Das bei TapeDecks mit Laufwerken von Sankyo die Wickelmotore ausfallen, ist ja nun (nach 30 und mehr Jahren) leider nix ungewöhnliches.
Das betrifft allerdings auch andere Hersteller von Geräten und/oder Laufwerke. Ich hatte schon entsprechende Ausfälle bei Decks von Pioneer, Sony und Denon bzw. Laufwerke von Alps, wo dieser Typ Wickelmotor verbaut wurde.
Bisher war meine Problembeseitigung durch Revision der Motore recht erfolgreich.
Dabei wurden die Motore zerlegt, Kollektoren und Metallbürsten gereinigt, die Gleitlager nachgeölt und schon liefen sie wieder zuverlässig.
Allerdings hatte ich in letzter Zeit nun doch ein paar dabei, welche nach der Reparatur nicht wieder vernünftig laufen wollten.
Es ist natürlich sehr ärgerlich, einen Motor zu reparieren und dann läuft er trotzdem nicht.
Noch dazu bei Laufwerken, wo es recht aufwändig ist den Wickler auszubauen.
Also musste eine andere Lösung gefunden werden.
Glücklicher Weise fand ich einen Händler, welcher einen passenden Motor mit der unbedingt erforderlichen langen Motorwelle anbot. Ich hatte schon längere Zeit immer mal wieder nach passendem Ersatz gesucht, aber die Motore - die ich fand - hatten alle eine 10 mm lange Welle, was für diesen Einsatzzweck unbrauchbar ist. Der Original bei Kenwood verbaute Sankyo Motor hat eine 14 mm lange Welle.
Fast Selbstverständlich handelt es sich hierbei um einen Nachbau eines Mabuchi Motor der 500er Klasse.
Noch dazu wird die Ware direkt aus China geliefert.
Ich habe es bisher immer vermieden in China Sachen zu kaufen, allein schon wegen der langen Lieferzeiten.
Ok, nun ging es nicht anders und ich musste das Risiko eingehen.
Ich bestellte 4 Stück und bereits 2 Wochen später, lag eine schwarze Luftpolstertasche vor der Tür:
Natürlich wurden erst mal alle Motore genau beäugt sowie mechanisch und elektrisch vermessen.
Wie bereits vermutet sind es Nachbauten. Aber sie sind brauchbar.
Dann ließ ich alle Motore testweise an meinem 13,6 V Netzteil laufen. Alle liefen sauber und leise.
Die Stromaufnahme liegt im Leerlauf bei 30 mA.
Dann die äußeren Abmaße mit dem Sankyo Motor verglichen.
Auf den Fotos ist jeweils links der Sankyo Motor:
Wegen besserer Vergleichbarkeit, wurde die Entstörplatine und Abschirmung am Sankyo Motor abgelötet/entfernt.
Wie man hier gut erkennen kann ist die Welle vom Nachbau sogar länger:
Die Welle ist 18 mm lang und somit 4 mm länger.
Beider Motore haben einen Durchmesser von ~ 31 mm.
Die Höhe ist beim Nachbau um 2 mm geringer (gemessen Lagerbock <---> Lagerbock).
Der Befestigungslochkreis ist beim Nachbau 2 mm kleiner (22 zu 24 mm).
Der kleinere Lochkreisdurchmesser ist aber - zumindest bei Kenwood Geräten - kein Problem, da in der Motorhalterung entweder Langlöcher (KX-1100HX), oder 2 unterschiedliche Paare Bohrungen vorhanden sind (KX-880D).
Einen Motor habe ich bereits bei einem Kenwood KX-880D erfolgreich verbaut.
Nun folgte der zweite Versuch an diesem KX-1100HX und meine erste Veröffentlichung zum Umbau bzw. Ersatz durch ein Neuteil.
Das Laufwerk ist ausgebaut und kann zerlegt werden:
Den Ausbau der Wickelmotor-Einheit erspare ich mir an dieser Stelle ....
So sieht das Laufwerk nach Ausbau des Wickelmotors aus:
Nun kann der Motor von der Halterung (mit den Bandwickelachsen) abgeschraubt werden:
Jetzt wird das Schwenklager mit der Rutschkupplung und Zahrad-Idler von der Motorwelle gezogen:
Auch das Sankyo-Label und die Abschirmung wird abgenommen.
Nun wird der Nachbau-Motor mit den Teilen komplettiert:
Das Motorritzel muss soweit auf die Motorwelle gesteckt werden, bis der hier gezeigte 18 mm Abstand bis zur Motorhalterung erreicht ist:
Die beiden Befestigungsschrauben werden wieder mit Lack gesichert:
Die Abschirmung und das Sankyo-Label wird befestigt. Auch die Entstörplatine wird wieder angelötet:
Hier muss leider improvisiert werden, da der Nachbaumotor keine entsprechend langen Lötfahnen hat.
Bob ist hier - wie immer - sehr pragmatisch und hat einfach jeweils ein Stück Draht von den Fahnen zu den Lötstellen der Platine gelegt/gelötet.
Nach dem Rückbau des Laufwerks sieht es so aus:
Nur der Kenner erkennt an dem Lagerschild aus Kunststoff, dass es kein Sankyo Wickelmotor ist.
Beim Durchtesten der Laufwerkfunktionen musste ich leider festellen, dass bei Play der rechte Bandwickel nicht anlief und REW / FF nur sehr langsam liefen.
Erst mal war ich ratlos, aber nach einen Moment hatte ich einen Verdacht.
Laufwerk wieder ausgebaut und die Cassettenauflage (ist beim KX-1100HX aus 3 mm starkem Zinkdruckguss) abgenommen.
Laufwerk wieder angeschlossen und siehe da, alles löppt wunderbar.
Die Rückseite der Cassettenauflage:
Da schleift doch tatsächlich, die zu lange Motorwelle an der Cassettenauflage:
Ok, was nicht passt, muss passend gemacht werden. Einfach Material per Fräser entfernt:
Cassettenauflage wieder montiert und Laufwerk testweise auf dem *Prüfstand* angeschlossen:
Nun läuft es problemlos - puh !
Das Laufwerk wurde wieder eingebaut und darf nun testweise spielen und Zuverlässigkeit zeigen ...
Danach erfolgt ein neuer Abgleich mit TapeSpeed Korrektur, Gleichlauf-Test usw.
Fazit: Ich bin wirklich froh, dass es nun eine Lösung für das leidige Thema defekter Wickelmotor gibt.
Ok, hier und da werden ggf. Anpassungsarbeiten erforderlich sein .... aber, irgendwas ist ja immer.
Beim KX-880D gab es übrigens kein Schleifproblem, da dort die Cassettenauflage aus dünnem Blech ist.
Gruß, Bob.
Das betrifft allerdings auch andere Hersteller von Geräten und/oder Laufwerke. Ich hatte schon entsprechende Ausfälle bei Decks von Pioneer, Sony und Denon bzw. Laufwerke von Alps, wo dieser Typ Wickelmotor verbaut wurde.
Bisher war meine Problembeseitigung durch Revision der Motore recht erfolgreich.
Dabei wurden die Motore zerlegt, Kollektoren und Metallbürsten gereinigt, die Gleitlager nachgeölt und schon liefen sie wieder zuverlässig.
Allerdings hatte ich in letzter Zeit nun doch ein paar dabei, welche nach der Reparatur nicht wieder vernünftig laufen wollten.
Es ist natürlich sehr ärgerlich, einen Motor zu reparieren und dann läuft er trotzdem nicht.
Noch dazu bei Laufwerken, wo es recht aufwändig ist den Wickler auszubauen.
Also musste eine andere Lösung gefunden werden.
Glücklicher Weise fand ich einen Händler, welcher einen passenden Motor mit der unbedingt erforderlichen langen Motorwelle anbot. Ich hatte schon längere Zeit immer mal wieder nach passendem Ersatz gesucht, aber die Motore - die ich fand - hatten alle eine 10 mm lange Welle, was für diesen Einsatzzweck unbrauchbar ist. Der Original bei Kenwood verbaute Sankyo Motor hat eine 14 mm lange Welle.
Fast Selbstverständlich handelt es sich hierbei um einen Nachbau eines Mabuchi Motor der 500er Klasse.
Noch dazu wird die Ware direkt aus China geliefert.
Ich habe es bisher immer vermieden in China Sachen zu kaufen, allein schon wegen der langen Lieferzeiten.
Ok, nun ging es nicht anders und ich musste das Risiko eingehen.
Ich bestellte 4 Stück und bereits 2 Wochen später, lag eine schwarze Luftpolstertasche vor der Tür:
Natürlich wurden erst mal alle Motore genau beäugt sowie mechanisch und elektrisch vermessen.
Wie bereits vermutet sind es Nachbauten. Aber sie sind brauchbar.
Dann ließ ich alle Motore testweise an meinem 13,6 V Netzteil laufen. Alle liefen sauber und leise.
Die Stromaufnahme liegt im Leerlauf bei 30 mA.
Dann die äußeren Abmaße mit dem Sankyo Motor verglichen.
Auf den Fotos ist jeweils links der Sankyo Motor:
Wegen besserer Vergleichbarkeit, wurde die Entstörplatine und Abschirmung am Sankyo Motor abgelötet/entfernt.
Wie man hier gut erkennen kann ist die Welle vom Nachbau sogar länger:
Die Welle ist 18 mm lang und somit 4 mm länger.
Beider Motore haben einen Durchmesser von ~ 31 mm.
Die Höhe ist beim Nachbau um 2 mm geringer (gemessen Lagerbock <---> Lagerbock).
Der Befestigungslochkreis ist beim Nachbau 2 mm kleiner (22 zu 24 mm).
Der kleinere Lochkreisdurchmesser ist aber - zumindest bei Kenwood Geräten - kein Problem, da in der Motorhalterung entweder Langlöcher (KX-1100HX), oder 2 unterschiedliche Paare Bohrungen vorhanden sind (KX-880D).
Einen Motor habe ich bereits bei einem Kenwood KX-880D erfolgreich verbaut.
Nun folgte der zweite Versuch an diesem KX-1100HX und meine erste Veröffentlichung zum Umbau bzw. Ersatz durch ein Neuteil.
Das Laufwerk ist ausgebaut und kann zerlegt werden:
Den Ausbau der Wickelmotor-Einheit erspare ich mir an dieser Stelle ....
So sieht das Laufwerk nach Ausbau des Wickelmotors aus:
Nun kann der Motor von der Halterung (mit den Bandwickelachsen) abgeschraubt werden:
Jetzt wird das Schwenklager mit der Rutschkupplung und Zahrad-Idler von der Motorwelle gezogen:
Auch das Sankyo-Label und die Abschirmung wird abgenommen.
Nun wird der Nachbau-Motor mit den Teilen komplettiert:
Das Motorritzel muss soweit auf die Motorwelle gesteckt werden, bis der hier gezeigte 18 mm Abstand bis zur Motorhalterung erreicht ist:
Die beiden Befestigungsschrauben werden wieder mit Lack gesichert:
Die Abschirmung und das Sankyo-Label wird befestigt. Auch die Entstörplatine wird wieder angelötet:
Hier muss leider improvisiert werden, da der Nachbaumotor keine entsprechend langen Lötfahnen hat.
Bob ist hier - wie immer - sehr pragmatisch und hat einfach jeweils ein Stück Draht von den Fahnen zu den Lötstellen der Platine gelegt/gelötet.
Nach dem Rückbau des Laufwerks sieht es so aus:
Nur der Kenner erkennt an dem Lagerschild aus Kunststoff, dass es kein Sankyo Wickelmotor ist.
Beim Durchtesten der Laufwerkfunktionen musste ich leider festellen, dass bei Play der rechte Bandwickel nicht anlief und REW / FF nur sehr langsam liefen.
Erst mal war ich ratlos, aber nach einen Moment hatte ich einen Verdacht.
Laufwerk wieder ausgebaut und die Cassettenauflage (ist beim KX-1100HX aus 3 mm starkem Zinkdruckguss) abgenommen.
Laufwerk wieder angeschlossen und siehe da, alles löppt wunderbar.
Die Rückseite der Cassettenauflage:
Da schleift doch tatsächlich, die zu lange Motorwelle an der Cassettenauflage:
Ok, was nicht passt, muss passend gemacht werden. Einfach Material per Fräser entfernt:
Cassettenauflage wieder montiert und Laufwerk testweise auf dem *Prüfstand* angeschlossen:
Nun läuft es problemlos - puh !
Das Laufwerk wurde wieder eingebaut und darf nun testweise spielen und Zuverlässigkeit zeigen ...
Danach erfolgt ein neuer Abgleich mit TapeSpeed Korrektur, Gleichlauf-Test usw.
Fazit: Ich bin wirklich froh, dass es nun eine Lösung für das leidige Thema defekter Wickelmotor gibt.
Ok, hier und da werden ggf. Anpassungsarbeiten erforderlich sein .... aber, irgendwas ist ja immer.
Beim KX-880D gab es übrigens kein Schleifproblem, da dort die Cassettenauflage aus dünnem Blech ist.
Gruß, Bob.