Zitat:Also, unser Tonabnehmertest war wie eine Weinprobe: Wir haben vier verschieden Flaschen geöffnet (Tonabnehmer benutzt) und zu drei verschiedenen Speisen (Schallplatten) verkostet. Ich wüsste nicht, dass zu einer Weinprobe zwingend eine chemische Analyse des Weines (Amplitudenfrequenzmessung) gehören würden.
Darauf wollte ich auch nicht hinaus, obwohl man technisches Gerät auch nicht wie Wein oder eine Speise betrachten sollte. Das wäre unangemessen.
Wenn wir aber trotz allem einfach mal beim Wein bleiben, dann war es anscheinend -so- , dass jeder Proband ein, oder mehrmals von den Weinen kosten durfte, und am Ende ein einziges mal abgefragt wurde, welcher Wein ihm denn besonders gut schmeckte, bzw. welchen der Weine er als irgendwie "herausragend" empfand.
Und eben diese Vorgehensweise lässt unklar, ob die Probanden bei weiteren(!) protokollierten Proben immer wieder so entschieden hätten, oder ob ihre zuerst gemachten Zuordnungen (oder Entscheidungen) bei weiteren protokollierten Kostproben ganz anders ausgefallen wären.
Beispiel: Proband empfindet Wein Nr. 1 als etwas süß, bewertet ihn in einem zweiten Durchgang allerdings als trocken. Sowas kommt bei kontrollierten Tests immer wieder vor.
Hoffe das ist jetzt verständlich rübergekommen. Eine protokollierte Mehrfachabfrage ist zwingend nötig. Je öfer, um so besser. Natürlich muss man da Kompromisse eingehen, da der Hörer mit der Zeit etwas ermüdet, und die Zeit Grenzen setzt. aber sollten wirklich vernehmbare Differenzen vorkommen (also nicht nur brainstorming), dann gelingt es. Wir haben das mittlerweile anhand vieler Blindtests bestätigen können. Wenn etwas wirklich da ist, dann kann man es auch mit hoher Trefferquote immer wieder zuordnen.
Hoffe meine Kritik ist jetzt korrekt angekommen? Verständlicher kann ich es nicht mehr formulieren.
Zitat:Das Interessante ist doch hier allein schon: Wie verhalten sich die Testobjekte relativ zueinander:
- Welche Unterschiede werden wahrgenommen?
- Werden überhaupt Unterschiede wahrgenommen?
- Wie groß sind diese (sofern sie vorhanden sind)?
- Korrelieren mögliche Unterschiede mit der Preisklasse der Geräte?
Ich halte das alles für durchaus interessant, WENN etwas dafür getan wird, die Stabilität der Probanden zu überprüfen. Das geht m.E. nur durch protokollierte "Mehrfachabfragen"
Zitat: Das Tolle an unserer Weinprobe ist doch, dass hier jeder Forist anhand der Downloads selbst im Nachgang noch daran teilnehmen kann.
Das ist richtig, aber die - zumindest für mich- entscheidende Frage bleibt offen: War ein abweichendes Ergebnis alleine dem Tonabnehmer anzukreiden, oder wäre es anders verlaufen, wenn man die Behandlung des TA anders gewählt hätte? Z.B. die kapazitive und ohmsche Belastung. Und da kommt dann die von einigen (wenigen) Leuten unbeliebte Meßtechnik ins Spiel. Man kann bei solchen Tests nicht einfach nach Datenblatt jumpern. (von...bis XXX)
Zitat:Ich persönlich finde dann aber immer den Abgleich der eigenen Wahrnehmung mit den Eindrücken, die andere gesammelt haben, ziemlich interessant.
Das kann zu interessanten Gesprächen führen, ist aber in erster Linie nicht das, was ich von so einem Test erwarte.