In Anlehnung an Armins Thread, wo er ein Sansui WC vorstellte, wollte ich mal ein etwas komplexeres Gehäuse vorstellen.
Inspiriert durch die Vorstellung von Armin habe ich mir zunächst mal Renuwell bestellt. Das hatte ich noch nie benutzt.
Die Herausforderung bei diesen Kenwoodgehäusen sind zum einen zwei verschiedene Holzarten.
Die Front selber ist aus Hartholz vorgebaut. Sehr schwierig die schmalen Lüftungsstege die extrem schnell durchgeschliffen sind.
Reine Handarbeit, sehr viel Geduld und dicke Arme sollte man mitbringen.
Allerdings hatte ich gleich drei Gehäuse gemacht damit sich der Aufwand und die einzelnen Abläufe auch optimal rechnen. (Mein Handballen tut immer noch weh).
Leider hatte ich mir nicht die genaue Position der vorher Bilder gemerkt aber ich denke man kann es dennoch gut erkennen.
Nun hoffe ich auf viele andere Beispiele, Anregungen usw. .
KLASSE ARBEIT! KLASSE ERGEBNIS!
Alf
Super Arbeit Volker! Ich hätte da auch noch ein paar Woodcase zum überarbeiten
Klasse Ergebniss, hast Du richtig gut gemacht!
Dirk
Klasse Volker.
Ein paar mehr Details deiner Arbeit, wie genau du es gemacht hast, wären nicht schlecht.
Achso, dachte der wäre einigermaßen klar was da Armin schrieb.
Wichtigste ist klar der Schleifklotz.
Man darf mE ruhig gröber als 180 anfangen, vor allem bei so tiefen Kratzern wie bei mir.
Die Kunst liegt darin nur das wegzuschleifen was nötig ist...die Grenze ist da aber sehr dünn. Der Vorbau ist reine Fingerarbeit.
Schleifen - wässern - feiner schleifen 180 - wässern - schleifen 240
- gründlichst entstauben (der Maler benutzt final ein klebriges Staubbindetuch)
- Renuwell auftragen einziehen lassen und nochmals auftragen
- farbloses Antikwachs über Nacht
(ich halte nichts von Stahlwolle bei Echtholzfurnier, ich nehme dazu einen normalen Frotteetuch. Die sich lösenden Metalspäne reagieren an Holz wegen Gerbsäureanteilen immer farbig)
- mit grosser Schuhbürste blank bürsten
- Mikrofasertuch bringt den letzten Glanz
Und wie Armin schrieb und ich kann es nur immer wiederholen: ganz gleich welcher Arbeitsschritt grad angesagt ist.
immer in Maserrichtung.
Danke Volker,
Dank der Tipps von Dir und Armin habe ich den Bogen jetzt auch bald raus und habe mich an zwei Sansui Gehäuse gewagt.
Das Ergebnis überrascht mich selbst, auch tiefe Kratzer habe ich bei sensibler Arbeitsweise nahezu rausbekommen. Ein völlig neuer Anblick der wertvollen Cases. Da kommt richtig Freude auf.
Fazit: Man muss nicht mit verkratzten Holzkisten leben
Prima, Volker! Ich versuche das nächste mal ohne Stahlwolle klar zu kommen - ich bin ja immer bereit dazu zu lernen!
Vielen Dank, wieder was dazu gelernt!
LG
Jörg
Eine Frage habe ich noch Volker. Was machst Du an den Kanten und Ecken? Ich habe immer Angst das ich die rund schleife oder die Kanten "breche". Bei kleineren Kratzern ist das kein Problem aber bei den tieferen muß doch schon einiges an Material abgetragen werden.
Dirk
(13.05.2011, 12:34)Maxihighend schrieb: [ -> ]Rainer, hast Du die ganze Nacht an den zwei Sansui-WC´s verbracht.......
Nee Max, obwohl nach einem Abend mit 2 Kästen Bier und diversen kurzen Renuwell verbringe ich schon mal 'ne Nacht auf dem WC :trinken:
Das mir Furnierkanten im Frontbereich "abgefasert" sind, hatte ich auch schon. Das schiebe ich auf meine ausgezeichnete Gobmotorik
oldsansui schrieb:
"Nee Max, obwohl nach einem Abend mit 2 Kästen Bier und diversen kurzen Renuwell verbringe ich schon mal 'ne Nacht auf dem WC "
Das Gehäuse ist richtig klasse geworden!
Tolle Arbeit!
(13.05.2011, 14:50)oldsansui schrieb: [ -> ]Das mir Furnierkanten im Frontbereich "abgefasert" sind, hatte ich auch schon. Das schiebe ich auf meine ausgezeichnete Gobmotorik
Eine Frage habe ich noch Volker. Was machst Du an den Kanten und Ecken? Ich habe immer Angst das ich die rund schleife oder die Kanten "breche". Bei kleineren Kratzern ist das kein Problem aber bei den tieferen muß doch schon einiges an Material abgetragen werden.
Ist mir auch schon passiert. Bis zu einer Grössenordnung -5mm gehts grad noch gut zu retuschieren.
Früher wurden halt unterschiedliche Furnierqualitäten und auch unterschiedliche Stärken verwendet. Es gibt leider kein Einheitsmaß. Klar wollten wir sicher alle eine Stärke von 5-8 mm
Es ist wie so oft im Leben eine Gefühlssache.
Wenn ich meine, so jetzt noch 1/2x hinundher kann es gut sein aber auch daneben gehen. Das ist schwierig zu erklären.
Bei sehr starken Kratzern die schon durch das Furnier komplett durch sind und man eigentlich nicht ums neu furnieren herum käme, gibt es noch etwas anderes.
In meiner Ausbildung haben wir es immer so gemacht, das z.B das zerkratzte Gehäuse sehr gut geschliffen wird mit 80/100 Papier. Den entstehenden Schleifstaub sorgfältig zusammen fegen und in Deckel/Becher was auch immer sammeln.
Danch den Schleifstaub mit etwas Holzleim zu einer pastösen Masse kneten und damit den immer nochvorhandenen tiefen Kratzer ausspachteln.
Der Leim trocknet ja transparent auf und so hat man den jeweiligen Original Farbton des Holzes. Dann normaler Feinschliff. In Maserrichtung fällt das nach der Endbehandlung nicht auf, quer zur Richtung wird man immer etwas sehen, weil der aufgefüllte Kratzer keine Maserung mehr aufweist.
Dieser Profi-Tipp kann nur von einem Schreiner-Lehrling aus der Nachkriegszeit kommen
Danke Volker
Danke für den wirklich tollen und sehr informativen Thread. Tolle Tips hier!
DANKE!
Muss ich Dich enttäuschen, Rainer mit ai
Bin gelernter Maler und Lackierer.
Warum werden manche nur als Universaltalent geboren
Ich kann auch alles ...
aber nix richtig
Leider bin ich ganz sicher kein Universaltalent, denn dann könnte ich auch reparieren.
Diese meistens
teure Gabe besitze ich nicht und muss meistens dafür mehr Geld aufwenden als für das Gerät.
Hier ein Vergleich an Hand zwei identischer Holz Cases für einen Sansui 9090
Links
Lack fein abgeschliffen
neu gewachst und poliert
Rechts
35 Jahre alte Industrielackierung belassen
Oberfläche einfach mit Clou Möbelpflege behandelt
Was gefällt Euch?