Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Sony WM-b603 Autoreverse diverse Probleme
#1
Hallo zusammen!
Ich habe einen defekten Sony WM-b603 hier liegen, den ich gerne wieder vollständig in Ordnung bringen will.
Der B603 hat das „berüchtigte“ Laufwerk WM-150 verbaut, das Green-Button Autoreverse Laufwerk.
Dieses hat bekanntlich ein paar Problemchen, weshalb manche einen Bogen um diese Geräte machen.
Der WM-B603 hat allerdings Dolby B und C, was letztendlich doch kaufentscheidend war.
Äußerlich neuwertig kamen nach dem Öffnen direkt die üblichen Fehlerquellen bei diesem Gerät zum Vorschein: der Riemen hatte sich in eine klebrige Masse verwandelt und das Clutch gear (wie ist eigentlich die deutsche Bezeichnung dafür) hatte den üblichen Riss.
Beide Teile habe ich durch die Teile von fixyouraudio ersetzt.
Alles gereinigt und gefettet, die Kondensatoren sehen noch gut aus.
Danach spielte der Walkman wieder prima.
Bis auf ein paar „Kleinigkeiten“, die ich wenn es geht noch mit eurer Hilfe beheben möchte.
Zum ersten: Autostop am Bandende funktioniert sehr unzuverlässig. Mal stoppt das Band am Ende und der Play Knopf springt raus. Meistens aber läuft wohl der Motor immer weiter und macht dabei ein wimmerndes Geräusch, bis ich von Hand auf Stop drücke.
Zweitens: Autoreverse geht nur zickig. Wenn ich den grünen Knopf drücke, egal ob das Band läuft oder Stop, kommt gelegentlich ebenfalls dieses wimmernde Geräusch und das Band spielt nicht.
Und drittens, der Umschalter mit dem man das Verhalteb des Autoreverse am Bandende zwischen Singelplay und immer wiederholendem Autoreverse umschaltet, der kleine Schiebehebel rastet nicht mehr ein.
Wenn jemand Tipps hat, wo ich suchen kann?
Das Service Manual habe ich hier liegen. 
Vielen Dank!
[-] 1 Mitglied sagt Danke an frankie0815 für diesen Beitrag:
  • feesa
Zitieren
#2
Hallo,

mangels Erfahrungen mit dem Walkman kann ich nur raten. Ich tippe auf ein bestimmtes verschlissenes Zahnrad.

So eines, wie es hier

Sony Center Gear 

und hier zu sehen ist:



Oder auch so eines:

Sony WM-150 clutch gear

oder dieses:

gear for Sony Green Key (ebay)

Ist aber wie gesagt nur geraten. Ist im Gerät so ein Zahnrad zu finden, bei dem einige Zähne abgenutzt sind oder fehlen?

Ebenso gut kann auch eine Feder ausgeleiert oder herausgesprungen sein.

Und sind die Andruckrollen noch in Ordnung?

Sind die zu bewegenden Teile noch gut geschmiert?

Dieser Thread kann mit Glück auch noch helfen: Sony WM-150 different auto-reverse problem from the usual clutch

Grüße,
Tom
Zitieren
#3
Danke für die Antwort!
Mein Problem Nr3 mit dem Nicht-einrastenden Mode Umschalter konnte ich beheben, nachdem ich das Gerät heute zum gefühlt hundertsten Mal offen hatte: der rote geschlitzte Sicherungsring aus Kunstoff, der die Schaltermechanik herunterdrückt war zu lose/hochgerutscht. Ich habe ihn runtergedrückt, und dann blieb auch der Schalter links eingerastet. Weil der Sicherungsring immer wieder hochrutscht habe ich ihn mit einem Tropfen Sekundenkleber auf der Achse fixiert.
Die anderen Probleme bleiben.
Den Link von stereo2go kannte ich, aber auch da wurde keine finale Lösung gefunden.
Weitere gebrochene oder abgenutzte Zahnräder habe ich nicht gefunden, das Clutch Gear habe ich ja schon ausgetauscht.
Zitieren
#4
Kurze Antwort, nachdem ich die gesamte Mechanik noch mal leicht gefettet habe, insbesondere die Schiebemechanik, ging kurzfristig sowohl Autostop als auch Autoreverse.
Leider hatte ich nach ein paar Kassetten die einwandfrei liefen plötzlich Bandsalat. Das hatte ich vorher nie.
Also die Kiste nochmal aufgemacht und an der Wickel-Spule neben dem Motor war ein weiteres Zahnrad eingerissen und hatte sich gelöst.
Jetzt warte ich auf das nächste Ersatzteil. Das Zahnrad mit dem Lötkolben zu verschmelzen, wie woanders gezeigt, werde ich erst mal nicht machen, es sei denn das Ersatzteil (China) passt nicht.
Zitieren
#5
Nachdem das Takeup Gear aus China erst im Januar kommen soll, und ich ein ungeduldiger Mensch bin, habe ich die Reparatur ohne das neue Zahnrad durchgeführt.
Ich habe das Zahnrad mit 2 kleinen flachen Schraubendrehern vorsichtig abgehebelt, es ist nur auf die Achse aufgepresst.
Mit einem Lötkolben, der „Dritten Hand mit Lupe“ und ordentlich Licht habe ich den Riss mit der Hitze vom Kolben vorsichtig von beiden Seiten zusammengeschmolzen. Die Zähne und die Nabe sollte man dabei verschonen.
Da der Kunststoff bricht, weil er sich zusammenzieht, sollte anschiessend das Loch für die Achse aufgebohrt werden, sonst könnte beim Aufpressen das Zahnrad wieder gesprengt werden.
Ich habe 1,12mm für die Achse gemessen und mit 1,1mm das Loch aufgebohrt.
Damit es nicht lose sitzt habe ich anschließend noch einen Tropfen Sekundenkleber drauf gegeben.
Damit war allerdings immer noch nicht alles behoben.
Denn beim Probelauf löste sich plötzlich auch noch die Nabe auf der anderen Seite gegenüber vom Motor, und die Feder drückte die Nabe samt Achse aus dem Zahnrad.
Hier war das Zahnrad allerdings nicht gerissen.
Also habe ich das Zahnrad wiederum mit Sekundenkleber fixiert.
Jetzt laufen schon mehrere Seitenwechsel ohne größere Probleme.
Die ganze Mechanik ist einfach schrecklich und empfindlich.
[Bild: IMG-2491.jpg]

[Bild: IMG-2492.jpg]

[Bild: IMG-2493.jpg]

[Bild: IMG-2494.jpg]
[-] 1 Mitglied sagt Danke an frankie0815 für diesen Beitrag:
  • DarknessFalls
Zitieren
#6
Moin,

Solche Geräte waren auch nie dafür gedacht und gebaut, dass sie heute noch genutzt werden (sollen).
Immerhin hatte es die damaligen 6 Monate Garantiezeit überlebt ... Floet 

Ich würde aber immer eine Unterlegscheibe auf das reparierte Zahnrad kleben. Somit werden die Bruchstellen nochmals stark verstärkt.
Zitieren
#7
Zum Glück gibt es die gerissenen Zahnräder mittlerweile als gute Nachbauten.
Aber auch mein verschweißtes Zahnrad tut seinen Dienst.
Aber ich habe schon wieder ein neues Problem: scheinbar gibt der Motor langsam den Geist auf.
Wenn der Walkman einen Tag herum liegt leiert er zu Beginn fürchterlich und läuft viel zu langsam.
Wenn man ihn in dem Zustand eine Weile, so 10 Minuten laufen lässt, hört das auf und er spielt normal.
Gestern habe ich aus lauter Verzweiflung den Motor mal mit dem Fön angewärmt, und dann laufen lassen: siehe da, kein Leiern, keine Geschwindigkeitsdefizite.
Also vermute ich, dass auch hier die Lager trocken sind und zu viel Widerstand bieten.
Ich war schon soweit, dass ich das Teil in den Müll werfen wollte, meine Familie macht sich mittlerweile lustig über mich und meine ständigen Reparaturversuche, weil alle paar Tage das Ding in Teilen auf dem Tisch liegt.

Funfact: ich habe in meiner Wut und Verzweiflung einen guten gewarteten WM aus einer komplett anderen Serie WM-2055 gekauft. Der läuft wie neu. Nur leider Vollplastik und ohne Dolby C.


Ich habe nun zum Ausschlachten einen anderen WM aus der furchtbaren WM-150 Serie gekauft. Da werde ich den Motor transplantieren.Den Motor zerlegen um an die Lager zu kommen, das traue ich mir nicht zu, denn der ist verklebt und nicht dafür gedacht, zerlegt zu werden.
Vielleicht läuft der Walkman ja doch irgendwann mal so wie er soll, auch für mehr wie ein paar Tage.
Zitieren
#8
"clutch-gear" bedeutet soviel wie Rutschkupplung.

Beim 150'er ist es nicht anders als bei fast allen kleinen Kisten aus dieser Zeit, es ist beim Ersatz des Riemens extrem wichtig, genau den richtigen (Durchmesser/Länge/Flankenstärke) einzubauen. Ich vermute in deinem Fall, daß du einen annähernd gleichen Riemen eingebaut hast. Bei den winzigen Räderchen reichen da 100'stel mm aus, dass es leiert. Ach ja, das ist eindeutig auch zuviel Fett im Laufwerk, das wird nix auf Dauer...

Nur zur Info: Alles eigene Erfahrungen...
...habt euch lieb !
[-] 1 Mitglied sagt Danke an wardenclyffe für diesen Beitrag:
  • frankie0815
Zitieren
#9
Der Riemen ist neu von fixyouraudio, ich gehe davon aus, dass der in Ordnung ist. Das überschüssige Fett habe ich bei einem der unzähligen Male wo das Teil offen war, entfernt.
Immerhin hat der Walkman einige Wochen normal funktioniert.
Bis nun plötzlich das Problem mit dem Leiern/zu Langsam laufen in kaltem Zustand anfing.

Den Walkman würde ich wohl mittlerweile mit verbundenen Augen zerlegen, so oft wie ich den offen hatte.
Zitieren
#10
Moin,

zumindest dem oberen, zugänglichen Motorlager könntest Du
mit einer Injektionsspritze einen Hauch Sinterlageröl verpassen.

Eine glatte 50% Chance!

Froh's Fest!
Gute Grüße, Andreas
36 Jahre HiFi-Service
     1984 - 2020

Some people like cupcakes better.
I for one care less for them!
Zitieren
#11
Das habe ich versucht, mit einem Präzisionsöler habe ich einen Minitropfen Feinöl injiziert. Leider hat das nix gebracht. Das untere Lager ist ja leider nicht ohne weiteres zugänglich.
Zitieren
#12
[Bild: IMG-2493-Copy.jpg]
In den schmalen Spalt zwischen Ritzel und Gehäuse habe ich den Tropfen eingebracht, aber irgendwie kommt es nicht dahin wo es was bewirkt.
Zitieren
#13
Ich hatte ja nichts mehr zu verlieren, also habe ich den Motor zerlegt um an das Lager zu kommen.
Hier ein paar Bilder dazu, vielleicht hilft es ja jemandem.
Vorweg, ich übernehme keine Verantwortung für Leib, Leben und wenn das Gerät anschließend Schrott ist.


[Bild: IMG-2518.jpg]

[Bild: IMG-2519.jpg]

Gehäuse öffnen, dazu gibt es gute Videos auf YT. Wichtig, jede Schraube muss wieder an die richtige Stelle, alleine das Gehäuse hat drei verschiedene Längen.
Kassettendeckel abnehmen, damit man leichter an die beiden Schrauben vom Motor kommt, diese sind von Kassettenfach aus zugänglich.
Flachkabel vom Motor vorsichtig von der Elekronikplatine ablöten:

[Bild: IMG-2520.jpg]

[Bild: IMG-2521.jpg]
Platine von der Mechanik trennen, 1 Schraube, die wie üblich bei Sony mit dem Doppelpfeil gekennzeichnet ist:

[Bild: IMG-2522.jpg]

Platine hochnehmen und vorsichtig zur Seite legen, Achtung auf das Flachbandkabel vom Tonkopf.
Riemen vom Motor abnehmen.

[Bild: IMG-2523.jpg]

Dann hat man den Motor vor sich liegen:

[Bild: IMG-2524.jpg]

[Bild: IMG-2525.jpg]
Der Deckel ist verklebt, mit einem scharfen kleinen Cuttermesser vorsichtig und vollständig die Klebenaht abschneiden und Kleberreste vollständig abschaben.


Dann geht es ans Zerlegen.
Den Deckel vorsichtig abheben, ich habe dafür das Cuttermesser abwechseln rechts und links in die Fuge vom Gehäuse geschoben und gehebelt. Sehr vorsichtig damit nichts verbiegt, auf Kleberreste achten die eventuell noch das öffnen behindern:

[Bild: IMG-2526.jpg]

[Bild: IMG-2527.jpg]

Darunter kommt eine Metallscheibe zum Vorschein. Diese hält durch den Magneten vom Motor fest, auch hier sehr vorsichtig mit einem Plastiktool oder dem Cutter dazwischen, ohne was zu verbiegen.


[Bild: IMG-2529.jpg]

[Bild: IMG-2530.jpg]
Darunter liegt die Platine mit den aufgedruckten Spulen und dem Flexkabel, auch diese klebt magnetisch im Motor, bei mir war die Platine noch mit einem sehr kleinen Klebertropfen am Gehäuse verklebt, evt. auch hier noch vorsichtig verschneiden, dann geht die Platine samt Kabel aus dem Gehäuse.

[Bild: IMG-2531.jpg]

[Bild: IMG-2532.jpg]

[Bild: IMG-2533.jpg]

[Bild: IMG-2534.jpg]
Darunter liegt wiederum der Rotor mit der Riemenscheibe, die man jetzt rausnehmen kann.
Da ist es dann, das Lager.
Ich habe erst mal alles gründlich mit IPA gereinigt, auch das Lager damit gespült, und alles gut abgewischt.
Dann einen winzigen Tropfen Feinöl in das Lager und auf den Dorn vom Lager:

[Bild: IMG-2535.jpg]

Alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.

Um das Motorgehäuse zu verkleben habe ich 2k Epoxydkleber verwendet, es geht sicher auch mit was anderem was auf Metall haftet.

[Bild: IMG-2536.jpg]

Jetzt heißt es alles wieder zusammenbauen und Daumen drücken.
Zitieren
#14
So, alles wieder zusammengebaut, erst mal eine Schrecksekunde: der Motor läuft nicht.
Also alles nochmal auf, und die Ursache gefunden, eine Lötstelle am Flachbandkabel war nicht gut. Nochmal alles nachgelötet und die Erlösung: der Walkman lebt noch.
Und wie: die Gleichlaufprobleme sind weg. Er zieht wie neu.
Er läuft nach der „Kur“ etwas zu schnell. Das lässt sich zum Glück von außen einstellen ohne wieder alles auseinander zu nehmen. Oberhalb vom Gürtelklip ist ein kleiner runder Deckel. Aufgeklebt. Darunter die Einstellschraube:

[Bild: IMG-20241220-182108.jpg]

[Bild: IMG-2502.jpg]

Mit Handyapp, Røde Mikrofonadapter und Testkassette wieder auf die korrekte Abspielgeschwindigkeit eingestellt.

Was ich nie hinbekommen habe ist die 100%ige Funktion vom Autoreverse. Das geht bei einer Seite nur wenn das Band mit Stoptaste angehalten wird.die andere Seite geht so einigermaßen zuverlässig auch automatisch.
Egal.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an frankie0815 für diesen Beitrag:
  • wardenclyffe
Zitieren
#15
...du musst völlig einen an der Waffel haben um so'n Schrott zu reparieren  LOL

HUT AB, TOP JOB  Thumbsup Thumbsup Thumbsup
...habt euch lieb !
Zitieren
#16
Das sagt meine Familie auch, die schütteln nur den Kopf wenn ich schon wieder das Werkzeug auspacke.

Vielen Dank!
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Probleme mit Denon DCD 1520 frog.on.trip 6 540 11.12.2024, 22:14
Letzter Beitrag: frog.on.trip
  Nakamichi BX2 BIAS Probleme und Dolby Probleme nach langer Standzeit oldfi314 20 4.147 04.12.2024, 15:59
Letzter Beitrag: Technikheini
  KEF PSW2000 Subwoofer macht Probleme der_tommy 20 2.657 01.10.2024, 16:20
Letzter Beitrag: grautvOHRnix
  Revox A77 MK4 Probleme franky64 25 2.554 30.09.2024, 12:07
Letzter Beitrag: franky64
  Tascam DA30-MK2 Probleme mit Wiedergabe nach Indexsuchlauf Sommerfeld 23 8.588 26.06.2024, 13:59
Letzter Beitrag: phantasy
Question Naka LX3 Probleme Corax 29 11.028 13.05.2024, 11:42
Letzter Beitrag: 80s-HiFi



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste