An alle Revox B 250 E Besitzer und die, die es interessiert. Dieses ist kein Reparaturbericht, sondern nur ein Hinweis zur Überprüfung und Instandsetzung des Verstärkers.
Das Gerät brachte mir ein Freund vorbei mit folgender Fehlerbeschreibung: Der Verstärker hat Silvester, geknallt, geraucht und gestunken.
Der Fehler ist relativ klar und ich möchte euch das 1356 Foto von einem defekten Knallfrosch ersparen.
Wie man sieht, sitzt der Entstörkondensator auf der linken Seite des Verstärkers auf der Trafoplatine. Diese Platine müsste man vom Trafo entfernen, um an dem Bauteil löten zu können. Erspart euch das bitte, die Platine vom Trafo zu trennen. Die Folgeschäden sind unabsehbar, da unzählige Lackdrähte vom Trafo auf die Platine gehen und mit dieser so verbunden sind, dass man sie nur unter erschwerten Umständen wieder los bekommt.
Beim Wechsel des Entstörkondensators wir der defekte Knallfrosch einfach mit einem großen Seitenschneider kaputt gekniffen. Die Platine ist durchkontaktiert. Die noch vorhandenen Drähte des alten KF mit dem Lötkolben erwärmen und nach oben herausziehen. Danach kann man die Beinchen des neuen Kondensators nach links und rechts wegbiegen und ihn quasi als SMD Bauteil auf die Platine löten. Die ganze Prozedur dauert 2 Minuten. Beim Kauf des neuen Kondensators unbedingt auf die Bauhöhe achten. Es ist dort wenig Platz. Platine, Kabel und Gehäuse sollten so gut wie möglich gereinigt werden. An den Kabeln sind in der Regel Reste vorhanden, die sich nur sehr schwer bzw. gar nicht entfernen lassen. Bei der Gelegenheit gleich den Trafo auf 240 Volt umstellen.
Dann gibt es auf der Netzteilplatine neben dem Trafo einen silbergraublauen 47µF 10V Elko, der in der Regel auch wegen massivem Kapazitätsverlust getauscht werden muss. Er ist am oberen Rand der Platine. Diese muss man dafür nicht ausbauen. Minus ist bei dem Elko oben am Platinenrand. Siehe nachfolgendes Foto:
Soweit, sogut .... dachte ich - machte aber noch eine kurze Durchsicht durch das Gerät...
... und entdeckte eine nicht so freudige Überraschung:
Alle vier Netzteilelkos vom Typ ROE 22.000 µF 63 Volt sind ausgelaufen. Man sieht es nicht auf den ersten Blick, weil der schadhafte Bereich zum Gehäuseboden zeigt.
Die Elkos sind direkt auf der Endstufenplatine verlötet / montiert. Hier die schon entfernten Elkos:
Die originalen Elkos haben die Abmessungen 40mm Durchmesser und 80mm Bauhöhe mit einer 5-pin Montage, wie im folenden Bild zu sehen:
Es gibt mehrere Varianten der 5-pin Montage. Es muss die oben abgebildete sein. Alles andere wird Pfusch und wird nicht stabil halten, da die ganze Last des Elkos auf der Platine lastet. Es sollten auch bei der neuen Monatge unbedingt abstützende Maßnahmen mit selbstklebendem Schaumstoff getroffen werden. Weiterhin sei davor gewarnt, dass es auch 5-pin Anordnungen gibt, die im 2/3 Kreis stehen -> geht nicht!
Hier noch ein Bild über das Innenleben des Verstärkers. Die Endstufenmodule können ganz einfach von unten am Boden des Verstärkers gelöst werden. Es sind pro Modul fünf !!! Schrauben. Die fünfte Schraube hält die Platine und wird gerne übersehen. Man sollte beim Ausbau des Moduls darauf achten, dass die Platine mit der Frontplatine über einen Steckverbinder verbunden ist. Also gerade nach hinten abziehen und ohne die Kontakte zu verbiegen das Modul herausheben. Vorher noch die braunen Steckverbinder abziehen.
Es kann natürlich jeder dort einbauen, was er will. Man sollte jedoch davon absehen statt der 22.000µF 33.000µF zu verwenden. Das sind bei 4 Elkos 44.000 µF mehr. Der Trafo wird es euch nicht danken und die Gleichrichter sind mit 3-4 Ampere recht mager ausgefallen.
Also ich empfehle allen Revox B250 E Besitzern mal einen kritischen Blick in das Gerät zu werfen oder von fachkundigem Personal werfen zu lassen, bevor größeres Unheil passiert. Knallfrösche stinken lange. Die dicken Elkos stinken ebenso grausam und können noch weiter auslaufen, als hier auf den Fotos zu sehen ist.
Viel Erfolg. Keine Fortsetzung.
Das Gerät brachte mir ein Freund vorbei mit folgender Fehlerbeschreibung: Der Verstärker hat Silvester, geknallt, geraucht und gestunken.
Der Fehler ist relativ klar und ich möchte euch das 1356 Foto von einem defekten Knallfrosch ersparen.
Wie man sieht, sitzt der Entstörkondensator auf der linken Seite des Verstärkers auf der Trafoplatine. Diese Platine müsste man vom Trafo entfernen, um an dem Bauteil löten zu können. Erspart euch das bitte, die Platine vom Trafo zu trennen. Die Folgeschäden sind unabsehbar, da unzählige Lackdrähte vom Trafo auf die Platine gehen und mit dieser so verbunden sind, dass man sie nur unter erschwerten Umständen wieder los bekommt.
Beim Wechsel des Entstörkondensators wir der defekte Knallfrosch einfach mit einem großen Seitenschneider kaputt gekniffen. Die Platine ist durchkontaktiert. Die noch vorhandenen Drähte des alten KF mit dem Lötkolben erwärmen und nach oben herausziehen. Danach kann man die Beinchen des neuen Kondensators nach links und rechts wegbiegen und ihn quasi als SMD Bauteil auf die Platine löten. Die ganze Prozedur dauert 2 Minuten. Beim Kauf des neuen Kondensators unbedingt auf die Bauhöhe achten. Es ist dort wenig Platz. Platine, Kabel und Gehäuse sollten so gut wie möglich gereinigt werden. An den Kabeln sind in der Regel Reste vorhanden, die sich nur sehr schwer bzw. gar nicht entfernen lassen. Bei der Gelegenheit gleich den Trafo auf 240 Volt umstellen.
Dann gibt es auf der Netzteilplatine neben dem Trafo einen silbergraublauen 47µF 10V Elko, der in der Regel auch wegen massivem Kapazitätsverlust getauscht werden muss. Er ist am oberen Rand der Platine. Diese muss man dafür nicht ausbauen. Minus ist bei dem Elko oben am Platinenrand. Siehe nachfolgendes Foto:
Soweit, sogut .... dachte ich - machte aber noch eine kurze Durchsicht durch das Gerät...
... und entdeckte eine nicht so freudige Überraschung:
Alle vier Netzteilelkos vom Typ ROE 22.000 µF 63 Volt sind ausgelaufen. Man sieht es nicht auf den ersten Blick, weil der schadhafte Bereich zum Gehäuseboden zeigt.
Die Elkos sind direkt auf der Endstufenplatine verlötet / montiert. Hier die schon entfernten Elkos:
Die originalen Elkos haben die Abmessungen 40mm Durchmesser und 80mm Bauhöhe mit einer 5-pin Montage, wie im folenden Bild zu sehen:
Es gibt mehrere Varianten der 5-pin Montage. Es muss die oben abgebildete sein. Alles andere wird Pfusch und wird nicht stabil halten, da die ganze Last des Elkos auf der Platine lastet. Es sollten auch bei der neuen Monatge unbedingt abstützende Maßnahmen mit selbstklebendem Schaumstoff getroffen werden. Weiterhin sei davor gewarnt, dass es auch 5-pin Anordnungen gibt, die im 2/3 Kreis stehen -> geht nicht!
Hier noch ein Bild über das Innenleben des Verstärkers. Die Endstufenmodule können ganz einfach von unten am Boden des Verstärkers gelöst werden. Es sind pro Modul fünf !!! Schrauben. Die fünfte Schraube hält die Platine und wird gerne übersehen. Man sollte beim Ausbau des Moduls darauf achten, dass die Platine mit der Frontplatine über einen Steckverbinder verbunden ist. Also gerade nach hinten abziehen und ohne die Kontakte zu verbiegen das Modul herausheben. Vorher noch die braunen Steckverbinder abziehen.
Es kann natürlich jeder dort einbauen, was er will. Man sollte jedoch davon absehen statt der 22.000µF 33.000µF zu verwenden. Das sind bei 4 Elkos 44.000 µF mehr. Der Trafo wird es euch nicht danken und die Gleichrichter sind mit 3-4 Ampere recht mager ausgefallen.
Also ich empfehle allen Revox B250 E Besitzern mal einen kritischen Blick in das Gerät zu werfen oder von fachkundigem Personal werfen zu lassen, bevor größeres Unheil passiert. Knallfrösche stinken lange. Die dicken Elkos stinken ebenso grausam und können noch weiter auslaufen, als hier auf den Fotos zu sehen ist.
Viel Erfolg. Keine Fortsetzung.