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Sansui R2R SD 5050 Capstan Welle abgenutzt/eingeschliffen
#1
Hi,

wie der ein oder andere vielleicht mitbekommen hat, habe ich zu Hause zwei Tonbandmaschinen gleichen Types - nämlich die Sansui SD 5050.

Eine hatte ich aus Amerika mitgenommen, eine weitere habe ich hier als Ersatzteilträger gekauft. Nun war der Ersatzteilträger in einigen Bereichen besser als das Original und somit habe ich es auch wieder gängig gemacht und dann zu meinem Händler des Vertrauens zum Einstellen gebracht.

Dabei ist uns aufgefallen, dass in der Reverse Funktion der rechte Kanal zu leise spielt. Drückt man das Band leicht mit dem Finger gegen den Tonkopf, dann klingt alles wie es soll. 

Als Test um auszuschließen, dass es die Tonköpfe sind haben wir die Tonkopfeinheit von Gerät 1 (defekt) auf 2 gesteckt. Siehe da - links und rechts gleich laut im Reverse Bereich. Kurzum - die Tonköpfe sind es nicht! Gleiches Prozedere anders herum - Tonkopfeinheit welche nachweislich in beiden Betriebsrichtungen bei Gerät 2 sauber läuft bei Gerät 1 (defekt) im Reverse Modus nicht sauber - rechter Kanal zu leise. 

Nun hat die Werkstatt nach mehreren Überprüfungen rausgefunden, dass der Kapstan eingeschliffen ist. Ich hänge mal 2 Photos dran mit der Hoffnung dass man was erkennen mag:

Kapstan von Gerät 2 (gut)


[Bild: Kapstan-Gut.jpg]

Man sieht Abnutzung aber die erstrecken sich eher über den ganzen Kapstan. 

Hingegen hier Kapstan von Gerät 1 (schlecht)


[Bild: Kapstan-Schlecht.jpg]

Man merkt auch richtig, wenn man mit dem Fingernagel drüber fährt, dass es richtige "Kanten" gibt.

Nun zu meiner Frage:

Der Kapstan ist hinten in das Flywheel reingeschraubt. Kann ich den Kapstan einfach rausnehmen und umdrehen? Es sieht so aus, dass der Kapstan speziell aufgeraut ist an der Stelle wo er das Band transportiert. Das ist natürlich auf der anderen Seite nicht so.... Macht das was?


Andere Vorschläge nehme ich gerne entgegen :-)

Wenns nix wird ist es nicht so schlimm, da ja das Gerät explizit als Ersatzteilträger gekauft wurde. Aber es tut mir irgenwie im Herzen weh, so ein schönes Gerät (auch wenn es das zweite und das Gleiche ist) in einem nicht 100%tigen Zustand zu haben und dann wegzustellen. Das macht keinen Sinn...

LG

kandetvara
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  • HiFi1991
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#2
Du hast afair nichts darüber geschrieben, dass das Band im Reversemode auf der Welle wandert....ist das so? Sind die Bandzüge revers so wie vorwärts?
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#3
hi,

falsch verstaden - antwort kommt gleich nochmals...

(23.06.2019, 12:45)scope schrieb: Du hast afair nichts darüber geschrieben, dass das Band im Reversemode auf der Welle wandert....ist das so? Sind die Bandzüge revers so wie vorwärts?

Nein das Band wandert nicht auf der Welle. Ist stabil. Was meinst Du mit "bandzüge revers sowie vorwärts" Ob die Bandzüge neu eingestellt wurden auf specs?

Meines Wissens ja - überprüfen kann ich aber nicht...

danke!
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#4
Im Reversbetrieb tauschen die Wieckeldorne ihre Rollen....Dann wird das ursprüngliche Aufwickelmoment zum Bremsmoment...und andersherum.

Ich seh´ grade....Reverse mit nur einer Capstanwelle?.....Das dürfte ohnehin ein ewiges Sorgenkind gewesen sein Wink3
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#5
Die "Bauchbinde" auf der Capstan-Welle sind lediglich Bandablagerungen, eingeschliffen ist da nichts. Die Ablagerungen kann man vorsichtig an der drehenden Welle mit hochfeinem Schleifpapier (Korn 3000 oder höher) am besten mittels eines planen Klotzes, um keine Unebenheiten hineinzuschmirgeln. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Zwischendurch immer mit Isopropanol oder Gummireiniger abwaschen.

Beste Grüße
Armin
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  • HiFi1991, kandetvara
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#6
(23.06.2019, 13:54)scope schrieb: Im Reversbetrieb tauschen die Wieckeldorne ihre Rollen....Dann wird das ursprüngliche Aufwickelmoment zum Bremsmoment...und andersherum.

Ich seh´ grade....Reverse mit nur einer Capstanwelle?.....Das dürfte ohnehin ein ewiges Sorgenkind gewesen sein Wink3

War das so ungewöhnlich? Hatten das nicht auch alle Akai z.B aus den frühern 70gern?

(23.06.2019, 14:26)Armin777 schrieb: Die "Bauchbinde" auf der Capstan-Welle sind lediglich Bandablagerungen, eingeschliffen ist da nichts. Die Ablagerungen kann man vorsichtig an der drehenden Welle mit hochfeinem Schleifpapier (Korn 3000 oder höher) am besten mittels eines planen Klotzes, um keine Unebenheiten hineinzuschmirgeln. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt. Zwischendurch immer mit Isopropanol oder Gummireiniger abwaschen.

Beste Grüße
Armin

Das werde ich mal versuchen. Und ich werde auch nochmals sehen, ob die Bandüge richtig eingestellt sind - soweit ich das kann. Und den Anpressdruck der Rollers...

Lieben Dank erstmal!

kandetvara
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  • HiFi1991
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#7
Moin Zusammen,

da heute das Wetter eher mäßig war hab ich mir die SD 5050 mal vorgenommen und Eure Ratschläge abgearbeitet - also erst mal aufgemacht...


[Bild: DSC01055.jpg]

und dann auch hinten aufgemacht um an das Flywheel vom Capstan ranzukommen:


[Bild: DSC01058.jpg]

Hier ist die Kapstanwelle, welche beim Reverse Abspielen laut Werkstatt Probleme macht:


[Bild: DSC01056.jpg]

Man sieht schon, dass sie eingeschliffen ist - das wollte ich aber nicht als einzigen Grund des schwachen reverse playbacks nicht gelten lassen. 

Also habe ich folgendes gemacht:

1) Die Kapstanwelle aus dem Flywheel raus genommen und etwas nach vorne versetzt.

2) Den Zug des aufnehmenden Bandes (links) erhöht. Kann man an diesen "Widerständen" machen oben rechts von Hinten:


[Bild: DSC01060.jpg]


3) Dann habe ich den Andruck der Andruckrolle erhöht

4) Dann hab ich die Kinder ins Bett gebracht -  Pfeif

5) Dann habe ich den Kapstan wie von Armin vorgeschlagen mit einem 4000ter Papier geschliffen.

Nach den ersten Tests ist mir nun das Band aus dem Kapstan heraus gewandert. Also nach außen - es ist komplett nach außen gewandert, bis es "absprang". Totale Frustration...

6) Jetzt habe ich die Kapstanwelle mit 200er Schleifpapier wieder aufgeraut ...

Siehe da - das Band hält wieder die Spur - die ersten Sekunden ist es noch versetzt - regelt sich dann aber wieder ein.

7) Es geht!!!

Die linke Spur ist nun wieder genau so gut zu hören wie die rechte...

Also läuft! Ganz zufrieden bin ich nicht, da ich sämtliche Einstellungen ohne Messgeräte gemacht habe. ich habe kein Messgerät um den Zug zu messen. Auch kann ich mich nur auf mein Gehör verlassen....

[Bild: DSC01063.jpg]



Aber als Ersatzgerät ist es jetzt OK!

Weiter Ratschläge sind gern genommen!!

lg

kandetvara
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  • HifiChiller, feesa, sensor, Gorm, HiFi1991, Hippman
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#8
Also wenn ich mir die Andruckrollen so ansehe, dann könnte es bei dem "schlechten" Gerät auch daran liegen. Das Band sollte auch auf einer völlig glatten Capstanwelle nicht wandern. Das macht es nur, wenn Capstanwelle und die Oberfläche der Andruckrolle nicht parallel zueinander stehen bzw. letztere nicht in Ordnung ist.
Viele Grüße,
Hans-Volker
Edit: Oder die Capstanwelle schräg steht, aber das ist eher unwahrscheinlich
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker

Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an!
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  • kandetvara
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#9
Gibt es jemanden in Deutschland der Andruckrollen neu macht?

Ich kenne da nur ein US Unternehmen...

LG

kandetvara
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#10
So - jetzt macht das zweite "gute" R2R die gleichen Zicken. Das war vor 1.5 Jahren mal zur Wartung und hatte das Problem nie... 

Das ist über Nacht gekommen. Ich vermute einfach, dass ich eine neue Andruckrolle benötige.

Weiss jemand wer das in Europa oder Deutschland macht, oder ob es neue gibt?

lg

kandetvara
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