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Pioneer TX 1000 (Drehko Tuner 70er) flott machen?
#1
Liebes Forum,

ich bin neu auf diesem Forum, wurde vom HifiForum und dieser schönen Anleitung hierher geschickt.

Ich bin vor 2 Jahren zu dem schönen Hobby "Old Fidelity" gestoßen, als ich mir einen Plattenspieler (Pioneer PL 3000) geholt hatte, mein Verstärker gar keinen Eingang dafür hatte, ich dann einen passenden von Pioneer (SA 6300) auf Ebay geschossen habe, da ein Kanal nicht ging, und dann mit Hilfe diverser Foren die Fehler identifizieren und das Gerät durch Austausch der Leistungstransistoren wieder Flott machen konnte.

Mittlerweile stehen im Keller so einige Geräte aus der Epoche, von denen fast die Hälfte sogar funktioniert, und davon die Hälfte sogar durch mein Tun! Und die in schönem Wechsel irgendwo in der Wohnung Musik machen dürfen. Echte Schalter und Regler sind einfach schöner als Touchscreen und Handy.

Nachdem ich bei Verstärkern die einfachereren Dinge mittlerweile kenne und beheben kann, stehe ich bei Tunern ganz am Anfang. Die funktionieren meistens ganz ordentlich, das Stereolämpchen geht bei einer handvoll Sendern an, Drehko mit Tuner 600 reinigen hilft auch ein bisschen was. Aber da hört mein Latein schon auf. Und bei jedem Tuner gehen an der selben Antenne unterschiedliche Sender gut rein, was ja danach aussieht, als wäre bei allen noch viel zu optimieren. In der Umgebung (die Stadt, wo Bier in 1L Gefäßen getrunken wird) gibt es einige Geschäfte, die alte HiFi Geräte reparieren, aber die winken beim Wort "Tuner" meistens ab und sagen, das sei viel zu aufwendig. Und natürlich will ich auch keine hunderte Euro zahlen (die Stadt, wo Bier in 1L Gefäßen so viel kostet wie ein ganzer Kasten im Supermarkt). Also muss ich es wohl selbst lernen. Technisches Studium ist vorhanden, Ahnung wie gesagt leider (noch Thumbsup ) nicht.

Der aktuelle Patient wäre ein Pioneer TX 1000, also ein recht aufwendiger, aber sehr schöner Tuner (nicht der mit dem D, sondern 10 Jahre früher). Vielleicht das falsche Gerät, um damit anzufangen, aber alle Elemente sind auf einzelnen Platinen, man hat also ganz gute Übersicht. Die Anzeigen "Signal" und "Tuning" stimmen nicht mit dem Empfang überein, das Tuning ist bei optimalem Empfang rechts von der Mitte. Ich würde gern schaffen, dass die Anzeigen stimmen, und dass der Empfang "besser" wird. Ich habe mir über Ebay das Service Manual geholt, komme aber bereits am Anfang des IF Alignments nicht weiter, und weiß auch nicht, ob alle Schritte, die dort beschrieben sind, nötig sind (es steht ja im Manual, dass die ganzen Schritte nur in absoluter Ausnahme zu machen sind).

Auf Youtube findet man leider kein Video, wo jemand in Ruhe einen Tuner alignt/abgleicht, auch das werte ich als Zeichen, dass das Prozedere des Service Manual so eigentlich nicht gemacht werden muss. Aber was wird dann gemacht? Quick-and-dirty nach Ohr die Schräubchen am DrehKo einstellen?

Hier also Frage 1: Kennt jemand eine schöne Anleitung für Alignment / Abgleich eines typischen 70er DrehKo Tuners? Oder gibt's sowas gar nicht, da es höchst individuell ist?

Zusätzlich frage ich mich, ob meine Ausstattung geeignet ist. An dem Arbeitsplatz gibt's die typischen Elektrowerkstatt-Geräte, also einen modernen Frequenzgenerator, Tisch- sowie Handmultimeter und zwei Oszis bis 1Ghz. Als ich aber versucht habe, dort die 10.7 MhZ auf das IF Board zu geben, habe ich auf dem Oszi nur rauschen gesehen.

Frage 2: Sitzt der Fehler vor dem Gerät, oder sind diese Geräte gar nicht geeignet für den Abgleich eines Tuners?
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#2
(10.02.2023, 15:33)Dr_Bolle schrieb: ...ich bin neu auf diesem Forum, wurde vom HifiForum und dieser schönen Anleitung hierher geschickt.


Die beiden die dich mit deinem angegebenen Link hierhin geführt haben, sind beide auch hier auf dem Board Floet 
Peter (hf500) und Armin (Armin777, gewerbl. Geraffelrestaurator)
           


...ich möchte nach meinem Tod im Park verstreut werden.

Außerdem möchte ich nicht verbrannt werden.

[-] 1 Mitglied sagt Danke an Nixraff für diesen Beitrag:
  • Dr_Bolle
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#3
Ich denke mal ohne Prüfsender geht da nicht soo viel beim Abgleichen. Das sollte auch in der Ableichanleitung erwähnt sein. Einige Basics kann mann wohl auch mit einem starken Ortssender hinkurbeln, aber so ein Empfänger ist auch schnell verkurbelt und dann wird es für den, der das hinterher wieder richten muss, gerne mal nervig. Also immer schön langsam mit den jungen Pferden. LOL
Bezüglich Frage 2, mich wundert ein wenig das Du die 10.7 MHz einspeisen sollst, ich dachte man misst eher die IF mit einem Counter ob sie auf der richtigen Frequenz liegt? Sagt das Servicemanual dass so? Der Abgleich sollte i.d.R. immer Schritt für Schritt in der Reihenfolge  wie angezeigt im service Manual erfolgen, dass zu Frage 1. Wenn kein SM vorhanden, erstmal Finger weg bis sowas am Start ist

Auch braucht man das richtige, nichtmagnetische Werkzeug zum Einstellen und manche Einstellelemente wie Ferritkerne sitzen nach der langen Zeit so fest, das sie beim Versuch sie zu drehen gerne mal brechen und Ersatz oft nicht zu beschaffen ist.  Ich bin  aber auch nur blutiger Anfänger, eventuell schaut ja unser hiesiger Großmeister des Tuner-Tunens hier rein, der kann bestimmt mehr Hilfreiches zum Thema beitragen als ich.
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#4
Eine allgemeingültige Anleitung zum Tunerabgleich ist problematisch, weil über die Jahre die Konzepte und Bauelemnte weiterentwickelt wurden. Für den Drehkotuner TX1000 sollte in der Reihenfolge des Signalswegs vorgegangen werden:
Frontend zuerst den Oszillator (Bandenden, -mitte), dann die LC-Kreise der Vorstufen und den ZF-Auskoppeltrafo
ZF-Verstärker mit Demodulator den Begrenzer-Trafo T1 und den Primärkreis T2 auf max. Pegel ziehen, Sekundärkreis T2 auf opt. Demodulation einstellen (damit wird der Fehler in der Abstimmanzeige korrigiert), vorn in der ZF sind zwei Quarzfilter verbaut, da gibts nix zu tun.
Sterodekoder prüfen und ggfs. die beiden Trafos auf max Signal einstellen, da sind 19kHz und 38kHz unterwegs.
Allgemein gilt: Nur irgendwo drehen, wenn nötig, gewußt warum und mit passendem Werkzeug, insbesondere für alte keramische Kerne.
In der ZF muß sich mit Deinen Oszis bei anliegendem Sendesignal was nachweisen lassen, wenn die Eingänge nicht total taub sind. Ein Generator muß nicht moduliert sein, sollte aber ein sauberes Signal liefern. Früher gab es spezielle Abgleichsender mit Stereomodulation.
Was zum Anschauen und Lesen https://old-fidelity-forum.de/thread-10142.html bei speziellen Fragen evtl direkten Kontakt.
Das SM für den Tuner habe ich nicht, nur die SPs. Die haben bisher gereicht, mache aber kaum noch was.
Wünsche Erfolg
Holger
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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#5
Danke für die Antworten, anbei die ersten 2 Seiten der Alignment Procedure. Das Service Manual liegt leider noch in England bei nem Freund (da es dort auf Ebay angeboten wurde fürn 10er, und ich wollte die 10€ extra Porto sparen). Sobald ich es in den Händen habe scanne ich es schön und lade es auf Hifi Engine o.Ä. hoch damit der Rest der Welt auch was davon hat.

[Bild: photo-2023-01-12-14-24-26.jpg]

Und ich gebe wie gefordert die 10.7 MhZ in den Pin1 ein, aber auf Pin 6 messe ich nur Rauschen. Ich habe aber nur Bananenstecker mit Adapter an dem Frequenzgenerator - brauche ich da ordentliche Koaxialkabel, oder sollte es auch mit einfachen Laborkabeln gehn?
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#6
Moin,
sri, gerade erst gesehn.
10,7MHz ist Hochfrequenz und da braucht es geschirmte Leitungen mit passendem Wellenwiderstnd zum Messen und auch zur Einspeisung. Aderleitungen wirken bei den Frequenzen wie Antennen und strahlen damit sonstwo in die HF-Teile ein. Man kann solche Tastköpfe auch zum Einspeisen von Signalen verwenden.
Der Pin 6 ist ein Meßpunkt ziemlich weit hinten im ZF-Verstärker direkt vor dem Begrenzerverstärker. Da muß was zu sehen sein. Miß mal an dem folgenden OPV-Ausgang 4. Das verstärkte Signal sieht man oft besser. Zur Fehlersuche sollte ein Signal nur so groß wie nötig sein. Gemessen wird möglichst schrittweise vorn beginnend im verstärker in jeder Verstärkerstufe das Ein- und Ausgangssignal. Die Verstärker sollen im Idealfall die nur Verluste der Filter ausgleichen und am Ende des ZF-Verstärkers das Signal bis in die Begrenzung verstärken, damit es demoduliert werden kann.
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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