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Bauteilequalität: "gestern" und heute
#1
Hallo Leute,

eine Frage, die mir schon lange unter den Fingern brennt.

Wie ist die Bauteilequalität von heutigen HiFi-Geräten gegenüber jenen aus den 70er und 80er Jahren zu beurteilen? Wenn ich mir in den 80ern Bauteile kaufte, habe ich die meist irgendwo bestellt und nicht weiter über deren Qualität nachgedacht. Damals kamen die Teile ja noch aus Deutschland und Japan. Und heute? Wohl meistens aus China. Muss ja kein Nachteil sein, aber wie ist es denn nun wirklich?

Gruß
Dag
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#2
Wo auch immer die her kamen....kann man m. E. nicht pauschal beantworten....

Oder hat schon mal jemand die Zyclen bis zum Ausfall bei aktueller Ware gemessen? Floet

Irgendwann sind sie alle am Ende. Die Frage ist ob man vorzeitig für einige Jahre Ruhe im Stall haben will oder nicht. Dabei muss jedoch nicht zuletzt die Erhaltung des Originalzustandes geprüft werden. Insgesamt ein Für und Wider und letztlich immer ein Kompromiss....

http://www.magischesauge.de/MagischesAug...atoren.htm

Definitiv problematisch dürften 50er u. 60er Jahre Geräte sein. Bei 70er oder gar 80er Jahre m.E. nicht zwangsläufig. Wie lange frische Zyclen mit aktueller Ware dauern weiss kein Mensch. Spielt aber auch keine Rolle wenn die alte Kiste am Ende ist....

Was die Qualität ansich anbetrifft läuft keines meiner alten Geräte so perfekt wie mein neuer Yamaha R-S700. Bei Odfidelity steckt man so gut wie immer ein vielfaches des Kaufpreises in die Erhaltung. Wirtschaftlich im Grunde vollkommener Nonsens wenn nicht an einigen Teilen das Herz dran hängen würde....

VG Martin
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#3
http://www.heise.de/tp/artikel/19/19190/1.html
Gefälschte Bauteile sind wohl eher ein Problem.
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an Goldmakrele für diesen Beitrag:
  • winix,
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#4
Hallo,
ich habe einige schlechte Erfahrungen mit CDIL und ISC Transen gemacht. Diese halten in Stabilisatorschaltungen im XV5000 den Einschaltstrom nicht aus. Wahrscheinlich ist das Die zu klein oder die thermische Kopplung schlechter.

Ferner habe ich gerade 47µF 100V Elkos geliefert bekommen. Diese sind bis +-20% spezifiziert. Alle haben auf das Prozent genau -19%. Entsprechen der Spek, aber das halte ich für Veräppelung.
Auf jeden Fall sind die Elkos ordentlich kleiner geworden. Ob besser wird sich in 30 Jahren zeigen.

Gruß TW
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#5
Ein kleines Beispiel von mir: Vor einigen Jahren den ersten großen 42 Zoll LED TV von Samsung gekauft. Fast genau nach 2 Jahren ließ er sich nicht mehr einschalten...es war nur noch ein zartes klacken vom Schaltnetzteil zu hören.

Also Kiste aufgemacht und das Schaltnetzteil untersucht und dabei festgestellt, dass ein paar von den Elkos schon dicke waren und wohl nicht mehr so richtig wollten. Bei Conrad für ca. 2,50€ neue Elkos gekauft und verbaut. Die Glotze läuft heute noch ohne weitere Ausfälle und das schon seid ca. 5 Jahren.

Bei den Bauteilen muss man differenzieren. Der Consumerbereich muss heutzutage billig produzieren (einige wenige Marken ausgenommen). Da wird bei der Produktion auf jeden Cent geachtet und somit auch auf günstige Bauteile. Teilweise wird bei der Platinenherstellung auch auf das überprüfen der Lötstellen und der korrekten Bestückung der Platinen verzichtet, weil ja das Geld kostet. Man benötigt Maschinen und Menschen dazu! Komme aus der Branche und kenne mich da aus. Andere Hersteller betreiben einen größeren Aufwand bei der Herstellung ihrer Baugruppen (Löwe zum Beisspiel) und sind deshalb auch wesentlich teurer beim Endprodukt und stehen dabei öfters vor dem Aus der Firma.

Es lohnt sich also heutzutage ein paar mehr Euros bei der Unterhaltungselektronik auszugeben, wenn man schon neues Zeug kaufen muss.

Ich behaupte mal, das die Qualität der alten Bauteile wesentlich besser war, die aber auch nach 30, 40 oder mehr Jahren auch mal an ihre Grenzen kommen können.

Hersteller die ihre Bauteile selektieren und nicht nur billig bauen, sind auch heute sehr gut....aber eben teuer.
Gruß André





[-] 4 Mitglieder sagen Danke an hyberman für diesen Beitrag:
  • Tom, , NS700X, McTandy
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#6
Die "Geplante Obsoleszenz" gibt es bestimmt schon seit ca. 90 Jahren. Deswegen wird es da wohl kaum nennenswerten Unterschiede bzgl. der Qualität geben.
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#7
(25.01.2015, 19:13)andisharp schrieb: http://www.heise.de/tp/artikel/19/19190/1.html
Gefälschte Bauteile sind wohl eher ein Problem.

Ist mir selbst schon bei 2N3055gern passiert. Die Originale von 1967 waren einwandfrei und hielten einem Schaltungsfehler absolut stand.
Die Neuen von STM (wenn sie denn wirklich von STM waren) waren innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde TOT (Kurzschluss).

Hab sie dann komplett entsorgt.
Leider ist man auch beim bekannten Fachhandel nicht davor geschützt.

Zweites Beispiel waren irgendwelche seltenen Sony-JFETS für meine Firstwatt F5-DIY Version. Aus China, angeblich NOS... wohl kaum, die Beschriftung war unprofessionell überlasert worden.

AUGEN AUF beim Eierkauf, Burschen!
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#8
Frank,
"Geplante Obsoleszenz" heißt mMn dass die mögliche Haltbarkeitszeit künstlich gedrückt wird zur Gewinnmaximierung. (angefangen hat es ja bekanntlich mit dem Glühbirnen-Kartell vor 90 J.)
Der Begriff impliziert aber einen Totalausfall des Gerätes Oldie

Von daher könnte ich mir das nur bei neueren Geräten (mit IC´s) vorstellen oder evtl. noch billige LS !? Denker
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
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#9
... man muss ja die Bauteile nur "geschickt" so platzieren, dass sie irgendwann flöten gehen. Es wurde mal in einem Bericht bzgl. geplanter Obsoleszenz über PC-Monitore berichtet, deren Kondis (offenbar absichtlich) so ungünstig plaziert worden waren, dass sie durch durch die Wärmeentwicklung/Luftstrom (möglichst nach Garantiezeit) den Geist aufgaben.
Hätte man das Board um 90° gedreht (wofür der Platz da war), wäre das Problem nicht aufgetreten ...
Für den Ausfall des gerätes war also nur bedingt der Kondensator verantwortlich.

Das Gerät kam in Tests wohl sehr gut wech ... mir fällt leider der (durchaus bekannte) Name nicht mehr ein, ist schon etwas her ...
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#10
Man muss einfach auch sehen, dass bei den neueren Sachen (z.B. Monitore, AV-Receiver, Computer o.ä.)
der "Produktlebenszyklus" durch Nachfolger erheblich verkürzt wurde.

Dass den Herstellern weniger an der Lebensdauer gelegen ist, liegt mMn auf der Hand.

Was heute hergestellt wird, ist doch kaum noch reparabel. Wenn du Glück hast,
tauscht dir der Hersteller die Platine bei defektem IC o.ä..
Der weiter oben angesprochen Samsung ist mMn ein Glücksfall, da hyberman auch mal selber was reparieren kann. Denker
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer©
^ischreschminimiuf, isch... ^
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#11
Ältere HiFi Geräte kann man recht einfach selbst reparieren. Mir ist es jedenfalls immer gelungen. Seit die SMD-Technik Einzug gehalten hat, benötigt man dermassen viel und teures Equipment, dass sich solche Geräte für Leute wie mich nicht lohnen. In den Jahren bis vielleicht Ende 1980 war es doch so ziemlich egal, ob man sich ein Gerät aus der Einsteiger- oder aus der High-End Klasse kaufte. Gehalten haben die preiswerten ebenso.

Gruß
Dag
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#12
Was heute noch zusätzlich hinzukommt ist das bleifreie Lot. So sehen fast alle Lötstelen kalt aus und geben vorzeitig bei thermischer Belastung und Vibrationen auf. Ich habe schon einiges an bleifreien Geräten nachgelötet (natürlich mit Pb). Der Anteil an kalten und ausgerissenen Lötstellen ist bedeutend größer.

Die Netzteilelkos sollen bei Schaltnetzteilen übrigens möglichst dicht am Halbleiter sein, um die Feld-Emission zu verringern. So macht der Entwickler nur das, was er soll. Auch unterhalb bekommen die noch einiges an Strahlungswärme ab. Wärmeabschirmungen werden aber HEUTE nicht mehr verwendet.

Gruß TW
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