereits reichen.

Ich habe vorhin einen Pioneerverstärker als Testobjekt verwendet. Dort ist ab Werk je ein gängiger 2SA979 eingebaut. Als Ersatz kamen indische 2SA970 von CDIL  zum Einsatz.
Original ist die rote Messung über 20 Minuten vom Kaltstart an.

Bei der Montage habe ich es so gemacht, wie man es eigentlich auch auf der anderen Seite nicht machen sollte. Trotzdem ist das Ergebnis einwandfrei.

[Bild: Cw222NQh.jpg]

[Bild: vSfU4sCh.jpg]

Nimmt man einfach zwei Stück (mitunter noch von verschiedenen Herstellern) wurden hier bis zu 350 mV erreicht. Der Verstärker schaltete trotzdem immer noch frei Wink3

Die Blaue, abgebrochene  Messung ist mit 10 mV bereits  "OK" und könnte nach meinem Ermessen in einem "Musikverstärker" Wink3 bereits so durchgehen...Das Pärchen ist aber noch nicht perfekt.
Erst die Magenta-Paarung ist optimal gelungen. Der Atlas zeigte aber auch bei der Blauen bereits eine identische zweite Nachkommastelle im 10 mv-Bereich.

[Bild: zpbWMeGh.jpg]
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