12.06.2014, 22:06
Hi,
Nachdem hier – so rein männerreceiver-mäßig – schon seit einiger Zeit ziemliche Ruhe herrscht, möchte ich euch nach Marantz 2600, Pioneer SX-1980, und dem G-33000 hier ein weiteren Vertreter der Gattung „Riesenreceiver“ vorstellen: Den Sansui G-901.
Um mal die Dimensionen zu verdeutlichen, hab ich mal einen (normalformatigen) Marantz CD-73 draufgestellt – die Bilder sprechen für sich:
Von der Optik her, ist die Verwandtschaft zu den großen Brüdern 22000 und 33000 unverkennbar. Der 901 ist immerhin 56cm breit und fast 50cm tief. Das Gerät bringt knapp 27 Kilo auf die Waage.
Auch innendrin ist der Familienstamm unverkennbar. Zur Erinnerung: 22000 und 33000 sind ja 2-teilig konstruiert, wobei es die Möglichkeit gibt, beide Geräte aneinanderzuflanschen – die Endstufe sitzt dann hinter dem Preceiverteil. Der 901 ist ähnlich konstruiert:
Netzteil und Endstufe sitzen im Hinterstübchen, Tuner und Vorverstärker im vorderen Teil – keineswegs selbstverständlich, manche Geräte haben auch eine mehr rechts/links orientierte Aufteilung – insofern ist die Verwandschaft zu den großen Brüdern auch konstruktionsmäßig durchaus erkennbar.
Der Sansui leistet 2 x 160W. Energielieferant ist ein großer Ringkerntrafo mit getrennten Sekundärwicklungen, sowie mächtige Doppelelkos – natürlich ebenfalls separat für den rechten und den linken Kanal.
Diese ovalen Doppelelkos sind vermutlich von Nichicon eigens für Sansui hergestellt worden – jedenfalls habe ich die sonst noch nirgendwo gesehen. Auslöser waren vermutlich ganz profan Platzgründe. Die 4 Elkos haben jeweils 15.000 uF bei 80V Spannungsbelastbarkeit. Jeder Elko hat eine eigene Seriennummer.
Die Endstufe arbeitet je Kanal mit 4 Sanken TO-3 Leistungstransistoren. Im Gegensatz zum 22000 und 33000, die einen Lüfter als aktives Kühlelement besitzen, hat der 901 nur eine passive Kühlung. Die gesamte Kühlfläche scheint mir etwas mickrig bemessen, nehmen wir mal die 160W als gegeben hin, müssen bei Dauer-“Vollgas“ - geht man vom durchschnittlichen Wirkungsgrad der Class AB-Topologie von ca. 65% aus – etwa 80W je Kanal in Wärme umgesetzt werden. Ob das funktioniert-?? Hatte ich ja beim Pioneer SX-1980 auch mal angezweifelt – but who cares?
Die beiden Treiberplatinen für die Endstufen zeigen ein von den großen Brüdern abweichendes Schaltungsdesign, den kleinen Sony-Doppelfet-6-Beiner im DIL Gehäuse gibt es beim 22000/33000 nicht – dort kommt der „Diamond Differential Circuit“und damit ein anderer Eingangs FET zum Einsatz:
So, höchste Zeit dem Sansui mal unter den Rock zu schauen – also, Bodenplatte runter:
jede Menge Platinen auf der Unterseite, allein 2 davon für Netzteil und Spannungsstabilisierung, aber auch: ein ganz schön großer Hohlraum. Manche mögen mich für die nächsten Bilder hassen – aber ich habe den Hohlraum mal vermessen:
da passt prima ne Flasche Franziskaner rein . Super Versteck für die Not – leider nicht kalt...
Spaß beiseite; am Boden des Hohlraums befindet sich noch eine Spannungsstabilisierung für die Tunersektion:
während die Hauptplatine mit Schutzschaltung und den 3 fetten Relais – eines als Einschaltstrombegrenzung und 2 für die Lautsprecherkreise für die LS-Ausgänge A und B – an der Geräterückseite sitzt:
So, nu ist fast alles gesagt über dieses schöne Gerät – ach ja, ein Alleinstellungsmerkmal hat er den beiden großen Brüdern voraus: Das Gerät hat eine Dolby FM Rauschunterdrückung an Bord... ganz nett, leider aber (heute) vollkommen sinnfrei...
Fazit: Wer sich keinen 22000/33000 leisten kann oder will – dieser tolle Receiver hier ist die passende Alternative dafür! Dieses Exemplar hier ist noch in sehr schönem, nahezu unverbastelten Zustand - Glückwunsch an den Besitzer!
gruß, audiomatic
Nachdem hier – so rein männerreceiver-mäßig – schon seit einiger Zeit ziemliche Ruhe herrscht, möchte ich euch nach Marantz 2600, Pioneer SX-1980, und dem G-33000 hier ein weiteren Vertreter der Gattung „Riesenreceiver“ vorstellen: Den Sansui G-901.
Um mal die Dimensionen zu verdeutlichen, hab ich mal einen (normalformatigen) Marantz CD-73 draufgestellt – die Bilder sprechen für sich:
Von der Optik her, ist die Verwandtschaft zu den großen Brüdern 22000 und 33000 unverkennbar. Der 901 ist immerhin 56cm breit und fast 50cm tief. Das Gerät bringt knapp 27 Kilo auf die Waage.
Auch innendrin ist der Familienstamm unverkennbar. Zur Erinnerung: 22000 und 33000 sind ja 2-teilig konstruiert, wobei es die Möglichkeit gibt, beide Geräte aneinanderzuflanschen – die Endstufe sitzt dann hinter dem Preceiverteil. Der 901 ist ähnlich konstruiert:
Netzteil und Endstufe sitzen im Hinterstübchen, Tuner und Vorverstärker im vorderen Teil – keineswegs selbstverständlich, manche Geräte haben auch eine mehr rechts/links orientierte Aufteilung – insofern ist die Verwandschaft zu den großen Brüdern auch konstruktionsmäßig durchaus erkennbar.
Der Sansui leistet 2 x 160W. Energielieferant ist ein großer Ringkerntrafo mit getrennten Sekundärwicklungen, sowie mächtige Doppelelkos – natürlich ebenfalls separat für den rechten und den linken Kanal.
Diese ovalen Doppelelkos sind vermutlich von Nichicon eigens für Sansui hergestellt worden – jedenfalls habe ich die sonst noch nirgendwo gesehen. Auslöser waren vermutlich ganz profan Platzgründe. Die 4 Elkos haben jeweils 15.000 uF bei 80V Spannungsbelastbarkeit. Jeder Elko hat eine eigene Seriennummer.
Die Endstufe arbeitet je Kanal mit 4 Sanken TO-3 Leistungstransistoren. Im Gegensatz zum 22000 und 33000, die einen Lüfter als aktives Kühlelement besitzen, hat der 901 nur eine passive Kühlung. Die gesamte Kühlfläche scheint mir etwas mickrig bemessen, nehmen wir mal die 160W als gegeben hin, müssen bei Dauer-“Vollgas“ - geht man vom durchschnittlichen Wirkungsgrad der Class AB-Topologie von ca. 65% aus – etwa 80W je Kanal in Wärme umgesetzt werden. Ob das funktioniert-?? Hatte ich ja beim Pioneer SX-1980 auch mal angezweifelt – but who cares?
Die beiden Treiberplatinen für die Endstufen zeigen ein von den großen Brüdern abweichendes Schaltungsdesign, den kleinen Sony-Doppelfet-6-Beiner im DIL Gehäuse gibt es beim 22000/33000 nicht – dort kommt der „Diamond Differential Circuit“und damit ein anderer Eingangs FET zum Einsatz:
So, höchste Zeit dem Sansui mal unter den Rock zu schauen – also, Bodenplatte runter:
jede Menge Platinen auf der Unterseite, allein 2 davon für Netzteil und Spannungsstabilisierung, aber auch: ein ganz schön großer Hohlraum. Manche mögen mich für die nächsten Bilder hassen – aber ich habe den Hohlraum mal vermessen:
da passt prima ne Flasche Franziskaner rein . Super Versteck für die Not – leider nicht kalt...
Spaß beiseite; am Boden des Hohlraums befindet sich noch eine Spannungsstabilisierung für die Tunersektion:
während die Hauptplatine mit Schutzschaltung und den 3 fetten Relais – eines als Einschaltstrombegrenzung und 2 für die Lautsprecherkreise für die LS-Ausgänge A und B – an der Geräterückseite sitzt:
So, nu ist fast alles gesagt über dieses schöne Gerät – ach ja, ein Alleinstellungsmerkmal hat er den beiden großen Brüdern voraus: Das Gerät hat eine Dolby FM Rauschunterdrückung an Bord... ganz nett, leider aber (heute) vollkommen sinnfrei...
Fazit: Wer sich keinen 22000/33000 leisten kann oder will – dieser tolle Receiver hier ist die passende Alternative dafür! Dieses Exemplar hier ist noch in sehr schönem, nahezu unverbastelten Zustand - Glückwunsch an den Besitzer!
gruß, audiomatic