Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Pioneer CT-959 TapeDeck Reparatur
#1
Auch dieses Deck durfte bzw. konnte seit Jahren nicht mehr spielen.
Es war hier im Forum Teil eines Tauschgeschäfts.
Hat wohl schon damals nicht wirklich funktioniert, da es Probleme beim Umspulen gab.
Wurde dann gefrustet weggestellt und nun sollte die Cassettenabspielschachtel reanimiert werden.

Das Problemkind:
[Bild: 20211022-145813.jpg]
Pioneer CT-959 von 1991. 

In diesem ersten Schritt sollte geklärt werden, wo es überall hakt und ob eine Reparatur möglich und auch sinnvoll erscheint.

Deckel runter und mal schauen, was optisch Phase ist:
[Bild: 20211022-154215.jpg]
Sieht auf den ersten Blick ganz gut aus.

Gerät lässt sich einschalten. Kommt allerdings über den Status der blinkenden Peakmeter nicht hinaus.
Das bedeutet, es gibt Laufwerkprobleme und fast alle Gerätefunktionen sind gesperrt.
Dreht man manuell den Kopfschlitten in eine bestimmte Position, erhält man Freigabe der Logicsteuerung.

Nun kann man z.B. testen, ob Einganssignal verarbeitet wird:
[Bild: 20211022-183356.jpg]
Ok, sieht gut aus.

Das Laufwerk: 
[Bild: 20211022-153950.jpg]

Wie zu sehen, sind alle Riemen fratze:
[Bild: 20211022-153532.jpg]

Um überhaupt das Gerät testfähig zu bekommen, mussten erst mal die Riemen ersetzt werden.
Da nicht bekannt ist, ob es noch weitere Probleme gibt, wollte ich mich mit dem Riementausch nicht lange aufhalten.
Also wurden die Riemen bei eingebautem Laufwerk gewechselt. Das ist grundsätzlich möglich, allerdings eher nicht für Anfänger geeignet.

Abbau der Halterung für Assistotor: 
[Bild: 20211022-163656.jpg]

Abbau des Capstanmotors: 
[Bild: 20211022-164227.jpg]

Nun kann die Halterung für Capstanmotor mit den Capstanwiderlagern abgeschraubt werden:
[Bild: 20211022-165813.jpg]

Zieht man die Schwungmassen zurück, offenbart sich das ganze Elend der Riemenpest: 
[Bild: 20211022-171213.jpg]

Das war in diesem Fall wirklich übelste Endstufe der Pest. Man brauchte das schwarze Zeug nur berühren und schon wurde es fast flüssig. Hier habe ich gar nicht erst mit Wattestäbchen angefangen. Stattdessen Klopapier und jede Menge Isoprob.

Gefühlt Stunden später sah es dann so aus:
[Bild: 20211022-173940.jpg]

An die Capstanwellen gab es ein paar Tröpfchen Gleitlageröl und dann wurde Rückgebaut.
Ein Riemen-Set hatte ich vorrätig.

Flachriemen für geschleppte Schwungmasse aufgelegt: 
[Bild: 20211022-174437.jpg]

Und den Rest vom Capstanantrieb auch schnell zusammengesteckt: 
[Bild: 20211022-180542.jpg]

Auch die Widerlager der Capstanwellen bekamen Fett spendiert.
Dann noch den Antrieb für die Steuerung von Kopfschlitten und Klappenöffnung komplettiert.
Nun war das Laufwerk - hoffentlich - wieder testfähig hergestellt.
Nach dem Einschalten des Geräts gab es Freigabe der Laufwerksteuerung und das Blinken der Peakmeter wurde beendet.

Opfercase rein und Laufwerkfunktionen durchgestetet:
[Bild: 20211022-190754.jpg]

Wiedergabe funzte problemlos. Vorspulen auch. Nur Rückspulen nicht. Es war dabei deutlich zu hören, dass der Wickelmotor durchdrehte. Ursache ist hier vermutlich der Gummi-Idler (nicht mehr genügend Gripp, da ausgehärtet/rissig/verschmutzt).
Ansonsten gibt es kein ungwöhnlichen Geräusche des Laufwerks - läuft alles angenehm leise.
Somit konnten auch schon mal ein paar Testcasen durchgespült werden.

Testcase Azimuth:
[Bild: 20211023-110326.jpg]
Muss eingestellt werden.

Testcase Wiedergabe-Pegel:
[Bild: 20211023-110701.jpg]
Hier wird vermutlich nur Feinkorrektur erforderlich sein.

Testcase Gleichlauf und TapeSpeed:
[Bild: 20211023-110449.jpg]

Ergebnis:
[Bild: W-F-Test24-Okt21-CT-959.jpg]
Der Gleichlauf ist schlecht.
Peaks gelegentlich bis 0,3% deuten auf mechanische Probleme hin.
Der TapeSpeed ist einen Tick zu schnell.

Ok, hier ist also noch einiges zu tun.
Trotzdem bin ich recht zufrieden mit dem heutigen Ergebnis meiner unqualifizierten Arbeit.

Fortsetzung folgt ...

Gruß Bob.
[-] 13 Mitglieder sagen Danke an AnalogBob für diesen Beitrag:
  • HVfanatic, sankenpi, feesa, MiDeg, UltraFancy, Akool1, havox, Hippman, Pionier, Mainamp, Dual-Tom, jtm, eric67er
Zitieren
#2
Moin,
mal eine kurze Frage, woran erkennt man das der Azimuth eingestellt werden muss, verlässt er sich auf die VU-Meter vom Tapedeck?
In der Hoffnung keine Fehlfrage gestellt zu haben.
Grüße Jürgen
Zitieren
#3
Eine Phasenverschiebung erkenne ich zum Beispiel nur am Oszilloskop. Mit 10 kHz Vollspurkassette, am Oszi auf xy Display umschalten und die Lissajous Figur ansehen.

Azimut nicht korrekt:

[Bild: Foto-22-10-21-18-17-12.jpg]

Azimut korrekt justiert:

[Bild: Foto-22-10-21-18-17-41.jpg]
Gruß André





[-] 7 Mitglieder sagen Danke an hyberman für diesen Beitrag:
  • zoolander, HVfanatic, stephan1892, feesa, Pionier, jtm, MiDeg
Zitieren
#4
(26.10.2021, 16:35)feesa schrieb: Moin,
mal eine kurze Frage, woran erkennt man das der Azimuth eingestellt werden muss, verlässt er sich auf die VU-Meter vom Tapedeck?
In der Hoffnung keine Fehlfrage gestellt zu haben.
Grüße Jürgen

Kann man so nur am max. Pegel erkennen. Die Methode ist aber ziemlich ungenau
Viele Grüße
Lukas
[-] 1 Mitglied sagt Danke an lukas für diesen Beitrag:
  • feesa
Zitieren
#5
Moin,
geht auch genauer/anders:
Auf einem gut eingestellten Geraet UKW-Zwischensenderrauschen aufnehmen.
Auf dem einzustellenden Geraet abspielen und auf maximalen Hoehenanteil einstellen. Wenn man den Verstaerker auf Mono einstellen kann, geht es noch besser.

Hat man eine groessere Sammlung alter Aufnahmen, wird man das Geraet mit einer dieser Cassetten einstellen. Wieder auf maximalen Hoehenanteil einstellen.

73
Peter
Zitieren
#6
Die Wiedergabe funzte bisher gut - keine Probleme.

Nur der schnelle Rücklauf blieb problematisch.
Zwar funktionierte er ab und an mal, aber recht ruckartig/ungleichmäßig.

Als es dann mal besser funzte, habe ich die Umspulzeiten gemessen: 
[Bild: 20211023-124651.jpg]
Ergebnis:
REW = 2:28 min.
FF    = 2:37 min.
Bereits an den Umspulzeiten erkennt man, dass der Idler zumindest zeitweise rutscht.
Ist auch zu hören, dass unsauber gewickelt wird.

Um das genauer zu untersuchen, wurden Frontplatte und äußere Cassettenklappe demontiert:
[Bild: 20211026-190612.jpg]

Wie gerne üblich (bei dieser Ausführung mit der unsäglichen "isolated door"), ist auch hier die Rastnase für den linken Scharnierstift abgebrochen:
[Bild: 20211026-134256.jpg]
Der wurde wohl mit Sekundenkleber (?) angeklebt. Fehlt nun aber. Hat wohl nicht lange gehalten.

Nachdem auch die eigentliche Cassettenklappe (bis auf den linken Schwenkarm) demontiert ist, hat man bestmöglichen Zugang zur Vorderseite des Laufwerks:
[Bild: 20211026-183400.jpg]
Die Cassettenauflage mit der Beleuchtung ist auch schon raus.

Nun muss noch die Bandwickelbremse entfernt werden:
[Bild: 20211026-125741.jpg]

Jetzt hat man Zugang zum Zwischenrad mit dem Gummi-Idler:
[Bild: 20211026-133644.jpg]

[Bild: 20211026-134055.jpg]

Da der Gummireifen nicht schlecht aussah (keine Rissbildung erkennbar), habe ich hier erst mal eine Aufarbeitung gemacht.
Wurde einfach bei FF mehrfach gereinigt/geschliffen.
Dann wurde - ohne das Laufwerk wieder zu komplettieren - das Umpulen getestet.
Umspulen funzte nun in beide Richtungen problemlos.
Auch die automatische Bandstraffung (nach dem Einlegen einer Case wird kurz rückgespult).

Umspulzeiten wurden erneut gemessen:
[Bild: 20211026-143239.jpg]
Ergebnis:
REW = 2:01 min.
FF    = 2:03 min.
Bereits an den Zeiten ist erkennbar, dass es einwandfrei läuft.
Auch an den Geräuschen erkennt man, dass nun sauber und gleichmäßig gewickelt wird.

Nachdem die Cassettenklappe komplettiert wurde, geht es nun erst mal in den aktiven Teststapel:
[Bild: 20211027-120443.jpg]
Hier darf nun Zuverlässigkeit gezeigt werden.

Außerdem wurde auch noch ein revidiertes CT-737 dazugestellt:
[Bild: 20211027-121208.jpg]
Hier gibt es gleich noch einen Vergleich/Hörtest.

Fortsetzung folgt ...

Gruß, Bob.
[-] 14 Mitglieder sagen Danke an AnalogBob für diesen Beitrag:
  • sankenpi, HVfanatic, Akool1, Pionier, MiDeg, Casawelli, Mainamp, Hippman, charlymu, jtm, feesa, Frank K., ge666, tom68
Zitieren
#7
Da das Gerät bisher problemlos lief, wurde nun die Abteilung Aufnahme besucht.
Zuvor wurden noch Azimuth, Wiedergabe-Pegel und TapeSpeed eingestellt.
Entmagnetisiert wurde auch.

Als die Cassettenklappe noch demontiert war, wurde der Bandpfad kontrolliert: [Bild: sOX2rY3.jpg]

Calibrierung der TDK SA: [Bild: Ze3W8wo.jpg]
Das geht hier dank Testtongenerator sehr komfortabel.

Aussteuerung der Aufnahme von 1 kHz Teston bis 0 dB: [Bild: 8Gqljeo.jpg]

Anzeigebereich der Peakmeter auf 1 dB Auflösung umgeschaltet. Aufnahme läuft (Vorband): [Bild: LEklJIT.jpg]

Aufnahme Hinterband: [Bild: 8xnY9sl.jpg]

Wiedergabe der Aufnahme: [Bild: oTaEiRO.jpg]

Rec-Pegel wurde eingestellt.
Mucke wurde auch probeweise aufgenommen.
Wie gewohnt, machen diese Pioniere mit dem Reference-Laufwerk klasse Aufnahmen.

Fortsetzung folgt ...

Gruß, Bob.
[-] 11 Mitglieder sagen Danke an AnalogBob für diesen Beitrag:
  • Casawelli, Akai 65, sankenpi, MiDeg, jtm, Lass_mal_hören, UltraFancy, Baruse, Hippman, ge666, Pionier
Zitieren
#8
Was hast Du denn mit der abgebrochenen und offenbar fehlenden Rastnase gemacht ?

Gruß,
Frank K.
Zitieren
#9
Sehr schöner Bericht...aber warum macht man sich das Leben schwer?

Ich habe schon einige CT737 und CT959 verartztet und immer das Laufwerk ausgebaut.
Man hat es auf dem Tisch, kann überall ran und alles ist sehr übersichtlich.
Und dann direkt die Riemen neu und ein neues Idlergummi rein...glücklich sein.
Ja, diese Pioniere sind sehr gute Geräte gewesen und auch laufwerkstechnisch relativ servicefreundlich.
[-] 3 Mitglieder sagen Danke an hifitohop für diesen Beitrag:
  • HVfanatic, ge666, feesa
Zitieren
#10
Zwischenzeitlich lief das Gerät immer mal wieder testweise und es gab eigentlich keine Probleme.
Nur ab und an - nach längerer Nichtbenutzung - kam es vor, dass beim ersten Versuch kein REW möglich war.
Am Geräusch war dabei zu hören, dass der Wickelmotor durchdrehte.

Offensichtlich hatte die Aufarbeitung des Zwischenrades keinen dauerhaften Erfolg.
Also entschloss ich den Gummi-Idler zu erneuern.

Das geht auch bei eingebautem Laufwerk und daher blieb es drin.
Mit ein paar angefertigten, leicht abgewinkelten Schlitzbits, kann man den "Reifen" von der "Felge" ziehen:
[Bild: 20220117-140336.jpg]

[Bild: 20220117-140441.jpg]

Neuen Reifen aufgezogen und einen kurzen Funktionstest gemacht.
Hier Musiktitelsuchlauf vorwärts:
[Bild: 20220117-143737.jpg]

Test schneller Vorlauf:
[Bild: 20220117-144551.jpg]

Auch in die andere Richtung lief es einwandfrei.

Nun wieder den Bremsarm montiert:
[Bild: 20220117-145222.jpg]

Nachdem Cassettenauflage und die Cassettenklappe wieder montiert wurden, konnten die Umspulzeiten gemessen werden:
[Bild: 20220117-180849.jpg]
Ergebnis:
REW = 2:02 Min.
FF    = 2:04 Min.

Gerät geht nun wieder in den Teststapel und darf Zuverlässigkeit zeigen:
[Bild: 20220117-181155.jpg]

Gruß, Bob.
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an AnalogBob für diesen Beitrag:
  • Rüsselfant, Dude
Zitieren
#11
(09.11.2021, 23:29)Frank K. schrieb: Was hast Du denn mit der abgebrochenen und offenbar fehlenden Rastnase gemacht ?

Gruß,
Frank K.

Hier gab es - wie bei Bob gerne üblich - eine pragmatische Lösung.

Mit zurechtgeschnittenen Gummischläuchen aus dem Kfz-Bereich wurde eine Art Presspass Halterung hergestellt:
[Bild: 20220119-200232.jpg]

Ist sicherlich keine Optimallösung - funzt aber.

[Bild: 20220119-211741.jpg]

Gruß, Bob.
[-] 4 Mitglieder sagen Danke an AnalogBob für diesen Beitrag:
  • tom68, peter-hifi, Dual-Tom, Frank K.
Zitieren
#12
Zwischenzeitlich hatte die Kiste alle angebotenen Casen klaglos durchgerudert.

Nur gab es nun häufiger das Problem, dass nach Drücken der Eject-Taste die Casenklappe öffnete und darauf aber gleich wieder zugezogen wurde.
Wurde dieser Tastenbefehl wiederholt, blieb die Klappe geöffnet.
Diese Eigenart gab es im Prinzip, seit dem ich das Laufwerk wieder zum Laufen gebracht hatte.
Nur halt sehr selten und nun aktuell aber immer häufiger.
Kurioserweise kam es nun auch häufiger vor, dass nach dem Öffnen der Klappe diese zwar geöffnet blieb, aber nach einer oder mehren Minuten plötzlich - wie von Geisterhand - zugezogen wurde.

Ok dass bei den Decks der Serien CT-737/939 usw. die Taster der Laufwerksteuerung hochohmig werden und so für Geisterfunktionen sorgen ist mir nicht neu. Da habe ich in den letzten Jahren schon einiger Taster ersetzen dürfen.

Aber, war hier auch der Taster unter der Eject-Taste die Ursache ?
Ich war unsicher.
Trotzdem entschloss ich, die Front nochmals zu zerlegen und einen neuen Taster einzulöten.

Quertraverse und die Abschirmung der Display-Platine wurden ausgebaut:
[Bild: 20220123-163037.jpg]

Wie zu erkennen, wurde hinter der Display- und Schalter-Platine auch die Platine für die Laufwerksteuerung verbaut:
[Bild: 20220123-160256.jpg]

Zentral das Logic-IC und rechts die beiden Motortreiber-IC für Assist- und Wickelmotor:
[Bild: 20220123-160312.jpg]

Hier war es somit wesentlich aufwändiger - im Vergleich zum CT-737/939 - einen Taster zu ersetzen.
Nun wurde ich noch unsicherer, ob denn der Taster wirklich die Ursache sein könnte ?
Also schaute ich mir das Service-Manual mal etwas genauer an.
Dort fand ich einen Door-Switch. Über diesen Schalter bekommt die Logicsteuerung die Info, ob die Casenklappe offen oder geschlossen ist.
Ist er eventuell die Ursache ?

An der rechten Seite des Laufwerks ist dieser Zungenschalter (roter Pfeil).
Casenklappe offen:
[Bild: 20220123-162841.jpg]

Casenklappe geschlossen:
[Bild: 20220123-162513.jpg]

Dieser Schalter wurde nun mit Kontakt-Chemie behandelt.
Und siehe da: Jetzt funktioniert die Klappenöffnung (bisher) ohne Geisterfunktionen.
Puh ! Da bin ich gerade noch rechtzeitig von meinem Holzweg abgekommen.

Gruß, Bob.
[-] 6 Mitglieder sagen Danke an AnalogBob für diesen Beitrag:
  • SiggiK, sankenpi, charlymu, Casawelli, Lucky Larry Silverstein, Frank K.
Zitieren
#13
(23.01.2022, 19:21)AnalogBob schrieb: Dieser Schalter wurde nun mit Kontakt-Chemie behandelt.
Und siehe da: Jetzt funktioniert die Klappenöffnung (bisher) ohne Geisterfunktionen.
Puh ! Da bin ich gerade noch rechtzeitig von meinem Holzweg abgekommen.

Gruß, Bob.

Hat man oft, daß die Zungenschalter verdreckt sind. Ich habe hier einen Sony SACD-Spieler, der nach 20 Jahren auch gerne mal nach dem Öffnen die Lade direkt wieder schließt ... und dummerweise kommt man an den Zungenschalter nicht so ohne weiteres heran.
Zitieren
#14
Zwischenzeitlich hat die Schachtel brav funktioniert.
Auch wurde mehrfach das Gerät eine oder auch mal zwei Wochen weggestellt und dann wieder getestet.
Das ist immer mein finaler Test um festzustellen, ob reparierte Geräte zuverlässig funzen. 
Soweit alles ok.

Allerdings fiel bei weiteren Aufnahmen auf, dass das Eingangssignal auf dem rechten Kanal mindestens 2 dB leiser war.
Am Poti für REC-Ballance konnte es nicht liegen, da dieser Effekt auch nach Drücken von REC-Straight weiterhin bestand.

War eventuell das Poti für REC-Level die Ursache ?
Es sitzt an der Rückwand und ist komplett geschirmt.
Für eine Reinigung musste erst mal das halbe Gerät zerlegt werden.

Abbau der Rückwand:
[Bild: 20220226-090326.jpg]

Für eine optmiale Behandlung wurde die Platine ausgebaut:
[Bild: 20220226-091321.jpg]

So konnte das Poti bestmöglich mit Kontakt-Chemie versorgt werden:
[Bild: 20220226-091425.jpg]

Und wieder eingebaut:
[Bild: 20220226-092805.jpg]
 
Test des Eingangsignals bei REC-Pause. Hier mit Ballance Straight:
[Bild: 20220226-110558.jpg]

Und mit aktiven Ballance-Poti:
[Bild: 20220226-110758.jpg]
Ist nun besser aber leider nicht optimal.
Es gibt immer noch leichten Versatz (rechter Kanal hinkt etwas hinterher).
Dieses asynchrone Verhalten haben solche Stereo-Potis leider gerne mal.

[Bild: 20220226-115908.jpg]

Fortsetzung folgt ...

Gruß, Bob.
[-] 4 Mitglieder sagen Danke an AnalogBob für diesen Beitrag:
  • sankenpi, Norbert61, Lucky Larry Silverstein, Frank K.
Zitieren
#15
(26.02.2022, 11:45)AnalogBob schrieb: Es gibt immer noch leichten Versatz (rechter Kanal hinkt etwas hinterher).
Dieses asynchrone Verhalten haben solche Stereo-Potis leider gerne mal.

Selbst die besten Potis haben keinen 100% exakten Gleichlauf zwischen linkem und rechtem Kanal, oft sogar noch variierend über dem Potidrehwinkel. Ich kann mich erinnern, daß die Abweichung früher in den HiFi-Magazinen auch als Meßwert für Tapedecks veröffentlicht wurde. Es kann aber manchmal auch am Band selbst liegen. Gerade empfindliche TDKs mit der Neigung zum "Railroading" verlieren auch gerne mal an Pegel auf einem Kanal.

Zudem: die Behandlung mit Kontaktreininiger "von außen" bei halbwegs gescheit gekapselten Potis bringt auch nur bedingt Abhilfe. Bei Dreikopfdecks behelfe ich mir mittlerweile damit, daß ich nach Kalibrierung den Aufnahmepegel nebst Balance bei einer vorlaufenden Testaufnahme mit einem Sinussignal (400Hz bei 0dBFS auf der jeweiligen Quelle) auf Hinterband einstelle und Vorband dann geflissentlich ignoriere  LOL
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Tapedeck Reparatur, Akai, Kenwood, Luxman hyberman 724 202.362 16.03.2024, 19:34
Letzter Beitrag: Frank K.
  Pioneer CT-959 Riemen und Idler charlymu 134 68.807 03.02.2024, 14:44
Letzter Beitrag: stevie
  Pioneer CT Frontklappe kleben (CT-959) stevie 2 230 29.01.2024, 18:08
Letzter Beitrag: mischel
  Sony TC-K88B TapeDeck Reparatur AnalogBob 14 3.093 07.01.2024, 12:16
Letzter Beitrag: make-my-day
  Onkyo TA-2570 TapeDeck Reparatur Assistmotor AnalogBob 16 7.362 23.10.2023, 19:00
Letzter Beitrag: TomKruhs
  Harman Kardon HK-705 TapeDeck Reparatur AnalogBob 24 8.008 19.05.2023, 13:57
Letzter Beitrag: Georg2



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste