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PlattenspielerLaufwerke(!) und deren Klang.
Hier sind alle möglichen Fehler, die aufgrund eines Pressfehlers oder später entstehen können aufgeführt:

Zitat:1. Kratzer
Je nach Tiefe des Kratzers, der quer zur Rille (radial) verläuft, hört man ein regelmäßiges Knacken oder auch nicht. Denn nicht jeden Kratzer hört man.
2. Einschluss
Wenn im Vinyl Fremdkörper „eingebacken" wurden, so genannte „Pickel" oder auch Papierreste fest verbunden sind, so ist die LP nicht mehr zu retten. Aber auch hier gibt es Fälle von Einschlüssen, die man deutlich sieht und sogar mit dem Finger fühlen kann, aber dennoch nicht hören kann. Der Grund: dieser Einschluss befindet sich exakt auf dem Rillensteg und berührt nicht den Bereich der Rille, den die Nadel abtastet.
3. Verwellung / Verformung
Unter Verwellung spricht man dann, wenn die LP in sich verzogen ist, also eine Verspannung hat. Sie ist eher langgezogen und im Laufe einer Umdrehung nur 1-2 mal zu sehen. Eine Alternative ist die sogenannte „Schüssel" (also konkav/konvexe Verformung), die ebenfalls ihre Ursache in der Produktion hat.
Ist die LP noch einigermaßen neu (1-3 Jahre), lässt sich diese Verwellung / Verformung beheben, hierzu benötigt man allerdings ein professionelles Gerät.
Eine nicht behebbare Verwellung / Verformung ist die, welche durch Wärmeeinwirkung entstand. Also dann, wenn die LP zu hohen Temperaturen ausgesetzt war (Sonne, Heizung..).
4. Höhenschlag
Der Höhenschlag ist eine sehr kurze Welle in der LP oder eine tangentiale Verformung (siehe auch Titelbild oben). Eine solche LP ist irreparabel beschädigt.
5. Silberne Punkte in der Rille
Diese silber-schimmernden Punkte entlang einer Rille sind kaum zu sehen und doch ganz gemein! Leider ist dieser Fertigungsfehler auch nicht durch die Plattenwäsche zu beseitigen. Sie äussern sich durch ein kurzes Kratzgeräusch.
6. Knistern
Knistern ist eines der am weitest verbreitetsten Fehler bei Schallplatten und hat ganz unterschiedliche Ursachen: Verschmutzung (Staub, Ablagerungen), diese lassen sich meist durch eine Plattenwäsche entfernen; Statische Ladung sorgen ebenfalls für Knistern, hierzu muss man am Plattenspieler Änderungen vornehmen (z.B. ein Erdungskabel anbringen oder anders anschließen) oder einen Mitlaufbesen installieren. In nicht zu seltenen Fällen kann auch eine zu geringe Auflagekraft des Tonabnehmers der Grund für erhebliches Knistern sein.
7. Label verklebt
Wenn das Label bei der Produktion leicht verrutscht aufgeklebt wurde, ist es unkritisch, so lange es nicht die Endrille oder noch weiter die Spielfläche überdeckt. Dann jedoch ist die LP nicht mehr zu retten.
8. Mittelloch falsch
Das Mittelloch kann falsch zentriert sein, zu groß oder zu klein geraten sein - dies geschieht bei der Plattenpressung. Ein zu kleines oder zu großes Loch kann aber auch eine Ursache bei dem Mitteldorn des Plattenspielers haben: trifft ein richtig gefertigtes Mittelloch auf einen zu dicken Dorn, bringt man die Platte nicht auf den Plattenteller und umgekehrt. Auch nicht gut, aber zumindest dann abspielbar: ein zu großes Loch, welches dann auf den Mitteldorn zu viel Spiel hat.
9. Bruch
Heute sehr selten: eine LP ist an- oder gar durchgebrochen.
10. Staubige Oberfläche
Kein Problem für die Plattenreinigung, teils reicht hier schon die Trockenreinigung mittels einer guten Plattenbürste. Kein gutes Zeugnis für den Hersteller!
11. Oberflächenkratzer
Man sieht sie, doch meist hört man davon nichts. Denn Oberflächenkratzer entstehen meist schon durch das Herausziehen der LP aus der Hülle. Sie befinden sich aufgrund der minimalen Tiefe lediglich auf den Mittelstegen zwischen den Rillen, reichen nicht in den Abtastbereich hinein und können deshalb nicht den Hörgenuss stören.
12. Falsche Seite/Inhalt
Manchmal werden die Label-Etiketten vertauscht und im schlechtesten Fall sogar falsch bedruckt (z.B. stimmt die Reihenfolge der Tracks nicht).
13. Einfärbungen bei Coloured Vinyl
Farbiges Vinyl ist nicht nur ein optischer Hingucker, sondern oft auch ein Indiz für eine limitierte Sonderauflage. Keinen klanglichen Einfluss haben die kleinen und tendenziell nicht gewollten Einfärbungen, etwa schwarze Flecken in einem ansonsten roten Vinyl. Meistens sind dies Reste des zuvor verwendeten Vinyl-Granulats, wenn die Maschinen auf eine andere Farbe umgestellt wurden.
14. Fingerabdrücke
Bei einer neuen LP definitiv ein Qualitätsmangel, der allerdings meist leicht durch eine Plattenreinigung zu entfernen ist. Ebenfalls ein Hinweis für schlechte Arbeit des Herstellers!
15. Oberflächen-Schatten
Insbesondere häufig bei US-Pressungen vorzufinden: Oberflächen-Schatten, die im Licht betrachtet wie Flecken aussehen. Man kann sie nicht durch eine Plattenwäsche entfernen, was allerdings auch nicht nötig ist, weil es akustisch keinen Einfluss nimmt.

(entliehen von vinylfan.de)


Keine Gleichlaufschwankungen zu finden - wie soll denn das auch gehen, Udo??

Beste Grüße
Armin
[-] 1 Mitglied sagt Danke an für diesen Beitrag:
  • 0300_infanterie
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Ist das Loch nicht zentrisch, treten Gleichlaufschwankungen auf. Durch die Geometrie.
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Das selbe gilt für Verwellungen. Die Gleichlaufschwankungen durch die Pressung liegt um Größenordnungen über denen durch Laufwerke erzeugten. Deshalb ist es ziemlich müßig, überhaupt darüber nachzudenken.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Goldmakrele für diesen Beitrag:
  • HVfanatic
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Die Pressung quetscht die Rillen in einen heissen PVC-Plastikklumpen. 

Der schrumpft beim (ungleichmaessigen) Abkuehlen, verbiegt und verzieht sich und wird sonstwie mechanisch verzerrt - solange er nicht komplett abgekuehlt ist.

Die Lochbohrung ist da nur ein Aspekt.
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Mhmmmm... PVC ist ein Duroplast.
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Quatsch. 

Natuerlich ist es das nicht ... Bakelit ist ein Duroplast, ebenso wie chemisch aushaertende Epoxyharze. 

PVC kannst Du jederzeit wieder voll- reversibel aufschmelzen ...
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Gut - dann ist das wohl ein Missverständnis. Ich ging von Gleichlaufschankungen in der Aufnahme aus - die können nun wirklich nicht beim Pressen entstehen. Was Ihr meint, sind Gleichlaufschwankungen, die beim Abspielen durch Pressfehler entstehen. Das ist wohl richtig, aber nicht dasselbe.

Beste Grüße
Armin
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https://www.duroplaste.net/pvc-kunststoff/

Interessant. Man lernt nie aus.
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Kein Missverstaendnis - es addiert sich all dieses Geeiere allerdings zueinander. Ein Wunder, dass man eine Vinyl-Platte ueberhaupt abspielen kann ... und daran sieht man schon, dass das Ohr und das Prinzip Schallplatte selbst fuer allergroebste Fehler sehr tolerant ist.

Die Frage, inwieweit das LW und der Arm klanglich da noch Einfluss nehmen oder ueberhaupt nehmen koennen, ist also nicht so ganz unbegruendet: Kanaltrennung 25dB, Nutzsignaldynamik grad mal 40dB, Verzerrungen im zweistelligen %-Bereich und ein nutzbares Frequenzband zwischen 35Hz und 15kHz. Kein anderes Wiedergabemedium ist so grottenschlecht - ausser Amplitudenmodulation beim Kino-Lichtton und bei Mittelwelle. 

Und da hoert man jetzt die Motorsteuerung heraus, das IKEA-Tischchen, auf dem der Rabastel steht und die Schrauben der Headshell? 

Starke Zweifel sind da durchaus berechtigt ... aber ebensowenig ein Beweis wie "ich-hoer's-aber".
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Die CC ist eher schlechter - zumindest ohne Dolby.
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(23.09.2019, 10:50)HVfanatic schrieb: https://www.duroplaste.net/pvc-kunststoff/

Interessant. Man lernt nie aus.

Ich bin zu faul, dubiose Links zu durchsuchen fuer Dinge, die ich auswendig und zweifelsfrei schon weiss: PVC ist ein lupenreiner Thermoplast. Punkt.
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Doch ein Missverständnis: nimmt man einen Sinuston von 3kHz per Schneidemaschine auf, dann betragen die Gleichlaufschwankungen in Abhängigkeit der Schwankungen der Schneidemaschine einen Wert von 0,XXX%. Dieser Wert ändert sich durch das Pressen nicht. Erst beim Abspielen einer fehlerhaften Pressung können durch mangelhafte Zentrierung oder Wellen zusätzliche (!) Gleichlaufschwankungen entstehen. Nicht jedoch durch den Pressvorgang.

Beste Grüße
Armin
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Moin,

wie wäre es denn mit folgender Vorgehensweise: Man sucht sich zwei Laufwerke, einigt sich auf ein System, einen Pre und ein oder mehrere Testplatten und nimmt den Output beider Probanden nacheinander verlustfrei digital auf. Die Aufnahmen werden dann hinsichtlich Pegel und Timing exakt angeglichen und zeitgleich abgespielt. Jetzt kann man wunderbar zwischen den Aufnahmen hin und her schalten und hat den direkten Vergleich.

Nur mal so als Idee.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an RetroFelix für diesen Beitrag:
  • HVfanatic
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Mit dem Vorschlag wirst du bei denen auf taube Ohren stoßen, die Vinyl der Digitaltechnik als überlegen erachten. Von denen gibt es auch hier einige.
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In dem Fall wäre wohl der Showstopper, dass die digitale Technik die Magie der Platte zerstört und der Vergleich somit nicht gültig ist  Kaffee
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Würde der Vatikan jemals einen Wissenschaftler damit beauftragen, die Nichtexistenz von Gott zu beweisen?  Denker
Charlie surft nicht! Oldie

Watt Volt ihr da Ohm?  Raucher
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Wissenschaftler können nur die Existenz von etwas beweisen. Jeder echte Wissenschaftler würde diesen Auftrag ablehnen.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Goldmakrele für diesen Beitrag:
  • HVfanatic
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Obwohl...

Hier wurde die Nichtexistenz bewiesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Michelson-...Experiment
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Nicht wirklich, es wurde die Äthertheorie überprüft und falsifiziert. Ein übliches Vorgehen in der Wissenschaft.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Goldmakrele für diesen Beitrag:
  • HVfanatic
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Wollte nur eine kleine Spitzfindigkeit loswerden. Erinnerungen ans Vordiplom... ;-)
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Kein Missverstaendnis - es addiert sich all dieses Geeiere allerdings zueinander. Ein Wunder, dass man eine Vinyl-Platte ueberhaupt abspielen kann ... und daran sieht man schon, dass das Ohr und das Prinzip Schallplatte selbst fuer allergroebste Fehler sehr tolerant ist.

Die Frage, inwieweit das LW und der Arm klanglich da noch Einfluss nehmen oder ueberhaupt nehmen koennen, ist also nicht so ganz unbegruendet: Kanaltrennung 25dB, Nutzsignaldynamik grad mal 40dB, Verzerrungen im zweistelligen %-Bereich und ein nutzbares Frequenzband zwischen 35Hz und 15kHz. Kein anderes Wiedergabemedium ist so grottenschlecht - ausser Amplitudenmodulation beim Kino-Lichtton und bei Mittelwelle.

At Pufftrompeter..

stimmt...jetzt wo ich deinen "Beitrag" lese fällts mir auch auf. Ich habe vorher immer LP`s gerne gehört und auch gesammelt, damit ist jetzt Schluss..Ab sofort nur noch Digital, da stimmt wenigstens alles.

Gruss Dirk
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Japan Vinyl für diesen Beitrag:
  • HVfanatic, assiv8
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Zitat:"Beitrag"


Was gefaellt Dir daran nicht - und wieso in Anfuehrungsstrichen? 

Hab ich irgendwelche der ueblichen Schwurbelfakten verdreht? 
Irgendetwas sachlich unrichtig? 
Moechtest Du irgendetwas richtigstellen?

Oder meinst Du, ich hab keine Ahnung, wovon ich rede?

[Bild: Plattenregal_Sepia.jpg]
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At Pufftrompeter..

Hi,

ich möchte dich auf keinen Fall beleidigen o.ä., dass nur vorneweg.
Ich finde bloss Aussagen wie " ein Wunder, dass man Vinylplatten überhaupt abspielen kann" recht - sagen wir mal - gewagt.
Ich weiss natürlich, dass eine LP von den techn. Daten her alles andere als ein Meisterwerk ist. Aber ich frage mich - wenn die LP so schlimm ist und das Wunder des Abspielens gegeben ist - warum so viele Leute die Dinger sammeln, gerne hören, sich Gedanken über Ihre Laufwerke machen, viel Geld ausgeben, zu Plattenbörsen fahren usw. usw. Doch sicher nicht nur, um LP´s im Schrank zu haben sondern auch, um die Dinger (gerne) zu hören...

Ach so, und zur Akustik folgendes (ist natürlich nur meine Meinung): wenn die techn. Daten der LP (zweifelsohne) so schlecht sind, die LP aber gerne auf Grund Ihrer Akustik gehört wird, dann kann das Digitale Medium mit seinen um Welten besseren techn. Werten ja fast nur noch als Armutszeugnis betrachtet werden (jedenfalls von mir)...

In diesem Sinne, Gruss Dirk

P.S.   Klasse Plattenregal !!!
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Japan Vinyl für diesen Beitrag:
  • Ozzy Os
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Naja, die Fehler addieren sich nicht zwangsläufig. Es gibt da auch glückliche Zufälle. ;-)
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..Dann habe ich viele glückliche Zufälle..
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Japan Vinyl für diesen Beitrag:
  • HVfanatic, akguzzi
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