02.02.2023, 05:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.02.2023, 05:34 von mirajoe.
Bearbeitungsgrund: Tippfeler
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(17.12.2022, 09:21)wardenclyffe schrieb: Der Miracord ist ein durch und durch guter Dreher und wird völlig zu unrecht als "Rumpelspieler, Hausmannskost" abgetan. Das Design (speziell des Tonarmes) ist schon ziemlich gewöhnungsbedürftig und die verbaute Automatik schreit quasi nach Anfälligkeit für Defekte, ist aber nicht so. Alles eine Sache der Wartung.
Auch von meiner Seite ein "Daumen hoch" für die alten ELACs
So um 2006-2008 habe ich auf Flohmärkten einige gut erhaltene 50H, 50H2, 770H und Miraphon22H für einen sehr schmalen Taler mitgenommen und habe auch lange Zeit einen 50H2 in meiner Anlage gehabt. Inzwischen ist der Bestand klein geworden, die Geräte habe ich überwiegend verschenkt oder für ein Taschengeld weitergegeben.
Solange noch niemand in kompletter Unwissenheit diese Geräte verbastelt hat, sind die eigentlich unproblematisch. Ein guter Freund baut sich gerade eine "Vintage" Anlage und da sollen 2 Dreher zum Einsatz kommen. Einen Thorens TD125MK2 hat er bereits (mit SME 3009-II), und dann kam ich mit der ELAC-Idee um die Ecke
Selbstverständlich erhält er den ELAC kostenlos von mir und gestern habe ich den Dreher aus meiner Geraffel-Ecke befreit, einen schönen Miracord 770H in der größeren Zarge mit dem Utensilienfach und sehr stabiler Abdeckhaube. In dem Karton mit dem ELAC fand ich einen handgeschriebenen Zettel von mir:
05/2008 / Läuft, Schmierdienst erforderlich.
Also ran, und erstmal gestartet: Läuft immer noch. Dann das Gerät geöffnet und alles gereinigt und neu geschmiert, wo es nötig ist.
Ergebnis: Läuft schön ruhig, so ruhig wie so ein ELAC es halt kann, absolut OK.
Leider ist über die Jahre der große Strobo-Ring gerissen, der um den Plattenteller herumgeht. Dieser liegt jetzt 3 Tage zur Erholung in Wasser und wird dann geklebt, ich hoffe dass er dann wieder verwendbar ist, sonst habe ich noch einen anderen von einem 50H2 liegen
Dann habe ich einen Tonabnehmer montiert (Shure M44 MB), alles eingestellt, einen DIN/Cinch Adapter eingesteckt und ihn angeschlossen. Tja, was soll ich sagen... immer wieder, wenn so ein alter ELAC in meiner Anlage spielt denke ich: Mehr braucht man nicht!
Die Automatik/Wechslerfunktion sieht in der Bewegung zwar einigermaßen hölzern aus, verrichtet ihren Dienst aber zuverlässig. Aber diese Funktionen benötigt man heutzutage eigentlich gar nicht mehr und bedient den Dreher meistens von Hand mit dem Lift, obwohl der Vorführeffekt (gerade bei Kindern) mit einem Stapel kleiner alter Singles unerreicht ist
Der DIN-Cinch-Adapter (ogottogott...) ist meiner Meinung nach das einfachste und beste, um den Dreher mangels DIN-Buchsen am Verstärker anzuschließen. Früher habe ich die Dinger auch auf Cinch umgefrickelt aber im Endergebnis bringt das hörbar eigentlich nichts. Ich benutze so einen Adapter mit Erdungsklemme und der ELAC macht kein Brummgeräusch wenn man die Lautstärke ohne Musik hochdreht.
Wenn man sich mit der Optik anfreunden kann, ist so ein ELAC ein sehr guter Dreher den man auch heute noch vergleichsweise hinterhergeworfen bekommt. Die einfache Einstellung des Tonarms/Überhang usw ist eine geniale Geilität, das einzige sind die "Tonköpfe", die Headshells. Zum schnellen TA-Wechsel sollte man sich Beizeiten ein Zweites besorgen, dann braucht man wirklich nichts mehr
Ein Foto vom Testaufbau:
Gruß
Jörg
Jörg