Reparaturbericht SONY ST-SA5ES

[gogosch]

Wie schon anderweitig erwähnt, war in dem Gerätekonvolut auch ein SONY Tuner ST-SA5ES.
Das reklamierte Fehlerbild war, dass die Feldstärke nicht angezeigt wurde.
Das Gerät kam von der SONY Vertragswerkstätte als irreparabel zurück.
Die entsprechenden Aufkleber befanden sich noch am Gehäuse.



Nach dem Öffnen fiel mir sofort auf, dass der Regler (im oberen Kreis) für den Signal-Level komplett zugedreht war.
Also FM-Generator angeworfen und Anzeige entsprechend kalibriert.



Auffällig war auch, dass die Frequenzanzeige immer um 50kHz daneben lag und der automatische Suchlauf nicht funktionierte.
Manuell ließen sich die Stationen einstellen und abspeichern.
Langer Rede kurzer Sinn: Nach Abgleich von IFT251 auf 0V an den Anschlüssen vom R254 (unterer Kreis) funktionierte auch der Suchlauf wieder und die Frequenz wurde korrekt angezeigt.
Zum Schluss wurde das ziemlich ausgebrannte Display wieder zum Leben erweckt indem ich die Anodenspannung von -32V auf -38V erhöhte und den (Nikotin-)Dreck von FL-Tube und Sichtfenster entfernte. Weil die Displayplatine schon ausgebaut war, erneuerte ich noch die Drucktaster, die teilweise Fehlfunktionen zeigten.



Nach 48h Dauerbetrieb strahlt nun das Display fast wie neu.

[Gorm]

Aber wer dreht nen Levelregler zu?
Werkenden Stätten mit Vertrag kaum.
Und im FE war wirklich alles Bestens?
Altersbedingte Verstimmung macht die ZF klein.

Alterung horstete wie üblich auch im Demodulatorfilter und der Anzeige.

[gogosch]

Im FE ist alles bestens.
In der ZF werkeln keramische Filter. Da gibt's keine Verstimmung.

[Onkyo-Boy]

hallo gogosch
mich würde interessieren wo du die -32v auf -38v abgesenkt hast.
c983/984 waren nicht zufällig "platt"?

gruß onkyo-boy

[gogosch]

hallo gogosch
mich würde interessieren wo du die -32v auf -38v abgesenkt hast.
c983/984 waren nicht zufällig "platt"?

gruß onkyo-boy

Hab der 33V-Zenerdiode eine weitere  6,3V-Zener in Reihe geschaltet.

[Gorm]

In der ZF werkeln keramische Filter. Da gibt's keine Verstimmung.

Kann sein, muß nicht,
aber es ging um Alterungen im FE,
die zu kleinen ZF-Pegel verursachen können.

[gogosch]

Vom FE gehe ich mal aus, dass er lüpt, da neben den Ortssendern auch tschechische, slowakische und ungarische Stationen empfangbar sind.
Für Stereo reicht der Pegel natürlich nicht, aber in Mono ist's recht rauschfrei.
Bin nicht heiß drauf, einen 6fach-FE (neu) abzugleichen.

[PS-B80]

Hallo gogosch,
da der Thread noch nicht allzu alt ist, ist es hoffentlich o.k., wenn ich eine Frage zum Thema stelle.
Vielleicht zuvor noch ein, zwei Worte zu mir, ist ja mein erster Post in diesem Forum.
Ich bin ausgebildeter Elektromechaniker, war aber in der IT-Branche tätig. Das Wissen ist also ein wenig verschüttet. Ich kann aber
mit einem Lötkolben umgehen und meine Kenntnisse reichten zur Instandsetzung zweier Sony WX-C570
(Beschädigung der Hauptplatinen mit Ausfall Display und Verstärker).
Ich bin im Besitz zweier Tuner ST-SA5ES (offenbar hab ich alles zwei mal ). Beide Geräte weisen die typischen Schwachstellen auf.
Der Sendersuchlauf funktioniert nicht, die Tasten setzen zeitweise aus und die Displays sind nicht mehr die besten.
Letzteres brachte mich zu diesem Thread. Ich würde gerne Deine Lösung bezüglich des Einlötens eine weiteren Zenerdiode
ausprobieren und habe mich demzufolge auf die Suche (Schaltplan, Stückliste) nach der 33 Volt Diode gemacht.
Gehe ich Recht in der Annahme, dass es sich um die Diode D982 MTZJ-33C (siehe auch angefügtes Bild) handelt?
Ist folgende Diode für den Einbsatz geeignet? 6,3 Volt Zener Diode SMD SMT 500mW MINIMELF.
Würde mich über Hilfe wirklich freuen und sagen schon mal danke.

[gogosch]

Wie schon getippselt, ist diese Diode zur Vorhandenen (33V) polrichtig in Serie zu schalten um auf die erforderlichen -39V zu kommen. Nicht "statt".
Die Tasten hab ich alle mit "Alps SKHHAKA010 Kurzhubtaster" ersetzt.

[PS-B80]

Danke für die Rückmeldung! Hatte ja gelesen, dass die neue Diode zusätzlich kommt. Wollte nur sicher gehen, dass es an der richtigen Stelle ist. Scheint ja so zu sein. Na dann werd ich mal den Lötkolben schwingen.  

[rednaxela]

Danke für den tollen ausführlichen Reparaturbericht. Bei meinem ST-SA5ES lagen auch die Sender um 0,05khz daneben und der automatische Sendersuchlauf lief ins unendliche. Nach kurzer Anpassung von IFT251 war alles wieder super

[langer]

Sofern es langzeitstabil bleibt, was ich euch natürlich wünsche.

"Falls" es in einem halben Jahr bis Jahr wieder anfängt sichtlich/bemerkbar zu driften
(am besten zu bemerken, wenn es anfängt bei kaltem Gerät "daneben" zu liegen, warm aber wieder "stimmt"... so fängt es an...)
käme noch ein defekt eines Rohrkondensator (ausser Wert, der "Restwert" sehr stark temperturabhängig, die Beschichtung löst sich ab...) in Betracht.
Als ich diesen Fehler das erste mal erlebt hatte, dachte ich noch das ist etwas extrem seltenes... bis sich genau dieser im Lauf der Jahre
bei mehreren ES Tunern (aber z.B. auch bei schon zwei Onkyo T-9990) gezeigt hatte.

[gogosch]

Nur zur Info: Um welchen Kondensator handelt es sich?

[langer]

Der Keramik Rohrkondensator in IFT251.

[rafena]

Na da komm' erst mal einer drauf...

[gogosch]

Habe es befürchtet.
Welchen Wert soll der haben?

[langer]

Den richtigen Wert musste ich mühsam mit einer "Staffel" an Festwerten und einem Rohrtrimmer ermitteln.
Genau 92 pF.

Löse das inzwischen aber nur noch "extern" (der interne Rohr C bleibt wo er ist, wird nur abgeknipst, siehe Pfeil
denn die Spule/der Spulensockel wäre, wenn dabei beschädigt unwiederbringlich...), auf der Unterseite des Board, mit 82 pF und einen guten 12 oder 15 pF Rohrtrimmer.
Eine zusätzliche Schirmung für den externen C (ausprobiert) braucht es dort nicht.

Der Leitungsweg des C wird damit praktisch exakt gleich (kurz) wie die Ori. interne Verdrahtung.

(Auf dem Bild war der "neue" 82 pF noch im IFT251 Gehäuse, nur der Rohrtrimmer draussen. Später wie schon beschrieben, blieben immer beide C dort unten).



Gestrickte Prüfanschlüsse am Versuchsobjekt für Nulldurchgang zu Pin 7 u. 10 des LA1235

[Gorm]

Im SM leider keine Angabe der Kapazität. In vergleichbaren Schwingkreisen haben die Kondensatoren knappe 100pf, also eher kein Wert der Standardreihe. Der Wert ist auch recht kritisch, 100pF-Kondensatoren sollten auf möglichst Werte um oder gar unter 95pF ausgesucht werden.

edit wieder etwas spät ...
aber doch noch ne Frage: Warum die Bauform des Trimmers als Rohr?

[langer]

Ja, da IFT251 eine "Einheit" darstellt (und wohl als Ersatzteil nur im ganzen zu bekommen war) ist der Wert dieses C im SM nicht extra angegeben.

95 pF würden auch gehen, wäre (probiert) mit dem Kern noch ausgleichbar.

92 scheint der Originale berechnete Wert gewesen zu sein, was man daran merkt das "damit" der Kern
für Nulldurchgang am End tatsächlich auch wieder fast exakt in seiner Werksstellung stehen darf.

Diese Bauart von keramischen Rohrtrimmer, da ich (jetzt nur meine persönliche Erfahrung) keine andere Bauart kenne deren Einstellung auch nur annähernd so langzeitstabil (und temperaturstabil) bleibt.

[rafena]

91 pF wären ein Wert aus der E24 - Reihe, das kommt mir jetzt gar nicht mal so exotisch vor.

[langer]

War wohl auch so gedacht.
Wenn man noch die Toleranzen bedenkt war 91 pF sicher die Wahl.

[Gorm]

Ja klar gibts 91p irgendwo, aber als Einzelwert kriegste den bei Reichelt nur als SMD und da sind auch nur Kerkos der E12-Reihe in Sortimenten und bei den Trimmkondensatoren kommts mMn auf Hersteller und Serie an, z.B. Valvo/Philips hat gute flache auch mit größerer Kapazitätsvariation hergestellt, oft kriegste die länglichen Dinger nur schwer verbaut.

[gogosch]

Was spricht gegen einen 91pf Kerko SMD, auf der Leiterbahnseite angelötet?

[langer]

M.M.n. nichts  
Würde nur vorher messen das man nicht ausgerechnet einen "Streuner" erwischt.

[gogosch]

Bei meinem Großhändler gibt's die nur ab 20 Stück. Da wird schon was dabei sein.
Nee. Nur ab 500 Stück um €10,--