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Hallo liebe HIFI Fans!
Möchte hier über die Überholung meines Neuzugangs berichten. Es handelt sich um einen Technics SU-V85a von 1988. Das Gerät ist in gutem Zustand und voll funktionsfähig; allerdings sehr verschmutzt. Bei der Durchsicht habe ich drei Elkos entdeckt die schon am auslaufen sind. Darum nun eine komplette Reinigung und Tausch aller Elkos. Am Gehäusedeckel kann man schon die Staubablagerung durch die thermische Ventilation sehen.
Einer der ausgelaufenen Elkos; in diesem Falle ein Goldcap.
So, die Frontblende ist ab.
Total speckig; auch am Deckel im Bereich des Netzschalters. Der Vorbesitzer hat den Amp wohl regelmäßig mit klebrigen Fingern bedient.
Nach dem einweichen in warmen Wasser und Haarshampoo ist die Frontplatte wieder Wohnzimmertauglich.
Nun gehts an die Innereien! Der Amp ohne Gehäuse.
Die Endstufe hat den Elkotausch schon hinter sich. Die zwei großen Netzteilelkos wurden durch vier kleinere ersetzt. Niedriger ESR bei etwas erhöhter Gesamtkapazität. Das PCB war schon dafür vorbereitet da das Modell später schon ab Werk mit vier Netzteilelkos ausgeliefert wurde. Die originalen 85° Elkos wurden durch 105°-Typen ersetzt; außerdem ermöglicht die kleinere Bauweise der heutigen Elkos den Einsatz von Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit. Neben dem Elkotausch habe ich noch mehrere Lötstellen mit Rissen entdeckt wo das Beinchen lose war. Diese wurden neu verlötet.
Der Rest wäre nun auch wieder dran.
Die beiden "Hitzköpfe" wurden kurzer Hand auf die Rückseite verlegt. Die schwarzen Staubablagerungen am ersten Bild stammen nicht von der Endstufe, sondern von den beiden Transistoren die direkt hinter der Frontblende sitzen. Dort ist eine schlechte Durchlüftung, die Wärme staut sich und schädigt die vielen kleinen dort sitzende Elkos.
Nun fehlt nur noch eine Kleinigkeit: Neue Glimmerscheiben und Wärmeleitpaste.
Fortsetzung folgt!
Viele Grüße
Two steps from Hell
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Nun kommt der Rest der Geschichte, die Kühlmaßnahmen! Neue Glimmerscheiben und modernere Wärmeleitpaste mit 6W/mk. Die weiße Standartpaste hat durchschnittlich nur 0,71W/mk. Es gibt auch Wärmeleitpasten mit 9, 10 und 16W/mk; allerdings sind diese leider elektrisch leitend und hier nicht zu gebrauchen.
Glimmerplättchen dünn einstreichen und an die entsprechende Stelle am Kühlkörper "kleben". Anschließend den Transistor dünn einstreichen, gegen das vorbereitete Glimmerplättchen drücken und die Schraube rein drehen bis die überschüssige Paste an den Seiten herausquillt. Nach 15 Minuten nochmals etwas nachziehen. Theoretisch hätte man noch dünner einstreichen können, aber ich nehme das als Indikator für vollständig mit Paste bedeckte Kontaktflächen. Ist diese gleichmäßig an allen vier Kanten herausgequollen ist davon auszugehen das der Transistor auch richtig am Kühlkörper anliegt. Die anschließende Messung nach einer halben Stunde Betrieb zeigt Temperaturen zwischen 18° und 25°C an Transistor und Kühlkörper. Lediglich die beiden die auf die Rückseite gewandert Transistoren sind haben mit ca. 40°C für meinen Geschmack zu hohe Temperaturen. Deswegen bekommen diese demnächst noch kleine TO-220 Kühlkörper aufgeschraubt. Je besser die Kühlung desto höher die Lebenserwartung!
Der Verstärker bekommt seinen vorläufigen Platz im Wohnzimmer und kann nun seine Hörer mit einem excellenten Klang erfreuen!
Viele Grüße
Two steps from Hell
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Zitat:Die weiße Standartpaste hat durchschnittlich nur 0,71W/mk
...was zur Montage solcher Transistoren übrigens -vollkommen- in Ordnung ist.
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• Test
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10.01.2021, 11:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.01.2021, 11:56 von Cpt. Mac.)
Sehr schön!
Diese Geräte rund um SU-V85A und SU-V90D gefallen mir zwar nicht wirklich; angesichts ihrer Grösse beschleicht mich immer das Gefühl, dass materialmässig mehr drin hätte liegen können. In späteren Jahren wurde dies mit abgespeckten Geräten wie dem SU-V670 (Hybridchip versteckt unter Pseudo-Kühlrippen) und dem SU-V500 (bescheidener Materialaufwand und Kompromisslösung durch leistungsgesteuerten Lüfter) beinahe ad absurdum geführt. Der beste Vollverstärker der Zeit von V85A & Co., der SU-V100D (Japan only), legt da die Messlatte ganz anders. Brauchbar sind sie aber natürlich alle und sowohl V85A als auch V90D haben fast allen anderen Technics-Geräten je einen Vorteil voraus: der V85A hat eine Tape-Schleife mehr; der V90D (und V100D) hat Digitaleingänge.
Hier übrigens ein Bericht eines werten Forenmitgliedes zum SU-V90D – er hat die heiss werdenden Transistoren direkt auf die Kühlrippen verlegt.
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• Tom
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Hallo, ja den Su-V85a hab ich ja wegen der vielen Anschlußmöglichkeiten gesucht. Den V90-D habe ich auch! Mir persönlich gefallen die Technics sehr gut; aber das ist Geschmackssache! Was ich bei den Technics gut finde (das war auch der Grund warum ich bei der Marke gelandet bin) sind die vielen Einstellmöglichkeiten. Was die Hybridtechnik angeht gab es die schon bei der SU-V85a Generation bei den kleineren Modellen z.B. dem SU-V40. Deswegen bleibe ich auch bei den größeren Geräten von vor 1990; die kann man noch gut reparieren. Die einzige Ausnahme ist eine Anlage von 1995, da ist auch ein Hybridbaustein drin. Allerdings ist das ein Kompromiss weil ich eine Anlage wollte bei der alles mit der Fernbedienung steuerbar ist und das war bei den älteren noch nicht der Fall. Den V100 kenne ich schon; aber für mich kommen Geräte die keine 220/230V haben nicht in Frage.
Die V90d Umrüstung auf der verlinkten Seite kenne ich, mir sind jedoch die langen strippen an den Transistoren signalmäßig zu lang. Deswegen hab ich die auf der Rückseite platziert und die Betriebstemperatur gemessen; ein kleiner TO-220 Kühlkörper mit 9,9K/W dürfte da ausreichend sein. Ich hab auch schon eine Umrüstung bei einem VX920 gesehen; Kühlkörper ein Stück abgefräst und zwei Silent PC-Lüfter dran gebaut.
Auch eine Sony Anlage der QS-Serie hab ich. Die ist auch gut verarbeitet und robust; aber die Bedienung finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Die Sony CD/SACD-Player der Serie finde ich etwas lahm, die brauchen eine ganze Weile bis sie die CD eingelesen haben. Da ist der Technics schneller; dafür kann er kein CD-Text. Aktuelle Geräte find ich recht grauslig; wenn ich erst mal warten muß bis die Software gebootet hat..! Da ist ja ein altes Röhrenradio schneller einsatzbereit. Und dann die Softwareprobleme die immer wieder für Störungen und Abstürze sorgen (z.B. Yamaha Aventage Serie) ; nee da bleib ich bei den Vintage Geräten: Einschalten und sofort spielbereit!
Viele Grüße
Two steps from Hell
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Die letzten Sätze kommen mir bekannt vor. Gerade wer viel mit IT und Softwareentwicklung zu tun hat, möchte so wenig wie möglich mit mit Software vollgepackten "Gadgets" zu tun haben (von Wanzen à la Alexa braucht man sowieso nicht anzufangen). Entsprechend ist auch bei mir das neuste Gerät in der Anlage von 1988 (vom hin und wieder angedockten iPod mal abgesehen).
Die alten Verstärker sind sicherlich gut, kein Zweifel! Mir persönlich sagen sie einfach nicht so ganz zu, genauso wie die Technicse der 90er (zu abgerundet, zu wenig Materialanmutung). Selbst gegen Hybridchips ist nicht automatisch etwas einzuwenden; sie gehen zeitlich einfach einher mit einer Reduktion des Aufwandes.
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Das mit der Software kenn ich vom Beruf! Allerdings sind da ganz andere Kräfte am Werk! Wenn da mal ein drei Meter hoher Roboter "durchdreht" und Bewegungen macht die eigentlich im Programm gar nicht drin sind! Mittlerweile haben fast alle einen Käfig bekommen aus armdicken Rohren.
Grüße
Two steps from Hell
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(10.01.2021, 13:01)Coronaparrot schrieb: Die V90d Umrüstung auf der verlinkten Seite kenne ich, mir sind jedoch die langen strippen an den Transistoren signalmäßig zu lang.
Moin,
nach meiner Einschaetzung sind das Laengstransistoren in Spannungsreglern fuer die Kleinsignalstufen. Also Gleichstrom. Da bilden Strippen keine Gefahr, bei Schwingneigung 100nF zwischen Basis und Emitter.
Ich habe schon haeufiger solche Transistoren auf den Endstufenkuehlkoerper verlegt. Ging immer problemlos, besonders dann, wenn es schon geeignete Befestigungsbohrungen gibt.
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Peter
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Wenn es funktioniert ist es ja Ok. Ich hab das bisher nur mit Elkos gemacht bei zwei Videorecordern wo ein Elko im elektronischen Netzschalter direkt neben einem Lastwiderstand platziert war. Der hat durch die Hitzewirkung regelmäßig den Geist aufgegeben. Den hab ich mit Strippen an einen kühleren Ort verlegt. Seit dem hält er.
Viele Grüße
Two steps from Hell
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(10.01.2021, 19:58)Coronaparrot schrieb: Das mit der Software kenn ich vom Beruf! Allerdings sind da ganz andere Kräfte am Werk! Wenn da mal ein drei Meter hoher Roboter "durchdreht" und Bewegungen macht die eigentlich im Programm gar nicht drin sind! Mittlerweile haben fast alle einen Käfig bekommen aus armdicken Rohren.
Grüße
Ich erinnere mich da an einen Motoman Palettierroboter, den ich nach manueller Absenkung des Kopfes auf den Boden ( neben der Palettenbahn ) einfach wieder in Automatik
geschaltet habe .... der "JOINT" Befehl errechnete den kürzesten Weg zur Zielposition genau DURCH die Rollenbahn.
Danach war dann ein neuer Kopf fällig ....
*OT aus*
Schöne Arbeit mit dem Verstärker.
Ich habe gerade einen AKAI AM-59 auf der Werkbank.
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Klar! Deswegen hab ich mir die Sachen auch gekauft!
Gruß
Two steps from Hell
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