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Hilfe bei Frequenzweichenabstimmung einer Audiodata Cadeau gesucht...
#1
Guten Morgen,

in unserem Esszimmer steht seit Jahren ein Projekt, welches ich jetzt gerne doch einmal angehen möchte.

Vor Jahren habe ich bei Ebay die Reste einer Audiodata Cadeau zu einem Spottpreis ersteigert.
Der Vorbesitzer hatte grottenschlechte Handybilder eingestellt, so dass der Hochglanzlack der Lautsprecher mehr wie verschimmelt aussah. Die Lautsprecher auf Kunstrasen zu plazieren gab den Bildern dann den Rest.
Die Zahl der Bieter hielt sich dann, sehr zu meinem Vorteil, sehr in Grenzen.
Die Gehäuse sind jedenfalls in einem perfekten Zustand, allerdings wurden die Bässe durch ein Billigchassis von Visaton ersetzt. Ebenso war die Originalweiche dem Bastelwahn des Vorbesitzers zum Opfer gefallen. Sie wurde durch eine Universalweiche von Intertechnik ersetzt.
Da die Bässe ein Fall zum Reconen waren, habe ich sie gleich auf der Rückfahrt an einer Autobahnraststätte im Müllcontainer entsorgt.
Mit EUR 450,-/Stück sind die original verbauten Dynaudio Bässe für ein Bastelprojekt zu teuer. Als in den Gehäuseausschnitt passend, und für ein geschlossenes Gehäuse geeignet, habe ich ein Chassis von Morel ausfindig gemacht und verbaut.

Optisch steht der Lautsprecher nun wieder top da, allerdings klingt er unterirdisch.
Der Hochtöner ist etwa 6dB zu laut und der Mitteltöner ist viel zu hoch angekoppelt. Die verbauten Chassis habe ich in anderer Abstimmung auch schon dynamischer gehört.
Da ist auf jeden Fall Handlungsbedarf angesagt.

Gerne würde ich die Weiche von Grund auf neu aufbauen, allerdings fehlt mir ein wenig die Erfahrung und die große Bastelkiste mit Bauteilen für eine Testabstimmung. Berge von Spulen und Kondensatoren, die ich in Zukunft dann doch nicht brauchen werde, möchte ich mir für diese Bastelaktion eigentlich nicht anschaffen.

Daher mal frech in die Runde gefragt: Ist jemand von Euch im Raum Mönchengladbach mit entsprechenden Fähigkeiten gesegnet und würde die Bastelei gemeinsam mit mir aufnehmen? Bin auch gerne bereit ein paar Kilometer mehr für die Aktion abzuspulen.

Messequipment (DLSA Pro) wäre vorhanden, allerdings wenig Erfahrung in der Bedienung. Frequenzgänge der Chassis könnte ich also zur Verfügung stellen. Vielleicht könnte mir ja jemand, basierend auf diesen Daten, einen ersten Ansatz für die Frequenzweiche simulieren.

Bin für jeden Tip dankbar.

Viele Grüße

Volker
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#2
Hast du bei Audiodata angefragt, ob sie dir die Bestückung der Weiche verraten? Angeblich sollen die ja kooperativ sein.

http://www.audiodata.eu/produkte/archiv/...daten.html schrieb:Frequenzweiche
Filter 1. und 2. Ordnung (6/12 dB), mit Phasen- und Impedanzkorrektur, individuell für jedes Paar rechnersimuliert und nur mit verlustarmen Luftspulen und MKP-Kondensatoren aufgebaut Toleranzen < 1%
Platinenloser Aufbau der einzelnen Wege mit optimierter sternpunktförmiger Masseführung
Tri-Wiring-Anschlußfeld mit 3 Paar WBT-Anschlußklemmen

Übergangsfrequenzen
180 / 2.600 Hz
Man kann nicht gleichzeitig optimale Bässe, Mitten und Höhen bieten (Arnold Nudell)
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#3
Hallo,

ja, mit Audiodata war ich schon in Kontakt. Herrn Schippers habe ich allerdings nie persönlich erreicht. Da der Lautsprecher schon ewig aus dem Programm ist, würden sie unter Umständen die Weichendaten zur Verfügung stellen. Hilft mir allerdings nur zum Teil weiter, da ich ja einen anderen Bass einsetze. Trennfrequenz um 180Hz passt nach ersten Messungen, da sich der Mitteltöner in diesem Bereich sanft verabschiedet. Allerdings müsste die Impedanzkorrektur für den Bass neu gerechnet werden.
Zum Hochton würde ich etwas tiefer trennen wollen als 2600Hz, da der Hochtöner auch deutlich unter 200Hz noch ordentlich Schalldruck liefert. Der Mitteltöner fällt, bedingt durch seine Membrangeometrie, bei 2500Hz schon ohne Weiche steil ab.
Ich habe hier noch einen alten Test aus der Stereo liegen. Die Serienabstimmung scheint mir nicht sonderlich harmonisch, da vom Mittelton zum Hochton eine deutliche Stufe zu sehen ist.
Das würde ich gerne anders versuchen.

Beste Grüße

Volker
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#4
Hallo Volker,
den Hochtöner könntest du versuchsweise durch einen Spannungsteiler in der Lautstärke anpassen.
Eine tiefere Trennfrequenz macht für den kleinen 19mm Hochtöner keinen Sinn, 2,6 kHz ist schon recht tief.
Auch wenn der Frequenzgang noch weiter nach unten reicht, rein dynamisch knickt das Chassis schon bei mittleren Pegeln ein - je tiefer die Trennfrequenz, desto schlechter die Dynamik des kleinen Tweeters.

Ich würde versuchen, die Originalweiche nachzubauen und den TT etwas anzupassen. Oldie

_________________________________

Frank
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#5
Hallo Frank,

Spannungsteiler ist auf der Universalweiche drauf, aber die -4dB reichen nicht. In der Not habe ich nun meine Yamaha C-4 als Vorstufe drangehangen und senke mit 2,5kHz Eckfrequenz um weitere 2dB ab. Die Universalweiche harmoniert mit dem Mitteltöner überhaupt nicht. Vor einer Weile hatten wir den Treiber mal mit Weiche gemessen: Um eine Mittenfrequenz von ca 1.2kHz fällt der Treiber links und rechts steil ab! Und zwar so steil, dass man den Mitteltöner auch gleich weglassen kann...
Um eine neue Weiche komme ich also nicht umhin.
Falls sich kein Mitbastler findet, werde ich wohl Audiodata kontaktieren und basierend auf deren Weiche weiterstricken.

Gruß

Volker
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#6
Hi Volker,
du kannst ja die Werte des Spannungsteilers ändern - bei einem 8-Ohm Chassis (?) kannst du es mit 3,9 Ohm in Reihe und 8,2 Ohm parallel zum Tweeter versuchen.


Mitteltönerweiche ist immer knifflig - für den DYNAUDIO Mt empfiehlt sich ein Tiefpass erster Ordung - du könntest versuchsweise eine Folie mit 10 uF einbauen.
Die Universalweiche arbeitet wohl durchgängig mit Filtern zweiter Ordnung (12 dB) ?

____________________________________________

Frank
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#7
Hallo Frank,

genau, es ist eine 12dB Weiche (Intertechnik Pro 7) reingemurkst worden.
Bei größter Absenkung liegen 3,3 Ohm in Reihe. Außerdem liegt die obere Trennfrequenz bei 3000Hz, was zu hoch für den Mitteltöner ist, da dieser sich über 2500Hz von Haus aus verabschiedet. Mal sehen, ob sich ein Mit -streiter/-messer/-entwickler zum gemeinsamen Basteln findet, sonst muss ich wohl doch mehr Energie in das Projekt stecken...

Gruß

Volker
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#8
(05.06.2013, 08:17)Volker Krings schrieb: ...
Mit EUR 450,-/Stück sind die original verbauten Dynaudio Bässe für ein Bastelprojekt zu teuer. Als in den Gehäuseausschnitt passend, und für ein geschlossenes Gehäuse geeignet, habe ich ein Chassis von Morel ausfindig gemacht und verbaut.

Morel? Den UW958?


(05.06.2013, 08:17)Volker Krings schrieb: Gerne würde ich die Weiche von Grund auf neu aufbauen, allerdings fehlt mir ein wenig die Erfahrung und die große Bastelkiste mit Bauteilen für eine Testabstimmung. Berge von Spulen und Kondensatoren, die ich in Zukunft dann doch nicht brauchen werde, möchte ich mir für diese Bastelaktion eigentlich nicht anschaffen.

Da kommst du nicht drumrum, denn das, was so´n PC-Progrämmchen ausspuckt, taugt in der Praxis nur als Anhaltspunkt, wenn überhaupt.
Wenn es hochwertige Teile sind, gehen die auch gut wieder weg, da sehe ich kein Problem, wenn man nicht lötet, sondern steckt.

Nochmal zum TT: Wenn es der UW958 ist, wirst du nicht glücklich werden, denn der passt mangels Schalldruck schlicht nicht zum Rest.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Stereo-Tüp für diesen Beitrag:
  • Trötenreiter
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#9
Hallo,

müsste der CAW938 sein, den ich in der Box verbaut habe. Vom Schalldruck her passt er wunderbar, wenn ich den Mittelton noch leicht absenke. Die Weichen habe ich mittlerweile schon ausgelagert, so dass ich recht komfortabel messen, ändern und probieren kann. Mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen dazu komme einfach anzufangen.

Gruß

Volker
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