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Moin Leute,
angeregt durch den Singerthread fielen mir ein paar meiner Maschinen ein.
Einige laufen ohne Entstörung, bei anderen Geräten traue ich mich nicht
sie einzuschalten. Das letzte alte Bohrwerk hatte für 3 Tage mein Raumgefühl
beeinflußt und das nachhaltig.
Auf dem rausgepopelten Bauteil war nichts mehr zu erkennen.
Und nun die Frage: Wie werden diese Entstörkondensatoren zum Motor
dimensioniert? Wieviel nF braucht welcher Motor?
Gruß Matze
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Moin Matze,
der entscheidende Unterschied ist: Handelt es sich um einen Entstör- oder einen
Betriebskondensator? Bei einem Bohrwerk würde ich eher auf letzteres tippen.
Wenn der Motor ohne Kondensator nicht selbst anläuft und nach Anwerfen von Hand nur schlaff dreht, ist es recht wahrscheinlich ein Betriebskondensator. Die sind auch deutlich größer (kleine Dose) als ein Entstörkondensator (Knallfrosch), die oft parallel zum Netzschalter liegen.
Die Dimensionierung von Betriebskondensatoren richtet sich nach der Auslegung des Motors, der richtige Wert steht im Datenblatt. Natürlich ist das bei alten Maschinen nicht aufzutreiben, so bleibt fast nur systematisches Ausprobieren, bei welchem Wert der Motor am besten (ruhig, kraftvoll) läuft. Intuitiv (aber ohne jede Gewähr) würde ich dabei von 1 µf je 100 W Motorleistung ausgehen und dann nach oben und unten variieren, bis mir das Ergebnis zusagt.
Motorbetriebskondensatoren gibt's beispielsweise im
Versandhandel.
Viele Grüße
rafena
Das war aber schon kaputt, bevor ich es repariert habe!
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12.11.2020, 12:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.11.2020, 13:26 von scope.)
...wobei es schon ungewöhnlich wäre, wenn so ein dicker Motor-Zeh derart "verschrumpelt", dass man nichts mehr darauf erkennen kann.
also...Foto.
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Tach rafena und scope,
ne ist kein Betriebskondensator, sondern sind alles Knallfrösche.
Ist z.B. ne Bosch Zweihandbohrmaschine mit 1050 Watt, o. Duss 6-Gang um 1kW usw.
Das nennt sich dann auch gelegentlich Bohrwerk.
Von den Entstörern gibt es teilweise welche aus Pappe mit Teer wo schon wegen
des Alters (Zerfalls) nichts mehr drauf zu erkennen ist.
Gruß Matze
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Moin,
ich wuerde von 100 bis 200nF parallel zum Motor ausgehen. Und dann kann man auch noch Kondensatoren finden, die von jedem Netzpol zum "Gehaeuse" (Staenderpaket, Lagerschilde) bei Handmaschinen gehen. Die haben dann um 3-5nF. Behauptet meine wackelige Erinnerung.
Und was heisst jetzt hier "Bohrwerk"? Ich habe von so einem Ding eine ganz feste Vorstellung und dann traegt man sowas nicht mehr herum ;-)
Auf jeden Fall hat sowas dann einen Drehstrommotor und keine Steinmetzschaltung, um einen Einphasenmotor ans Laufen zu bekommen.
"Kondensator für Elektromotor" ist jedenfalls sehr missverstaendlich, hier denkt jetzt jeder an "Motorkondensator" und das ist etwas anderes als ein Entstoerkondensator.
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Peter
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• winix
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12.11.2020, 23:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.11.2020, 23:01 von P.Voice.)
Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für die Infos.
Das mir diese Bohrmaschinen auch als Bohrwerke bekannt sind liegt evtl. daran, daß sie auchals
Rührwerk benutzt werden können. Zudem haben sie eine MK-Aufnahme für die Bohrer und ein
Bohrfutter kommt an ihnen nur selten zum Einsatz.
Entschuldigt mir bitte diese unklare Bezeichnung.
Mir kommt es darauf an, alle Elektrohandwerkzeuge mit neuen Entstörkondensatoren zu bestücken,
um mit gutem Gewissen damit arbeiten zu können.
Sicherlich müßte ich alle Geräte aufschrauben um zu sehen ob da genügend Platz für moderne
Entstörer vorhanden ist und welche Sorte gebraucht wird.
Interessant für mich ist dennoch die Frage, wieso man da Werte zwischen 0,003 bis 0,2 µF nimmt.
Gruß Matze
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Moin,
der Ersatz der Kondensatoren sollte problemlos moeglich sein, denn moderne Typen bauen bei gleichen Daten meist kleiner als die alten Originale.
Darauf achten, dass die neuen Kondensatoren fuer 275V~ geeignet sind. Seit der Aenderung der Netzspannung auf 230V Nennwert ist eine spannungsfestigkeit von 250V zu knapp. So ein Entstoerkondensator muss zwar haerter im Nehmen sein, aber die Sicherheitsreserven sollte man nicht ausreizen.
Die "grossen" Kapazitaeten liegen zwischen den Netzpolen parallel zum Motor und sollen da HF-Stoerspannungen kurzschliessen.
Die kleinen Kapazitaeten in der Groessenordnung einiger Nanofarad liegen von den Netzpolen nach "Masse" und sind so klein, um den Ableitstrom bei Netzfrequenz gering zu halten, die Masse, also Teile des Motors und/oder das Maschinengehaeuse HF-maessig trotzdem noch "anzubinden".
Bei zu grossen Kapazitaeten hier "beisst" das Ding, wenn es keinen Schutzleiter hat oder es besteht die Gefahr, dass es, besonders mit Schutzleiter, zumindest empfindliche FI-Schalter ausloest.
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Peter
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• P.Voice
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Moin,
Neonroehren als Kaltkatoden-Gasentladungslampen werden ja auch mit Kilovolt betrieben ;-) da darf man mit der Isolation nicht kleinlich sein. Bei mir haben sich sogar 5-6kV als Betriebsspannung festgesetzt.
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Peter
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• winix