Wenn es kein UKW mehr gibt, wird es auch keine lokalen analogen Sender mehr geben. Die Frequenzen werden dringend für den digitalen Mobilfunk gebraucht.
(09.01.2017, 11:28)Frunobulax schrieb: [ -> ]Vielleicht kann man ja eines Tages wieder kleine lokale Privatsender aufbauen, welche die Lücke dann (analog) schliessen würden? Wäre das möglich oder gibt es Gründe die das ausschliessen?
Wäre höggscht interessant, aber für terrestrische Ausstrahlung brauchst Du eine staatliche Lizenz des Bundeslandes, in dem Du auf Sendung gehen willst. Du würdest ja dann eine Frequenz zugeteilt bekommen müssen, auf die sicherlich auch zig finanzkräftige Raffkes scharf sind (und die haben meist einen ganzen Stall hauseigener Ratten, hihi).
Trotz allem möglich war dies übrigens zuletzt Ende der 80er Jahre ausgerechnet in Bayern mit dem Start lokaler privater Fernseh- und Radiosender, andere Bundesländer haben dann nachgezogen. Klar, dass nur Spezl, Amigos und Freunde von Freuden eine Lizenz bekommen haben.
Im TV-Bereich lief es im Unterschied zu den vielen Stadtradios so, dass die großen Sender (RTL & SAT1) den kleinen lokalen TV-Sendern ein sogenanntes Regionalfenster im Vorabendprogramm zur Verfügung stellen mussten - aber nur in der terrestrischen Ausstrahlung. Ist, glaube ich jedenfalls, noch heute so.
die Anforderungen an den sendebetrieb sind relativ hoch, die laufenden kosten je nach Ausstattung und Reichweite,
und die vergabe der Lizenzen und Frequenzen sind auch nicht ohne Vitamin B+Kohle so einfach zu meistern.
das ganze muss am ende auch bezahlbar sein und die potentiellen hörer binden.
die vielen Internet-Radio??- anbieter sind, dabei als potentielle Mitbewerber(mit geringem technischen aufwand), nicht zu vernachlässigen.
jetzt kann sich jeder, wer auch immer so etwas vor hätte, mal Gedanken machen wie das zu realisieren wäre.
Die Finanzen sind eine Sache, ohne richtig Startkapital für die Infrastruktur geht es nicht. Was außer der Musik immerhin ja auch mal zumindest interessant war (heute wohl weniger), ist die journalistische Seite der Medaille. Man steht unter der Aufsicht der Landesmedienanstalten, bzw. einer davon. Man kann Dir bei Verstößen die Lizenz entziehen, die sowieso immer nur befristet erteilt wird. Und wer sitzt in diesen Landesmedienanstalten? Richtig!
Ich hab' damals beim Start des regionalen TVs in Bayern für verschiedene lokale Sender gearbeitet. Es überall gab drei Grundprinzipien: kein Sex und keine Nackten, nix gegen die CSU, nix gegen die Kirche (also die katholische). Damit war man bei der "Anstalt" schon mal fein raus und durfte auf eine Verlängerung der Lizenz hoffen. Hat sich inzwischen was geändert?
Ich glaube, auf diese Art von Sendern, egal ob Radio oder TV, kann man auch verzichten.
(09.01.2017, 09:26)sing sing schrieb: [ -> ]Onkyo-Boy
welche nennenswerte Hifi/Musikindustrie haben wir denn noch? Es gibt ein paar wenige Manufakturen. Ok, Bertelsmann lass ich gelten, aber die bekommen die Kohle über die Gema auch wenn UKW erhalten bleibt.
Bleibt nur noch der Handel. Nur ob die jubeln wenn Amazon den Umsatz macht?
Irgendwie für mich zusammenhangloser Einwand.
Aber was die GEMA betrifft, liegst du falsch. Die Ausschüttungen der GEMA geht an die musikschaffenden Urheber und (noch) an die Verlage dieser Urheber. Zahlen tun u.a. die Verwerter (z.B. Sender), weil diese mit dem geistigen Eigentum der Urheber Gewinne erwirtschaften. DIe GEMA wiederum zweigt davon einen Anteil für die Urheber ab, sozusagen als Aggregator, weil sonst jeder Urheber mit jedem Verwerter einen Nutzungs- und Vergütungsvertrag schließen müsste, was nicht nur unpraktisch, sondern auch undurchführbar wäre - spätestens international..
Bertelsmann erhält nur in der Funktion als Verleger für bei ihnen unter Vertrag stehende Urheber Geld von der GEMA. Dafür erbringt ein Verlag aber gegenüber dem Urheber auch eine Leistung (jedenfalls theoretisch, praktisch leider weniger, weshalb diese Praxis auch gerade überprüft wird).
Verschwörungstheorien zum Einfluss von Putin auf die öffentliche Meinung im Lande (z.B. über "Russia Today") kommen ja heutzutage nicht von Spinnern, sondern als erste Meldung in der "Tagesschau".
Viele Grüße - Frank
agimainc
09.01.2017, 19:59
Hallo Leute,
Können wir hier jetzt mal auf die eigentliche Frage zurück kommen und nicht auf die ewige Diskusion UKW v.s. DAB+ u.s.w ???
Langsam nervt es !!!
gruß...
Thomas
MaTse
09.01.2017, 20:04
Die eigentliche Frage ist doch längst geklärt: man weiss es nicht, aber für 2016 besteht höchstwahrscheinlich noch keine Gefahr.
(09.01.2017, 20:04)MaTse schrieb: [ -> ]Die eigentliche Frage ist doch längst geklärt: man weiss es nicht, aber für 2016 besteht höchstwahrscheinlich noch keine Gefahr.
Es ist bei DAB+ genau das Selbe wie bei DVB-T2. Die Industrie macht Druck, und die Politik gibt nach.
Immer wieder kommen Meldungen wie "Rauschfrei.... keine Störungen.... perfekter Empfang....Landesweit ohne Probleme... usw..
Jetzt bei der letztens gemachten Totalumstellung in Ö von DVB-T auf DVB-T2 hatte ich sehr viele Umstellungen für Kunden durchgeführt. Bei analog TV brauchte man in Wien nur einen alten Draht-Kleiderbügel als Antenne. Bei DVB-T genügte eine passive Zimmerantenne. Für DVB-T2 brauchst nicht mur ein neues "Kasterl" (Empfänger) sondern auch eine aktive Verstärkerantenne. Und selbst dann läuft Du das gesamte Wohnzimmer auf und ab um auf allen 3 Kanälen einen brauchbaren Empfang zu bekommen. Und selbst dann beklagen sich viele Kunden das der Empfang immer wieder mal aussetzt. Früher hattest ein Geisterbild und mal ein verrauschtes Bild. Heute geht nix mehr denn NUR 80% Empfangsleistung ist zu Wenig.
Und genau das Selbe Problem haben wir sicher auch bei DAB+. Früher rauschte es nur kurz mal beim Radiohören, heute hast entweder ein lautes "Fieeeps", ein "krrk..krrk" oder es ist stumm für einen Moment.
Aber die Industrie muss neues anbieten und verkaufen denn der Markt ist gesättigt. Also pusht die Industrie die Politik, und die gibt natürlich nach.
Und eines haben wir alle bereits gelernt: Wenn mal einer in Europa mit etwas anfängt, dann machen es alle Anderen nach.
Ich denke (und ist nur meine Meinung) das die Umstellung auf DAB+ relativ bald geschehen wird. Also nicht nächsten Monat, aber denke nächstes Jahr wird es spruchreif werden für Ö und auch D
Gerry
Mal mal bitte nicht den Teufel an die Wand, bin ganz froh das hier in Ö noch nicht soviel Lärm und DAB+ gemacht wird. Sicheröich hätten gern die Privaten hier DAB. Aber stimmrecht haben sie keines. Ich kann hier noch gut mit den staatlichen leben, was früher in DE nicht so war.
(12.01.2017, 13:11)Gerry67 schrieb: [ -> ]Ich denke (und ist nur meine Meinung) das die Umstellung auf DAB+ relativ bald geschehen wird. Also nicht nächsten Monat, aber denke nächstes Jahr wird es spruchreif werden für Ö und auch D
DAB+ existiert doch schon längst. Es sind allerdings noch viel zu wenig Hörer damit der Schaiss in irgendeiner Form vertretbar ist. Die Vorgänger DSR, DAB wurden ja auch nicht wegen zuviel Erfolg abgeklemmt.
Die spannende Frage ist ob sie sich trauen UKW abzuschalten. Da sind die Hörerzahlen immernoch immens. Und ob dann die Hörer auf DAB+ umsteigen oder sich gleich das Radioprogramm ausm Netz holen ist auch nicht gesagt.
meine Erfahrung ist ,mit dab/dab+ das der empfang im meiner Region(bis frontenhausen) stabil abgedeckt ist.
ich wohne aber ca 10 km davon weg und da ist der empfang, selbst mit einer aktivantenne im fenster, nicht unterbrechungsfrei.
wetterabhängig ist der emfang(nebel, regen) sogar gleich null.
beim analoge(gerry sagte es bereits)nimmt mal das rauschen etwas zu und gut.
deshalb habe ich meinen Empfänger auch wieder zum Händler(mein ehemaliger Arbeitgeber) zurückgebracht.
die vollmundigen versprechen es wäre das "überall"-Radio hat mich nicht überzeugen können .
so kann man mir die neue bab+ Technologie nicht schmackhaft machen!!
wann eine 90%ige Abdeckung realisiert ist steht auch noch in den Sternen.
Schade um das ganze alte Geraffel, was dann nichts mehr empfängt, ansonsten ...!?
Wieso lassen sie zumindest nicht ein paar wenige analoge Sender? Okay, es wird dann vielleicht zu eng auf FM. Aber was ist mit MW und KW? MW z. Bsp. ist doch fast tot und da ist doch demzufolge genügend Platz. MW hat keine FM-Qualität, ja aber das dürfte doch dem digitalen Signal egal sein. So wie "die Nullen und Einser" ankommen und "entknotet" werden können, ist doch alles bestens, oder? Und die Reichweite von MW, ist doch auch höher, man hört doch nachts = Radio Vatikan, den Papst schnarchen. Und das "rein digital" auf KW funktioniert, beweisen doch die Funkamateure, mit ihren Datenfunk. Also ist doch da genügend Raum, zum austoben!
So ähnlich, wurde das auch mal in den frühen Neunzigern propagiert, das habe ich heute noch im Hinterkopf, als ich etwas mehr, mit der Materie vertraut war und mich entsprechend informierte. Aber da verdienen ja, die Lobbyisten zu wenig, weil es für diejenigen, die da nicht mitmachen wollen, nichts zu ändern gäbe. Die haben das schön hingebogen bekommen, das wir alle wieder - gleich mehrere neue Geräte brauchen.