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Nachdem der 505er bisher (fast) einwandfrei seine Dienste tut und Ohr und Auge erfreut, ist nun sein nicht ganz eineiiger Zwiling an der Reihe.
Er stammt wohl etwa aus der selben Typen-Linie wie der 505 und muss auch etwa 1969/1970 produziert worden sein. Vieles ist ähnlich, aber Details und Ausstattung unterscheiden sich doch:
Der 500-TX hat
4 "Sender-Memories"
auftrennbare Vor- Endstufe
automatischer Sendersuchlauf rauf UND runter
High- und Low-Filter
Anschluss für Center-Lautsprecher
etwas höhere Ausgangsleistung (2x65W Sinus an 8Ohm)
Kunststoff-Knöpfe statt Alu
Nur ein Anzeigeinstrument für Autoscan und Feldstärke
Innendrin sieht es sehr ähnlich aus wie beim 505 (Fotos folgen noch), viele Platinen die mit kleinen Steckkontakten vernetzt sind. Das Ganze ist aber etwas lieblos zusammengebaut und verkabelt. Der arme Kerl scheint so oder so eine harte Zeit hinter sich zu haben, denn vieles ist auf den ersten Blick defekt, weitere Schäden traten dann beim messen zu Tage.
Definitv Defekt ist die Endstufen und das Netzteil. Die Endstufe hat vermutlich ziemlich geraucht. Abgefackelte Kondensatoren, durchschmorte Leitungen, viele Elkos völlig neben den Werten oder komplett tot.
Am Netzteil ist mindestens eine der Gleichrichterdioden hinüber, eine Sicherung hat ausgelöst, und alles ist gut gebräunt. Es scheint also ein Wärmeproblem zu geben. Beim 505er sind keinerlei Hitzespuren zu sehen, obwohl das Netzteil ähnlich aufgebaut ist.
Also Einschalten und mal gucken was geht oder obs irgendwo raucht ist nicht drin...das hat wohl schon mein Vorbesitzer versucht..
Es gibt also einiges zu tun...
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• Tom, oldAkai, bodi_061, DUALIS
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Dir ist schon klar, das der, wenn er spielt, besonders einigen Asiaten (Vietnam - Hongkong) ein kleines Vermögen wert ist, gell? Mit dem Erlös lassen sich schöne andere Geräte abschaffen...
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Hoi Richard
Mit dem fehlenden Knopfdeckelchen könnte ich dir vielleicht aushelfen. Ich habe noch Knopf-Leichen von meinem x-100a übrig. Die sehen zwar auch schon ziemlich abgerockt aus, aber: Deckelchen ist Deckelchen.
Wenn du Interesse hast, dann melde dich doch.
Viele Grüsse
Marius
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(20.09.2013, 12:38)jagcat schrieb: Dir ist schon klar, das der, wenn er spielt, besonders einigen Asiaten (Vietnam - Hongkong) ein kleines Vermögen wert ist, gell? Mit dem Erlös lassen sich schöne andere Geräte abschaffen...
Oops? Nö ist mir nicht klar?? Was ist denn so besonders an dem Teil??
(20.09.2013, 12:41)rotoro schrieb: Hoi Richard
Mit dem fehlenden Knopfdeckelchen könnte ich dir vielleicht aushelfen. Ich habe noch Knopf-Leichen von meinem x-100a übrig. Die sehen zwar auch schon ziemlich abgerockt aus, aber: Deckelchen ist Deckelchen.
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Vielen Dank Marius..Melde mich dann gerne bei dir..
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20.09.2013, 14:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.09.2013, 14:38 von jagcat.)
Was ist so Besonderes an dem Teil...gute Frage. Erstmal ist der 500TX nur die europäische Bezeichnung für den 800T, die Geräte sind identisch, und der 800T war das absolute Spitzenmodell in der Reihe sämtlicher in den USA produzierter Transistor-Receiver. Deutscher Preis um 1970, 2.995,--DM... Wie ich schon mal erwähnte, hab ich genau so ein Teil über ibääh.com vor einiger Zeit angeboten mit weltweitem Versand. Nach der ersten Nacht hatte ich 2 US- und eine Asien-Sofortkaufen-Anfrage, die lagen so zw. 800 und 1.000 US$... meiner hatte allerdings das optionale WC und die Extra-Kabelfernbedienung im original Karton. Trotzdem...ich kann dir nur empfehlen, solltest du ihn nicht behalten wollen, ihn zu verbuchteln.
hier nochmal zur Orientierung meine alte Anzeige...Erlös 1230,--
http://www.ebay.de/itm/271105276915?ssPa...1558.l2649
http://www.hifimuseum.de/the-fisher-1970-elac.html
The Fisher 800-T
190-Watt AM-FM Stereo Receiver
THE FISHER 800-T is the most notable engineering achievement in the high fidelity industry within the past decade. It has four methods of tuning, including the Fisher RK-30, an AutoScan signal-seeking wire remote control.
In addition to wire remote control and conventional flywheel tuning, the Fisher 800-T features AutoScan Touch Tuning and TUNE-O-MATIC® Pushbutton Memory Tuning. AutoScan electronically scans a tuning dial located directly above the signal-strength meter. At the press of the AutoScan pushbutton, the signal-strength meter converts to a frequency indicator.
TUNE-O-MATIC® permits you to preset four separate FM dials to your four favorite FM stations and thereafter, instantly select the desired station at the press of a button.
The impressive array of audio controls and switches are designed for complete use of tape, phono and broadcast facilities. In its design and circuitry, the 800-T reflects the genius of Fisher engineering. A crystal FM-IF filter and dual-gate RF MOSFETs, never before used in the FM tuner of any high fidelity equipment, provide the most sensitive and selective FM reception ever achieved.
A new 4-resonator ceramic ladder-filter greatly improves long distance reception and reduces whistles, static and interference. With 190 watts of music power at 8 ohms, this instrument will drive any number of speaker systems.
SIZE; 5 1/2" high, 16 1/2" wide, 14 1/2" deep (maximum depth from control panel to rear AM antenna). WEIGHT: 30 pounds. CABINET: Walnut (Vinyl) 90-UW, optional at additional cost.
Martin
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20.09.2013, 14:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.09.2013, 14:59 von Gorchel.)
Vielen Dank für die Info Martin. Stimmt, du hast ja in meinem erst Fisher-Fred erwähnt, dass du für deinen 800er einiges erhalten hast. Warum die Asiaten allerdings auf das Teil abfahren ist mir nicht ganz klar, bei Amis kann ich das schon eher nach vollziehen, schliesslich kommt das Gerät aus den USA.
Leider fehlt meinem Woodcase, Fernbedienung, Funktion und der Zustand ist zudem recht abgenudelt und verschrammt. Hat aber auch nicht viel gekostet. Mein Ziel ist erst mal, dem Teil wieder Töne (ohne Rauchsignale) zu entlocken, und es wieder etwas aufzuhübschen. Wenns dann so toll klingt wie der kleinere 505er darf er eh bleiben...
P.S. Das mit der Typenbezeichnung steht sogar auf dem SM
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• Gorchel
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Der 500er ist wirklich ein zäher Brocken, aber mal eins nach dem andern:
Zuerst musste die Endstufe unters Messer. Hier ist es wie erwähnt sehr heiss zu und her gegangen sein. Ich machte mich auf Schlimmes gefasst und testete erst mal alle Transistoren mit dem Diodenprüfer. Aber oh Wunder, laut Messgerät alles im grünen Bereich...kann das sein?
Anders sah es bei den Kondensatoren aus. Die verbrutzelten waren offensichtlich, zudem waren vier Elkos völlig tot oder doch schon im Zombie-Bereich. Die vier „Mallory’s“ mittig zeigten auch trotz hartnäckigster Prüfung plausible Werte an, also bleiben die halt drin.
Die Widerstände und der Rest der Bande verhielten sich unverdächtig, also mal beiseite legen und das Netzteil auf den OP.
Hier sieht’s wirklich traurig aus. Die Platine ist völlig verzogen, verbrannt, und einige Bauteile sehen auch nicht mehr so taufrisch aus.
Also alles neue Dioden rein, dass sind 4 Gleichrichterdioden für +/- 42V, eine Gleichrichterdiode und 30er Zenerdiode für 30Volt. Dann noch zwei 15er-Zenerdioden, welche 15V generieren...wenn ich richtig gezählt habe.
Die Kondis verhalten sich unverdächtig, werden aber auch alle ersetzt, sicher ist sicher. Die Verbrennungen 3. Grades krieg ich leider nicht weg, also bleiben die Zeichen der Zeit halt drauf.
Hier die Ausgebaute Platine im Originalzustand
Ich habe die Platine dann mal eingebaut, ohne Last, also nur die Zuleitungen ohne Verbraucher, und mit „Glühlampen-Kabel“ und eingezogenem Kopf vorsichtig eingeschaltet....
Puh...nach zehn Sekunden noch kein Knall, und rauchen tut auch nix. Also mal die Soll-Spannungen messen. Wow, sieht alles recht gut aus, allgemein etwa ein bis drei Volt zu hoch. Beim Befühlen der Bauteile aber dann der Schock: Die 15er-Zener-Dioden sind brennend heiss, die Leistungswiderstände sowieso, und das ohne das Netzteil zu belasten...na toll!
Ich habe dann alle Komponenten noch mal nach Plan und Datenblatt geprüft...Hmmm...passt alles, einzig die Vorwiderstände der Zenerdioden sind etwas unter den Werten.
Also gleich Nägel mit Köpfen machen, neue Widerstände holen mit mehr Heiz-Leistung und etwas höhern Werten. Original sind 5Watt-Teile verbaut, 10Watt-Zementwiederstände sind aber zu gross, also habe ich je zwei 5Wätter gekauft mit verdoppeltem Widerstandswert, denn wenn man diese parallel schaltet halbiert sich der Wert wieder, sehr praktisch.
Also alles eingebaut, nachgemessen und wieder eingeschaltet...und... Ernüchterung!! Nach fünf Minuten hat der eine Widerstand über 80 Grad, die Dioden knapp gegen 50! Übel!!
Aber war mir dann halt mal Wurscht, und ich habe die restlichen Kabel wieder angeschlossen und die Kiste jetzt mit Last, aber noch ohne Endstufe eingeschaltet. Immer noch keine Explosion, die Werte immer noch voll in der Toleranz und lustigerweise wird das Ganze ein paar Grad weniger heiss. Ich habe aber trotzdem Angst, vor allem um die Zenerdioden und guck noch mal in den Schaltplan. ..und hola, was ist das??
Natürlich habe ich schon vorher mal geguckt, ob der Fisher auf 240V umschaltbar ist, aber da gibt es nix. Doch der Schaltplan sagt doch was anderes? Und tatsächlich, man hat sich den Umschalter geschenkt, aber der Trafo hat entsprechende Kabel/Eingänge, also löten ist angesagt. Kabel Schwarzgrün wird also gegen weissgrün ausgetauscht, Kiste wieder einschalten und sofort Spannungen messen. Aha, die Werte sind leicht gesunken und damit näher am Soll, die Dioden sind jetzt zumindest anfassbar ohne Brandblasengefahr, die Widerstände zwischen 40 und 65 Grad. Damit muss ich mich wohl zufrieden geben.
Dann also die Endstufe wieder verdrahten, zuerst ohne die Leistungstransis. Auch hier glücklicherweise kein Knall und Rauch, die Spannungs-Werte an der Platine sehen ebenfalls gut aus. Also ran mit den Endtransen, Multimeter im Gleichspannungs-Messmodus an die Lautsprecheranschlüsse, und vorsichtig Einschalten, eine Hand immer griffbereit am Hauptschalter. Coool...ein paar wenige mV an beiden Ausgängen, also keine Lautsprecher-Kill-Gleichspannung vorhanden.
Jetzt wird’s spannend: Boxen anschliessen, Antenne anklemmen und Receiver wieder auf ON!
Und man glaubt es kaum, es erklingt doch tatsächlich Musik aus den Lautsprechern. Aber natürlich nur so wirklich aus einem, der linke Kanal klingt gaaanz dünn und verzweifelt. Shit...doch noch was im Argen an der Endstufe? Der Ruhestrom lässt sich jedoch auf beiden Kanälen perfekt einstellen, heiss ist und wird auch nix, also vielleicht doch eher was vor der Endstufe? Dank der wirklich tollen Serviceunterlagen von Fisher kann man den Signalweg einfach verfolgen und dank gesteckter Verbindungen mal das Eingangssignal über Kreuz anschliessen. Puh, und wirklich, der Fehler wandert auf die rechte Box, also ist der Power-Amp vermutlich in Ordnung.
Nach einiger Sucherei findet sich dann der Übeltäter wieder mal in der Klangregel-Platine, ein Elko ohne Lebenszeichen. Nebenbei noch alle Potis behandelt, alles wieder rein und Yesss...beide Kanäle sind voll da mit ziemlich Rumms!.
Tja, die nächste Baustelle lässt aber nicht lange auf sich warten:
Radioempfang ist zwar da, und zwar ohne Rauschen und Knistern, aber nur in Mono (wieder mal) und die Feldstärkenzeige bleibt stur auf Linksanschlag.
Noch schnell die Autsocan-Funktion geprüft. Hier wird brutal das ganze Frequenzband durch gerasselt, kein Sender veranlasst die Automatik zu einem Stopp...na Prost Mahlzeit...so ein ähnliches Problem hatte ich doch auch schon mal?
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Tolle Story...richtig spannend, bin sicher, der wird wieder zu alter Größe aufspielen unter deinen Händen! Freue mich auf die Fortsetzungen...
Martin
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• Gorchel
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26.09.2013, 19:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2013, 19:05 von FS61.)
Dem kann ich mich nur anschliessen. Ich werde bestimmt keine Fortsetzung auslassen .
Vor allem ganz viel für deine Revision, ich hätte bestimmt schon (weil ohne Elotechnikplan).
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Yep... Etappensieg
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Vielen Dank für eure netten Kommentare.... Das muntert auf zum weitermachen...denn momentan sperrt sich der Mr. Fisher mit Hand und Fuss gegen einen gscheiten Radioempfang...aber er wird dann schon sehen, wer von uns beiden der härtere Dickschädel ist...
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Moin, was gut werden soll braucht Zeit.
kannst bei Gelegenheit mal schreiben, was alles schon unternommen wurde gegen Hand und Fuß. Ist das SM online?
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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Kommt Zeit kommt Rat (Lösung)...hoffentlich
Das SM ist hier zu finden: http://www.hifiengine.com/library/fisher/800-t.shtml
Geprüft und eingestellt habe ich bisher folgendes:
Die Spannungen der OldStyle-ICs auf der "AM-FM IF, MPX, Meter, Muting-Platine" (die heisst wirklich so). Das sind übrigens die selben wie beim ehrwürdigen Pioneer SX-9000. Das Soll wäre hier an PIN 3+5= 1.5 Volt, und an PIN 7-1 12 Volt. Die 1.5V sind korrekt, statt 12V sind aber nur ca. 11.2V zu messen. Ich kann mich noch erinnern, dass beim Pio die Spannungen korrekt waren, ob die fehlenden 0.8V eine Rolle spielen? Einen der Oldie-ICs hatte ich noch, und habe den IC301 mal durch den neuen ersetzt, blieb aber alles beim alten. Die Versorgungsspannungen sind übrigens auch alle ok.
Ich habe mich dann mal an das "FM IF Alignment" gemacht und es ist kaum zu glauben, ich hatte endlich mal die im SM angegebenen Kurven auf dem Oszi. Vor lauter Verdatterung habe ich dann keine Fotos gemacht... Viel zu justieren gab es aber da nicht, nur minimale Optimierungen.
Ich werd mir dieses Weekend noch das FM Frontend genau angucken und die Bauteile prüfen. Für Tipps und Tricks bin ich natürlich jederzeit offen und dankbar..
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27.09.2013, 08:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.09.2013, 08:19 von Gorm.)
Fein, daß die Sollkurven der ZF und Demodulation zu sehen sind. War die Bandbreite und der Pegel ok? Leider sind im SM selten Angaben der Signalpegel, meist nur für den Frontendeingang zur Empfindlichkeitbestimmung.
Zitat:Das Soll wäre hier an PIN 3+5= 1.5 Volt, und an PIN 7-1 12 Volt. Die 1.5V sind korrekt, statt 12V sind aber nur ca. 11.2V zu messen.
Wenn die Betriebsspannungen an Pin 8 stimmen sollten die Ausgänge auch auf 12 V kommen. Evtl mal nach nem datasheet für den UA703E suchen. Wobei im SM die Betriebsspannung an IC301 mit 12,4V und an IC302 mit 12V angegeben sind bei gleicher Ausgangsspannung von 12V an Pin7-1 und gleicher Ausgangsbeschaltung???
Wichtiger als die statischen Pegel sollten aber die dynamischen Signalpegel sein. Solche ICs können durchaus noch mit verminderter Verstärkung funktionieren. Das reicht dann für Stereo meist nicht mehr. Also mit dem skope durch den Verstärker!
Die Funktion des Stereodecoders steht und fällt mit der Amplitude an dessen Eingang, d.h. dem Ausgangssignal des Demodulators.
Dabei sollte immer zuerst das Frontend nachgeglichen werden, neben den Vorstufen auch der ZF-Koppelkreis, wo hier sogar ein Quarzfilter verbaut ist, damit der ZF-Verstärker ein ausreichendes Eingangssignal bekommt. Sind die Induktivitäten an Z751 abgleichbar?
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Vielen Dank Holger für deine Tipps.
Inzwischen habe ich noch folgendes geprüft/versucht/gemessen....
FM Frontend ausgebaut, keine Verdächtigen Bauteile gefunden.
Frontend wieder eingebaut ohne Abschirmblech und Spannungen laut SM geprüft, auch alles im soll, gewisse Werte ca. 0.5V darunter...hmmm
Die Abstimmprozedur von Frontend und IF Platine noch mal durchgespielt, auch hier "leider" alles ok. Alle Trimmer und Induktivitäten reagieren, also auch die bei Z751. Die Kurven lassen sich eigentlich problemlos einstellen, ob der Pegel allerdings hoch genug ist, weiss ich nicht, dazu gibt es wie erwartet keine Angaben.
Hier noch die Bildchen dazu (Figur entspr. dem SM):
Figur 5
Figur 6
Figur 7
Wie schon erwähnt, der Radioempfang ist an sich sehr gut, alles kommt klar und sauber rein, aber es fehlt wieder mal am "Power". Bei eingeschalteter Muting-Funktion werden sämtliche Sender stumm geschaltet...
Ev. liegts wirklich an den ICs) ? Ich werde da später noch mal mit dem Oszi ran gehen.
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Die Spannungshübe delta y in deinen Bildern 1 und 2 sind erst mal ok.
Den Abgleich der Demodulatorkreise nach Pkt 7-9 hast Du offenbar mit zuerst dem unteren und dann dem oberen Kern hat auch gemacht. Die S-Kurve in Bild 3 sieht noch nicht richtig gut aus.
Schau Dir auch den alternativen Abgleich des Decoders mal an. Da wird erst die ZF und Demodulation auf Maximum eingestellt am Eingang des Decoders mit 120mVSS. Die sollten auch durch das Scope gesehen werden. Weiter kann das abgestimmte Pilottonsignal im Decoder als Indikator genommen werden. Das kann mit einem eingestellten Sender passieren, macht sich besser da nicht so veränderlich wie das MPX-Signal.
Zitat:Bei eingeschalteter Muting-Funktion werden sämtliche Sender stumm geschaltet...
Signal ist einfach zu gering!
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01.10.2013, 07:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.10.2013, 07:40 von Gorchel.)
Also die S-Kurve habe ich nun ordentlich hinbekommen, Bild leider wieder mal vergessen, aber hat logischerweise nix am schwachen Empfang geändert..ich krieg noch die Krise mit dem Teil...
Habe inzwischen noch alle Widerstände geprüft, nix Verdächtiges...
Die beiden Eingangs-Transistoren Q301+Q302 durch BF199 ersetzt (hatte ich noch verfügbar), leider keine Änderungen am Empfang
Noch mal Spannungen nach SM gemessen, eigentlich alles ok, bei den beiden ICs nach wie vor etwas zu niedrig am Ausgang.
Ich habe auch mal das Oszi an den Ausgang der ICs (Pin 1/7) angeschlossen und den Frequenzgenerator an Testpunkt 751 (FM Frontend). Hier habe ich etwas interessantes festgestellt, obs von Bedeutung ist weiss ich nicht:
Bei den vorgeschriebenen 10.7 MHz sehe ich den Pegel am Oszi. Ich habe dann etwas an der Frequenz gedreht und siehe da, bei ca. 10.85MHz vergrössert sich der Pegel erheblich. Könnte hier was "verstimmt" sein? Welches Bauteil könnte dies verursachen? Oder bin ich aufm Holzweg?
Den alternativen Abgleich habe ich auch angeguckt, aber die Sache mit dem externen Trigger klappt einfach nicht mit meinem Generator
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01.10.2013, 08:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.10.2013, 08:13 von Gorm.)
Zitat:Bei den vorgeschriebenen 10.7 MHz sehe ich den Pegel am Oszi. Ich habe dann etwas an der Frequenz gedreht und siehe da, bei ca. 10.85MHz vergrössert sich der Pegel erheblich. Könnte hier was "verstimmt" sein? Welches Bauteil könnte dies verursachen? Oder bin ich aufm Holzweg?
Zuerst die Ausgangsfrequenz des Frontend messen, die muß 10,7Mz sein; und den normalen IF-Pegel an 3A, 3B messen! Wieviel mVSS sind denn da?
Frequenzbestimmend des IF-Verstärkers sind die Bandfilter, hier klassisch als LC-Kreise ausgeführt. Also (evtl. das Frontend außer Betrieb), 10,7Mhz an den Eingang des IF-Verstärkers 3A, 3B legen und Z302,304,305,306 nacheinander auf max. Signal abstimmen am Ausgang von IC302 oder einer der Demodulatordioden oder am Eingang der Decoders, also wo Du ein gut auswertbares Signal hast. Auch den Eingangspegel so weit wie möglich verkleinern und nachstimmen. Nach jedem Verstärkerbauelement muß das Signal größer werden.
Das ist das Ziel:
Zitat:Da wird erst die ZF und Demodulation auf Maximum eingestellt am Eingang des Decoders mit 120mVSS.
Den optimalen Durchlaßkurven kann sich dann immer noch gewidmet werden!
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• Gorchel
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So, nach heruntergewürgtem Mittagessen bin ich schnell in den Keller und habe ein Messung getätigt:
Oszi an 7D und 7E angeschlossen (entspricht ja 3A und 3B), aber da kommt nix...?
Oszi an 3A und 3B angeschlossen ebenfalls nur eine kleine Wellenlinie auf höchster Empfindlichkeit und zwischendurch 50 Hz, aber das wird wohl eine Einstreuung aus dem Netz sein....
Wie kann das sein?????
Den Versuch habe ich mit Antenne/Signalgenerator auf 10.7MHz und ohne alles gemacht...
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Habe heute noch andere Dinge tun müssen, aber nun wieder:
Seltsam, was Du schreibst.
Zum Frontend
Wenn ein starker Sender mit Antenne empfangen wird, muß am Ausgang des Frontend(7D,E)/Eingang des ZF-Verstärkers(3A,B) ein 10,7Mhz-Signal mit einigen mVSS durch den Oszi oder ein HF-Voltmeter zu messen sein.
Alternativ wäre am Antenneneingang ein HF-Generator anzuschließen, wenn das Frontend arg verstimmt ist und abgestimmt werden muß. Dann zuerst den Oszillator prüfen (Empfangsfrequenz). Danach Mischerausgangskreis abgleichen und dann die Vorstufen. Das alles passiert mit Messung des Ausganssignals. Wenn keins da ist, Mischer und Oszillator prüfen. Du hast doch Empfang, also muß auch ein ZF-Signal da sein!
Wie empfindlich ist dein Oszi? Du hast doch die Durchlaßkurve der ZF dargestellt.
Warscheinlich gibt es ein Problem mit dem Meßaufbau. Wird zu finden sein.
ZF-Verstärker wie oben beschrieben.
Falls gewünscht, können wir auch telefonieren oder skypen ...
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He Holger, nur keinen Stress wegen mir, ok? Ich finds supernett, wie du immer schnell und mit tollen Tipps und fachmänisch antwortest...darf also auch mal länger dauern...
Ja ist wirklich seltsam, aber ich war auch im Stress, also wirds wohl am Messaufbau irgendwo klemmen. Sobald ich dazu komme, mache ich die Messung noch mal in aller Ruhe und gucke was raus kommt. Denn richtig, Empfang ist ja da, alle Sender kommen einwandfrei rein, und das Oszi sollte auch genug Empfindlichkeit besitzen..muss ich mal im Manual nachgucken.
Ich melde mich wieder mit neuen Daten, und das Angebot mit Tel oder Skype nehme ich dann ev. gerne an...
Viele Grüsse
Richard
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Ein toller Receiver. Richard, danke für die klasse Detailbilder und die ausführliche Beschreibung.
Gutes Gelingen!
Gruß Joachim
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.10.2013, 21:56 von Gorchel.)
Vielen Dank Joachim...ich hoffe ich krieg das mit dem störrischen Radio-Empfang noch hin...
So, habe die gleiche Messung noch am anderen Fisherchen durchgeführt:
Starker Sender eingestellt
Oszi an 7D und 7E angeschlossen
Tja, alles was kommt ist das:
Oszi ist auf max. Empfindlichkeit (5 mV). Mehr als ein paar mV sind nicht drin, und die Frequenz ist variabel von ca. 2-18 MHz....Was ich aber messen kann, sowohl mit Oszi als auch mit Multimeter ist Gleichspannung von ca. 2.5V. Diese habe ich ebenfalls am Problem-Fisher, da sind es knapp 3V DC. Sieht also so aus, als müsste das so sein?
Wird immer mysteriöser das Ganze...
NACHTRAG:
Habs doch geschafft, mit FM-Sender an Antenneneingang....dann sieht das so aus:
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Fein, da ist die ZF! Mit 94mVSS auch ein recht großes Signal.
Wenn möglich, das Signal des FM-Generators abschwächen und das Frontend nachgleichen, d.h. dieses ZF-Signal optimieren.
Die ZF muß auch bei Empfang eines Rundfunksenders zu sehen sein, wobei unterschiedliche Signalpegel bei verschiedenen Sendern entsprechend der Eingangsfeldstärke und dem Frontendabgleich möglich sind.
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