Dies habe ich eben in Dirk Gardis OOT-Forum geschrieben, weil es dort ein größere Diskusion um eine Firma Birkmann Audio Tuning gab
http://gardi.de/onkyo_forum.htm. unter OOT-Sonstiges, ONKOY-Produkte im Fachhandel/Elektromärkte, Fa. Birkmann Audio Modifikation.
Hallo alle,
vielen Dank für die positiven Hinweise auf good-old-hifi! Aber das ist nicht der Grund, warum ich mich heute hier zu Wort melde.
Der Grund ist vielmehr der, dass ich bis vor wenigen Tagen noch nie etwas von Birkmann-Audio-Tuning gehört hatte. Gestern öffnete ich jedoch einen Karton mit einer M-5090 darin, die nach Angaben des Besitzers eine extrem lange Zeit dort verbracht hat. Der Besitzer ist froh, dass er sie zurück hat und nicht zusätzlich zu den im Voraus entrichteten 500,- Euro (für eine technisch nahezu intakte Endstufe!) ein noch größerer Schaden durch den Verlust des Gerätes entstanden ist.
Ich möchte hier einmal berichten, was an diesem Gerät gemacht wurde, für die 500,- Euro.
1) das Netzkabel wurde ausgetauscht, gegen ein Lappkabel mit Schirmung und einem zusätzlichem Filter in der Zuleitung. Die Verschraubung ist riesig und wirkt an der Rückwand wie ein Fremdkörper. Über die Sinnhaltigkeit solcher Netzkabel lässt sich streiten, ich persönlich halte es für völlig sinnfrei.
2) An der Rückwand wurden die Lautsprecherbuchsen und die Cinchbuchsen gegen hochwertigere getauscht, soweit so gut. Leider ist dies höchst schampig durchgeführt, die Klebestellen und Lötarbeiten sind unter aller Sau!
Man beachte die rechte WBT-Cinchbuchse. Auch die verbauten Lautsprecherklemmen (bei Reichelt für unter 1,- Euro erhältlich, aber ganz ordentlich) wurden einfach auf die Stutzen der Originalklemmen geschraubt, nachdem diese abgesägt o.ä. wurden.
Also, wer immer das da gelötet hat, der sollte selbiges doch erstmal lernen.
3) Das Gehäuse wurde neu lackiert. Das sieht aus, als hätte ich es selbst gemacht! Ich traue meinen eigenen Lackierkünsten berechtigerweise sehr wenig zu und überlasse solche Arbeiten daher stets einem Profi.
4) Die Beleuchtung wurde instandgesetzt, einige Lampen wurden erneuert, die Power-Lampe und die Beleuchtung der riesigen VU-Meter wurden auf LED-Betrieb umgerüstet. Die Power-LED geht in Ordnung, die Beleuchtung der VU-Meter mit Streifen LED's in grellgrün ging hingegen in die Hose. Die Meter strahlten derart hell, dass ich zuerst sofort an ein Aquarium mit Fischen denken musste, die Zeiger waren kaum noch wahrzunehmen.
5) Es soll ein Austausch irgendwelcher OP-Amps zur Klangverbesserung stattgefunden haben. Dies konnte ich jedoch nicht feststellen, im Gegenteil, alle OP-Amps im Gerät sind noch im Originial vorhanden.
Unter dem Strich blieben folgende Mängel übrig:
Die untere Klappe wurde beschädigt. Einerseits gab es dort links eine mechanische Beschädigung, die nach dem Lackieren entstanden ist und rechts wurde das Scharnier abgebrochen und sehr dilettantisch mit zwei kleinen Blechschräubchen wieder zusammen geflickt. Folge: die Klappe ließ sich nur schwer bewegen und bleib nicht offen, sondern fiel einfach immer wieder herunter. Zudem war der Dämpfer der Klappe nicht wieder eingehängt worden.
Das linke VU-Meter bewegte sich nicht mehr, bzw. erst nach mehreren Stunden Betrieb. Als Ursache stellte sich ein Relais heraus, welches ich erneuerte und sofort nahm das Instrument seine Arbeit wieder auf. Auch die Klappe konnte ich (auch nur behelfsweise) mittels 2-Komponenten-Kleber wieder instandsetzen, Material zum Reparairen war ja nun nicht mehr da.
So sah es im Inneraum aus, bevor ich mit den Arbeiten begann:
Nun ist aber alles, soweit es eben ging, wieder in Ordnung und die Endstufe tritt in Kürze wieder den Heimweg in Ihrem maßgeschneiderten Karton an. Unnütz Warten muss bei uns niemand, wenn es auch extrem voll ist, so dass es vor dem Zusenden eines Gerätes eine gewissse Wartezeit gibt, zur Zeit rund 4 Monate, leider. Aber wir alsse uns nicht beirren und machen so weiter wie bisher, obschon sich mit schlampiger Arbeit viel mehr Geld verdienen lassen würde. Aber eben nicht lange.
So sah die M-5090 am Ende aus:
So, dies sollte dazu dienen, sich ein Bild darüber zu machen, wie bei Birkmann so gearbeitet wird, schade, schade - das könnte man wirklich viel, viel besser hinbekommen, man müsste aber wollen!