Den Auftakt heute am Feiertag gibt ein winzig kleiner, aber wirklich süßer Verstärker der Marke Dokorder. Das Modell 8060 stammt von 1968 und leistet trotz der wirklich kleinen Abmessungen (36 cm breit, 12,5cm hoch und nur 18 cm tief!) immerhin 2 mal 40 Watt Sinus und 2 mal 50 Watt Musik - viel mehr konnte ein wesentlich größerer Braun CSV-500 für 1.500 DM damals auch nicht, Konkurrenzmodelle wie den Telefunken V-250 oder den riesigen Saba Freiburg Stereo Studio steckt er lesitungsmäßig locker in die Tasche - nur fdas raut ihm äußerlich niemand zu. Er wiegt auch nur 7 kg.
Die Marke Dokorder hat nichts mit Onkyo zu tun, obwohl das häufig vermutet wird. Das Wort "Onkyo" bedeutet im japanischen "Elektroakustik" und daher kommt es ganz gerne mal zu Verwechslungen, denn Denki Onkyo (der japanische Name der Marke Dokorder) hört sich halt an als ob... Dokorder ist halt in erster Linie mit Bandmaschinen bekannt geworden und haben sich auf diesem Gebiet lange gehalten. Damals fertigt man alle Komponenten, war aber in Europa nur sehr selten angeboten, was für das äußerst rare Auftauchen der Geräte sorgt.
Defekt war an diesem Verstärker die rechte Endstufe - völlig verbastelt und mit falschen Transistoren bestückt. Ich musste ohne Unrelagen arbeiten, was natürlich sehr zeitaufwändig ist und habe in mühevoller Kleinarbeit die linke (intakte) Endstufe soweit wie möglich nachgebaut, bis beide wieder richtig spielten. Die wahrlich schlechte Zugänglichkeit war dabei alles andere als hilfreich.
Blick von oben in das fertig gestellte Gerät.
Blick von unten, die 2SD350A ersetzen die defekten 2N3055, die jemand dort eingebaut hatte. Die 2SD189 sind original.
Erstaunlicherweise finden sich Dickschicht-Hybride in diesem Verstärker, die als "IC" bezeichnet werden - 1968 noch völlig utopisch!
Hier zeigt sich der kleine Dokorder von aussen. Die Frontplatte ist in einem hübschen grau gehalten und weiss beschriftet.
Die Knöpfe für Lautstärke, die mit zwei großen Schiebepotentiometern eingestellt wird und mit mechanischen Haken begrenzt werden kann (!), sind riesig und voll aus Alu - richtig sauschwer...
Die Bedienelemente sind sehr ungewöhnlich, da man auf einen "richtigen" Eingansgwahlschalter verzichtete. Statt dessen finden sich Kippschalter, an denen man entweder PHONO oder TUNER wählen kann, daneben SOURCE oder TAPE - geht so aber auch!
Hier steht der korrekte inernationale Markenname und der Hinweis, dass es sich um ein volltransistorisiertes Gerät handelt - da war 1968 nicht unbedingt klar.
Der Blick von hinten offenbart Cinchbuchsen, für Tape zusätzlich auch in DIN. Die Lautsprecheranschlüsse sind als Schrauben und als Klinkenbuchsen ausgeführt. Zusätzlcih findet sich noch eine EXT-Buchse, bei der ich allerdings nicht weiß, wozu sie dient.
Da steht der Name des Herstellers - es ist nicht die Marke ONKYO!
Ein super Sammlerstück, wegen der absoluten Seltenheit!
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Die hatten überhaupt sehr hübsche Geräte im Angebot (hab da was von einem Tuner im Hinterkopf)
Edit: hier gefunden
Danke fürs Zeigen
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(01.05.2013, 15:21)Armin777 schrieb: Die Knöpfe für Lautstärke, die mit zwei großen Schiebepotentiometern eingestellt wird und mit mechanischen Haken begrenzt werden kann (!), sind riesig und voll aus Alu - richtig sauschwer...
Die Bedienelemente sind sehr ungewöhnlich, ...
Interessantes Gerät mit schlichtem Design, aber die zwei Regler für VOLUME sind wohl echt etwas gewöhnungsbedürftig, ich persönlich hätte da lieber einen Balance-Regler ...
Toller Bericht, Armin, danke fürs Zeigen
Gruß, Frank
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Moin!
Mir gefällt das Design vom Braun CSV-500 wirklich besser, wenn ich alleine schon die klobigen Schieberknöppe sehe und dann daneben die pisseligen Schalter....
Trotzdem schöne Arbeit Armin!
Gruß.... Uli
Braun & a/d/s/ Atelier Sammler
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Klasse Armin ! ! !
Ein super interessanter Bericht zu einem tollen und seltenen Gerät.
Ein wirklich schönes Stück und wie immer eine tolle Arbeit.
Danke fürs zeigen!
Grüße Alex
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Sehr attraktives Gerät, das...
Für mich gerade wegen der Schieberegler.
Frage: was bedeutet die Beschriftung von Bass- und Höhenregler (Pull On) in Bezug auf die Filter? Werden diese aktiviert, wenn man die Regler herauszieht? Scheint auch eine ebenso ungewöhnliche wie interessante technische Lösung zu sein...
LG, Ivo
Pult ist Kult - und Tool ist cool...
Vermutlich Druckknopf und Regler in Einem
Tja, dann war's also nix mit dem Spechten im Geheimen; da spechtet der Ivo mit
Irres Gerät, die Schieberegler erinnern mich an Siegelringe. Und darin liegt der Wahnsinn. Während Siegelringe zu meinen 10 persönlichen No-Gos zählen könnten, sind die Regler hier für mich absolut oberste Liga.
Wieder einmal eine tolle und instruktive Vorstellung!
Ivo
Die Bass- und Höhen-Steller haben einen Zugschalter integriert. Zieht man den Höhenknopf heraus, dann ist der High-Filter aktiv, beim Bassknopf der Low-Filter - einfach und gut zu handhaben!
Jetzt war ein Laufwerk der Marke CEC (Chuo Denki), einstmals eine der größten Plattenspielerhersteller der Welt, der für richtig viele der großen bekannten Marken (Grundig, Marantz, Teac, Sony, Sanyo, Toshiba, Mitsubishi, Alpine, Kenwood, Sharp) viele Plattenspieler herstellte. Das Modell ST-930 stammt aus den 80er Jahren und ist ein High-End Riementriebler mit separater Steuereinheit. Es ist ein Subchassis aus Kunststein, welches auf vier Federn auf einer Holzzarge ruht. Eine lustig geformte Haube gab es auch dazu. Die Tonarme waren sehr unterschiedlich, es gab Bestückungen mit Jelco-Modellen, einem CEC-eigenen geraden Arm und solche von SME, mit denen das ganze Gerät auch unter dem Namen SME vertrieben wurde. Hier ein Foto aus dem Netz:
Ich bekam den Plattenspieler ohne Tonarm und ohne Haube - beides ist für eine Restauration auch nicht erforderlich. Der Grund für die notwendige Bearbeitung lag darin, dass sich der Plattenteller nicht mehr drehte, sondern nur hin und her schaukelte. Ein neuer Riemen musste her.
Vorher wurde der Messingpully des Motors jedoch erst einmal gereinigt und anschließend auf Hochglanz poliert.
Das Tellerlager wurde ausgebaut und von allem alten Öl und Fett befreit, der Lagerspiegel poliert, neu gefettet und die Buchse wurde ebenfalls gereinigt und dann neu geölt. Zum Schluss wurde noch der Zapfen poliert.
Das ist die Tonarmaufnahme.
Das ist die separate Steuereinheit, mehr als Power, Start/Stop und die Wahl der drei Geschwindigkeiten gibt es nicht - mehr braucht es ja auch nicht. Immerhin: es gibt die 78er Geschwindigkeit, was in Japan sehr selten ist.
Die Holzzarge steht unten auf vier Füßen und oben drüber schwebt das Subchassis auf vier Federn.
Zum Schluss wurde auch noch der Tellerrand poliert und durfte sich nun wieder an seinem angestammten Platz drehen.
Wie gesagt eine der ganz großen Marken (wenn auch nicht so häufig unter eigenem Label) - Chuo Denki Electronics Corporation!
Ein High-End Laufwerk, das damals knapp 5000 DM gekostet hat (mit Tonarm, ohne System).
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Danke für die Blitzreparatur! Ich freue mich schon, den Dreher wieder in Betrieb zu nehmen!
Lieben Gruß!
Euer Mathias
Suche Sansui AV-6700 und SRC-6 ...
"Es ist schön, daß Sansuis Konstruktionsbemühungen noch einmal zu solchen 'Vintage'-Produkten geführt haben. Wilkommen zu Hause, Sansui, wir haben Dich vermisst!" Leonard Feldmann in AUDIO, Jan. ´88
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Amtlicher Dreher
danke
Grüsse aus München
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• HiFi1991
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Spaciges Design.... zwar nicht so mein Ding aber hat was. Hat er eine Geschwindigkeitsregelung ?
Danke fürs Zeigen und Glückwunsch dem Besitzer
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• HiFi1991
Nee, Regelung gibbet et nich!
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• HiFi1991, Tom
Niko hat mal wieder ein Holzgehäuse gebaut - für ein Pioneer Cassettendeck, für das es (meiner Meinung nach) kein Holzgehäuse gegeben hat, wohl aber für ähnliche, größere Modelle. Nach diesem Vorbild enstand das Holzhäuschen für den CT-F700 von 1978, das ist die Serie, bevor die "blaue Ära" begann, also alle Geräte die die berühmten blauen Floureszensdisplays hatten. Dieser hier hatte noch drei mit Glühlampen beleuchtete Zeigerinstrumente.
Für denselben Sammler, habe ich eine Tuner/Verstärker-Kombination hergerichtet, die er als Geburtstagsgeschenk für seinen Bruder gekauft hat. Diese DENON-Kombination, ebenfalls aus dem Jahr 1978, war optisch dermaßen gut in Schuss, dass die technische Herrichtung doppelt Spaß gemacht hat. Der Verstärker PMA-400 hat 2 mal 65 Watt sinus an 4 Ohm und wiegt 13 kg, der dazu gehörende Tuner TU-400 ist stark mit dem TU-500 der vorhergehenden Serie verwandt, er hat allerdings keinen AM-Bereich, wohl aber die berühmte Trommel-Skala und die beiden aussen angeordneten Level-Meter, die das Ausgangssignal des Tuners anzeigen oder als Power-Anzeige dienen, wenn man das Ausgangssignal erst durch den Tuner und erst dann zu den Boxen leitet.
Der PMA-400 ist mit einem lupenreinen Doppel-Mono-Netzteil ausgestattet, wovon die zwei Transformatoren und die vier Elkos zeugen.
Von aussen sind diese Geräte wahre Klassiker, denn die Gestaltung ist zwar schlicht, aber ohne jeden Schnörkel und daher vollkommen zeitlos.
Neben einer umfassenden Schalterkur erhielt der Verstärker ein neues Relais und eine neue Power-Lampe und die Tantal-Elkos wurden gegen übliche Elkos ausgetauscht. Er ist wirklich sehr solide verarbeitet und spielt wieder wie neu.
Die Rückansicht, auch eine Auftrennung von Vor- und Endverstärker ist vorgesehen.
Der dazu passende Tuner TU-400 ist genau so solide aufgebaut. Er verfügt über einen 5fach-Drehko und einen starken Empfang.
Auffallend ist die Trommelskala, die von hinten beleuchtet wird und stets nur eine kleinen Ausschnitt in der Front anzeigt.
Die Aussegestaltung orientiert sich stark an seinem Vorgänger TU-500 und wird von den beiden beleuchteten Power-Metern dominiert, von denen das linke auch als Feldstärkeanzeige benutzt werden kann.
Bei dem Tuner wurde der Drehko gereinigt und das gesamte Empfangsteil neu abgeglichen, zudem die gesamte Beleuchtung (5 Lampen) erneuert.
Hier noch die Rückseite des Tuners.
Also wenn ich der Bruder wäre, der diese Kombi zum Geburtstag geschenkt bekommt, ich würde mir vor Freude...na, ja egal, ich bin es ja nicht. Aber eine wunderschöne Anlage ist es dennoch!
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• nice2hear, T52B, yfdekock, E-Schrotti, charlymu, alex71, Ivo, putzteufelms, Alter Sack, HiFi-begeistert, Tom, onkyo, Helmi, Mani, Dioptrion, Dual-Tom, oldAkai, Frank182, gdy_vintagefan, Faramir, New-Wave, casu, doublesix, fmmech_24, Musik ist Trumpf, Deubi, Rainer F, foxyandy
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08.05.2013, 09:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.05.2013, 10:01 von Campa.)
Wow, das Holzhaus für das CT-F 700 sieht klasse aus... (und das Deck im Holzhaus ebenso ) Darf ich fragen was das Holzhaus gekostet hat? Ich hab selbst noch ein gut erhaltenes CT-F 700 und im Holzhaus sieht es gleich viel besser zu einem zeitgemäßen Receiver aus...
Übrigens sieht die klassische Denon-Kombi auch toll aus!
cu, Martin -
"Dat gifft in‘n Plattdüttschn keen Woort für „Flüchtlinge“, dat sün halt alles Lüüt, Menschen, Kinners, Olle, Froons- un Mannslüüt … So as Du!" (aus dem weltweiten Netz)
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Die DENON Kombi ist mal wirklich fein, toll.
Witzig ist das man die VUs des Tuners als Levelanzeige für den Verstärker nutzen kann.
Pfiffig
Frank
Wow, der Tuner
Denons sind sonst nicht so meins, aber die vier Anzeigegeräte in einer Linie - das ist vorzügliche Dekadenz!
Und vielen Dank für das Foto von der Trommelskala!
Bertram
Martin, Holzgehäuse kosten einheitlich 150,- Euro komplett, alles außer Versand inklusive.
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Wunderschöne Denon-Kombi!
Gruß Peter
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Ein wunderbares Denon-Gespann- sieht echt klasse aus!
Die Holzbehausung steht dem Pioneer wirklich gut.
Eine schöne Arbeit von Niko!
Schönen Dank für die Berichte!
Grüße Alex
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Sehr schön, die Denon-Kombi Hätte ich nicht schon PMA-700Z/TU-500 und PMA-850/TU-850...
Wobei die PMA-700 mit TU-500 einfach die göttlichste ist!
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• Ichundich
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Gruß Frank
Heute stelle ich Euch ein Gerät der Marke Neckermann von etwa 1970 vor. Soweit ich das im Internet erfahren konnte, wurde das Gerät bei JVC gefertigt, aber überwiegend mit Buchsen nach deutscher Norm ausgestattet. JVC hieß seinerzeit hierzulande noch Nivico (Nippon Victor Company, JVC steht für Japan Victor Company) und wurde von U. Fiszman nach Deutschland importiert. Erst sehr viel später wurde eine eigene Niederlassung in Friedberg (Hessen) eröffnet, JVC wurde 1927 gegründet und befand sich seit 1954 im Besitz der sehr größeren Marke Matsushita (heute nur noch unter Panasonic bekannt). Diese haben JVC im Jahr 2008, wegen stetig steigender Verluste, endgültig an Kenwood verkauft. Dabei war JVC ein relativ großer Hersteller mit rund 36.000 Mitarbeitern, der u.a. das VHS-System erfand und weltweit in den Markt brachte. Auch als Hersteller von wirklich bemerkenswerten Hifi-Geräten war JVC jahrzehntelang bekannt und gemocht.
Dieser Neckermann wurde offenbar seinerzeit im Auftrag in Japan gefertigt, wobei Neckermann eigentlich die meisten Geräte vom deutschen Hersteller Körting in Grassau (wurde später von der jugoslawischen Marke Gorenje übernommen) fertigen liess und anfangs auch Körting nannte, später den eigenen Namen Palladium (nach dem Edelmetall) dafür verwendete. Die Marke Körting verkaufte hingegen in den Jahren 1966 bis 1978 Receiver unter den Markennamen ELAC, Blaupunkt und Siemens, die durchaus einen guten Ruf (besonders die Empfangsteile) genossen. 1978 wurde Körting dann dem juoslawisvchen Staatskonzern Gorenje übereignet, die Produktion von Hifi-Geräten wurde wenig später endgültig eingestellt und nur noch Baugruppen gefertigt.
JVC hat hier einen netten kleinen Receiver abgeliefert, der in erster Linie durch die auffällig gestaltete Skala überrascht, von Neckermann als "Oszilloskop-Design" bezeichnet (wegen des Rasters). Er verfügt über etwa 2 mal 15 Watt Dauerton Ausgangsleistung, Phonoeingänge für Magnet und Kristall-Abnehmer und einen Tape-Monitor, sowie zwei hinten schaltbare Lautsprechergruppen. Ich hatte den noch niemals zuvor gesehen - deshalb hier eine Vorstellung.
Blicke in das geöffnete Gerät von oben und unten. Die mit immerhin vier TO3-Transistoren ausgestattete Endstufe in der Rückwand, die gleichzeitig als Kühlkörper dient, ist deswegen nicht sichtbar. Sie arbeitet als quasikomplementäre Endstufe mit Ausgangselkos.
Verräterisch: dieser Zettel klebt unten am Gerät!
Ein hübsches Holzhäuschen ziert den kleinen JVC-Neckermann.
Die Front wird von den vier Schiebepotis und der quadratischen Skala dominiert.
Hier beides von Nahem. Die Zeiger sind quer für FM und hochkant für AM angeordnet und bewegen sich gleichzeitig - das sieht sehr lustig, vor allem aber ungewöhnlich, aus.
Das Feldstärkeinstrument und die Stereo-Anzeige, die ich durch eine LED ersetzt habe, da nur rund 3-4 Volt anliegen (die LED wurde mit Vorwiderstand angeschlossen!).
Die AFC-Schaltung ist wirklich sinnvoll gemacht: man stellt den Sender so gut wie möglich ein und drückt dann das Knopfinnenteil ein, es rastet dort ein wie im Bild gezeigt, womit die AFC (automatic frequency control) aktiviert wird. Dreht man dann später am Senderwahlknopf springt der Innenknopf automatisch heraus - sehr praktisch!
An der Rückseite (ober hinter dem Abdeckgitter verbergen sich die Endstufen) wurde beinahe alles auf deutsche Norm gebracht - einzig die Auftrennung von Vor- und Endverstärker blieb in Cinch-Norm - erstaunlich in dieser Preisklasse.
Das Gerät macht einen durchaus anspruchsvollen Eindruck - auch klanglich nicht übel!
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