06.12.2017, 15:56
Vinyl ist zum Fetisch verkommen!
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06.12.2017, 16:16
Die Zeiten und damit auch die Kunden haben sich eben geändert.
Die Leute, welche Nischenprodukte wie bspw. neue Americana LP's auf Glitterhouse kaufen sind wahrscheinlich mehrheitlich verschwunden (oder kaufen online) und stattdessen haste Leute, die irgendwas in Hauptsache buntem 180g Vinyl und limitierten Auflagen haben wollen. Da kann ich die Ladenbesitzer verstehen. Und nen paar Fußminuten entfernt, hat vor 3-4 Jahren ein Laden aufgemacht, welcher de facto alles an Neuveröffentlichungen im Laden hat. Übrigens (und entgegen dem Artikel) haben im letzten halben Jahr in Berlin noch 2 andere Plattenläden dicht gemacht. Sicher keiner davon 30+ Jahre am Platz, aber eben auch ein klares Zeichen dafür, dass dir die Leute eben nicht die Bude einrennen, nur weil es da irgendwie Schallplatten zu kaufen gibt.... Schade trotzdem und sicher auch ein Teil des "alten Westberlins" was verschwindet und damit unwiederbringlich weg ist....
06.12.2017, 16:21
"Und dann gibt es noch die Geschichte von einem Kunden, der in ihren Laden kam und meinte, er habe nachgewogen: Zehn Gramm würden bei seiner 180-Gramm-Schallplattenpressung fehlen. „Dem habe ich dann gesagt: Kann schon sein, ich habe hier nämlich eine Vinyl-Feile, mit der ich den ganzen Tag das Vinyl wegfeile.“
06.12.2017, 16:27
Den Laden und seine unsagbar blöden Inhaber werde ich nicht vermissen.
06.12.2017, 16:29
Zitat:...weil es den Betreibern jetzt reicht. 35 Jahre Platten bestellen, sortieren und verkaufen, 35 Jahre lang über Musik fachsimpeln und Kunden wie Joe glücklich machen, ist einfach genug. Viel Lärm also um nichts. Wenn ein Gastwirt seine Kneipe zumacht, weil er die ewig selben besoffenen Visagen nicht mehr sehen und ihr ewig selbes Gelaber nicht mehr anhören kann, redet auch niemand vom Niedergang der Kneipenkultur. Ralf
10 Mitglieder sagen Danke an für diesen Beitrag:
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Die Beweggründe der Inhaber usw. sind in der Tat uninteressant, aber die Sache mit dem "Fetisch" trifft m.E. auf einen auffallend großen Teil der mitunter ziemlich verkappten Analogjunkies uneingeschränkt zu.
06.12.2017, 16:50
(06.12.2017, 16:42)scope schrieb: Die Beweggründe der Inhaber usw. sind in der Tat uninteressant, aber die Sache mit dem "Fetisch" trifft m.E. auf einen auffallend großen Teil der mitunter ziemlich verkappten Analogjunkies uneingeschränkt zu. Nun bin ich ja mal wirklich enttäuscht von Dir, Scope. Du glänzt normalerweise mit wissenschaftlich fundierten Beiträgen, und nun stellst Du mal einfach eine provokante Behauptung in den Raum, die in keinster Art und Weise empirisch belegt ist. Ich hoffe, Du hast Dir keinen Meinungsvirus eingefangen.
06.12.2017, 17:20
Irgendeinen Fetisch muss ich ja haben... mich erfreut es das das Vinyrevival stetig wächst
Grüsse aus München
Ein Plattenladen macht zu....und schon wird der Untergang des analogen Abendlandes eingeläutet....
Charlie surft nicht!
Watt Volt ihr da Ohm?
06.12.2017, 17:34
Zitat:Du glänzt normalerweise mit wissenschaftlich fundierten Beiträgen, ...was doch nicht bedeutet, dass ich keine "Meinung" haben darf, oder? Zitat:und nun stellst Du mal einfach eine provokante Behauptung in den Raum, die in keinster Art und Weise empirisch belegt ist. Sowas lässt sich auch nicht "belegen", wie sollte das auch möglich sein? Es spiegelt nicht mehr und nicht weniger als meine "Meinung" wieder. Drum verwende ich ich in solchen Fällen auch "m.E." oder "im(h)o" etc. Zitat:und schon wird der Untergang des analogen Abendlandes eingeläutet.... Der hat bereits vor Jahrzehnten stattgefunden.
06.12.2017, 17:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.12.2017, 17:59 von micro-seiki.)
(06.12.2017, 16:42)scope schrieb: ... aber die Sache mit dem "Fetisch" trifft m.E. auf einen auffallend großen Teil der mitunter ziemlich verkappten Analogjunkies uneingeschränkt zu. Aha .... gäääähnn, aber niemand regt sich darüber auf, wenn hier um ein Nakamichi-Tapedeck, einen Micro-Seiki Plattenspieler oder einen Burmester-Verstärker ein Tanz wie um das Goldene Kalb veranstaltet wird. Da scheint der Fetisch dann plötzlich völlig o.k. zu sein. Worum gings noch mal? .... ach ja, Platten. VG, micro-seiki (aka Roberto) "Bevor du zwei Noten spielst - lerne erstmal eine Note zu spielen - und spiele keine Note,
bevor du nicht einen guten Grund dafür hast." (Mark Hollis)
06.12.2017, 18:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.12.2017, 18:22 von Rieslingrübe.)
Die Aussage :
„Ich bin inzwischen viel zu selten von neuen Platten wirklich überzeugt“, sagt Volker Quante. "Ohne die nötige Leidenschaft für neue Musik...." kann ich jedenfalls nachvollziehen, sowohl musikalisch als auch in Sachen weltweit nachlassende Pressqualität seit zirka 1970. Und dass nun - laut Artikel - demnächst ein Second-Hand-Plattenladen die Räumlichkeiten beziehen wird, ist doch grundsätzlich positiv zu bewerten....
06.12.2017, 18:47
Ja...ein grosser Teil des echten oder eingebildeten Vinylrevivals geht auf die Kappe von Hipstern und Zeitgeistern...der Rest ist eine krunde Mischung aus ewig Gestrigen und fortschrittsverweigernden Scheuklappenträgern, die ständig versuchen sich einzureden Analog klänge besser als Digital.
Bleibt nur eine Frage.....na und?
Nett kann ich auch, bringt aber nix.
06.12.2017, 19:37
06.12.2017, 19:47
geiler Film
"Bevor du zwei Noten spielst - lerne erstmal eine Note zu spielen - und spiele keine Note,
bevor du nicht einen guten Grund dafür hast." (Mark Hollis)
06.12.2017, 19:57
Ob nun analog oder digital besser ist, sei es drum. Wenn ich heute ne Platte kaufe, habe ich doch entweder ne CD dabei oder einen High Res Download. Bequemer ist digital, aber ich lege auch gerne eine Platte auf, da kann man schön entspannen und die Technik arbeiten sehen.
Platten sind bei mir ein Nutzgegenstand und dienen nicht als Wertanlage. Ich mag gar nicht dran denken, wenn mir eine 100 Euro Platte zerkratzen würde. Daher gehe ich in Dresden auch in den laden vor Ort, um Platten zu kaufen. Sicher ein wenig teurer als Amazon, aber ich will nicht alles Geld anonym ausgeben. Und das sowohl Verkäufer als auch Käufer oftmals Freaks sind, gibt es nicht nur in Plattenläden. Kneipen, Fahrradläden, Autohäuser, oder Psychologen, die oft auch auf der falschen Seite vom Schreibtisch sitzen....
Gruß Christian
06.12.2017, 20:23
-edit-
06.12.2017, 21:20
Im new fidelity forum gehts dann sicher ums Streaming mit dem noien Eifon.
06.12.2017, 22:43
(06.12.2017, 18:47)Bastelwut schrieb: Ja...ein grosser Teil des echten oder eingebildeten Vinylrevivals geht auf die Kappe von Hipstern und Zeitgeistern...der Rest ist eine krunde Mischung aus ewig Gestrigen und fortschrittsverweigernden Scheuklappenträgern, die ständig versuchen sich einzureden Analog klänge besser als Digital.
06.12.2017, 23:21
Dead & Free hat immer Vinyl u n d CDs verkauft. Ich kann die Betreiber verstehen, aber mir wird er fehlen, denn denen ging es immer um die Musik, egal auf welchem Format.
Aber Joshua Tree, was ist Dir dort passiert?
************
Thomas
07.12.2017, 07:41
Die schön zurechtgelegte Argumentation, es läge an der immer weniger inspirierenden Musik und der nachlassenden Begeisterung für die zur Routine gewordene Tätigkeit, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Ersteres kann - wenn man ehrlich ist - auch am eigenen, fortschreitenden Lebensalter liegen, selbst wenn man so wie die beiden täglich mitten im Thema steht und so den stetigen Wechsel in der Musik hautnah mitbekommt. Grundsätzlich hat sich eigentlich nichts geändert und spannendes Neues gibt es auch heute noch. Nur muss man sich vor Augen halten, dass Vinyl vom EINZIGEN (bis auf ein paar Randerscheinungen) Tonträger in den 50er-70er Jahren zum TEUERSTEN (in der Produktion) Tonträger geworden ist. Und Newcomer nutzen ganz sicherlich erst einmal die für sie effizientesten Wege (via Internet), um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dass man da als Vinylverkäufer außen vor ist, versteht sich von selbst. Zum anderen sehe ich im Kontakt mit vielen unserer Kunden, dass sich alle niedergelassenen Plattenläden extrem schwer tun bzw. nach und nach schließen. Die Konkurrenz durch die großen Online-Händler und Verkaufsportale ist zu mächtig. Erst zerlegt es die Händler, dann die althergebrachten Mail-Order-Versender. Gruß Thomas
Das Band darf an den Bandführungen nicht krempeln.
Die natürlichen Inhaltsstoffe können einen Bodensatz bilden.
07.12.2017, 08:50
Der Laden wird sicherlich auch nicht gerade brummen. Wenn es so wäre, dann machste nicht dicht, gerade wenn kein grandioser Plan B bereit liegt und/oder man ausgesorgt hat.
Eventuell kam ja doch ein Schreiben vom Vermieter ins Haus geflattert und dann zieht man eben die Reißleine. Und da nach dreieinhalb Jahrzehnten die Begeisterung nachgelassen hat und der Enthusiasmus flöten gegangen ist, dann ist der Schritt wenigstens konsequent. Wenn man sich in seinem Laden auf fast ausschließlich Neuware festgelegt hat, dann wird es noch schwieriger sich gegen die Online-Konkurrenz zu behaupten und selbst auf niedrigem Niveau zu bestehen. Für mich ist ein Plattenladen ohne gescheite Second Hand Abteilung bspw. völlig uninteressant.... |
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