Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 2 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Denon POA 6600A verzerrt
#1
Hallo zusammen,
 
ich habe noch ein paar Probleme mit meinen POA 6600A Endstufen – das sind echte Sorgenkinder.
 
Das Know How die Bauteile im eingebauten Zustand zu prüfen habe ich leider nicht.
 
Ich würde gerne vermeiden ALLE Bauteile auslöten zu müssen, um Sie durch zu prüfen.
 
Deshalb meine Frage, ob irgendwie die Möglichkeit besteht, den Fehler noch weiter einzugrenzen.
 
Die erste POA 6600A spielt verzerrt.
- der Fehler liegt definitiv auf der Hauptplatine
- alle Elkos sind neu, an denen kann es nicht liegen
- die beiden 2SC2705 Transistoren (Pos. TR502 & TR503) sind neu, an denen kann es nicht liegen.
 
Die zweite POA 6600A spielt verzerrt und leise (nach dem Tausch aller Elkos spiele die POA gut, „ploppte“ dann einmal als der Volumepoti kurz vor der Endstellung war und ist seitdem verzerrt und leise)
- der Fehler liegt definitiv auf der Hauptplatine
- alle Elkos waren vor dem Defekt neu
- die beiden 2SC2705 Transistoren (Pos. TR502 & TR503) sind neu, an denen kann es nicht liegen.
 
Ich weiß, es ist ein bisschen in die Glaskugel gucken aber vielleicht hat der ein oder andere eine Vermutung.

Vielen Dank!

Gruß
Alexander
Zitieren
#2
Warum gibst Du diese Endstufen nicht in eine Fachwerkstatt?
Beste Grüße
Armin

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche
[-] 4 Mitglieder sagen Danke an Armin777 für diesen Beitrag:
  • Tobifix, onlyurushi, Thrill-Seeker, Dioptrion
Zitieren
#3
Der Verstärker ist nicht ganz simpel aufgebaut.
[Bild: 6600.jpg]
Verzerrungen wie auch mangelnde Verstärkung können verschiedenste Ursachen haben. Das beginnt mit den erforderlichen Arbeitspunkten von Transistoren und geht über ersetzte Transistoren/andere BE, weil deren Eigenschaften nicht vollständig passen oder Fehler beim erfolgten Austausch passierten. Beginnen könnte man, die im SP angegebenen Gleichspannungen zu überprüfen oder für den mit zu kleiner Verstärkung schauen, wo Abweichungen zum normal verstärkenden beginnen. Auch Z-Dioden können durch Alterung ihre Eigenschaften verändern. Dann sollte man schauen, ab welchem Eingangssignal oder wo Verzerrungen auftreten. Letztlich ists eine Sache, die Erfahrung in der Fehlersuche braucht, wie Armin schrieb.
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Gorm für diesen Beitrag:
  • grautvOHRnix, Thrill-Seeker
Zitieren
#4
So wie ich das sehe, muss dieser Verstärker total verzerren. 
In der Mitte des Blockdiagramms steht ja schließlich "TOTAL DISTORTION"   Floet
[Bild: Zwischenablage-1.jpg]
[-] 3 Mitglieder sagen Danke an Wetterkundler für diesen Beitrag:
  • Gorm, grautvOHRnix, Thrill-Seeker
Zitieren
#5
Moin Alexander,

hast Du die Arbeiten an den Geräten selbst durchgeführt?
Hat es irgendwann dabei etwas "geblitzt"? (s.u.)

Die Dinger waren schon während der Garantiezeit eine Ansammlung von
kalten Lötstellen. Herr Denon hat sie mit schlechtem oder zu wenig Lot
zusammengeklebt, welches schnell bröselig wird.
Ich weiß nicht mehr, wie viele PMAs ich in der Werkstatt hatte, wir haben
sie in Mengen verkauft. Preiswert, kraftvoll.

Also: zuerst sorgfältig nachlöten, nachlöten, nachlöten.

Vorsicht: Die Siebelkos entladen sich auch nach Tagen nicht sebst - also
mit geeignetem Widersand oder zur Not mit alter 60W-"Birne" entladen,
auch wenn "nur" etwas gemessen werden soll.

Ansonsten schließe ich mich Armins Frage an.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an grautvOHRnix für diesen Beitrag:
  • Thrill-Seeker
Zitieren
#6
Erstmal vielen lieben Dank für die tollen Antworten.
Ich weiß das wirklich zu schätzen!

Ich versuche mal so gut es geht auf alles einzugehen.

Ich habe sechs POA 6600A und da an allen irgendwie mal bei den Vorbesitzern im Laufe der Zeit was gemacht wurde und nur eine der sechs Stück von Anfang an verzerrt war, habe ich alle auf einen identischen Stand gebracht.

Ich habe folgendes bei allen getauscht:

- Neutrik NC3 FP-B-1 XLR Buchsen
- Furutech FI-06 (G) Kaltgerätestecker
- neue Isolierscheiben
- neue Omron G5R-2232P Relais
- bessere Polklemmen
- Keramik Sicherungen
- Texas Instruments LM4562NA OP-Amp
- neue Toshiba 2SC2705 (TR502 &TR503)
- alle Elkos neu (Panasonic & Nichicon)
- alles nachgelötet und die Platinen gereinigt

All diese Arbeiten haben den Fehler der einen ursprünglich schon verzerrten Endstufe nicht beseitigt.

Die zweite (dritte & vierte Floet ) Endstufe haben genau den selben Fehler, sich identisch verhalten und ich weiß jetzt auch was den "Plopp" ausgelöst hat.
Bei diesen drei Endstufen hatte ich zusätzlich die beiden Nec A1142 Transistoren gegen neue new old stock A1142 getauscht. Diese "neuen" A1142 waren wohl nicht das gelbe vom Ei und haben den Fehler ausgelöst.
Ich habe dann diese Transistoren wieder zurück gerüstet, selbst sind sie nicht kaputt gegangen aber haben etwas anderes kaputt gemacht (wahrscheinlich bei allen drei POA´s das selbe) - durch das Quertauschen der verschiedenen Platinen weiß ich, dass alles heile ist außer eben irgendwas auf der Hauptplatine. Rein optisch ist nichts zu erkennen.

... ja, war dumm ...

Nun zur Frage, warum ich das selbst gemacht habe und nicht in der Fachwerkstatt.
Ganz einfach, erstens macht es mir Spaß und zweitens habe ich bisher so ziemlich alles von A-Z bisher reparieren können.
Das hat hier leider nicht so ganz geklappt, passiert halt.
Um das Geld geht´s mir dabei garnicht.

Fachwerkstatt in der Bielefelder Gegend schwierig.

Vielleicht hat ja einer bei meiner nun etwas detaillierteren Beschreibung noch eine Idee.

Vielen Dank auf alle Fälle.

Gruß
Alexander
Zitieren
#7
Das Blockschaltbild war ein Wink ...
Wenn die Lötstellen nachgelötet, sind die AP kontrolliert, die Nullspannung sehr klein und die Distortion-Einstellung nach SM aktuell gemacht?
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
Zitieren
#8
Moin Alexander,

das "plopp" war dann wohl eine unkontrollierte Endladung eines Rail-Elkos .....

Ich bin mehr der Hand- als der Kopfwerker, mit dem Hameg-Komponententester
hätte ich schnell den Fehler gefunden, aber so theoretisch aus der Entfernung
wird das leider nix.

Hi
Zitieren
#9
Dank der Hilfe von Gorm ist die erste der Endstufen gerettet.
Es war ein defekter A1321 auf Position TR523

Das freut mich schonmal riesig und ich bin dir sehr dankbar.

Die anderen drei, die ich dank der schlechten Nec A1142 Transistoren und meiner Inkompetenz geschrottet habe weigern sich leider noch.
Hier habe ich bisher die beiden A1321 und die drei C3334 geprüft, die waren es leider nicht.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Pioneer M90a rechter Kanal verzerrt Nobody 12 492 Heute, 20:47
Letzter Beitrag: hifitohop
  Akai AA-1030 linker Kanal verzerrt bobhund 16 2.457 03.11.2024, 15:41
Letzter Beitrag: bobhund
  Denon POA 6600A , POA 8000 scope 31 13.482 30.05.2024, 20:25
Letzter Beitrag: Niki1990
  Philips CD207 ein Kanal verzerrt trotz Elkokur Tom50Berlin 16 3.543 19.02.2023, 21:59
Letzter Beitrag: airmax78
  Suche EXPERTEN zur Reparatur eine DENON POA-8000 casaschiller 25 10.812 14.04.2022, 10:50
Letzter Beitrag: casaschiller
  Marantz PM 64 II // Rechter Kanal verzerrt dernikolaus 33 8.252 10.01.2021, 16:02
Letzter Beitrag: sing sing



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste