Auch wenn die Italo Disco Ära ab Mitte/Ende 1987 immer mehr an Popularität verlor
und die Produktionen sich immer weiter in Richtung Euro-Disco, Eurobeat und (Euro)-House orientierten,
wurden auch 1988 noch einige tolle Italo Disco Scheiben veröffentlicht.
Und das sind keineswegs Stücke von Rudis Resterampe (die gab es natürlich auch) sondern echt gelungene Stücke,
die aufgrund des nachlassenden Interesses aber größtenteils unbekannt blieben.
Die möchte ich euch nicht vorenthalten und starte somit meine Top 10 des Jahres 1988.
Alpha Town – Hey Robin (Extended 12" Version) 1988
Eigentlich ein iItalienisches Eurobeat-Projekt bei Asia Records um Fabio Serra, Mauro Farina und Roberto Stoppa.
Die Maxi Single "Hey Robin" passt aber noch bestens in die Italo Disco Socke, müffelt zeitgemäß aber schon etwas nach Eurobeat.
Galoppiert schön los und wird von typischen Italo Disco Synthies eingefangen. Wieher!
Den Gesang übernahm mal wieder Mauro Farina.
Aleph - Big Brother (Extended Mix) 1988
Aleph sind eine Italo Disco Band, die seit 1984 aktiv ist.
Bandmitglieder sind Giancarlo Pasquini (Künstlername Dave Rodgers), Donato Bellini und Marco Manzi.
Ihren Song "Fire On The Moon" habe ich in Beitrag #155 bereits vorgestellt.
Bis heute veröffenlichen sie Songs im Eurobeat, Hi-NRG und sogar Italo Disco Style.
"Big Brother" erinnert wieder sehr deutlich an Radiorama und fährt ein ordentliches Synthiegeballer auf.
Klasse Sound. Klasse Scheibe. Klassiker!
Mir fällt grad auf, dass ich die relevanten Mix Compilations des Jahres 1987 vergessen habe.
Bevor es also mit dem Italo Disco Jahr 1988 weitergeht, schiebe ich die Mixe dazwischen...
Max Mix 5
1987 erschienen zwei Max Mix Scheiben mit jeweils zwei Versionen (A- und B-Seite halt).
Und zum Schluss natürlich der Italo Boot Mix 1987.
Es wurden zwei Scheiben auf den Markt geworfen.
Italo Boot Mix Vol. 8
Italo Boot Mix Vol. 9
Nun setze ich meine Fahrt durch das Italo Disco Jahr 1988 fort...
Dana Kay - Give Me Your Body (Extended Power Version) 1988
One Hit Wonder aus Germany. Mehr kann ich zu dieser Veröffentlichung leider nicht sagen.
Erschien 1988 bei Polydor und wurde auch aufgrund der rückläufigen Verkäufe bei Italo Disco Tonträgern kein Hit.
Zwei, drei Jahre zuvor wären die Chancen vielleicht größer gewesen.
Ich finde dass das eine flotte Italo Disco Nummer mit einer ordentlichen Prise Synth-Pop ist.
Auffallend ist aber die Ähnlichkeit zum Song "Need Your Passion" von Sweet Connection.
Tatjana - Awaka Boy 1988
Tatjana Šimić ist eine niederländische Schauspielerin, Sängerin und (Nackt-)Model kroatischer Herkunft.
Einigen wird sie in ihrer Rolle als Kees in der Filmserie Familie Flodder bekannt sein.
In den 90er Jahren ließ sie sich mehrmals für den Playboy ablichten und galt fortan als Sexsymbol.
Als Sängerin veröffentlichte sie zwischen 1987 und 2008 bummelige 20 Singles und 4 Alben.
"Awaka Boy" ist ihre dritte Single und gefällt mir im Rahmen der Italo Disco Phase am besten.
Schippert natürlich voll im Kielwasser von Sabrina (Salerno).
Auch hinsichtlich ihrer
Resonanzkörper sind Parallelen auszumachen denn sie singen trotz ziemlich dünner Stimme im
Brustton der Überzeugung.
Cover Artwork der deutschen Pressung:
Moltocarina - Voice Of The Night (Hot Mix) 1988
Italienisches Italo Disco/Eurobeat Projekt bei Asia Records.
Musik/Text/Produktion gehen zu lasten von Mauro Farina, Vincenzo Caruso, Luciano Favarin und Giuliano Crivellente.
Im Prinzip weiß man also wie der Hase läuft. Den Gesang übernahm Rachel Fellini.
Zeitgemäß recht harter Beat und eine schöne Melodie, die ein wenig an die Sachen von Miko Mission erinnert.
Alles nicht wirklich neu aber eben auch nicht wirklich schlecht. Ich finde es sogar gut.
Heute spät am Abend kommt bei Arte eine Sendung zu Italo-Disco.
(29.07.2022, 18:22)Mosbach schrieb: [ -> ]Heute spät am Abend kommt bei Arte eine Sendung zu Italo-Disco.
GEIL!!!
Danke für den Tipp!
Grad mal geguckt, gibt es sogar schon in der arte Mediathek...
Dauer: 53 Min.
Verfügbar: Vom 08/07/2022 bis 11/09/2022
Genre:
Dokus und Reportagen
Nächste Ausstrahlung am: Freitag, 29. Juli um 23:15
Werde ich mir mal am WE reinziehen.
Brian Ice - Over Again 1988
Zu Brian Ice habe ich in den Beiträgen #110 und #212 schon etwas geschrieben.
"Over Again" ist für mich ein Italo Disco Klassiker der Spätphase.
Synthies geil, Melodie geil, coole Soundelemente und sogar sehr ordentlicher Gesang.
Das dem Italo Disco Sound zum Ende hin die Ruppigkeit etwas verloren ging (bis auf die härteren Beats)
und die Popmusik überwog, ist auch hier nicht zu überhören.
Für eine 1988er Produktion ist das aber ein verdammt geiler Italo Disco Track.
(29.07.2022, 18:22)Mosbach schrieb: [ -> ]Heute spät am Abend kommt bei Arte eine Sendung zu Italo-Disco.
Habe ich mir angesehen. Es gab viel mehr Infos als geglaubt. Schön das alte Originale zu Wort kamen (La Bionda, Linda Jo Rizzo usw).
Das es auch mit Munich-Disco und Giorgio Moroder zu tun hat....
Ganz begeistert war ich von allen zu sehenden Hifi - u. Studiogeräten. Und es gab auch diese Erkenntnis das ich mit meinem Vinyl ein einziges Sandkorn in der Wüste bin. Ich fand das so beeindruckend diese ganzen Plattenwände zu sehen.
Nur noch getoppt von Mikulskis Büro/Wohnung. Der Hammer.
... und ich bin froh, dass mein Eingangspost keinen Blödsinn beinhaltet.
Schön, dass einige doch sehr namhafte Zeitzeugen zu Wort kamen.
(30.07.2022, 13:03)UriahHeep schrieb: [ -> ]Das es auch mit Munich-Disco und Giorgio Moroder zu tun hat....
Wie gesagt, da lag ich total richtig. Yeah!
Ich möchte allerdings behaupten, dass in erster Linie Giorgio Moroder Einfluss auf den späteren Italo Disco Sound hatte und weniger die Munich Disco, die natürlich dazu gehörte aber nur einen kleinen Teil dazu beigetragen hat und ein Klangbild verkörperte, welches im Italo Disco Sound eigentlich keine Rolle mehr spielte, nämlich Orchester mit Streichinstrumenten.
Zitat:Munich-Sound, zusammengesetzt aus englisch Munich für »München« und Sound für »Klang, Klangbild«, Bezeichnung für eine spezielle Form der Disco-Musik, die vornehmlich in München produziert wurde.
Eines der Kennzeichen von Disco-Musik ist der Einsatz von Streichern: Verschiedene Spielarten der Disco-Musik sind unter anderem am spezifischen Einsatz der Streichergruppen erkennbar. So ist dem Philly Sound ein anderes Klangbild zueigen als dem Munich Sound, der vor allem von den hohen Streichern dominiert wird, während Celli und Kontrabässe in den Arrangements nicht vorgesehen sind. Die Arrangements sind so gehalten, dass der Gesang stets in einer Wechselwirkung zum Orchester steht; sehr häufig wird ein kurzes, aufwärts gerichtetes Glissando eingesetzt. Auch die obligate Verwendung des Hohner Clavinets ist Kennzeichen des Munich-Sounds.
Idealtypisch für den Munich-Sound sind etwa die Produktionen des Vokaltrios Silver Convention, das mit »Fly, Robin, Fly« und »Get Up and Boogie« in der ersten Hälfte der 1970er-Jahre auch in den USA erfolgreiche Songs des Genres vorlegte. Urheber des Streicherklangs waren die Münchner Symphoniker, ein professionelles Orchester, das vor allem in der Produktion von Filmmusik arbeitet und auf den Disco-Platten meist als Munich Symphony Orchestra firmiert. Die Platten von Silver Convention wurden von Michael Kunze und Sylvester Levay produziert, die sich bei den Streicherarrangements von dem Konzertmeister des Orchesters, Fritz Sonnleitner, unterstützen ließen.
Der Munich-Sound hat auch Einfluss auf Rockmusiker genommen, zumal um 1975 einige Rockbands Disco-Produktion vorlegten. Zu diesen Bands gehört das Electric Light Orchestra mit seiner LP »Discovery« (1979): Der Song »Last Train to London« trägt einige Merkmale des Munich-Sounds.
Quelle: roxikon
Coo Coo - Upside Down (Full Power D.J. Mix) 1988
Und wieder ein Projekt, bei dem die Herren Mauro Farina, Giuliano Crivellente und Michael "Flea" Balzary (Produzent) die Verantwortung übernehmen.
Geht stark in Richtung Hi-NRG weist aber noch deutliche Italo Disco Spuren auf. Hookline und Rhythmus sind voll okay.
Ist halt ein "Happy Song" (Kenner wissen Bescheid!). Und nicht vergessen; wir schreiben das Jahr 1988...
Antonella - Supersonic Level (Untitled Mix 1) 1988
Ein Projekt aus dem Dunstkreis von Radiorama.
Bei diesen Song hören wir Clara Moroni während Antonella Ferri dem ganzen ein Gesicht gibt.
Musik, Text, Produktion usw.: Fabrizio Baldoni, Marco Bresciani, Paolo Gemma, Naimy Hackett und Bruno Rosellini.
Italo Disco Song im Pop-Gewand der dem Eurobeat schon sehr nahe kommt.
Der Radiorama Megamix von 1989 beginnt übrigens mit diesen Lied.
(29.07.2022, 18:39)Viking schrieb: [ -> ] (29.07.2022, 18:22)Mosbach schrieb: [ -> ]Heute spät am Abend kommt bei Arte eine Sendung zu Italo-Disco.
GEIL!!!
Danke für den Tipp!
Grad mal geguckt, gibt es sogar schon in der arte Mediathek...
Dauer: 53 Min.
Verfügbar: Vom 08/07/2022 bis 11/09/2022
Genre: Dokus und Reportagen
Nächste Ausstrahlung am: Freitag, 29. Juli um 23:15
Werde ich mir mal am WE reinziehen.
Danke auch für den Tipp !
da hani jetzt awa Glück ket, dasi des jetzt grad gläse hab
Desssss zieh i mir jetzt au rein
goil
doof nur, das es jetzt schon so spät isch ....... jetzt aber schnell
un wech ....
guts Nächtle zammmm
soan schei..... de 29igschde war jo geschtern
oh MANN uni hab mi schu so gfreut
was solls ne Doku über Vulkane usw isch jo a ganz schä interessant
bassst also
guts Nachtle zamm
Moin Moin zusammen,
vielen Dank für eure Info
hab das schon mitbekommen das es in der Mediathek verfügbar ist ... Alles gut
war ja oben auch schon geschrieben
war gestern nur etwas im Datum verpeilt
so an Schei ....
euch nen schönen Sonntag
passt schu ...
Torrevado - Living In The Shuttle (Remix) (Shuttle Mix) 1988
Italo Disco Projekt aus Mailand.
Das Original erschien bereits 1985 aber der Remix von 1988 gefällt mir irgendwie besser.
Verstrahlt eine leicht düstere Atmosphäre und hat eine markante Melodie.
Der Song hat was und ist für mich ein Klassiker der zu Ende gehenden Italo Disco Welle.
Bevor ich nun die obligatorischen Mix Scheibletten des Jahrgangs 1988 auflege, kommt der letzte Song meiner kleinen Zeitreise in die Italo Disco Ära.
Eigentlich ist es gar kein Song in dem Sinne, sondern zwei Mixe des Italo Disco Projekts Koto. Ich finde sie schließen das Thema musikalisch adäquat ab.
Da ich beide Versionen von 1988 wirklich gut finde, stelle ich auch beide vor.
Koto - Dragon's Megamix 1988
Koto - Dragon's Legend 1988