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Es gibt einige Gründe, Kassetten zu kopiern. Der wichtigste Grund ist es, die Originale zu schonen, egal ob vorbespielte MC oder vielleicht ein selbstgemachtes Mixtape.
Ich möchte hier meine Gründe, Erfahrungen und Vorgehensweisen vorstellen und freue mich über eure Beiträge. Dieser Faden soll als Sammelthread so viel wie möglich Wissen bündeln und für Alle zur Verfügung stellen.
Ich möchte da auch keine Wertung oder Diskussion über Qualitätsansprüche hineinbringen. Die handbeschriftete schnelle Kopie ist genau so willkommen wie die technisch und gestalterisch Aufwendigste und alles was dazwischen liegt.
Jeder wird seine Gründe haben, warum er seine Kopien so macht, wie er sie macht. Das "wie" soll hier im Vordergrund stehen, wenn jemand auch über das "Warum" und "Warum so" berichtet, ist das natürlich willkommen.
Hier mal einige Exemplare aus meiner Kopier-Werkstatt, oben die Originale, unten die Kopien.
Ich kopiere Kassetten vorwiegend für den mobilen Einsatz, oder um sie auch mal in nicht ganz so vertrauenswürdigen Geräten abspielen zu können, ohne die Originale zu gefährden. Mein "Notfallkoffer" sieht dann etwa so aus:
Am Anfang steht die Kopie. Am liebsten kopiere ich mit meinen Onkyo Integra Tapedecks wobei in der Regel gleichzeitig auf einem Trekstor SurfTab Wintron 10.1 eine digitale Kopie gemacht wird.
Das Tablet ist über USB mit einer externen Soundkarte von Behringer an die analoge Welt angeschlossen.
Als Software läuft Audacity. Reicht für meine Ansprüche und ist recht übersichtlich.
Beim Kopieren achte ich darauf, die Bandlänge der Kopie der Länge des Originals anzupassen. Meistens durch passendes Wenden der Leerkassette, kann man aber auch anders machen. Danach ist es nötig, das überschüssige Band heraus zu schneiden. Für Kassetten habe ich die BASF Hobbybox, für Spulentonband die entsprechende Cutterbox, ebenfalls von BASF. Da in meinen Hobbyboxen die Klebeschienen durch Alterung verformt und auch eher unpraktisch im Handling sind, nutze ich bisher die Klebepresse für Spulentonband auch für Kassettenband. wenn ich das Band sauber an einer Seite des Führungsnutes anlege, läßt es sich gut klemmen und schneiden.
Auch das Kleben funktioniert mit dem für Spulentonband vorgesehenen Klebeband und Verfahren sehr gut, eine Bandkante ist dann schon ohne Überstand geklebt.
Die Klebestelle reibe ich mit einem Wattestäbchen sorgfältig an, bis möglichst keine Bläschen mehr zu sehen sind und die Bänder gut durchscheinen. Der schräge Schnitt ist erfreulich, aber bei Kassettenband nicht unbedingt nötig.
Der Überstand an der Bandkante muss noch möglichst sauber entfernt werden, leichte Ungenauigkeiten wie unten bleiben meiner Erfahrung nach folgenlos.
Kopien der Inlays und wenn möglich der Label runden die Kopierarbeit ab und machen das Ergebnis für mich rund.
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Im Geraffel-Neuzugang hatte ich bereits diese Bip-Klebe- und Schneideschiene vorgestellt, die es mir zukünftig erleichtert, meine Kassettenkopien zu fertigen.
Das Band lässt sich passgenau einlegen und festklemmen
Dank der Führungsnuten im Alukörper ist ein präziser Schnitt möglich. Ich verwende da lieber ein Skalpell als die mitgelieferten Klingen.
Da die Bandenden sich doch deutlich hochwölben, ist es kaum möglich einen Klebestreifen in der Breite des Bandes sauber anzubringen.
Einfacher ist es meiner Erfahrung nach, mit ausreichend breitem Überstand zu arbeiten. Die Klebestelle dann mit einen Wattestäbchen gut anreiben.
Danach kann mit Hilfe der Führungsnuten das Klebeband an den Bandkanten geschnitten werden.
Das Resultat ist eine saubere Klebestelle bei einem deutlich besseren Handling, als es mit der oben vorgestellten Klebepresse möglich ist.
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Sehr interessant. Wie/womit kopierst du denn die Hüllen/Einleger/Cover? Das die Kopien da etwas blasser erscheinen finde ich akzeptabel.
Ich bin ein Heimkind und äußere mich wegen dieser tüpartigen Diskriminierung nicht.
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• Bernd_J
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12.10.2019, 18:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.10.2019, 18:04 von Bernd_J.)
(12.10.2019, 17:49)UriahHeep schrieb: Sehr interessant. Wie/womit kopierst du denn die Hüllen/Einleger/Cover? Das die Kopien da etwas blasser erscheinen finde ich akzeptabel.
Ich scanne die Einleger und Kassettenaufkleber/-aufdrucke auf dem Scanner eines Multifunktionsdruckers für PC, bearbeite, aber ohne übermäßigen Aufwand und drucke dann auf stärkerem Normalpapier (120g/m²) aus. Für die Label habe ich mir einige Bogen vorgestanzte selbstklebende Kassettenlabel zugelegt.
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Nur nochmal zum besseren Verständnis. Label meint Kassettenaufkleber? Zeig mal wenn möglich die vorgestanzten. Werden dann mit Uhu/Prittstift oder womit draufgeklebt?
Ja ich weiss es gibt noch viel viel mehr Marken...
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(12.10.2019, 18:52)UriahHeep schrieb: Nur nochmal zum besseren Verständnis. Label meint Kassettenaufkleber? Zeig mal wenn möglich die vorgestanzten. Werden dann mit Uhu/Prittstift oder womit draufgeklebt?
Ja ich weiss es gibt noch viel viel mehr Marken...
Im obersten Beitrag auf dem vorletzten Bild liegt ein solcher Bogen auf dem großen Umschlag rechts oben. Die Aufkleber sind auf dem Trägermaterial vorgestanzt und selbstklebend wie z.B. Adressetiketten. Auf dem Foto sind vier Kassettenlabel schon abgelöst, sie kleben auf Kassetten im Bild, zwei bedruckte kleben noch auf dem Träger, sechs auf der oberen Hälfte des Bogens sind unbedruckt. Der mittlere Bereich der Label muss natürlich frei bleiben für die Wickelöffnungen, die ausgesparten Teile kleben noch auf dem Trägerbogen.
Solche vorgestanzten Etikettenbögen für Kassettenbeschriftung gab es früher von Herstellern wie z.B. Zweckform und Herma. Die Druckvorlagen für z.B. Word oder als PDF findet man noch im Netz, die Etiketten werden auch in der Bucht angeboten.
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Die hatte ich ja auch schon in Volkers thread erwähnt. Hab davon auch noch 1200 Stück
und die gibt es auch außerhalb der Bucht zu kaufen zu besserem Preis.
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Ein interessanter Thread, danke für deine aufwändigen Erläuterungen und Bilder.
Er hat mich vor ein paar Tagen inspiriert, mich auf die Suche nach entweder der Hobbybox oder diesem Set von BIB zu machen.
Und als hätte ich eine Vorahnung................
Heute kam aus Wien das Tape von Cerrone hier an, vielen Dank, Ivo!
Nein, falls ihr jetzt denkt, dass ich mich im Thread vertan habe, leider nicht.
Ich wollte mich ja eigentlich im Thread "In meinem Tapedeck spult gerade" dafür bedanken. Lege es in das Sansui-Pultdeck, es läuft einige Sekunden, dann dieses Geräusch, das kein Tapefreund cool findet. Das Band ist gerissen. An der Klebestelle zum Vorband:
Habe ich so bisher noch nicht gehabt... Direkt am Wickel gerissen hatte ich schon mal. Jetzt brauche ich tatsächlich so ein Set.
Aber zum Schluss noch mal vielen Dank an Ivo! Ich freue mich trotzdem. Du kriegst noch eine PN.
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• UriahHeep, Ivo
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13.11.2019, 20:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.11.2019, 20:21 von Bernd_J.)
In der Bucht gefunden:
EDIT: Angebot ist beendet. Ich hoffe das jemand aus dem OFF zugeschlagen hat.
Schöne BASF-Hobbybox. Die Luxus-Ausführung mit Bandklemmung und Schrägschnitt. Ich bin gut versorgt, falls also jemand noch Bedarf hat. Der Preis ist okay, unter 20,- € ist sowieso kaum etwas Anständiges zu finden.
https://www.ebay.de/itm/Basf-Compact-Cas...1438.l2649
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Dieses schöne Set von Wittner (aber bei Quelle als Universum vertrieben) habe ich aus der kleinen Bucht gerade gefischt für 10,- Euro inkl. Versand:
Auf dem Deckel prangt ein sehr bescheidener Aufkleber:
Und weil der mich dermaßen animiert hat, dieses gerissene, rare Tape zu kleben...
... höre ich gerade Steppenwolf "Rest In Peace".
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Heute hatte ich mir mal etwas Zeit nehmen können, um ein paar Tapes zu reparieren:
(sorry fürs pixelige Handyfoto aus der Hüfte)
Einmal die "Cerrone - 3" von Ivo, die bei mir gerissen ist. Musste das Gehäuse nicht komplett öffnen, sondern konnte eine Seite liften. Dann einen Andruckfilz aus der grünen Box dazwischen klemmen und das Band mittels der Methode, die Elektriker für das Einziehen von Stromleitungen in Leerrohre anwenden, herausgezogen. Habe einen langen Papierstreifen von der unteren Öffnungsseite (Tonkopfseite) her eingeführt, dann durch den "gelifteten", geöffneten Teil etwas herausgezogen. Das rote Vorlaufband habe ich aus der Kassette ebenso herausgeführt und dann provisorisch zusammengeklebt. Anschließend zog ich den Papierstreifen wieder samt Vorlaufband heraus und habe es mit dem abgerissenen Magnetband wieder neu verklebt. Läuft!
Die Mr. Mister hatte ein Loch im Vorband (???), das ich rückseitig vorsichtshalber überklebt habe, damit es nicht auch mal später reisst. Mag das Tape/Album sehr. Das ging natürlich ohne Öffnen des Gehäuses.
Und das dritte im Bunde ist ein Tape, dass ich hier jemandem zugedacht habe, darum ist das auf dem Bild oben nicht zu erkenne, um was es sich handelt.
Leider lief das Tape sehr schwer, bis zum Stillstand. Das Gehäuse war hier glücklicherweise nur gesteckt und nicht verklebt! Also mit Gefühl und Geduld vorsichtig aufgehebelt und dann die Gleitfolien ersetzt. Läuft jetzt wieder, aber noch immer etwas müder beim Umspulen als andere Kassetten(gehäuse). Was wohl auch daran liegen kann, dass nur Umlenkrollen-Attrappen (die sich nicht drehen) fest im Gehäuse eingearbeitet sind. Also keine sich drehenden Rollen... nun ja, das Tape spielt und klingt nun wieder, wie es wohl mal klingen sollte. Alles ok.
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• Bernd_J, Mosbach
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Das große Besteck aufgefahren, um von einer besonderen Compilation eine Kopie für Unterwegs zu machen.
Das Tapedeck der Yamaha MS-8 macht hervorragende Aufnahmen.
Parallel dazu wird eine digitale Kopie gefertigt.
Das Resultat:
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