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Es ist mal wieder so weit.
Hier stehen 3 defekte Tandberg TD-20A, wobei Nr. 3 eigentlich ein Spendergerät ist, da schon einige Teile daraus fehlen.
Die erste Bestandsaufnahme. Beide zu überholenden Tandberg haben Kurzschlüsse auf der +24V Seite. Sicherung F2, 800mA, löst ständig aus.
Alle Platinen stark verschmutz...eher versifft. Unwillige Schalter für Power, Reel Size und Tapespeed. Ganz zu schweigen von den Köpfen und Bandführung, da war jahrelang niemand mehr bei. Denen fehlt es an Wartung und Zuwendung.
Kommen wir mal zu Tandberg Nr.1. Da ist erst mal eine Zerlegung angesagt.
Zuvor auf dem Audioboard Kurzschluß Nr.1 gefunden. Ein defekter Tantal Elko C 146, 1µF. Ersetzt durch einen 1 µF Elko.
Alle anderen Elkos alle unauffällig.
Weiter geht es mit dem Logicboard. Der 4. Motor für die Andruckrolle machte keinen Muks mehr, Mechanik allerdings freigängig und kein verharztes Fett. Die Versorgung mit externer Spannungsversorgung ließ den Motor einwandfrei drehen.
Da das Board mal so richtig versifft war, habe ich es baden geschickt. Zuvor den OSC Transformator und die Schalter ausgelötet und die gesockelten ICs entfernt.
Bilder von vorher / nachher.
Alles wieder
Das Board wurde dann geföhnt und mit Druckluft wieder getrocknet und 24h in Ruhe gelassen.
Gruß André
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07.09.2019, 19:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.09.2019, 19:09 von hyberman.)
Der Fehler, warum der 4. Motor nicht mehr angesteuert wird, war auch schnell gefunden.
Ein abgerauchter Lastwiderstand 12 Ohm, R 435. Gestorben ist der, weil Tantal Elko C 435 sein Leben aufgegeben hat.
Die rote Mütze links im Bild.
Der abgerauchte Lastwiderstand.
Beides erneuert. Motor wieder in Funktion.
Die 3 Schalter habe ich überholen müssen und sind nun auch wieder in ihrer Funktion hergestellt.
Die ganze Aktion hat sich gelohnt.
Die Tandberg Nr. 1 läuft wieder. Play, Stop und Spulen in beide Richtungen und auch schon mal probehalber ein Band aufgelegt.
Beide Kanäle funktionieren. Schon mal gute Voraussetzung für die folgenden Arbeiten. Bandführung und Köpfe reinigen und zu guter letzt die Einmessung.
Gruß André
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Tolle Arbeit!
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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Die meisten Kabel sind zwar gesteckt, aber dennoch ist so eine Tandberg weit weg von servicefreundlich.
Unbedingt mit der Masse aufpassen! Fehlt die Verbindung von der Logicplatine zum Gehäuse = Masse, sterben reihenweise die Logic ICs.
Gruß André
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Der Abschluß von der Tanberg TD-20A Nr.1 wäre geschafft. Die Einmessung hat sie brav hinter sich gebracht. Es waren keine weiteren Defekte mehr zu verzeichnen.
Dann kann es wohl bald mit Tandberg Nr.2 weiter gehen.
Gruß André
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Heute mit der Tandberg Nr.2 angefangen. An der ist das Fehlerbild ähnlich wie bei Nr.1, allerdings liegt hier der Kurzschluß bei +24V auf dem Netzteil/Logicboard vor. Den oder die Übeltäter sind noch nicht ermittelt.
Da ich auch irgendwo anfangen muss, kam heute erstmal das Audioboard raus und trat die Wäsche an.
Nach dem
Mal ein paar Elkos und die wenigen Tantal Elkos durch gepiepst....keine defekten gefunden, zumindest keine, die einen Kurzschluß verursachen könnten.
Gruß André
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So, Audioboard erst mal abgeharkt und wieder eingebaut.
Dafür das Logicboard raus.
Ich denke mal, ich habe den Übeltäter für den Kurzschluß auf der +24V Seite gefunden. Wie kann es anders sein, wieder ein Tantal Elko. Diesmal der C456, 1µF. Ersetzt durch einen 1µF Elko.
Der Bursche hier.
Frisch geduscht ist die Platine auch schon.
Die 3 Schalter sind ebenfalls gereinigt und behandelt. Der Speedumschalter war etwas zickig....rastet aber nun wieder.
Gruß André
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11.09.2019, 17:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.09.2019, 18:44 von hyberman.)
Die Tandberg Nr.2 hält mich mächtig auf Trapp.
Nachdem nun wirkliche jede Feinsicherung einmal defekt war, selbst die F3 für die 5V der Logicsteuerung und ich die Logicplatine wieder eingebaut habe, wollte ich die Funktion der Laufwerkssteuerung testen.
Pustekuchen. Die Mechanik der A-Rolle war fest.
Also auch die A-Rollen Mechanik zerlegt, gereinigt und neu gefettet.
Erneuter Versuch.
Play, Stop und Spulen wieder hergestellt.
Okay, dann wollen wir doch mal versuchsweise ein Band auflegen.
Tja....diese Baustelle hat es in sich. Kein Tönchen ist der Tandberg zu entlocken, weder vom Band noch von Source Line 1 und Line 2. VU-Meter schlagen auch nicht aus.
Da ist noch was derbes auf dem Audioboard im argen. Auch der U416 Spannungsstabilisator 7824 wird verdammt warm! Das ist nicht normal!
Die meisten Elkos hatte ich ja kontrolliert auf dem Audioboard. Wasn das nun wieder? Alle steckbaren Kabel habe ich 3x kontrolliert und mit der anderen Tandberg verglichen.
Sobald ich die Stromversorgung für das Audiobaord abstecke, bleibt auch der U416 kalt.
Hilft ja alles nix....Schaltplan studieren und das Board wieder ausbauen.
Gruß André
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Ja, die Tandbergs - da hat ja FRANKIE mal eine ganz böse Satire geschrieben. Ist aber wirklich sehr böse
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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Steckt aber ne Menge Wahrheit drin. Und ja, man brauchte eine Mengen Nerven für das Teil.
Gruß André
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Moin,
ich hatte mal ein den 90ern eine TD20A repariert, bei der ich den Tonwellenmotor zerlegen musste. Der Rotor hatte sich auf der Welle geloest und klapperte. Liess sich zum Glueck mit etwas 2K-Kleber reparieren.
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Peter
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Ich war eben noch mal an der Tandberg Nr.2 dran.
Audioboard ausgebaut und nochmal sämtliche Kondensatoren durchgepiepst.
Siehe da....doch einen Tantal Elko übersehen, der einen Kurzschluß macht. C322, 4,7µF. Hatte keinen passenden Elko da, aber einen neuen Tantal, also den eingebaut.
Das Mistvieh!
Jetzt gibt es auch wieder Tönchen von sich. Stabi Transe bleibt auch kalt....das war es!
Gruß André
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Mal den Tantal Elko im Schaltplan gesucht. Genau da im Output Amp hatte ich den Fehler auch vermutet.
Gruß André
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Aber am Ende doch klasse, dass die kurzgeschlossenen Tantals sonst nichts mit in den Tod gerissen haben!
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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Das haben bislang alle Tantal Elkos in den Tandbergs nicht getan. In der Regel löst es nur die Feinsicherung aus.
In dem Fall hat der Strom nicht gereicht, die Sicherung F2, 800mA auszulösen, dafür war aber der Spannungsstabilisator überfordert. Ich bin auch der Meinung, dass bei ersten überprüfen, der Tantal nicht auffällig war.
Ich hätte ihn doch lieber gleich erneuern sollen.
Es ist ja kein Geheimnis, das die Tantal Elkos ausfallen, aber es ist doch erschreckend, wie viele es bei der Tandberg waren.
Gruß André
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• havox
(11.09.2019, 21:40)hyberman schrieb: Es ist ja kein Geheimnis, das die Tantal Elkos ausfallen, aber es ist doch erschreckend, wie viele es bei der Tandberg waren. Da deutet auf einen Serienfehler bei der Produktion derselbigen. Normal ist das nicht.
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12.09.2019, 10:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.09.2019, 10:08 von Magnet.)
(12.09.2019, 07:49)gogosch schrieb: (11.09.2019, 21:40)hyberman schrieb: Es ist ja kein Geheimnis, das die Tantal Elkos ausfallen, aber es ist doch erschreckend, wie viele es bei der Tandberg waren. Da deutet auf einen Serienfehler bei der Produktion derselbigen. Normal ist das nicht. Der Serienfehler ist in dem Fall ein Konstruktionsfehler, der aber oft gemacht wurde:
Zu dieser Zeit waren Tantal-Elkos so spezifiziert, dass in Serie zum Tantal-Elko ein Widerstand von mindestens 3 Ohm pro Volt Spannung am Tantal-Elko liegen soll. Erstbestes Beispiel, das ich im Internet finde (Rs ≥ 3 Ohm/V in der Zeile "Ausfallrate"): http://pdf.datasheet.live/2f9b0944/sieme...6-K108.pdf
Wenn ich die Ausfälle hier richtig verfolgt habe, dann waren das alles Tantal-Elkos parallel zu (geregelten) Betriebsspannungen, bei denen die 3 Ohm/V-Bedingung (wären bei 24 V z.B. 72 Ohm) ganz sicher nicht eingehalten wurde. Das konnte man trotzdem machen, aber Zuverlässigkeit und Lebensdauer leiden eben. Wenn man das unbedingt machen wollte, hätte man wenigstens die zulässige Spannung des Tantal-Elkos viel höher als die anliegende Spannung wählen sollen (also z.B. 35 V statt 25 V im letzten Fall)
Ich würde da heute einfach Elkos nehmen, die bei 100kHz einen niedrigen ESR haben, z.B. die beliebten Panasonic FC.
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• havox, hyberman, Balloo
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Stimmt, im letzterem Beispiel vom Tantal C322 ist die Spannungsfestikeit wirklich etwas knapp gewesen. In der Regel ersetzte ich auch Tantal Elkos durch normale Elkos. In diesem Fall, musste ich allerdings einen neuen Tantal mit 35V nehmen, da ich keinen passenden Elko zur Hand hatte.
Muss meine Bestände wieder auffüllen.
Gruß André
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So, auch diese Tandberg hat es geschafft.
Köpfe, Bandführung, Capstanwelle und A-Rolle wurden gründlich gereinigt.
Ich habe zuerst mal wieder die Köpfe neu justieren müssen. Da wurde mal wieder unkontrolliert herum gedreht. Danach entmagnetisiert und anschliessend neu eingemessen auf Maxell.
Die Tandberg darf jetzt erstmal ein paar Runden Aufnahmen machen. Klingt alles sehr fein. Kein hörbarer Unterschied zu Vor -und Hinterband.
Dann werde ich mal die Alufront und die Knöppe reinigen gehen.
Gruß André
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Abschlußbildchen.
Gruß André
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