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Hallo,
verspätet, dafür aber mehr als komplett: meine Messungen und Kommentare zu den RFT-Klassikern - einen Tag zu spät (oder ein Jahr, wenn es nach den Eigentümern der Boxen geht), aber immerhin.
Ich würde es übrigens begrüßen, wenn sich die emsigen RFT-Restauratoren hier auch zur Geschichte und den Unterschieden der einzelnen Modelle und Chassis äußern würden.
Fangen wir an mit der BR 25 E, die mir der Forenkollege Micha zur Verfügung gestellt hat.
Das Band darf an den Bandführungen nicht krempeln.
Die natürlichen Inhaltsstoffe können einen Bodensatz bilden.
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04.10.2018, 11:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.10.2018, 11:50 von Jörgi.)
LG Jörgi
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Diese BR 25 E ist in einem recht nüchternen technischen "Studiolook" gehalten - grauer Metalliclack und Schutzgitter über dem Tieftöner. Sieht man sich mal die Größe des "Basstreibers" mal im Verhältnis zum Volumen der Box an, dann sieht man hier eine durchaus großzügige Relation - ganz anders als bei den meisten Boxen der 70er Jahre von Braun, Heco und wie sie alle heißen, die durch ihr viel zu knappes Volumen nahezu alle gewaltigen Oberbass und so gut wie keinen Tiefbass hatten.
Darüber sitzt nicht etwa ein Konushochtöner, sondern eine Kalotte in einer konischen Schallführung (neudeutsch "Waveguide"), daneben das Reflexrohr. Durch den "Trichter" wird die Schallabstrahlung der Kalotte korrigiert, simpel gesagt: Weniger Schallenergie zu den Seiten, mehr in der Mitte. Damit kann man entweder die Trennfrequenz tiefer legen oder die elektrische Belastung des Hochtöners senken - eine gute Idee, wenn man die immer noch sehr hohe Anzahl defekter RFT-Hochtöner betrachtet, die in Forenbeiträgen beklagt werden.
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04.10.2018, 11:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.10.2018, 11:48 von tiarez.)
BR25 E - die Messungen:
1. Frequenzgang
Oben sehen wir den Frequenzgang der BR 25 E über die lange Seite, also da, wo das Reflexrohr sitzt, unten die andere Seite. Wären die Boxen jemals spieglebildlich gebaut worden, wäre die kurze Seite zu bevorzugen - immerhin eine Empfehlung für die Kollegen, die sich die Mühe machen, neue Gehäuse anzufertigen.
Wir sehen eine Box, die zum Hochton hin sukzessive lauter wird, was in dieser Form völlig in Ordnung ist. Die einzige Stufe ist beim Übergang von Tiefmittel- zu Hochtöner zu sehen - ich würde aber darauf tippen, dass das ein individuelles "Problem" dieses Exemplars ist, wie wir in der Folge noch sehen werden. Der Tiefton reicht bis unter 50 Hertz bei vollem Pegel, der Wirkungsgrad ist mit 86 Dezibel für die kleinen Treiber sehr respektabel, die aber eben aus einem recht großen Volumen schöpfen können.
Einziger "Kritikpunkt" - den die BR25 E mit fast allen Zweiwege-Konstruktionen teilt, ist die recht hohe Energieabgabe um 3 Kilohertz, die in Räumen mit vielen schallharten Flächen etwas aggressiv klingen kann.
2. Wasserfalldiagramm
Über nahezu den gesamten Frequenzbereich schwingt die BR25 perfekt aus - lediglich bei etwa 2 Kilohertz gibt es einen kleinen Nachschwinger, der den Eindruck bestätigt, dass der hier eingebaute Hochtöner nicht perfekt ist.
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meinst du mit lang => stehend und kurz => liegend?
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Mich würden noch Tuningmaßnahmen interessieren. Durch den ansteigenden Hochton empfinde
ich die Mitten als etwas "dünn". Auch wenn die Box so natürlich schön frisch und spritzig aufspielt.
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4. Impedanzmessung
Lupenreine Bassreflexabstimmung auf etwa 47 Hertz. Der zweite "Doppelhöcker" zeigt, dass beim Übergang zwischen Tief- und Hochtöner auf der Trennfrequenz etwas geschoben werden musste, um einen sauberen Übergang zu erzielen.
Insgesamt ist die BR 25 E recht niedrohmig, mit einem Minimum von etwas über 3 Ohm - was den guten Wirkungsgrad erklärt, den ich bei 2,83 Volt messe - auf ein Watt gerechnet wären es etwa 3dB weniger.
So, das beschließt erst einmal die Darstellung für heute - morgen geht es weiter mit ein paar Spezialmessungen, der BR 26 und dem Vergleich zwischen beiden.
Gruß
Thomas
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(04.10.2018, 11:48)hal-9.000 schrieb: meinst du mit lang => stehend und kurz => liegend?
Nein, beide Male stehend. Links vs. rechts.
Gruß
Thomas
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Vielen Dank für deine Messungen, sowas sehe ich immer wieder gerne
Deckt sich auch so ziemlich mit dem was ich damals gemessen habe. Die kleine Senke um 1,5 khz hatte ich aber auch, wenn auch nicht so stark ausgeprägt Was die Ursache dafür ist, habe ich damals aber nicht weiter untersucht. Serienstreuung?
Anonsten sind es ganz anständige Böxle, meine TI1000 stoßen sie trotzdem nicht vom thron
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Kimi, was meinst du mit Tuning?
Gruß mazy
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(04.10.2018, 14:13)mazyvx schrieb: Kimi, was meinst du mit Tuning?
Modifikation hätte ich schreiben sollen.
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Da gibts es jemanden, der den HT ein angekoppeltes Volumen verpasst und die Weiche modifiziert.
Gruß mazy
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Ein angekoppeltes Volumen setzt die Resonanzfrequenz nach unten - das kann die Belastbarkeit unter Umständen erhöhen. Allerdings vermute ich, dass hier wirklich auf Kante genäht wurde und die Schwingspule die Grenzen setzt.
Ich werde im Anschluss an die Dokumentation mal eine (sehr leichte) Modifikation der Weiche vorschlagen, die die Boxen bei freier Aufstellung etwas satter klingen lassen. Bei der grundsätzlichen Abstimmung sehe ich kein Verbesserungspotential.
Gruß
Thomas
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Kurz gesagt eine wirklich gute Kompakte
Nett kann ich auch, bringt aber nix.
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Deshalb hör ich in nem relativ kleinen Zimmer mit dem Zeuch rum, manchmal sogar mit zwei parallel je Seite, man gönnt sich ja sonst nix ...
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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Ei super dass es nun doch noch geklappt hat, hoffe mein Gepoltere war nicht zu agressiv. Aber auf diesen Bericht freue ich mich schon seit seiner Ankündigung!
Gruß
Jürgen
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Danke für die Messschriebe und deine Erläuterungen
-- Gruß Andreas --
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(04.10.2018, 19:32)bikehomero schrieb: Ei super dass es nun doch noch geklappt hat, hoffe mein Gepoltere war nicht zu agressiv. Aber auf diesen Bericht freue ich mich schon seit seiner Ankündigung!
Poltern war okay.... fast hätte ich es aber übersehen - aber in meinem Alter gibt es wohl schon Erinnerungen, die gar keine sind.
Gruß
Thomas
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07.10.2018, 18:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.10.2018, 18:48 von bikehomero.)
Gruß
Jürgen
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• Bastelwut, Svennibenni
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So, wieder mal mit Verspätung, aber jetzt die versprochene BR 26.
1. Frequenzgang im Vergleich zur BR 25 E
Wir sehen hier einen vor allem auf der Übernahmefrequenz deutlich lineareren Verlauf und einen etwas besseren Wirkungsgrad. Bei dem sehr ähnlichen Volumen kann das für den Tieftöner nur bedeuten, dass er etwas mehr auf Wirkungsgrad als auf Tiefbass optimiert ist. Deswegen habe ich die Messung noch einmal anders ausgewertet - das zweite Diagramm ist nicht zeitlich gefenstert, zeigt also den kompletten Frequenzbereich der beiden Boxen (mit etwas Raumeinfluss).
Tatsächlich ist die BR 26 hier über fast den gesamten Bereich lauter als die BR 25 E - und linearer abgestimmt, bis auf einen etwas vorlauten Bereich um 5 Kilohertz. Lediglich im Bereich der Bassreflexabstimmung ist sie dann etwas leiser.
Das deckt sich dann auch mit der Impedanzmessung. Hier sehen wir eine etwas höhere Einbauresonanz und eine untere Impedanzspitze, die nicht ganz so hoch ist wie die obere. Im Übernahmebereich zwischen den beiden Chassis ist der Impedanzverlauf der BR 26 niederohmiger als der der BR 25 E.
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Wenn man den 5 kHz Buckel noch wegsaugt, ist das extrem linear für so eine Box!
Nett kann ich auch, bringt aber nix.
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Bei der Box habe ich mal ein "Tannenbäumchen" angefertigt, das heißt, das horizontale Abstrahlverhalten von -90 Grad bis +90 Grad in 15°-Schritten gemessen und dann farbcodiert dargestellt. Rechts im Diagramm ist der Pegelabfall gegenüber dem normierten Achsfrequenzgang angezeigt.
Wir sehen hier einen sehr gleichmäßigen Verlauf über den gesamten Frquenzbereich - vor allem auf der Hochtönerseite (oben im Diagramm). Die so genannte Aufweitung in dem Bereich, wo der Kalottenhochtöner bei einem Zweiwegesystem übernimmt und gegenüber dem Tieftöner wieder deutlich breiter abstrahlt, fällt hier nicht oder nur minimal ins Gewicht.
Dies hat mehrere Gründe:
1. Der ziemlich kleine Tiefmitteltöner besitzt ein besserer Rundstrahlverhalten als größere Töner.
2. Die Trennfrequenz liegt recht niedrig, zumindest niedriger als die zur Zeit der Konstruktion üblichen 2,5-3kHz
3. Durch den Waveguide wirkt der Hochtöner in Sachen Abstrahlverhalten wie ein Chassis mit größerem Durchmesser, so dass es eben keine Stufe diesbezüglich gibt.
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09.10.2018, 10:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.10.2018, 10:51 von tiarez.)
2. Wasserfalldiagramm
Genau so gut wie die BR25, wenn nicht besser. Lediglich ein minimales Artefakt bei einem Kilohertz stört das makellose Bild. Das andere Exemplar der Box war übrigens längst nicht so perfekt und zeigte den Nachschwinger, den die BR 25 E auch ansatzweise hat, nur noch etwas extremer. Dies deutet schon darauf hin, dass der Hochtöner wirklich am Rande seiner Möglichkeiten eingesetzt wird - oder, alterungsabhängig, auch darüber hinaus, wie wir gleich sehen werden.
3. Klirrmessung 80-95dB in 5dB-Schritten
Hier sehen wir nur eitel Sonnenschein - sogar der etwas erhöhte k3 der BR 25 E im Grundtonbereich ist hier fast nicht vorhanden - dafür steigt k2 zum Tiefton hin schon etwas früher an, allerdings auch erst bei lauten 95dB deutlich.
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