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Austausch Transistoren Oldtimer-Radio
#1
Hallo miteinander,

ich war schon ziemlich lange nicht mehr hier und hätte Mal ein Frage bezüglich vintage Auto-Radio.

Es geht darum, dass ich zufällig kostenfrei an ein passendes Radio für mein US Muscle gekommen bin.
Das Radio ist dementsprechend ein US Radio Bj. 71.
Nun sind die Verstärker-Transistoren hinten wohl nicht mehr die besten, bzw. war einer auch ziemlich eingedrückt.
Das Gerät funktioniert soweit und läuft an 2x 2,5" Side und 1x Coax Centre retro Speaker.
Auf dem fahrerseitigen LS kommt erst ab hoher Lautstärke Ton und dann auch sehr schlecht.
Ich würde nun gern die vier Transistoren tauschen, habe aber keine Ahnung mit was ich die ersetzen kann/sollte.
Da ich keinen exakten Ersatz finde, soll es einfach ein gleichwertiges Bauteil sein.
Es wäre toll wenn mir jemand einen entsprechenden Transistor nennen kann.

Original sind es:
Motorola 2N176 (7326)

Falls ihr noch andere Angaben benötigt sagt es mir bitte.


[Bild: 2018-11-09-10-08-44.jpg]
Pioneer PL-61 mit AT20SLa
Pioneer HPM-150
Pioneer SPEC-1
Pioneer SPEC-2
Pioneer SG-9500
Pioneer TX-9500
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#2
Ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass ein Transistortausch hier Abhilfe bringen würde. Wenn du den Defekt beheben willst, dann mach dich mal systematisch auf die Suche nach der Ursache, vielleicht ist ja sogar der Lautsprecher für die Symptome verantwortlich.
Wenn du es dir selbst nicht zutraust, gib es doch jemandem, der das kann.
Viele Grüße
Lukas
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  • scope, Bastian
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#3
Ist da keine Isokappe drauf? Die Transen stehen unter Spannung, Berührug mit Metall oder unterienander brücken kann sie zerstören.
Sonst, Fachmann ran, wenn es kein Übergangskontaktfehler ist.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an timundstruppi für diesen Beitrag:
  • Bastian
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#4
Schaut nicht aus, als wenn da mal ne Kappe drauf war. Die Transen sitzen zumindest etwas tiefer als die Geräteaußenecken, aber der Dreck aufm Glimmer könnte schon ein wenig leiten. Der Aussteuerungsfehler des einen Kanals kann vom LS-Poti und Balancesteller angefangen viele Ursachen haben, Koppel-Cs und Transen reichen sich die Hand. Zumindest sollte sich der Fehler mit Kanalvergleichsmessungen schnell eingrenzen lassen.
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Gorm für diesen Beitrag:
  • Bastian
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#5
Moin,
zuerst: Was ist das fuer ein Radio (Typ, damit man nach Schaltbildern suchen kann)?
Das sind PNP-Germaniumtransistoren. 40V, 3A, 65W und laut http://semiconductormuseum.com/PhotoGall..._2N176.htm wohl speziell fuer Autoradios gedacht. (das Datenblatt, das man hier ( https://alltransistors.com/transistor.ph...istor=1268) laden kann, spricht von 10W Verlustleistung. Erscheint mir realistischer als die auch dort genannten 90W, moeglicherweise sind die auf eisgekuehlte Transistoren bezogen).

Weil Germanium, wird es mit Ersatz schwierig, die Dinger sind in dieser Form fast ausgestorben. Man koennte versuchen, die Endstufe auf Siliziumtransistoren umzudimensionieren, das braucht aber Rechnerei, Erfahrung und moeglichst 12V Versorgung.
Beulen im Gehaeuse sind so lange ohne Bedeutung, wie der Deckel nicht das Innenleben beruehrt und Kurzschluesse verursacht. Ich wuerde auf jeden Fall erstmal herausfinden, ob tatsaechlich die Endstufe fuer die Fehlererscheinung verantwortlich ist oder nicht etwa doch die Stufen davor.

Sollte tatsaechlich die Endstufe defekt sein, gibt es hier guenstig einigermassen passenden Ersatz:
https://www.pollin.de/p/germanium-leistu...z16-131015
oder, wenn man umrechnen will:
https://www.pollin.de/p/transistor-2n4906-131047

Ersatzweise kann man natuerlich auch nach Originaltypen suchen.
Ein gefundenes Angebot:
https://www.ebay.com/p/Motorola-2N176-Tr...1004073404

Ein paar mehr Bilder, auch vom Innenleben, waeren nett:

73
Peter
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  • timundstruppi, Bastian
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#6
Hypsche Motorolas. Bei Germanium war PNP der Normaltyp, NPN war schwieriger hezustellen. Dein Glück ist daß TO3 ein gängiges Gehäuse ist.
Ersetzen könnte man ihn durch AD149, die Spannungen und Verstärkung sind ähnlich. Dummerweise find ich keine Pinbelegung vom '176 im Motorola Datenbuch auf Bitsavers. Müßtest du selber kontrollieren.
Den AD149 findest du beim Darisus:
https://www.darisusgmbh.de/shop/product_...26c09f3581
[-] 1 Mitglied sagt Danke an sing sing für diesen Beitrag:
  • Bastian
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#7
[Bild: FB07-C812-E6-D1-4-C3-C-8730-C7-FFA139-E783.jpg]


[Bild: 2-EF02-E07-E97-A-441-A-83-DD-B14626712-A99.jpg]
[Bild: te-5.png]
[-] 1 Mitglied sagt Danke an winix für diesen Beitrag:
  • Bastian
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#8
Kommst Du ohne Probleme an die Lautsprecherleitungen? Wenn ja: tausche einfach mal vorne die beiden Kanäle. Ist der Fehler immer noch genauso wie vorher, wandert nicht mit auf die andere Seite? Dann ist nicht der Verstärker im Eimer, sondern der Lautsprecher. Das ist die einfachste Testmethode.
                               Greetz Pit
______________________________________________
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Pitter für diesen Beitrag:
  • Bastian
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#9
So, sorry das Wochende war stressig.
Erstmal vielen Dank für eure Antworten!

Ich musste jetzt erst nochmal selbst etwas über das Gerät recherchieren, da ich es nur gewohnt bin eine Chrysler Teilenummer dahinter zu haben.
Es handelt sich (und das weiß ich auch erst jetzt) um ein 1973 Motorola Multiplex AM/FM Radio, verbaut in Dodge Challenger und Plymouth Barracuda.
Die Transistoren sind original alle immer ohne Isokappe oder Ähnliches, bei allen Radiovarianten die ich bis jetzt in der Hand hatte.
Das Teil hängt an 12 Volt und versorgt drei neu gekaufte Lautsprecher, 4 Ohm.
Ich erwähne das deshalb weil die Amis öfter sagen, dass man eigentlich nur 8 Ohm anschließen soll... Leider sind die ganzen Repro Speaker 4 Ohm Varianten...
Ich habe alle Verbindungen am Kabelbaum neu machen müssen und das ist auch sauber mit OEM Verbindungen passiert. Am Kabelbaum sollte es also nicht liegen...hm.

Es gibt ein Service bzw. Reparatur Manual für die Radios, welches mir derzeit nicht vorliegt. Das lässt sich aber durch die (im Gegensatz zur deutschen) hilfsbereite amerikanische Muscle Car Community schnell beheben.

Nichtsdestotrotz muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich leider bei weitem nicht eure Fachkompetenz aufweisen kann was Elektrotechnik angeht!
Ich kann löten und verstehe die Grundprinzipien der Elektrotechnik - das war's Sad

Das Gerät um das es hier geht gehört original nicht in das Fahrzeug (drei Jahre zu jung) und soll irgendwann dem korrekten Modell weichen.
Da reden wir aber sicher nicht von den nächsten 1-2 Jahren, da das korrekte 8-Track AM Radio in gutem Zustand sehr teuer gehandelt wird.
Ich würde das Gerät natürlich sehr gerne von einem Fachmann durchmessen und evtl. abgleichen lassen aber um ehrlich zu sein denke ich, dass die Kosten den Wert des Gerätes übersteigen würden - wenn ich daran denke was mich das gleiche Prozedere bei der Vintage Werkstatt für meine Pionieer Anlage gekostet hat...
Diese Radios waren und sind eben amerikanische Butterbrot-Radios - genau wie die Autos.

Ich habe das Gerät heute ausgebaut und mit nach Hause genommen. Der Wagen ist eingewintert, da komme ich jetzt erstmal nicht mehr hin.
Pioneer PL-61 mit AT20SLa
Pioneer HPM-150
Pioneer SPEC-1
Pioneer SPEC-2
Pioneer SG-9500
Pioneer TX-9500
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  • charlymu, winix
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#10
Moin,
wenn du die genaue Typbezeichnug hast, bitte angeben. Diese Seite hier:
https://www.worthpoint.com/worthopedia/1...-410601278
zeigt davon einfach zu viele davon ;-)

8-Ohm Lautsprecher an einem Autoradio sind etwas ungewoehnlich. Mit 4 Ohm reicht die Betriebsspannung von 12-14V an einer Gegentaktendstufe fuer so 5-6W reeller Leistung (und 10% Klirr), an 8 Ohm fliesst im Lautsprecher nur noch der halbe Strom und erzeugt ein Viertel dieser Leistung. 2x 1,5W ist fuer ein Autoradio dann doch etwas mager ;-)

Ist diese 3-Lautsprecheranordnung Original? Sie ist zumindest seltsam und fuer den Centerlautsprecher bei einem Stereo-Transistorverstaerker ohne Ausgangsuebertager auch nicht einfach zu realisieren. Es sei denn, der Center wird zwischen die Ausgaenge der Verstaerker geschaltet, aber dann gibt er nur die Differenz zwischen linkem und rechten Kanal wieder (hat man in den 70ern fuer die hinteren Lautsprecher bei Pseudo-Quadrophonie so gemacht).

Habe hier noch ein Delco 32BPF1 (z.B. '73 Pontiac Boneville). Eigenartige Konstruktion mit Eintakt-A Endstufe. Die Variante 32APF1 steckte z.B. im GTO.

73
Peter
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  • Frunobulax, timundstruppi, winix, Bastian
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#11
Servus Peter und natürlich auch an alle anderen.

Ich versuche das Ganze mal etwas transparenter zu beschreiben:

Das Gerät ist wie angesprochen ein Motorola "Multiplex" von 1973, Typenbezeichnung 1PD2349, AM-FM, 10 Watt Leistung, 12 Volt Bordversorung.
Es gab für die Karre X verschiedene Konfigurationen.
In meinem Fall gehören original vorne drei Lautsprecher (2x 2,5" rund seitlich und 1x centre oval) in die Ablage und hinten zwei Lautsprecher (noch nicht eingebaut) in die Hutablage.
Zwischen Radio und Lautsprecher hängt noch eine Crossover Box (wohl für den Centre) unter den Amaturen, welche nur bei den 3 und 5 Lautsprecher-Optionen verbaut wurde.
Außerdem gibt es noch einen Fader-Switch für die hinteren Lautsprecher (dual rheostat).
Mehr Technik ist da, außer der Teleskopantenne, nicht drin.

Originale reconed Lautsprecher sind sehr teuer und schwer zu finden, deshalb weichen die meisten Leute auf Repros aus (so lange die originale Anlage verbaut bleiben soll).
In meinem Fall sind alle Lautsprecher neu, für den Centre vorne habe ich einen Koax gekauft und gebrückt, um ihn als normalen Stereolautsprecher anschließen zu können.

Beschäftigt man sich etwas mit dem Thema, liest man auf fast jeder Seite: "Never run 4 ohm speakers on any vintage car automobile (delco) radio using transistor output circuits!"
Scheinbar neigen die Transistoren bei voller Lautstärke zum schadhaften Überhitzen.
Soweit ich weiß hatten wohl auch die originalen Lautsprecher vorne 4 Ohm, hinten anscheinend mehr (da bin ich aber noch nicht dran)
Pioneer PL-61 mit AT20SLa
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Pioneer SPEC-1
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Pioneer SG-9500
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#12
Moin,
dann muss die "Crossover-Box" wohl noch so eine Art Uebertrager enthalten, um den Centerlautsprecher korrekt anzusteuern. Was die 4 Ohm angeht, von Verlustleistung und Kollektrostrom sind die vorhandenen Transistoren reichlich ausgelegt, eher schon ueberdimensioniert, um einen 5WAt4 Ohm Verstaerker darzustellen. Bei Blaupunkt z.B. reichte dazu ein Paar AD161/162, die waren viel schwaecher und haben auch ueberlebt...

73
Peter
[-] 1 Mitglied sagt Danke an hf500 für diesen Beitrag:
  • timundstruppi
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#13
Als ich Anfang 1990 anfing als Student Anlagen in Autos einzubauen, sind diese Fader Reihenweise rausgeflogen. Keiner wollte die original Fader für Endstufen mit Elko im Ausgang behalten. Die Radios hatten meist mehr Leitung oder es wurden Endstufen mit neuen Systemen verbaut.
So sieht es meist aus:
https://forum.6ercoupe.de/index.php?mode...&id=128162
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