YAMAHA CR-600 Fotolovestory

[rappelbums]

Die Stereo-LED muß leuchten, wenn ein Sender in Stereo empfangen wird. Die AFC-LED leuchtet, wenn ein Sender empfangen wird und das Rad zur Senderwahl nicht berührt wird.

Da scheint wohl was in den Wicken zu sein, sprich mal Armin777 an, der ist Yamaha-Profi

[rappelbums]

Ich habe mir heute noch einmal den Yammi auf den Tisch gestellt, weil ich die Mittenanzeige bei bestem Empfang auch wirklich in die Mitte bringen wollte. Herrje, da kann man ganz schön viel stellen und verstellen ...
Immerhin bin ich bei der Suche nach Hilfe auf das Service Manual gestoßen, das habe ich bisher immer nur vergeblich gesucht. audiokarma hat es: http://akdatabase.com/AKview/albums/user...Manual.pdf
Es tauchen immer wieder Spulen auf, die eine primäre und eine sekundäre Seite haben und auch getrennt via Ferritkern eingestellt werden sollen, beispielsweise T101. Ich sehe an diesen Spulen aber nur von oben auf eine Einstellmöglichkeit. Wie wird denn die zweite Einstellmöglichkeit verdreht? Für Tips wäre ich sehr dankbar

[rappelbums]

Hier noch ein Bild von so einer beschriebenen Spule. Die obere Einstellmöglichkeit ist ganz klar zu erkennen, dort sitzt ein kleiner Inbus (coil secondary side (top)). Die zweite Einstellmöglichkeit soll unten sitzen: (coil primary side (bottom) core). Ich werde die Spule dafür doch wohl nicht auslöten müssen, oder? Mit der Lampe hineingeleuchtet, konnte ich nach und unter dem Inbus nichts erkennen.
Wer weiß mehr?

[rappelbums]

Ich habe mir erst mal so ein Abgleichbesteck gegriffen: http://www.ebay.de/itm/271090478253

Unter dem Innensechskant sollte noch ein Schlitzschraubenzieher Platz finden können.

Hier mal Ausschnitte aus dem SM, für T101 werden beide Varianten gezeigt:

[hf500]

Moin,
den unteren Kern durch den oberen hindurch abzugleichen, ist selten und bei diesen kleinen Kernen nicht praktikabel. Sieh mal nach, ob das Filter nicht etwa auf einer Bohrung in der Platine steht, durch die der untere Kern abgleichbar ist. Das jedenfalls ist die uebliche Methode. Das Filter auszubauen, um es abzugleichen, ist natuerlich Unsinn ;-), zumindest bei diesen Geraeten.
Es haengt von der Kopplung der Filter ab, ob ein einfacher Messenderabgleich auf Maximum ausreicht, oder besser ein Wobbelsender fuer den abgleich auf Maximum und Symmetrie der Durchlasskurve verwendet werden muss. Der korrekte Abgleich des ZF-Verstaerkers ist sehr wichtig fuer einwandfreien Stereoempfang, von ihm haengt fast alles ab. Bei kritischer oder ueberkritischer Kopplung muss mit Wobbelsender abgegleichen werden.

73
Peter

[rappelbums]

Peter,

danke für die Hinweise Ich werde die Platine mal von der Unterseite betrachten, dafür muss ich sie aber ausbauen, auch komisch und unpraktisch für einen Abgleich.

Der Tuner ist definitiv verstellt. Ob es nun der Zahn der Zeit oder meine ersten Einstellversuche von vor über drei Jahren waren, kann ich nicht sagen. Der Stereoempfang ist allerdings gar nicht das Problem, das funktioniert einwandfrei. Der Tuner verzerrt alle "Beats", wenn er auf maximalen Empfang gekurbelt ist. Etwas außerhalb hört er sich gut an. So habe ich ihn dann auch betrieben.
Wobbler und Oszi habe ich leider nicht, vielleicht wird es Zeit, etwas Equipment ins Haus zu holen ...
Bis dahin müssen die Instrumente vom Tuner selbst, ein Multimeter, die WDR-Sender und mein Gehör reichen.

Wird schon werden

[hf500]

Moin,
Zerlegen zum Abgleich ist auch unueblich, denn es muss in endgueltig zusammengebautem Zustand abgeglichen werden. Wenn an die Unterseite der Platine nur in deren ausgebautem Zustand heranzukommen ist, kann man davon ausgehen, dass diese Spule nur einen Kern hat. Bei so kleinen Spulen haben zwei Kerne einen erheblichen Nachteil, die Kopplung der Spulen ist vom Kernabstand und damit ihren Toleranzen abhaengig. Kann man nicht gebrauchen, von der Kopplung ist die Form der Durchlasskurve abhaengig. Die klassischen Bandfilter mit zwei Kernen pro Spulentraeger findet man am ehesten z.B. in (deutschen) Dampfradios. Hier ist auch darauf zu achten, dass die Kerne auf das aeussere Maximum abgeglichen werden, solange in der Anleitung nichts anderes steht. Bei diesen Filtern ist der Spulenstand so gross, dass die Toleranzen im Kernabstand hingenommen werden koennen. Oder man macht es wie Saba mit den "Spulenfahrstuehlen" und einstellbarer Kopplung. Dann hat man die Kontrolle ueber das ganze Filter.

73
Peter

[rappelbums]

So, habe mal weitergemacht.

Die Spule kann man von der Unterseite erreichen, wenn man die Platine mit sechs Schräubchen von der Unterseite löst. Geändert und abgeglichen werden musste da aber nichts, auch wenn ich das jetzt mit passendem Abgleichwerkzeug machen könnte.

Der Tuner hat allerhand der berüchtigten 2SC458 verbaut. Dass die berüchtigt sind, hatte ich aber vor knapp einem Jahr einfach noch nicht auf dem Schirm. Jedenfalls habe ich Ersatz im BC550 finden können. Außerdem habe ich noch fünf Tantals getauscht, denn Tantal ist oft fatal.

Im Moment teste ich fleißig, der Tuner turnt wieder prima. Gleich bekommen alle Schalter und Potis noch nen Spritzer t6 und es geht wieder ab ins Häuschen.
Zur Belohnung darf der Yammi dann im Wohnzimmer glänzen und der Lux kommt ab in den Keller. Dieses neumodische Zeugs hat mir nämlich einfach zu viel billiges Plastik.




Edit: Alles wieder zusammengebastelt und aufgestellt. Läuft erst mal klasse. Ich habe aber noch viele weitere böse 458er entdeckt, die werde ich bei Gelegenheit tauschen, ebenso ein paar Tantals.

[krausar]

Mahlzeit,

wunderbarer Bericht, einen CR-600 nannte ich auch mal mein Eigen, im Februar 2011 vom Erstbesitzer gekauft. Leider spielte einer der beiden Kanäle mit der Zeit leiser und da ich damals noch Anfänger war hab ich mich da nicht ran getraut.

[rappelbums]

Schade - ich habe meine Problemfälle alle noch gehortet. Was ich jetzt noch nicht repariert bekomme, kriege ich später bestimmt hin.
Der Yammi ist tatsächlich ein absolut hochwertig verarbeitetes Gerät, mein Exemplar zudem noch in grandiosem Zustand, fast ohne Spuren der letzten Jahrzehnte.

[deleted leser]

Sehr schöner Bericht! Werde meinen heute abholen.

Wie ich sehe sind die gleichen 2SC458 Hitachi Transistoren drin wie im Kenwood KA 2002. Die Probleme die die machen sind scheinbar vielfältig. BC550 als Ersatz hab ich schon geordert. Ich bin mir nicht sicher, aber wenn die Vorbesitzer der Geräte von keinerlei Problemen berichten, könnte es sein das die 2SC458 gegen brefen und Wasser o.ä. zur Reinigung allergisch sind?!

Ansonsten ist der Yamaha auch fürs Auge ein sehr schönes Gerät was sich bei mir dann allerdings gegen einen Harman Kardon HK 730 und einen Tandberg TR 2025 behaupten muss...

VG Martin

[deleted leser]

So, jetzt häng ich einfach mal meinen CR 600 mit dran

Also der Koax-Antennenanschluss am Yamaha hat irgendwie nicht die Buchse die meine Antenne erwartet. Zum Glück habe ich noch eine mit Gabelschuhen von Armin



Ein erster Test ergab das er über diese Antenne empfängt und auch die Stereolampe leuchtet.






Innen wird er schon mal etwas Reinigung benötigen. Vor allem Geruch! Werde versuchen das mit sowenig Wasser wie möglich hin zu bekommen.



Die Lampen sind erwartungsgemäß alle kaputt! Sollte aber Lösbar sein.





Einzig am Zeiger bin ich mir noch nicht ganz sicher wie ich an die Lampe ran komme. Ich möchte nach Möglichkeit janicht die Frequenzanzeige verstellen...



Ansonsten habe ich nun noch keine Lautsprecher dran gehabt. Das Relais schaltet sauber. Weiss gar nicht ob ich da nun die kleinen Hitachi-Tansistoren bzw. die Tantals vorsoglich tauschen soll. 2 Hebelchen sind ein wenig verbogen was sich aber leicht beheben lässt. Ich meine es könnte schlechter ausschauen...

VG Martin

[martin.k]

Hallo leserpost


Die beiden Schrauben vorsichtig lösen, dann läßt sich die Skalenanzeige abnehmen. Dann ist die Lampe zugänglich.
Der Reiterhalter ist mit Lack gegen verutschen gesichert.




Gruß
Martin

[deleted leser]

Also die Kondensatoren in der Vorstufe insbesondere die Tantals waren in einem lausigen Zustand. Bis auf die 2 großen 220µF haben eigentlich fast alle auf mit gelb angeschlagen. Drei waren ganz leck. Liegt vielleicht daran das dort 30V anliegen und die Orginal-Kondesatoren in Masse auf nur 35V ausgelegt sind? Wenn dann vielleicht noch wegen der 240V noch ein klein wenig mehr als 30V anliegt wirds schon knapp. Nippon Elkos hin oder her hin hab ich alle rausgenommen. Gibt also richtig was zu tun an dem Teil...

Wird also noch ein wenig dauern bis der mal bei mir spielt. Mittlerweile wurde die Vorstufe und die Endstufe überholt. Lämpchen erneuert. Tuner und Netzteil muss ich noch ran. Mal sehen wie es dort ausschaut.

Überlege mir vielleicht auch ml etwas größere Siebelkos (4.700MF gegen 6.800µF) reinzumachen. Meint ihr das bringt was?

VG Martin

[rappelbums]

Martin,
schön, dass Du den Thread wieder mit Leben füllst

Wenn Du nicht nur auf Leistung pur stehst, hat der Yammi sicher gute Karten gegen den H/K.

Was ist denn mit der Endstufenplatine passiert? Bei mir ist die nicht so verbogen

[JackRyan]

Bei den Siebelkos musst du schauen, dass du etwas mechanisch passendes findest. 4700µF in den Abmessungen wirst du vermutlich nicht finden.

Ich habe in meinem TX-2500 zum Beispiel 15.000µF 63V statt 4700µF 35V verbaut, weil ich die noch da hatte und sie in die Schellen passen. Ist aber grenzwertig.

Vielleicht findest du ja passende 10.000µF, wie sieht denn der Gleichrichter (Dioden) aus ?

[deleted leser]

Danke für die Tips. Hab momentan nur wenig Zeit. Die Vorstufe hab ich überholt. Nur ist jetzt der Kopfhörer recht leise. Hab leider nicht getestet wie es vorher war. Die Endstufenüberholung hat geklappt weil er danach noch an meinen Cantons gespielt hat. Die Platine war übrigens schon so. Keine Ahnung warum. Hat sich auch durch das auslöten der Transistoren aus der Platine nicht geändert bzw. verbessert. Zum testen der Vorstufe vorsichtshalber mal nen Schlacht CR600 als Platinenfallback geschossen. Bilder folgen bei Gelegenheit.

Ja und die Siebelkos sind glaub ich 35x55mm groß. Sollte das eine bestimmte Marke sein oder ist das wurscht?

P.S. Gleichrichter bin ich noch nicht hin gekommen. Sind aber meine ich keine Dioden sondern so ein schwarzes T-förmiges Teil unten auf einer Platine versteckt

VG Martin

[JackRyan]

Wenn es wirklich 35mm Durchmesser sind, habe ich hier ein paar passende gefunden:

4700µF

6800µF

8200µF

10000µF

[deleted leser]

o.k. Danke. Also überschaubare Kosten....

VG Martin

[deleted leser]

Hier nochmal Bilder der überholten Vorstufe.

Fehler hab ich gefunden. Habe ich einen Elko mit der falschen Kpazität verpolt eingelötet. Deshalb wohl der leise Klang. Werd ich korrigieren und testen. Muss man echt konzentriert bleiben bei so einer Platinenrevision. Die Kondensatoren sind aber einfach auch in schlechter Qualität bei dem Yamaha.








VG Martin

[bikehomero]

Hast du die Vorstufensektionen einfach ausbauen können? Stelle mir vor, da hängen jede Menge Kabel dran und man kommt bestimmt auch mechanisch nicht so gut ran.

[deleted leser]

Das mit den Kabeln geht eigentlich. Hab ich mir genau die Anschlüsse notiert. Mechanisch ja, es gibt sicher besser zugängliche Geräte, aber machbar.

An den PhonoPre werd ich auch nochmal Hand anlegen. Tantal im Phono geht eigentlich gar nicht...

VG

[rappelbums]

Hut ab!
Das habe ich auch noch vor mir, ich denke, da kann ich noch etwas herausholen. Die Phono-Abteilung ist mir auch schon durch etwas Rauschen aufgefallen.b

[deleted leser]

Mit dem PhonoPre bin ich soweit durch. Ist kein großes Problem.





Lösen muss ich noch das Problem das der Kopfhörerausgang nun total leise ist. Ich denke es liegt daran das ich in einem Anfall von Übereifer die 2SC458 Transistoren auf der Endstufenplatine getauscht habe. Mal sehen, ich hab ja noch ne Ersatzendstufe. Vor mir liegt jetzt nur noch die Radio-Platine. Auch ne Menge Tantals und 2SC458 drauf.

Momentan habe ich den Yami aber vorerst mal wieder in den Keller für kalte Winterabende verfrachtet. Der Harman Kardon 730 spielt momentan sowas von stark auf das ich dem CR600 eigentlich keindarüber hinaus gehendes Potential zutraue.

VG Martin

[rappelbums]

Spielt noch immer im Wohnzimmer, der gefällt mir einfach gut: