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Ich baue mir mein eigenes Cassettendeck
#1
Da ich gebeten wurde, ein eigenes Thema dazu aufzumachen, mache ich das doch.

Ich berichte schon in einem anderem Forum darüber und werde natürlich standesgemäss für mein Vorhaben belächelt. Ist mir aber ja Wurscht, denn ich will weder Nakamichi neu begründen noch die Ingenieurskunst der damaligen Tapedeck Entwickler in Frage stellen.

Ich habe einfach Lust dazu mir mein eigenes Cassettendeck zu basteln. Und das natürlich mit Mitteln die ich selber hinbekomme und überblicken kann.

Immerhin steht schon das erste (nicht ganz ernst gemeinte) Marketing:
[Bild: 34822027gj.jpg]

Warum heisst das Ding BEE 1 wäre schon mal die erste Frage die man sich sicherlich stellt. Der Name basiert auf dem Spitznamen des NAD Entwicklers Bjørn Erik Edvardsen der leider am 16.12.2018 verstorben ist. Er war verantwortlich für viele gute NAD Geräte die damals die grossen Mitbewerber hier und da schon mal geärgert hatten, da NAD Geräte in Tests immer wieder sehr gut abschnitten und klanglich oft auf Augenhöhe spielten mit der weitaus teureren Konkurrenz. Da Edvardsen in der Branche nur BEE genannt wurde und mein geplantes Eigengewächs zum grössten Teil aus NAD 3640 Teilen bestehen wird, kam so der Name BEE 1 für das Deck zustande. Sozusagen als Hommage.

Ein kompletter Neubau kommt natürlich nicht in Frage. Leider kann man auch keine tauglichen Laufwerke mehr einkaufen. Es scheint einfach nahezu alles eingestampft worden zu sein. Hier und da bekommt man in China noch ein paar 0815 Stereo Tonköpfe und simple Drive Units für Kindercassettenrecorder. Das wars aber auch.

Also werde ich die immer noch hervorragende Schaltung aus einem NAD 3640 Deck entnehmen. Eines der wohl besten Zweikopfdecks die es gab. Die Schaltung verfügt über Dolby B, Dolby C, HX Pro und das auch bei Tandberg verwendete DynEQ. Dazu gibt es ein Play Trim Poti und eine Bias Feineinstellung. Das ist ja schon mal was. Das Laufwerk des 3640 ist sicherlich nicht die oberste Spitzenklasse aber doch besser als aus den meisten ganz einfachen Decks. Noch dazu recht kompakt gebaut und relativ wartungsfreundlich.

Zur Zeit bin ich dabei mir die Komponenten zusammen zu suchen die ich verbauen möchte. Da ich erst dann die genauen Abmessungen für Löcher, Ausschnitte usw. der neuen lasergeschnittenen Frontblende anlegen kann.
Da das NAD Deck im Original über recht langweilige, normale LED VU Meter verfügt war hier der erste Ansatzpunkt es musste was anderes her. Entschieden habe ich mich für zwei moderne Bauteile aber im klassischen Look:


[Bild: 34837694ls.png]
Die VU Meter bestehen aus zwei kleinen Displays. Sehr schnelle und scharfe dazu. Auf diesen wird aber ein analoges VU Meter angezeigt werden. Als Gimmick kann man es umschalten auf eine bunte Spektralanalyse oder eine Art Oszilloskop Funktion.

Wie das dann in Aktion aussieht, kann man hier anschauen:


Das Gehäuse des neuen Decks wird wahrscheinlich komplett aus Alu gefertigt. Wobei Netzteil und Netzteilplatine einen eigenen abgeschirmten Bereich bekommen. Und auch diverse Bauteile der Netzteilplatine wie Kondensatoren usw. werden gegen frische Teile ausgetauscht. Nach 30 Jahren kann man das der Platine mal gönnen. Der eine oder andere Kondensator fängt auch an sein Dach auszubeulen.

Wie die Front genau gestaltet wird weiss ich noch nicht. Wahrscheinlich ein eloxiertes, dickes Stück Alu in das dunkles Glas eingelassen wird. Die Beschriftung soll höchstwahrscheinlich recht tief gelasert und dann mit einem zur Alublende farblich kontrastierenden Mittel bis zur Oberfläche der Blende aufgefüllt werden. Hier tüftle ich grad etwas herum was so geht.

Ein Kumpel war auch der Meinung auf alle Bedienelemente zu verzichten und ein 7" Touchpanel zu integrieren. Schöne Idee, dazu müsse man einen Raspberry oder evtl. reicht auch ein Arduino mit verwurschteln inkl. Relaismodulen usw. Und wie man die analogen Potis dann aufs Touchpanel bekommt konnte mir mal eben so auch noch keiner beantworten. Zumal ja nicht in die Schaltung des NADs eingegriffen werden soll. Motorbetriebene Potis fielen mir da nur ein. Der Aufwand wäre jedenfalls für mich zu gross, da ich mich mit Ardus und Raspis nicht wirklich auskenne.

Und so sammle ich zur Zeit noch einige Ideen und prüfe ob sie sich umsetzen lassen usw. Bin natürlich für jede Anregung offen und wer weiss? Vielleicht bastelt bald der eine oder andere auch sein eigenes Deck zusammen.

Happy Taping!  Drinks
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#2
(16.01.2019, 08:27)Pyromixer schrieb:
Zitat:wenn Du Metall für´s Gehäuse nimmst, wie wird dann das Oberflächenfinish gestaltet, Alu eloxiert oder Stahlblech lackiert?

Und wie wird dann die Beschriftung umgesetzt?
Hehe. Genau darüber grüble ich auch schon die ganze Zeit weil es sooooo viele Möglichkeiten gibt.

Auf keinen Fall simples Stahlblech. Obwohl eine in Klavierlack gemachte Front sicher auch was hat. Hatte da schon den Einfall: Kawasaki green mit Hochglanzlack und alle Bedienelemente schwarz. Glas auch schwarz.

Ich tendiere zur Zeit zu einer eloxierten Alufront mit bündig eingelassenen dunklem Glas. Schwierigster Part: das Glas so genau zu schleifen, dass die Fugen so klein wie nur möglich werden. Beschriftung: wahrscheinlich lasergraviert und etwas tiefer. Diese "Tiefen" werden dann mit einem farbigen Material aufgefüllt bis es wieder mit der Oberfläche bündig ist. Bin da noch am tüfteln ob und wie das am besten ausschaut.

ich hab das mal rübergeholt, damit man dann hier weiter machen kann.

1. Frontblende
die sind meist nicht nur glatt, sondern haben oben und unten ca 2 cm rechtwinklige kannten.
Das ist nicht so einfach zu bekommen und aus nem dicken Material rausfräsen lassen kostet richtig Geld.
Dazu kommen noch die Ausschnitte für die Bedienelemente VU etc... und die Eloxierung, bzw die Lackierung.
Beschriftung ist auch so eine Sache, Gravur ist gut kostet aber auch dementsprechend Geld, Siebdruck wäre auch na Möglichkeit dafür braucht man aber auch einen Profi der das ordentlich machen kann.
Kennst du jemand der Dir das machen kann oder evtl. sogar selbst machen?
Glas, kann Dir jeder Glaser auf Maaß schneiden und wenn es nicht ein kleiner Krauter ist auch schleifen, sonst müßtest Du Dir ne Glasschleifmaschine besorgen.
U.U. wenn es nicht zu aufwändig ist könnte ich das machen.
Grob geschätzt würd ich meinen so eine Blende komplett gefertigt kommt auf 4-600€
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#3
Zitat:die sind meist nicht nur glatt, sondern haben oben und unten ca 2 cm rechtwinklige kannten.
Soviel Aufwand betreibe ich nicht: Es wird alles gelasert aus einem flachen Aluteil welches aber bis zu 15mm dick sein kann. 15er werde ich nicht wählen aber doch ein ordentliches Brett von vielleicht 5 oder 6mm. Die Genauigkeit der Ausschnitte beträgt 0,01cm. Das ist schon gut, bei Glas aber kann es schon klemmen. Danke fürs Angebot mit den Glasscheiben. Ich komme ursprünglich aus der Glasbranche aber falls ich nicht weiter komme, gut zu wissen wer evtl. helfen kann.

Neben lasern kann man noch mit Wasser schneiden lassen. Das ist in der Genauigkeit nicht schlechter. Außer Diamant lässt sich damit so gut wie jeder Werkstoff haargenau bearbeiten.

Bevor ich aber überhaupt die Zeichnungen konkreter werden lassen kann, müssen erstmal alle Teile die aussen zu sehen und zu begrabbeln sind in ihrer endgültigen Form vorliegen. Erst dann kann ich genau messen usw.

Auch kann sein, dass ich von aussen eine Acrylplatte vorsetze. Ebenfalls gelasert. Ich bin da noch nicht so ganz entschlossen wie genau ich es machen will.
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#4
Also so eine Front wie z.B. bei den alten Sonys, da ist das auch nur ne flache Blende die von hinten verschraubt wird.
Klar, lasern oder Wasserstrahl ist schon sehr genau, meine Frontblende der TC766 wurde mit Wasserstrahl gefertigt, den schliff hab ich selbst gemacht und danach dann mit Zaponlack versiegelt.
Die Beschriftung wurde vom Original abenommen bearbeitet und im Siebdruckverfahren vom Druckspezi Nico aufgebracht.
Das Glas in der Front ist 3 mm Braun gefärbt, selbst zugeschnitten und geschliffen, nach vorne lecht angeschrägt da sie aus der Blende ragt.

[Bild: Frontblende.jpg]


[Bild: Glas.jpg]
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#5
Wow! Das ist mal eine gute Arbeit! Hut ab! Sieht super aus :-)  Thumbsup


Zitat:und im Siebdruckverfahren vom Druckspezi Nico
Siehste, so jemand fehlt mir noch. Ist der Spezialist auch hier unterwegs?

Da ich ja keine Originalblende habe muss ich eh noch sehen wie ich überhaupt vernünftig eine Skala um ein Poti zeichne die auch gleichmässig wird.
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#6
Ne der ist hier nicht im Forum, kann Dir aber dann die Kontaktdaten geben.

Alles was Grafik angeht kann Nico machen, die Schrift um die Potis kann man doch von einem NAD oder auch nem anderen Tape abnehmen und dann bearbeiten bis es passt.
Ist halt alles ne Frage des Preises, machbar ist so ziemlich alles.
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#7
Sehr schönes Projekt. Finde ich Super und wünsche Dir viel Freude und Erfolg dabei!!!

Gruss
Markus
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#8
So, über ein halbes Jahr später - Was ist draus geworden? 
Sad2
Heideldi Fideldideideldi Tatice
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  • tschuklo
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#9
Vermutlich gar nichts LOL
 
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#10
Kollege war ja seit Febr. nicht mehr online. Kann er auch nix berichten.

Schreibt ihm mal eine E-Mail. Hat mehr Erfolgschancen als PN.
"We learned more from a three minute record than we ever learned in school" , Bruce Springsteen in "No surrender" played als Song 2 im Mai 2013 in Hannover Dance3 Dance3
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  • HaiEnd Verweigerer
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