Moin alle miteinander,
in den folgenden Ausführungen zu meinen leidlich erfolgreichen Maßnahmen zum Thema werdet Ihr immer wieder eingeschobene Fragen finden zu Dingen, die mich verwundert haben oder die nicht verstehe oder was auch immer - ich bin halt in diesem Geschäft doch ein blutiger Neuling - und wenn jemand mir diese Fragen beantworten mag, würde ich mich sehr darüber freuen
Aber jetze gilt: auf geht's
Das war der Ausgangszustand: eine Anhäufung von Dreck, Staub, ausgeleierten Federn und Riemen sowie ausgefallener Lämpchen, die aber trotz allem immer noch spielte:
Und hier von der Seite mit abgenommenem äußeren Plattenteller (man beachte die zwar schlichte, aber technisch hochelegante Lösung bezügl. des Federproblems für die Haube
) :
Einige Detailaufnahmen machen das ganze Ausmaß des wenig erfreulichen Zustandes noch deutlicher. Jaja, und ich schäme mich auch ganz furchtbar, aber mir wird eigentlich erst anhand dieser Bilder so richtig klar, wie sehr mich mein Beruf in den letzten Jahren ausgelaugt hat, wenn man sieht, wie man sogar die Gegenstände des geliebten Hobbys so verkommen ließ, weil immer weniger Zeit und Energie übrig blieb
(und fragt mich auch nicht, WIE das ganze Zeug da drauf gekommen ist - ich weiß es nicht):
Das Graue am Tonarmende ist Staub - da, wo es schwarz aussieht, war das Gegengewicht, wie Ihr euch unschwer denken könnt:
Aber nun zum spannenderen Teil. Armin hatte mir ja dankenswerterweise noch einen erläuternden Tipp zum Entfernen des Frontbleches gegeben, so dass das, nach ein wenig Fummeln, problemlos abzunehmen war. Sichtbar wurde eine Platine, auf der ich dann auch schnell die Steckfassungen für die Lämpchen ausmachte:
Das defekte Teil ganz links ist schon rausgenommen - es erwies sich als arg korrodiert an den Kontakten - siehe unten. Was Ihr außerdem erkennen könnt, ist die hartnäckig verdreckte, eloxierte Oberfläche des vorderen Playerteiles, in den die Kontrollsteller, -schalter und -lämpchen eingelassen sind - dazu später noch ein paar Bemerkungen:
Also bin ich an die Steckfassungen zuerst ran und habe versucht, das mit einem Q-tip, den ich mit einem Hauch WD40 versehen hatte, zu reinigen. Ging aber nicht. Okay, vielleicht muss das erst ein bischen einweichen. Wenden wir ins doch kurz Anderem zu. Da ich ja auch das ganze Chassis säubern will, muss auch der Innenteller raus. So schaut er von unten aus - schön sind die Stroboskopmarkierungen zu erkennen:
So - gab ein kleines Mittagspäuschen dazwischen, vielleicht sind die Kontakte ja jetzt 'eingeweicht' und können saubergewischt werden
. Nö, is wohl nix. Was tun? Ich habe mich für eine sehr rüde Methode entschieden. Mit einem scharfen Tapetenmesser sorgfältig allen Dreck abgekratzt und mit sauberem, trockenem Q-Tip alle WD40 Reste abgewischt. Das Ganze sechsmal - ich meine, wenn man schon dabei ist, kann man wohl auch gleich alles machen, nicht wahr? Und so sieht's doch ein wenig besser aus (btw. die komischen Sprenkel da auf den Teilen sind offenkundig von den auch langsam zerbröselnden Schaumstoffstückchen, die vor den Steckfassungen innen auf der vorderen Abdeckung angeklebt sind). Muss ich demnächst wohl auch mal auswechseln - hat jemand 'ne Idee, wie das am Besten gemacht werden könnte und - muss das ÜBERHAUPT davor sitzen?
Ganz interessant auch die Seitenwangen, die die Haubenfedern und die Haube selbst halten. Es ist zwar Plastik, aber immerhin mit solider Stahlplattenverstärkung. Allerdings sind die beiden Wangen noch durch eine
angeklebte Acryl(?)rückwand verbunden gewesen - diese Klebung hat sich allerdings als nicht sehr dauerhaft erwiesen. Jetzt wird dieser rückwärtige Teil mehr oder minder nur von den Plastikabdeckungen über den Wangen gehalten. Wer weiß, mit welchem Kleber man das wieder dauerhaft festkriegen könnte- Uhu-plast flüssig? Wäre hier im Hause...:
Eine putzige Sache noch, die mir auf der Platine aufgefallen ist. Hat irgendjemand von Euch eine Vorstellung, was dieser eigentümliche, fette Pin auf der Platine, südöstlich des Widerstandes, wohl sein könnte? Er sitzt da so völlig ohne Lötzinn und viel dicker, als alle anderen durchgesteckten Teile. Irgendwie reindrücken oder bewegen ließ er sich nicht (hab's vorsichtig probiert) und auch der Widerstand selber macht irgendwie einen leicht 'rangebastelten' Eindruck scheint mir. Nach meiner Kenntnis ist es doch nicht unbedingt Zeichen optimalen Leiterplattendesigns, wenn Bauteile auch auf der Rückseite verbaut sind? Seht selbst:
Tja, die Reinigung - ächz. Manchmal kann man fast verzweifeln, wenn das nicht tägliches Geschäft ist
. Ich hatte oben darauf hingewiesen, das ich zu besonders hartnäckigen Flecken auf dem eloxierten Frontteil noch was erzählen wollte. Zur Erinnerung:
Ich hatte es zunächst nur mit einem leicht feuchten Tuch versucht, mit etwas Frosch-Allzweckreiniger, mit Fensterreiniger - ich konnte mich gerade noch bremsen, bevor ich zu Scheuerputzmitteln für's Bad griff
. Ein Einkauf an der Stelle, wo's all die schönen Sachen gibt, brachte wider Erwarten und mehr oder minder zufällig Hilfe. Die beste Ehefrau von allen griff zu dieser Verpackung mit den Worten: "Ui, das sieht praktisch aus, kann man schnell mal was wegwischen..."
Und diese Dinger erwiesen sich als die Lösung! In meiner Verzweiflung
probierte ich einfach diese Tücher aus und rieb kräftig mit Küchenpapier nach (was ich auch bei allen anderen Versuchen vorher gemacht hatte) und siehe da: fast alle Flecken verschwanden bis auf einen leichten Schatten, mit dem ich aber leben kann. Wenn ich noch mehr erreichen will, so fürchte ich, werde ich neu eloxieren müssen.
Und hier, speziell für Thomas
- da sind 'Deine' Federn an ihrem zugehörigen Ort. Ich musste ihnen allerdings noch mit einem soliden Bolzenschneider die Ösenöffnungen etwas erweitern (ein schlichter Seitenschneider hätte sich buchstäblich nicht nur die Zähne, sondern seine ganze Backe daran ausgebissen, so zäh ist der Federstahl!), aber sie erfüllen wunderbar ihren Zweck (siehe auch die Bilder unten) - das auch als Hinweis an alle anderen 'Thorensfedersucher' hier
Nicht zu vergessen: der neue Riemen!
Und das war dann auch schon ein wesentlicher Teil des Wiederzusammenbaues. Die nächsten Bilder zeigen Euch den jetzigen Zustand: Bild 1 die wieder funktionierende Beleuchtung unter dem 33er Geschwindigkeitsbutton, das zweite Bild noch mal eine Impression vom Tonarm und dann schließlich das Teil in seiner ganzen Pracht - man beachte die solide Schwärze des Plattentellergummis und den blitzenden Tellerrand - WOW