So, der Schalter traf vorhin hier ein, von Robert ausgebaut und zerlegt.
Wie man sieht sind die Kontakte noch verschmutzt und korrodiert, die Reiter leider alle verbogen, da etwas grobmotorisch demontiert - da ist wirklich Feingefühl angesagt. Aber dennoch, frisch ans Werk - der Schalter ist durchaus zu retten!
Zuerst wurden die Kontakte komplett mit Metallpolitur gereinigt, dann mit WL alles abgespült und zum Schluss mit Wildlederstäbchen und Leinenstäbchen auf Hochglanz gebracht.
Damit das auch auf Dauer so bleibt, werden die Kontakte mit speziellem Schalterfett komplett versiegelt.
Da die originalen Schalterreiter verbogen bzw. deformiert waren, habe ich diese erneuert. Wir haben zum Glück etliche Sorten von Schalterreitern vorrätig. Vor dem Einbau werden diese mit einem speziellen Kontaktstreifen gereinigt, das im Bild ist der Kontaktstreifen.
Das ist sehr feines Schleifpapier (etwa Körnung 6000, hier aber beidseitig).
Danach kommt der Teil, bei dem Richard nicht mehr weiter wusste. Das ist aber, wenn man diese Schalter kennt, ganz einfach. Man schaut zuerst, wie herum die Platine in den Schalter gehört (wenn man es selbst zerlegt hat, hat man sich das hoffentlich gemerkt!). Dann setzt man den Käfig aus hellem Kunststoff in das Blechgehäuse (dazu nochmal das erste Bild dieses posts betrachten) so ein, dass der sich durch alle vier Positionen hin und her bewegen lässt und schaltet dann in eine der beiden Endstellungen. Die Reiter werden nun so auf die Kontakte geschoben, dass sie die jeweils ersten Kontakte (im Bild oben gut zu sehen!) berühren. Es gibt bei diesem Schalter vier mögliche Positionen. Drei davon sind frei zu sehen, diese werden gerade nicht benutzt. Die langen Schenkel der Kontaktreiter berühren jeweils immer nur einen der vier unteren Kontakte und verbinden diesen über den kurzen Schenkel mit dem oberen Kontakt der über sämtliche Postionen hinwegführt.
Die komplette Schaltplatine lässt sich nun, sofern sich alle sechs Reiter exakt in der korrekten Position befinden, kopfüber wieder in den Käfig aus dem hellen Kunststoff einlegen.
Auf diesem Bild ist das schon geschehen. Es müssen nur noch die Laschen wieder gespreizt werden, damit die Platine fest an ihrem Platz fixiert ist.
Hier sind nun alle Laschen wieder in der Ausgangsposition, die Lötanschlüsse habe ich nachher noch alle wieder ausgerichtet und das überschüssige Lötzinn entfernt.
Der Schalter tritt nun die Heimreise zu Robert an und kann dann wieder in seinem Onkyo Verstärker Dienst tun. Das Ganze hat (ohne die Fotos zu machen) rund 15 Minuten gedauert - ich habe es aber auch schon mehrere tausend Male gemacht.
Im Übrigen verfahren wir in unserer Werkstatt mit allen betroffenen Schaltern so, weil nur diese Reinigungsmethode wirklich langfristig hält. Mit Sprays hält das leider nicht so lange, maximal ein paar Monate.