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Ersatzschaltung Mittelzapfung Poti bei jungen Denons
#1
Hallo liebe Community,

Viele denon Amps der AE Serie enthalten Lautstärkepotis mit Mittelzapfung. So wie ich das verstanden habe, war das früher eine einfache Möglichkeit lautstärkeabhängige Loudness zu realisieren. Bei diesen Denons geht sämtliche klangregelung über diesen Mittelzapf.

Beispielhaft habe ich hier den Plan vom PMA700AE verlinkt:

http://www.eserviceinfo.com/download.php...leid=36940

Dort sieht man, dass die Mittelzapfung zwei mögliche Verschaltungen hat, je nach Stellung von SourceDirect. Bei aktiviertem Schalter wird über einen Widerstand an die Masse geführt, deaktiviert geht es zur Klangregelung (R-TAP, L-TAP).

Falls eine Mittelzapfung defekt ist (hochohmig), hat das zwei Effekte. Mit SourceDirect wird der defekte Kanal deutlich lauter (Spannung gemessen Faktor 3), ohne ist der Kanal lauter und die Klangregelung funktioniert nur auf dem anderen Kanal.

Lauter wird das Ganze meines Erachtens weil der Widerstand (bei SourceDirect) parallel zu der unteren Hälfte des Potis liegt (15kOhm || 3,6kOhm) und damit den spannungsteiler in der ersten Hälfte deutlich verkleinert.

Hier Suche ich nach einer Ersatzschaltung, die mit SourceDirect und ohne einigermaßen gut funktioniert. Mein Ansatz wäre zurzeit: mittelzapfung abklemmen und deren Platineneingänge (TAP) über 3,6kOhm auf den Abgriff des Potis zu legen. Der Effekt wäre bei gedrücktem SourceDirect, dass mit 7,2kOhm parallel der Widerstand des unteren Teil des potis verringert wäre (http://sound.westhost.com/project01.htm) und über 3,6kOhm die Klangregelung eingeschleift wäre.

VG Grischa
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#2
War im Prinzip ein ganz netter Gedanke. Nur, den Toneanteil nicht durch das Volume-Poti zu jagen, sondern direkt an den Abgriff war nicht schlau. Afro

Also muss der Toneanteil mit einem Vorwiderstand an den Potieingang.
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#3
Habe mir den Schaltplan auch mal angesehen. Ziemlich vertrackt gezeichnet das alles.

Und ja: Die Klangregelung besteht aus einem 1:1 Pufferverstärker OpAmp und einem passiven Netzwerk, welches sowohl Treble/Bass Regler hat, als auch einen Loudness Schalter. Beides geht über den Verbinder "L-TAP" wieder zurück zur "S.D.SW." (Source Direct Switch) Platine und dort wird tatsächlich mit einem der Source Direct Umschalter die ganze Klangregelung+Loudness Mimik an die Mittelanzapfung des Lautstärke-Poti angelegt. Alternativ (Source Direct=ON) wirkt stattdessen nur ein 3,9kOhm Widerstand R301/R302 gegen Masse.

- Johannes
[-] 1 Mitglied sagt Danke an Poetry2me für diesen Beitrag:
  • wi4z
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#4
Hi Johannes, danke!

Mein neuester Reparaturansatz wäre: Auf der Toneplatine (die nur im SourceDirect-Fall = off zum Einsatz kommt) würde ich die Pegel aus dem OpAmp (lediglich Balance) und dem Toneanteil (TAP) summieren wollen. Damit wäre dann das lautstärkeabhängige Verhalten inaktiv (Mittelabgriff) aber ich hätte immerhin eine funktionierende Klangregelung. Als Forderungen käme hinzu, dass keine allzugroßen Pegelunterschiede beim Drücken der SourceDirect-Taste entstehen.

Falls das nicht geht, klemme ich beiden Kanälen die Mittelzapfung ab. Dann habe ich keine Klangregelung mehr, aber Balance ließe sich über SourceDirect aktivieren.

Erste Lösung wäre mir natürlich lieber.

Was passiert, wenn ich den Ausgang aus dem OpAmp (R-Out, L-Out) direkt mit dem R-Out, L-Out verbinde. Bekomme ich dann einen vernünftigen Summierer? Oder muss ich auf jeden Fall über Widerstände einen passiven Summierer bauen?

VG Grischa
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#5
Hallo Grischa,

ich glaube was Du vorhast wird nciht klappen, und zwar weil das ganze passive Klangregelnetzwerk am Ausgang des Tone Amp hängt und von diesem gespeist wird. Daher kannst Du es nicht wieder damit summieren, denn dann würdest Du eine Rückkopplung erzeugen (Gegenkopplung oder Mitkopplung).

Was Du aber machen könntest: Verwendet die Schaltung, die Du in Deinem eigenen Link oben zu Westhost.com findest, gleich die erste Zeichnung zeigt einen gangbaren Weg: "Figure 1 - Circuit of the Log Pot Approximation"

Du könntest das, was mit dem Source Direct Schalter (Pin 1-2-3 und 7-8-9) umgeschaltet wird und zur Mittelanzapgung des Volume Poti geht, dann dort direkt auf den Schleiferkontakt (statt der festen Mittelanzapfung) hängen.
Eine ganz kleine Änderung direkt bei den Lötanschlüssen des Poti.

Damit wären Source Direkt und Tone Amp immer noch schaltbar und würden den Klang verändern. Wie sehr die Auswirkung auf die Kennlinie der Lautstärkeregelung sich verändert kann ich nicht vorhersagen, aber glaubt man den Aussagen auf Westhost.com, dann ist das eher hilfreich.

- Johannes

Hier noch ein Schaltplan der betroffenen Schaltungsteile beim Denon PMA-700AE:

[Bild: Denon_PMA_700_AE_schematic_detail_source_direct_t.jpg]
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#6
Hi Johannes,

das habe ich bereits probiert wie im ersten Post etwas undeutlich beschrieben. Leider ist das Tone-Signal nicht lautstärkegeregelt, sodass dann bei eingeschalteter Klangregelung selbst bei Volume=0 ordentlich Musik spielt (siehe 2. Post).

Das Thema Summierer ist meines Erachtens nicht ganz falsch, weil am Poti genau diese beiden Signale summiert werden. Der SourceDirect-Schalter schaltet beide Signale von der Toneplatine auf das Poti. Der Mittelabgriff am Poti verbindet die beiden über Rp/2, also 15kOhm.

Andererseits wollte ich die von Dir beschriebenen Effekte vermeiden...
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#7
Die nächste Frage ist, warum überhaupt addieren, man könnte bei ausgeschaltetem SourceDirect einfach R-Tap, L-Tap als Hauptsignal nehmen. Die beiden Filter sehen ziemlich nach klassischen Shelvingfiltern bzw. eigentlich Equalizern aus:

[Bild: eq2.gif]

Hier wäre der Ansatz, L-Out, R-Out auf der Toneplatine zu unterbrechen und statt dessen Tap anschließen.

Sonst fällt mir nur ein, dass womöglich phasenverschoben addiert wird, um abzuschwächen. Kann ich mir aber nicht vorstellen.

Ich werde das heute Abend mal testen und hoffen, dass der Klang und Pegel aus dem Filter passt.
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#8
(17.02.2015, 00:09)wi4z schrieb: Leider ist das Tone-Signal nicht lautstärkegeregelt, sodass dann bei eingeschalteter Klangregelung selbst bei Volume=0 ordentlich Musik spielt (siehe 2. Post).

Ich überlege gerade, ob vielleicht der Masse-Kontakt des Poti eine Unterbrechung hat, denn wenn Du den Schleifer auf Masse drehst, dann müsste auch jedes Signal verschwinden, das extern an den Schleifer angelegt wird.

Ansonsten würde ich versuchen, ob es ohne Summierung direkt aus dem Ausgang des Baxandall Netzwerkes heraus geht. Dann muss man an den Source Direct Umschaltern umbauen.

Da hast Du Dir eine nette Aufgabe gestellt Denker

- Johannes
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