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offene Fragen zur Fehlerursache Rank Arena R5000
#1
Hallo zusammen,

mein Reciever Rank Arena R 5000, der mir kürzlich zugelaufen ist, spielte kein sauberes FM-Stereo…die Stereo-Leuchte pulsierte analog zum Tonsignal. Beim Verstellen eines beliebigen Senders auf kontinuierliches Leuchten der Lampe rauschtes es mächtig auf beiden Kanälen. Bei der besten akustischen Empfangseinstellung (mit pulsierender Leuchte) stand zudem das Tuning-Meter auf Rechtsausschlag.

Da ich, Elektromeister i.R. und nur mit „Elektronik-Halbwissen“ gesegnet, weder über ein Service-Manual für das Gerät (das suche ich noch) noch über das spezifische Messequipment verfüge (Prüfsender, Wobbler,…), blieb mir nur der Schaltplan zur Fehlersuche.

Laut Schaltplan beinhaltet die Ratiodetektor-Baugruppe u.a. einige Germaniumdioden. Diese Dioden habe ich in der Schaltung mit einem China-Multitester gemessen - mit dem Wissen, dass mit dieser Art des Messens keine verlässliche Aussage zur Funktionsfähigkeit der Bauteile abgeleitet werden kann.

Aber eine Plausibilitätsprüfung ist damit im gewissen Rahmen möglich und mit diesem Hintergrund irritierte mich das Messergebnis an den zwei Dioden D001/002, siehe rote Markierung. Hier zeigte mir der Multitester für beide Dioden jeweils einen Kondensator mit 39pF an, er identifizierte sie nicht als Dioden. Andere typengleiche Germanium-Dioden wurden in der Schaltung jedoch als solche indentifiziert.

[Bild: 1-Tuning-Meter.jpg]


 
Die beiden Dioden habe ich anschließend ausgelötet und durch zwei neue IN60 ersetzt. Der Multitester erkannte in der Schaltung die neuen Dioden nun auch als Dioden.

Jetzt habe ich einen sauberen Stereoklang, ein stabiles Stereo-Leuchtensignal und das Tuning-Meter steht auf Mitte.

Mit einem Peak DCA75Pro habe ich anschließend die Kennlinien der ausgelöteten D001/002 sowie von zwei neuen IN60 Dioden aufgezeichnet, siehe unten.


[Bild: 2-Test-Germaniumdioden-Ratiodetektor.jpg]


Zu meinen Fragen:
1.      Warum werden die alten IN60-Dioden in der Schaltung vom Multitester nicht als solche erkannt, während die neuen IN60-Dioden in der Schaltung als solche erkannt werden?
2.      Und warum erkennt der Multitester die alten IN60-Dioden im ausgebauten Zustand als Dioden?
3.      Laut Kennlinienaufzeichnung ist die Differenz der Vf-Kennwerte zwischen neu/alt nur minimal. Oder ist das in diesem Fall ausschlaggebend?

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand meine Fragen beantworten könnte. Danke vorab!

Gruß

Dietmar
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#2
Moin,
aus irgendeinem Grund haben die alten Dioden eine erhoehte Flusspannung, sie liegen aber soweit beieinander, dass man erstmal nicht von einem Ausfall ausgehen will.
Warum sich die Dioden im eingebauten Zustand nicht wie Dioden verhalten .... :
Man misst/ueberprueft sowas eigentlich nicht in der Schaltung. Das geht nur, wenn "parasitaere Elemente" nicht stoeren koennen. Hier geht das nicht, die Dioden liegen fuer Gleichstom in Serie, zusammen mit vier Widerstanden. Das reicht aus, in Grenzfaellen oder ueberhaupt den Bauteiletester zu verwirren, denn er testet das angeschlossene Bauteil auf alles, was er kennt und zeigt dann das fuer ihn plausiblste Ergebnis an. Wenn man mehr wissen will als "Kurzschluss oder nicht", dann muss das zu pruefende Bauteil von der Schaltung getrennt werden.

Wenn es mit den alten Dioden nicht funktioniert, irgendwas muessen sie haben. Den Durchlassbereich hast du ueberprueft, was sagt denn der Sperrbereich?

Ach ja, ein schlechtes Verhalten eines Ratiodetektors kann auch durch einen ausgefallenen Ratioelko verursacht werden. Hatte ich gerade wieder bei einem Roehrenradio.

73
Peter
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#3
Hallo Peter,

...so sehen die Reverse-Bias-Kennlinien der beiden "alten" Dioden aus. Zur Info: das PEAK kann nur bis max. 12V speisen. 

Die Kennlinien sind absolut identisch, zeigen keinen Durchbruch und sehen doch unauffällig aus, oder?

Gruß

Dietmar
[Bild: 3-Test-Germaniumdioden-Ratiodetektor.jpg]
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#4
...einen ausgefallenen Ratioelko müsste ich dann in dem markierten Areal suchen, oder noch weiter vorher/links?

[Bild: 1-Ratioelko.jpg]
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#5
C016
mal lesen https://www.elektroniktutor.de/signalkun...demod.html
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#6
(02.01.2025, 21:13)Radiomaniac schrieb: [Bild: 2-Test-Germaniumdioden-Ratiodetektor.jpg]

Die Darstellung Flussstrom zu Flussspannung ergibt mit linearer X-Achse einen Hyperbelabschnitt, weshalb sich da eine logarithmische Darstellung empfiehlt. Der steigende Strom führt bei den alten Dioden zu einer höheren Spannung, möglicher Weise ist Sauerstoff eindiffundiert. Der Diskriminator ist auf eine geringere Flussspannung ausgelegt und der Messer wertet in der Schaltung den bedämpften Anstieg (<>linear) als Kapazität. Aber Hut ab, dass er die Neuen incircuit erkennt.
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#7
(03.01.2025, 15:23)Florida Boy schrieb:
(02.01.2025, 21:13)Radiomaniac schrieb: [Bild: 2-Test-Germaniumdioden-Ratiodetektor.jpg]

Die Darstellung Flussstrom zu Flussspannung ergibt mit linearer X-Achse einen Hyperbelabschnitt, weshalb sich da eine logarithmische Darstellung empfiehlt. Der steigende Strom führt bei den alten Dioden zu einer höheren Spannung, möglicher Weise ist Sauerstoff eindiffundiert. Der Diskriminator ist auf eine geringere Flussspannung ausgelegt und der Messer wertet in der Schaltung den bedämpften Anstieg (<>linear) als Kapazität. Aber Hut ab, dass er die Neuen incircuit erkennt.


Danke für die Erläuterung. Hier ist der Fotobeleg, das den 20€-Multitester in Aktion an der neuen Diode D002 zeigt. Dieser Tester hat die alten Dioden an selber Stelle, in der Schaltung als 39pf-Kondensator identifiziert.

[Bild: 1-Ratiodiode.jpg]

Off-topic: Ich glaube die "Geheimnisse der Elektronik" werde ich vollumpfänglich nie verstehen...so alt kann ich gar nicht mehr werden.  Sad2  

Dietmar
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#8
Da die Spannungen im Sekundärkreis von T001 relativ klein sind, sollten die Flußspannungen der beiden Gleichrichterdioden möglichst gering sein. Deshalb wurden zur Enstehungszeit des Gerätes Ge-Dioden eingesetzt. Idealerweise sind die Arbeitspunkte der Dioden möglichst gleich sowie die verbauten Längswiderstände in beiden Halbwellen gleich groß, damit das demodulierte NF-Signal symmetrisch und damit der Klirr gering wird.
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#9
Gorm und seine Schwingkreise LOL ohne da diskriminieren zu wollen
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#10
Bei Schwingkreisen werden Schaltungen interessant, spätestens bei verküpften. Es gab in den 70ern 8-polige ZF-LC-Filter, die Wettbewerber des Herstellers nicht nachbauen konnten, weil die Herstellung der eingesetzten Kerne unbekannt war ...
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